Adolf v. Thadden

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Wurfsendung [] Adolf v. Thadden [] Wer ist dieser Mann [] Sehr verehrte Wählerin! Sehr geehrter Wähler! [] Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands hat mich als Kandidaten für den Wahlkreis Bonn-Stadt aufgestellt. [] Gern würde ich mich I...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: N.N., DN-Verlag, Hannover
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: ca. 1969
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/2BD10F45-5A92-48FE-A91D-11D9301242F4
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Wurfsendung [] Adolf v. Thadden [] Wer ist dieser Mann [] Sehr verehrte Wählerin! Sehr geehrter Wähler! [] Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands hat mich als Kandidaten für den Wahlkreis Bonn-Stadt aufgestellt. [] Gern würde ich mich Ihnen persönlich vorstellen. Die Bewerber der anderen Parteien tun es, indem sie Versammlungen abhalten und in Diskussionen mit den anderen Kandidaten ihre Auffassungen vertreten. [] Als aber die Kandidaten der CDU, SPD und FDP im Juni im evangelischen Gemeindehaus mit mir diskutieren sollten, kam ich durch kindisches Toben sogenannter "fortschrittlicher Kräfte" gar nicht zu Wort. Das ist die Praxis der "politischen Auseinandersetzung" mit der NPD! Die Beethovenhalle und die Stadthalle Godesberg bleiben mir verschlossen. [] Auf den folgenden Seiten dieser Schrift finden Sie Auszüge aus einem Buch, das kürzlich erschien, um Antwort auf die Frage zu geben, wer der Mann eigentlich ist, der an der Spitze der NPD steht. [] Da man mich mit List und Tücke und auch mit Gewalt daran hindert, selbst zu Ihnen zu sprechen, stelle ich mich Ihnen mit nachfolgenden Zeilen persönlich vor. [] Bitte, prüfen Sie nun selbst. Dann entscheiden Sie und wählen Sie die [] Nationaldemokratische Partei Deutschlands [] Ihr [] (Adolf v. Thadden) [] Textteile aus dem Buch "D. Rufer - Adolf v. Thadden, wer ist dieser Mann", DN-Verlag Hannover, Druck: E. Jungfer, Herzberg am Harz. [] Adolf von Thadden mit seinen Kindern Ulrike (Ii.) und Christine (re.) [] Im Titelbild einer französischen Illustrierten (unten rechts) [] Wer ist dieser Mann? [] Ginge es nach den turbulenten Wellen von Haß und Verleumdung, die zur Zeit innerhalb und außerhalb der Bundesrepublik Deutschland gegen Adolf v. Thadden anbranden, so müßte er der Teufel in Person sein. Eines aber haben seine Gegner übersehen: Je gehässiger und schrankenloser Adolf v. Thadden angegriffen wird, desto mehr wachsen die Stimmen, die Gerechtigkeit für ihn fordern. [] Die Organe deröffentlichen Meinungsbildung im Inland wie Presse, Rundfunk und Fernsehen sind für Adolf v. Thadden nahezu hermetisch verschlossen. Wo immer sein Name genannt wird, da ist er sogleich auch Verunglimpfungen ausgesetzt, die weit über jedes politische Maß hinaus bis in die private Sphäre reichen. [] Wer ist dieser Mann... [] Eines ist er sicherlich nicht: Ein Feigling oder ein Leisetreter. Schon die Tatsache seines ungewöhnlichen persönlichen Mutes weckt Minderwertigkeitskomplexe bei jenen politischen Gegnern, die fanatisch ihre Aufgabe darin sehen, diesen Adolf v. Thadden auf das Niveau der eigenen Schwäche und Kraftlosigkeit herabzuzerren. [] Das aber verschafft ihm in weiten Kreisen des deutschen Volkes Sympathien, die ihm aufgrund eines Parteiprogrammes allein nicht in so offensichtlicher Herzlichkeit entgegengebracht würden. Es ist der Mann Adolf v. Thadden, der durch sein unerschrockenes Auftreten die Massen immer wieder fasziniert und in den Bann seiner Reden schlägt. [] Adolf v. Thadden weiß um die Geschichte der Völker, kennt ihr Werden, ihre Licht- und Schattenseiten und versteht vor allem ihre nationalen Interessenlagen richtig einzuschätzen und gegenüber den Belangen des eigenen Volkes abzuwägen und einzuordnen. [] Adolf v. Thadden weiß aus den letzten fünfhundert Jahren deutscher Geschichte - in der seine Vorfahren als hohe Offiziere und Staatsbeamte führenden Anteil an dem Aufbau dieses Deutschland hatten - daß der Deutsche zumindest genau dasselbe Lebensrecht besitzt und daher auf sein Volk stolz sein kann wie alle anderen Völker der Erde. - [] Gerade die Tatsache, daß Adolf v. Thadden kein radikaler Nationalist ist, sondern ein demokratisch denkender und handelnder, maßvoll nationaler Mann, erhöht in den Augen seiner Gegner die in seiner Person liegende "Gefahr", weil sie wissen, daß das deutsche Volk in seiner Mehrzahl jedem Extremismus abhold ist. Sie wissen, daß sie seinen Forderungen nach Rückkehr zu einem natürlichen deutschen Selbstbewußtsein kaum gleichwertige überzeugende Argumente entgegensetzen können. Hier liegt der entscheidende Grund, aus dem heraus Adolf v. Thaddens Gegner versuchen, ihn nicht nur mit den Mitteln der Verleumdung sondern zum Teil sogar der brutalen Gewalt mundtot zu machen... [] Vorfahren und Familie [] Adolf v. Thadden stammt aus einer alten pommerschen Familie. Die ersten Spuren seiner Vorfahren finden sich in Pommerellen in der Nähe der Marienburg, also in dem später westpreußischen Lande südlich Danzig. Ende des 13. Jahrhunderts wird ein Ritter Taden zum erstenmal urkundlich erwähnt, auf den die Familie ihre Abstammung zurückführt. Es waren keine reichen Leute, diese Thaddenschen Vorfahren. Es waren arme Leute in einer armen Gegend. [] Die ersten der Öffentlichkeit bekannten Namen aus der Familie tauchen in der Zeit Friedrichs des Großen auf. Der General Reinhold v. Thadden (1712-1784) war der Chef und Namensgeber des Kgl. preuß. Musquetir-Regiments v. Thadden Nr. 33. Friedrich der Große machte ihn im Anschluß an den 7jährigen Krieg zum Kommandanten der Festung und Grafschaft Glatz. Sein Bruder, Johann Leopold v. Thadden (1736-1817), war ebenfalls General in der friederizianisehen Armee und nahm als Chef des Inf.-Rgt. v. Thadden Nr. 3 noch an den ersten Napoleonischen Kriegen teil. Sohn Ernst Dietrich v. Thadden war Oberst und Flügeladjutant bei Friedrich Wilhelm II. Er starb in jungen Jahren 1799. Mit dem Namen von dessen jüngstem Sohne verbindet sich dann Trieglaff. [] Adolf Ferdinand v. Thadden wurde 1796 als Sohn des königlichen Flügeladjutanten geboren. Als junger Freiwilliger nahm er an den Freiheitskriegen teil und erwarb sich das Eiserne Kreuz. Voller Stolz erzählte er später, daß er wegen seiner Körpergröße "der rechte Flügelmann der preußischen Armee" gewesen sei und als erster Verbindung mit den Soldaten Wellingtons bei der Schlacht von Waterloo gehabt habe. [] Otto v. Bismarck, der Nachbar, war während der vierziger Jahre häufiger Gast in Trieglaff, und es verband ihn bald eine enge Freundschaft mit Adolf v. Thadden und dessen Familie. Bismarck, der "tolle Junker", kam oft von seinem Gute Kniephof nach Trieglaff geritten. Besondere Freundschaft verband ihn mit der Tochter Marie v. Thadden, die später Moritz v. Blankenburg heiratete. Bismarcks spätere Frau, Johanna von Puttkamer, war wiederum mit Marie v. Thadden befreundet und im gemeinsamen Glauben verbunden. Die Bekehrung Bismarcks zum entschiedenen Christen und Protestanten geschah in Trieglaff. Eine Bank im Park erinnerte in der Heimat bis zuletzt an dieses für Bismarck und sein Werk richtunggebende Ereignis... [] Jugend- und Kriegsjahre [] Adolf v. Thadden wurde am 7. 7. 1921 in Trieglaff geboren. Er war das erste Kind in der zweiten Ehe, die sein Vater, der langjährige Landrat von Mohrungen/Ostpreußen und Greifenberg/Pommern, mit Anna Barbara Blank aus Hannover eingegangen war. Der ersten Ehe waren fünf Kinder entsprossen. Das älteste Kind war Elisabeth v. Thadden, die vom Volksgerichtshof am 3. 6. 1944 zum Tode verurteilt und im September 1944 hingerichtet wurde. Der erste Sohn dieser Ehe war der spätere Kirchentagspräsident Dr. Reinhold v. Thadden-Trieglaff. Adolf v. Thadden hatte fünf Geschwister, sein Bruder Gerhard wurde 1945 nach der Rückkehr aus dem Kriege bei Hann.-Münden vermutlich von polnischen Wilderern ermordet, seine vier Schwestern sind alle noch am Leben. [] Adolf v. Thadden erhielt zunächst Privatunterricht und kam sodann auf das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Greifenberg. 1936 wechselte er von dort zur Baltenschule in Misdroy über und gehörte zu dem Internat, das der Schule angeschlossen war. Als 10jähriger Junge hatte er sich der Scharnhorst-Jugend des Stahlhelm angeschlossen, die 1933 in die Hitlerjugend überführt wurde, der v. Thadden bis 1939, zuletzt als Fähnleinführer im Jungvolk angehörte. [] Nach dem Abitur im Frühjahr 1939 wurde er zum Arbeitsdienst eingezogen. Kurz vor Kriegsbeginn wurde seine Einheit in ein Baubataillon umgewandelt, mit dem er am Polenfeldzug teilnahm. Im Herbst 1939 kam er zum Artillerieregiment 2 in Stettin, von dort aus zur schweren Artillerieabteilung 154 und nahm in dieser am Frankreich-Feldzug teil. [] Im Frühjahr 1941 nahm er als Kradmelder am Griechenland-Feldzug teil und sodann am Rußland-Feldzug. [] Im Juli 1941 wurde er durch einen Granatsplitter so schwer am Rückgrat verwundet, daß er über viele Monate gelähmt war. Nach Entlassung aus dem Lazarett meldete er sich freiwillig, besuchte die Offiziersschule in Thorn, um sich anschließend wiederum freiwillig und zwar zur Sturmartillerie zu melden. [] Mit der Sturmgeschütz-Brigade 912 nahm er an den Kämpfen im Sommer 1943 bei Leningrad teil und kam im Herbst 1943 zur Neuaufstellung der Sturmgeschütz-Brigade 325, die im März 1944 an der südlichen Ostfront eingesetzt wurde. Während des letzten Kriegsjahres war er als Oberleutnant Adjutant dieser Brigade und kam nach den Rückzugskämpfen durch Rumänien und Ungarn in Oberösterreich in amerikanische Gefangenschaft. [] Im Juni 1945 aus der Gefangenschaft entlassen, kam er nach Göttingen und unternahm von dort den Versuch, seine beim Einmarsch der Russen in Pommern zurückgebliebene Mutter und eine Schwester herauszuholen. Von den Polen aufgegriffen, wurde er in das Naugarder GPU-Gefängnis gebracht und dort bis zum Herbst 1946 zusammen mit einer Reihe anderer Deutscher festgehalten. Im Dezember 1946 gelang ihm eine abenteuerliche Flucht nach dem Westen. [] In Göttingen, wo sich nunmehr die Familie zusammengefunden hatte, arbeitete er zwei Jahre als landwirtschaftlicher Treuhänder und schloß sich 1947 der Deutschen Rechts-Partei an, aus der 1950 die Deutsche Reichs-Partei entstand. [] HAUS VAHNEROW [] Hier in seinem pommerschen Elternhaus erlebte A. v. Thadden seine glücklichen Kinderjahre. [] Oben: Gartenansicht - unten: Rückansicht mit Eingang [] Der Vater: Adolf v. Thadden 1858-1932 [] Landrat in Mohrungen und Greifenberg, Herr auf Trieglaff und Vahnerow [] Die Mutter: Barbara v. Thadden, geb. Blank [] 1948 wurde er in den Rat der Stadt Göttingen gewählt, dem er bis 1961 ohne Unterbrechung angehörte, davon acht Jahre als Senator und Mitglied des Verwaltungsausschusses. 1949 wurde er als niedersächsicher [!] Spitzenkandidat der DRP in den ersten Deutschen Bundestag gewählt. 1955 bis 1959 gehörte er als DRP-Abgeordneter dem Niedersächsichen [!] Landtag an und war 1964 maßgeblich an der Gründung der NPD beteiligt. [] Elisabeth v. Thadden September 1944 [] Vorsitzender der NPD [] Am 10. November 1967 wurde Adolf V. Thadden mit überwältigender Mehrheit der Delegiertenschaft zum Parteivorsitzenden der NPD gewählt. Obgleich damit an der Spitze der NPD eine starke Persönlichkeit und ein Politiker von hohen Graden steht, ist er alles andere als ein "Partei-Diktator". Adolf v. Thadden ist ein "Mann des Gesprächs", er sucht und braucht den Rat seiner Freunde, vermag gut zuzuhören und ist für sachlich begründete Widersprüche dankbar. An ihnen überprüft er die eigene Meinung, ohne daß er nur auf dieser beharren würde. Was manchem Außenstehenden vielleicht als gewisses Zögern erscheint, ist vielmehr meist Folge sorgfältigen und behutsamen Abwägens. Adolf v. Thadden fällt seine Entscheidungen immer nur dann, wenn er mit ihnen in intensiver eigener Gedankenarbeit und überprüfender Diskussion im Vorstandskreis ganz fertiggeworden ist. Seine Art macht es möglich, daß in dem dreißigköpfigen Parteivorstand der NPD sehr offen diskutiert und um Entscheidungen gerungen, manchmal auch gekämpft wird. Adolf v. Thadden ist dabei Verhandlungsführer und Zuhörer, ein Erster unter Gleichen. Kommt es dann, sofern sich bei der Aussprache keine einheitliche Meinung bilden ließ, zur Abstimmung, so kann es durchaus sein, daß er mit seiner Auffassung nicht durchgedrungen und bei der unterliegenden Minderheit ist. Nachgetragen wird nicht, weil es in dem von Adolf v. Thadden geführten Parteivorstand bei aller Verschiedenheit der Persönlichkeiten stets nur um die Sache und niemals um die Personen geht. [] Wenn heute im gesamten Ostblock und auch in einem Teil der westlichen Länder Adolf v. Thadden als eine Art neuer "Hitler" planmäßig verteufelt wird, so sind diese Verdächtigungen und Vorwürfe nahezu ausschließlich auf deutsche Quellen zurückzuführen. [] Mit der Diffamierung des Adolf v. Thadden werden zugleich auch alle jene Kreise aus anderen Parteien in der Bundesrepublik Deutschland attackiert, die, von der kommunistischen Infiltration noch nicht erfaßt, nationalem Selbstverständnis anhängen. [] Dabei ist natürlich auch genau bekannt, daß in den traditionellen Parteien des Deutschen Bundestages zahlreiche durchaus nicht unprominente ehemalige Nationalsozialisten führend tätig sind. [] Deshalb wurde Thadden verschiedentlich gedrängt, eine "rotbraune" Liste der deutschen Bundestagsparteien zu veröffentlichen. Thadden hat sich dagegen immer gewehrt, weil diesem konservativen [] A. v. Thadden [] Als Unteroffizier 1941 [] Als Leutnant der Sturmartillerie 1943 [] Presse, Rundfunk und Fernsehen stehen gegen diesen Mann in einer erstaunlichen Einheitsfront. Sie speisen das Ausland fortgesetzt mit unwahren Behauptungen und Unterstellungen, die von gewissen Kreisen des Auslandes aus verschiedenen Zweckgründen freudig weiter verbreitet werden. Nur wagen sie es nicht, Adolf v. Thadden im deutschen Fernsehen zu Wort kommen zu lassen. Das nennt sich dann "politische Auseinandersetzung mit der NPD". [] Andere politische Kreise der westlichen Welt, an ihrer Spitze wohl republikanische Amerikaner, wissen sehr genau, daß v. Thadden mit seiner Partei zur Zeit in der Bundesrepublik Deutschland das stärkste Bollwerk gegen den Kommunismus ist. Das weiß aber auch Moskau. [] Mann jede Form einer Denunziation politischer Gegner auf's tiefste zuwider ist. In diesem Zusammenhang zitiert Thadden gelegentlich das Goethewort: "Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant." [] Trotz aller Kritik an den Fehlleistungen der deutschen Demokratie zeigt Adolf v. Thadden die gleiche loyale innere Staatstreue, die seine Vorfahren durch ein halbes Jahrtausend stets vom Vater auf den Sohn übertragen haben. Er kann seiner ganzen Herkunft und Veranlagung nach nie ein "Radikaler" sein. Sollte er je in seinem Leben auf die Barrikaden gehen, so können dies nur "Barrikaden des Staates" gegen den Aufrührer sein. Das aber weiß die politische Linke in der Bundesrepublik nur allzu genau, und darum sieht sie in Adolf v. Thadden ihren gefährlichsten Gegner im gesamten nichtsozialistischen Lager. [] Adolf v. Thadden weiß auch, daß er im 6. Deutschen Bundestag mit keiner aktiven Beteiligung an irgendeiner Bundesregierung rechnen kann. Er besitzt aber zugleich genügend parlamentarische Erfahrung, um zu wissen, welch starke Einflüsse man auch aus der Position einer Oppositionspartei auf das; politische Geschehen ausüben kann. Hinzu kommt, daß Opposition heute mehr denn je eine staatstragende demokratische Notwendigkeit ist. [] Adolf v. Thadden ist davon überzeugt, daß im neuen Deutschen Bundestag nur auf seinem Weg auch jene nationalen Belange zur Sprache kommen werden, die bisher vernachlässigt oder bewußt verschwiegen wurden. Dabei ist der Begriff "national" im Sinne Adolf v. Thaddens alles andere als nationalistisch. Adolf v. Thadden ist überzeugter Deutscher und Europäer, der genau weiß, daß die Zukunft des Vaterlandes nur im Rahmen eines größeren Europa gesichert sein kann. Dabei gewährleistet ihm seine Verschwägerung mit Engländern und Franzosen eine bessere Kenntnis der Mentalitäten der beiden großen Nachbarvölker als dies bei vielen anderen deutschen Politikern der Fall ist. [] Adolf v. Thaddens Verhältnis zur Sowjet-Union und den Ostblockstaaten ist alles andere als revanchistisch. Er ist sich völlig darüber im klaren, daß es eines Tages auch mit dem Osten Europas zu einem gefestigten Frieden von Dauer kommen muß, der nur in einem Ausgleich der gegenseitigen Interessen gefunden werden kann. Nach seiner Auffassung muß Deutschland jedoch - und an erster Stelle die Bundesrepublik - innerlich gefestigt sein, bevor gleichberechtigte Verhandlungen mit Aussicht auf Erfolg um eine künftige Friedensordnung in Mitteleuropa geführt werden können. [] Der Preuße Thadden weiß um die jahrhundertealte Freundschaft zwischen Preußen-Deutschland und der russischen Großmacht. Die Geschichte aber hat gelehrt, daß auf die Dauer ein Friede in Europa nur in einem friedlichen Nebeneinander zwischen Russen und Deut- [] A. v. Thadden bei der Stimmabgabe auf der Bundesversammlung 1969 [] schen möglich sein kann, ebenso wie das Volk in der Mitte Europas auf engste Zusammenarbeit mit seinem westlichen Nachbarn - Frankreich - angewiesen ist. Ohne den Ausgleich unter diesen drei größten Nationen Kontinental-Europas kann und wird es keinen dauerhaften Frieden geben, hier und in der Welt. [] Die Geschichte hat zugleich bewiesen, daß man mit den Russen nur aus der Position innerer Stärke und Festigkeit zu einem solchen Frieden gelangen kann und daß im anderen Falle Rußland - sowohl das Zarenreich als auch die Sowjet-Union - seinen imperialistischen Willen rücksichtslos durchsetzt. v. Thadden sieht in einer Verzichtspolitik, in Vorleistungen ohne Gegenleistung, nur eine ständige Schwächung der deutschen Position und damit in letzter Konsequenz die Unterwerfung. Gegen den Ungeist der Verzichte, der Vorleistungen und der Unterwerfung, aber für eine Politik des Lebens in Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung aller europäischen Völker will Adolf v. Thadden mit seiner Partei die Deutschen mobilisieren. [] Wiederholt wurde in anderen Publikationen der Versuch unternommen Adolf v. Thadden seinen Anhängern zu entfremden. Da hat es dann geheißen: v. Thadden sei ja eigentlich ein konservativer Mann aus einer hochangesehenen Familie. "Wie ist es nur möglich" - so fabulieren diese Autoren - "daß dieser Mann sich mit solchen Rabauken abgibt!" [] Zunächst sei festgestellt, daß heutzutage die Heimstätte echter "Rabauken" wohl in der APO oder dem linken Gewerkschaftsflügel, nicht aber in der NPD zu suchen ist. [] Im übrigen bleibt für Adolf v. Thadden in der Menschen-Beurteilung das soldatische Fronterlebnis von anhaltender Bedeutung: Er weiß um die nationale Zuverlässigkeit gerade der Arbeiter in Stunden der Not, und er hat dieses Vertrauen nie verloren. So ist es auch durchaus verständlich, daß er einen hohen Prozentsatz seiner Anhänger in Arbeiter- und Angestelltenkreisen hat. Diese fühlen genau, wie Adolf v. Thadden ihnen gegenüber eingestellt ist. [] Dieser pommersche "Junker" kennt keine Klassen und Stände. Das widerspräche auch ganz seinem Herkommen aus einem wahrhaft evangelischen Haus. So ist er ein "Mann des Volkes", ohne jedem Hang zu verfallen, sich anzubiedern oder gar "billig" machen zu wollen. [] Fraglos haben Adolf v. Thadden die ständigen und unerbittlichen Attacken gegen seine Person härter gemacht, als es einst der junge Abgeordnete im ersten Deutschen Bundestag gewesen ist. Die langen Jahre leidenschaftlichen Bemühens um ein neues geläutertes deutsches Selbstbewußtsein waren für Adolf v. Thadden zugleich sehr schwere Lehrjahre. Immer wieder hat er sich seinen Gegnern stellen und auch manche menschliche Enttäuschung überwinden müssen. Der feste Glaube an die Rechtlichkeit und Notwendigkeit seines politischen Wollens hat ihn nie verlassen. [] Auszug: Genealogisches Handbuch der adeligen Häuser (Adelige Häuser A, Band II) [] Das Geschlecht, dessen Namensform zwischen Tade, Thade, Thadde, Tadde (poln. Tadda) auch Tadzn, Tzattken (Kopenhagener Wachstafeln 1397), Thatt, seit 1650 Tadden und Thadden wechselte, und das einen weitgestreuten Grundbesitz im Lande Lauenburg in Pommern und Putzig (Westpreußen) innehatte, teilte sich schon früh in zwei Hauptstämme mit abweichenden Wappen, von denen der eine im nordwestlichen Teil des Kr. Lauenburg in Pommern seinen Hauptsitz in Nesnachow hatte und hiervon zeitweise unter Weglassung des Sippennamens die Bezeichnung "v. Nesnachow" oder polnisch: "Gniesnachowski" annahm. (Jatzke = Jarislav) von Niesnachow 1400 in den Protokollen des Lauenburg-Putziger Landgerichts (auf den sogen. "Kopenhagener Wachstafeln") und 1493, Montag nach Corpus Christi, mit Matthias v. Nesenechouw von Herzog Bogislav X. von Pommern zuerst einen Lehnbrief über Nesnachow empfing. [] Die Familienglieder der beiden Stämme mit unterschiedlichen Wappen standen zur Zeit der Zugehörigkeit der Lande Lauenburg-Bütow zum westpommerschen Herzogtum Pommern-Stettin (1460 bis 1637) in Lehns-Gemeinschaft. Nach dem Heimfall der Lande Lauenburg und Bütow an die Krone Polen wurde polnischerseits dem Gesamtgeschlecht am 10. 8. 1638 bestätigt, daß es schon "ante collatum foedum", seit unvordenklichen Zeiten - im adeligen Stande gewes. - [] Großkundgebung der NPD 1968 in Stuttgart
Published:ca. 1969