Vertrauen für Wiesbadens Sozialdemokraten

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Vertrauen für Wiesbadener Sozialdemokraten [] Die seitherigen Wahlergebnisse beweisen, daß die Bürgerschaft Vertrauen zur SPD gewonnen hat. Ihre saubere, sachliche Aufbauarbeit wird allgemein anerkannt. Entgegen der rückschauenden FDP-Vorstel...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Buch, Georg, W. Lautz, Wiesbaden
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/A23BB80D-B885-46F3-AC95-5765D177F112
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Vertrauen für Wiesbadener Sozialdemokraten [] Die seitherigen Wahlergebnisse beweisen, daß die Bürgerschaft Vertrauen zur SPD gewonnen hat. Ihre saubere, sachliche Aufbauarbeit wird allgemein anerkannt. Entgegen der rückschauenden FDP-Vorstellung vom "alten Glanz" Wiesbadens, sind die Sozialdemokraten der Auffassung, daß die Zukunft unserer Stadt durch eine umfassende und fortschrittliche Wirtschaftsförderung und durch den Anschluß an den Wirtschaftsraum Rhein-Main gesichert werden muß. Nur so kann für die ständig zunehmende Zahl der Familien - in der Innenstadt wie in den Vororten - eine ausreichende Existenzgrundlage geschaffen werden. [] Auf das neue Stadtparlament warten viele durch die Ungunst der Verhältnisse noch nicht gelöste Aufgaben. [] Wir werden Wohnungen - und nochmals Wohnungen bauen müssen, um die täglich größer werdende Zahl der Wohnungssuchenden zu vermindern. [] Wir werden einheimischen wie den von auswärts zuziehenden wirtschaftlichen Unternehmungen die Möglichkeit zu freier Entfaltung bieten müssen, um die durch den Rückgang der Kur- und Bäderbetriebe schwer erschütterte Existenzgrundlage der Wiesbadener Bevölkerung krisenfest zu machen. [] Wir werden daher auch jede sich bietende Gelegenheit benützen müssen, um unserer Stadt neue Kräfteströme zuzuführen, sei es durch die Heranziehung großer Veranstaltungen aller Art, sei es durch zielbewußte Förderung des Fremdenverkehrs. [] Wir werden wie bisher auch alle erdenkliche Sorge darauf verwenden müssen, unseren Kindern, Alten, Schwachen und Kranken durch den Ausbau unserer sozialen Einrichtungen das Gefühl des in der Gemeinschaft Geborgenseins, der sozialen Sicherheit, zu vermitteln. [] Wir werden diesen Zielen ein gutes Stück näher kommen, wenn wir unsere Verwaltung unter Beachtung des Leistungsprinzips so sparsam wie möglich gestalten, wenn wir Sparsamkeit üben im Sinne einer klugen Hausfrau, die nur soviel für eine Sache ausgibt als ihr diese Sache wert ist. [] Darum: Gib das Schicksal unserer Stadt nur in bewährte Hände! [] Weitere Kandidaten: [] Hedwig Schmitt-Maaß, Hausfrau [] Moritz Lang, Geschäftsführer d. Arbeiter-Wohlfahrt [] Franz Faber, Architekt (Heimatvertriebener) [] Georg Foller, Gewerkschaftsangestellter ÖTV. [] Fritz Schäfer Technischer Angestellter [] Erika Horz, Hausfrau [] Wilhelm Kopp, selbständiger Kaufmann [] Max Meinhold, Direktor d. Städt. Krankenanstalten [] Edwin Zerbe, Regierungsrat [] Emil Dietz, Kreisvorsitzender Deutsch. Gewerkschaftsbund [] Georg Schirling, Maschinensetzer [] August Krämer, Elektro-Meister [] Dr. Helena v. Bila, Min.-Rätin [] Kerl Drebert, Oberschulrat [] Emil Klein, selbständiger Kaufmann [] Albert Müller, Angestellter [] Gustav Nitsche, Inspektor (Heimatvertriebener) [] Peter Sonder, Arbeiter [] Hermann Gitter, Direktor [] August Lutz, Schlossermeist. [] und andere [] Franz Fuchs, Stadtverordnetenvorsteher [] Philipp Engelmann, Vorsitzender der SPD-Fraktion [] Diesen Männern und Frauen [] Deine Stimme zur Stadtverordnetenwahl [] SPD LISTE 1 [] Hinweg mit der CDU-FDP-Koalition Adenauers [] Adenauer und seine FDP- und DP-Trabanten sind [] ein Hindernis dem Wege zur Einheit Deutschlands: [] das zeigte sich besonders, als sie am 1. Juli 1953 im Bundestag einen SPD-Antrag auf Herbeiführung sofortiger Viermächteverhandlungen ablehnten; [] ein Hindernis auf dem Weg zu einem Bund freier und gleichberechtigter europäischer Staaten: [] das zeigt ihre Zustimmung zur kleinsteuropäischen Montan-Union, die ohne Gegenleistung für die Bundesrepublik jährlich 200 Millionen DM kostet und obendrein jeden einzelnen Haushalt mit 100 DM pro Jahr durch Preissteigerung belastet; [] ein Hindernis auf dem Wege zur Sicherung des Friedens: [] das zeigt ihre Zustimmung zum EVG-Vertrag, der die Verhandlungsmöglichkeiten zwischen den Großmächten erschwert, die weltpolitische Spannung vergrößert und damit die Kriegsgefahr erhöht. [] Daher ist der Weg der Regierung Adenauer und ihrer Parteien CDU, FDP und DP kein Weg zu Einheit und Frieden. Deshalb: [] Bannt die Kriegsgefahr und überwindet die Spaltung des Vaterlandes mit den Sozialdemokraten! [] Laßt Euch hierbei nicht durch das Gerede von einem angeblichen "Wirtschaftswunder" betören. Was die Parteien CDU, FDP und DP "Wirtschaftswunder" nennen: [] Das war die Folge der von der Besatzung befohlenen Währungsreform. Jeder von uns weiß, wie sich die Läden füllten, als am 21. 6. 1948 unser Geld wieder einen Wert erhielt. [] Das war die Folge einer 4-Milliarden-Dollar-Spritze für die deutsche Wirtschaft. Das können auch CDU, FDP und ihre Trabanten nicht bestreiten. [] Das war die Folge der Korea-Kriegs- und Rüstungskonjunktur. Dieser Krieg war die Ursache eines enormen Geschäftes, das riesige Gewinne einbrachte. [] Das war die Folge der millionenfachen Arbeitsleistung von uns allen! [] Aber wem ist diese millionenfache Arbeitsleistung in erster Linie zugute gekommen? [] Einer kleinen Schicht von Nutznießern! Sie konnte zusätzliche Gewinne erzielen, die die allgemeinen Preis- und Lohnerhöhungen um durchschnittlich 20% übersteigen. [] Sie konnte auf diese Weise ihr Eigentum um 80 Milliarden DM vergrößern und aus einer 1000 RM-Aktie bis zu 3500 DM-Aktien werden lassen. [] Das ist der "Lastenausgleich" zugunsten einer kleinen Schicht. Das ist das Geheimnis des "Wirtschaftswunders"! - Das ist die "soziale" Marktwirtschaft von CDU, FDP, DP. [] Gebt der Regierung Adenauer und ihren Parteien am 6. September die Antwort, die sie verdienen: [] WÄHLT SPD LISTE 1 [] WITTROCK [] Verantwortlich: Georg Buch - Photos: Photo-Atelier Karl Müller, Rheinstr. 47 - Druck: W. Lautz, Wiesbaden
Published:06.09.1953