Erik Blumenfeld 1. Vorsitzender des Hamburg-Block CDU - FDP - DP - BHE . Meine lieben Hamburgerinnen und Hamburger!
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; ERIK BLUMENFELD [] 1. VORSITZENDER DES HAMBURG-BLOCK CDU - FDP - DP - BHE [] Meine lieben Hamburgerinnen und Hamburger! [] Am 1. November werden wir über die nächste Zukunft unserer Heimatstadt und unserer Familien zu entscheiden haben. Vor z...
Main Authors: | , |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
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Language: | German |
Published: |
01.11.1953
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author | Blumenfeld, Erik Girardet & Co., Hamburg |
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dateSpan | 01.11.1953 |
description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals;
ERIK BLUMENFELD [] 1. VORSITZENDER DES HAMBURG-BLOCK CDU - FDP - DP - BHE [] Meine lieben Hamburgerinnen und Hamburger! [] Am 1. November werden wir über die nächste Zukunft unserer Heimatstadt und unserer Familien zu entscheiden haben. Vor zwei Monaten hat das deutsche Volk ein überwältigendes Bekenntnis zur Politik der Regierung Dr. Adenauers und damit zur Freiheit abgelegt. Am kommenden Sonntag werden wir Hamburger uns erneut zu dieser Entscheidung bekennen. Jedenfalls könnte ich mir nicht vorstellen, daß meine nüchtern und sachlich denkenden Mitbürger heute anderer Meinung geworden sind. [] Der sozialdemokratische Senat und seine Parteipresse führt den Wahlkampf mit der Parole "Alles für Hamburg". Er versucht dabei, mich - als den Repräsentanten des Hamburg-Block - und meine politischen Freunde als Hemmschuh für die Zukunft unserer Stadt hinzustellen. Wenn die SPD und ihr Plakat- und Bannerträger Max Brauer ehrlich wären, dann müßten sie auch öffentlich zugeben, wofür sie in Wahrheit nur kämpfen, nämlich: Hamburg als Bastion des Sozialismus zu halten. Darum ist ihr Ärger über den Zusammenschluß der anti-marxistischen Parteien im Hamburg-Block so groß; gehören sie doch jener Partei an, die sich zwar sozialdemokratisch nennt, die aber richtiger - nach ihren Taten! - sozialistisch-demokratisch heißen müßte. Im Rathaus ist die SPD seit vier Jahren gegen die soziale Marktwirtschaft, weil ihre Parteizentrale in Bonn vollen Einsatz für die sozialistische Planwirtschaft befohlen hat. Wie weit die Sozialisierung unserer Stadt bereits gediehen ist, beweist der sogenannte Rechenschaftsbericht des Senats. [] Meine lieben Mitbürger! Zum Kapitel Schulreform heißt es in diesem Senatsbericht: "Hier geht es nicht um Zweckmäßigkeitsfragen, sondern wirklich um Ideen." Hamburger Eltern, da haben Sie es schwarz auf weiß. Diesen Reformern geht es also nicht in erster Linie um einen zweckmäßigen Unterricht für unsere Kinder, sondern um die Verwirklichung sozialistischer Ideen. Da kann ich nur mit Ihnen allen sagen: Für marxistische Experimente ist uns Hamburgs Jugend zu schade. Herr Brauer hat in einer Wahlrede mit Pathos verkündet: "Wir wollen lieber den Wahlkampf verlieren, als daß wir die vierjährige Grundschule wieder einführen." Nun gut, dann wird er allein wegen seiner sozialistischen "Schulreform von 1949" am 1. November der Verlierer sein. [] Unseren Wahlsieg vom 6. September verdanken wir weitgehend den Stimmen der Frauen, die in ihrer klaren und praktischen Denkungsart die Zukunft ihrer Familie sichern wollten. Am 1. November werden die Frauen Hamburgs auch für die Freiheit ihrer Hansestadt stimmen, d. h. den Hamburg-Block wählen. [] Lage, Geist und Tradition unserer Stadt stellt die Jugend vor besondere Aufgaben; sie steht geistig, wirtschaftlich und politisch am Tor zur Welt. Der echte Unternehmungsgeist, die Fantasie und der Wagemut, den die Jugend dieser Stadt schon so oft bewiesen hat, wird sie auch jetzt den Weg in die Freiheit wählen lassen. Hamburgs Jugend wählt nicht mehr sozialistisch, weil sie über Klassenkampfparolen innerlich längst hinausgewachsen ist. [] Mit Nachdruck kann ich hier versichern, daß unsere besondere Fürsorge den Arbeitslosen, den Rentnern und dem großen Kreis der 131er gelten wird, weil diese Gruppen bislang im SPD-Senat nicht die genügende Beachtung gefunden haben. Außerdem wird uns der Bau von familiengerechten Wohnungen und die Schaffung von Wohnungseigentum sehr am Herzen liegen. [] Wir Hamburger wissen, daß unsere Stadt eine große politische Bedeutung hat, da ihr als Tor zur Welt eine gesamtdeutsche und europäische Aufgabe gestellt ist. Hamburgs Schicksal ist nicht von dem der Bundesrepublik zu trennen. Wenn jetzt Max Brauer mit der Behauptung aufwartet, der Hamburg-Block wolle unsere Stadt "mit Bonn gleichschalten", so ist das eine klare wahltaktische Verdrehung der Tatsachen. Ein Mann wie Max Brauer, der - nach seinen eigenen Worten - privat die Europa- und Außenpolitik des Bundeskanzlers für richtig hält und trotzdem im Bundesrat gegen diese Vertragspolitik stimmt, weil er sich gegen seine innere Überzeugung von der SPD-Zentrale fernsteuern läßt, kann und darf nicht länger Erster Bürgermeister bei uns sein. Mit ihm muß der ganze marxistische Senat verschwinden. [] Die Politik Dr. Adenauers hat in vier Jahren das deutsche Volk in der Bundesrepublik aus dem Chaos des Zusammenbruchs zu Wohlstand und zu persönlicher und wirtschaftlicher Freiheit geführt und Deutschland wieder Ansehen und Vertrauen in der Welt verschafft. Der Weg in die politische Freiheit ist jedoch nur möglich, wenn die SPD-Vertreter Hamburgs als die ewigen Neinsager im Bundesrat ausgeschaltet werden. [] Deswegen gehen wir Hamburger am 1. November geschlossen zur Wahl und geben unsere Stimme dem Hamburg-Block (Liste 2), der alle echten demokratischen Kräfte rechts der SPD zusammengefaßt hat. [] Mit meinen besten Grüßen bin ich Ihr [] Erik Blumenfeld [] Girardet & Co., Hamburg |
era | Wahlkampfwerbung des Hamburg Blocks, eines Wahlbündnisses aus CDU, FDP, DP und BHE zur Bürgerschaftswahl in Hamburg am 1.11.1953. |
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publishDate | 01.11.1953 |
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topic | [Blumenfeld, Erik, Adenauer, Konrad, Brauer, Max, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU), Freie Demokratische Partei (FDP), Deutsche Partei (DP), Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE), Hamburg-Block, Arbeitslosigkeit, Bildungspolitik, Kandidatenvorstellung, Landtagswahl, Planwirtschaft, Schule, Foto] |
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