Für Deutschland - gegen Hitler!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; siehe auch 6/FLBL0005960 Für Deutschland - gegen Hitler! [] Hitler fordert das deutsche Volk auf, seiner Politik zuzustimmen. Aber er hat ihm das Recht genommen, über diese Politik zu reden. Es soll Urteilen und kann es gar nicht, weil ihm ve...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 29.03.1936
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/0210FF3F-89FB-49E9-88C8-02E7D80C14D3
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author Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
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collection AdsD leaflets
dateSpan 29.03.1936
description Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; siehe auch 6/FLBL0005960 Für Deutschland - gegen Hitler! [] Hitler fordert das deutsche Volk auf, seiner Politik zuzustimmen. Aber er hat ihm das Recht genommen, über diese Politik zu reden. Es soll Urteilen und kann es gar nicht, weil ihm verboten ist, die Wahrheit zu hören. [] Die nationalsozialistische Demagogie hat vor zweiundzwanzig Jahren Deutschland in den Weltkrieg hineingehetzt. Sie hat das Volk mit unerreichbaren Eroberungszielen geblendet. Sie hat unter dem Jubel aller Urteilslosen den unbesehrälikten U-Bootkrieg erzwungen, Amerika in die Reihen der Feinde getrieben und damit den Zusammenbruch von 1918 herbeigeführt. [] Geblendet und betäubt taumelt Deutschland unter Hitlers Führung einer neuen Katastrophe entgegen, die noch schlimmer zu werden droht als die von 1918. [] Hitler hat in das Rheinland Truppen einmarschieren lassen. Er hat damit nicht nur den Friedensvertrag von Versailles verletzt, sondern auch den Vertrag von Locarno gebrochen, den Deutschland, um seine Einheit zu retten und das besetzte Gebiet zu befreien, freiwillig mit Frankreich und Belgien geschlossen hatte. [] In der Verurteilung dieses Vertragsbruches ist die ganze Welt einig. Wo freiwillig geschlossene Verträge unter nichtigen Vorwänden gebrochen werden, gibt es kein Recht, keine Ordnung und keinen Frieden. Neue Paktvorschläge, die von dem Vertragsbrecher ausgehen, müssen dem schärfsten Mißtrauen begegnen. [] Hitler sät Haß gegen Deutsehland. Furchtbar wird diese Saat eines Tages aufgehen. Hitler spekuliert auf die Furcht der Völker vor einem neuen Krieg und spielt Hasard mit dem Frieden. Eines Tages wird er das Spiel verlieren, und das deutsche Volk wird es mit seinem Blut bezahlen müssen. [] Nach drei Jahren Hitlerherrschaft steht Deutschland am Rande des finanziellen Ruins. Die Löhne sinken, die Lebensmittel werden knapper und teurer, die Arbeitslosigkeit steigt wieder. [] In dem Maße, in dem sich die inneren Schwierigkeiten mehren, wächst die Neigung zu außenpolitischen Abenteuern. Militärmusik und Heilgeschrei sollen das Murren der ausgebeuteten und entrechteten Massen übertönen. Mit Militärmusik und Heilgeschrei marschiert Deutschland dem Abgrund entgegen. [] Wen hat Hitler zu Deutschlands Freund gemacht? Keinen! Wen hat er zu Deutschlands Feind gemacht? Alle! Die Freundschaft mit Sowjetrußland hat er einer tollen Bolschewistenhetze und sinnlosen Eroberungsplänen geopfert. Er hat dadurch Sowjetrußland in die Arme Frankreichs getrieben, wie er Frankreich durch seine Aufrüstung in die Arme Sowjetrußlands getrieben hat. Das neue französisch-russische Bündnis ist sein eigenes Werk. [] Italien? Polen? Ein Narr, wer glaubt, daß sie für Hitlerdeutschland einen Finger krumm machen werden. Sie werden auch diesmal wieder zu den Stärkeren gehen, und das sind die anderen. [] Deutschlands 65 Millionen stehen im Ernstfall gegen 1.000 Millionen Menschen. Macht und Reichtum der ganzen Welt werden aufgeboten werden gegen dieses einzelne Land, das durch die verderbliche Wirtschaft seiner Machthaber in immer tiefere Armut gerät. [] Das ist das wahre Gesicht jener Politik, der das deutsche Volk am 29. März seine Zustimmung erteilen soll. Es soll 600 Heilschreiern und Diätenschluckern die Möglichkeit geben, ihren ertragreichen Müßiggang weiter fortzusetzen. Es soll für die Vernichtung seiner Freiheit die Ermordung vieler Tausender, für die Greuel der Konzentrationslager, für die schmachvolle Judenhetze, die Kirchenverfolgung, die Hinrichtung Unschuldiger, die Belohnung Schuldiger, für diese ganze namenlose Schande der braunen Gewaltherrschaft die Verantwortung übernehmen. [] Hitler ist Deutschlands Führer ins Verderben. Wer für ihn stimmt, weiß nicht, was er tut. Für die Klarblickenden, die Tapferen, die Ungebeugten gibt es nur eine Parole: [] Nieder mit diesem System! [] Für Deutschland, gegen Hitler! [] Darum lautet die Parole am 29. März: Stimmzettel ungültig machen! [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands
era "Reichstagswahlen" am 29.3.1936
Protest gegen die Politik Hitlers
Kritik an den undemokratischen Wahlen
Aufruf, die Wahlzettel ungültig zu machen
format IMAGE
genre visualUnit
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institution Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
language German
publishDate 29.03.1936
spellingShingle Für Deutschland - gegen Hitler!
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
[Hitler, Adolf, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), Antisemitismus, Diktatur, Krieg, Nationalsozialismus, Reichstagswahl, Wahl, Wahlfälschung]
thumbnail http://hdl.handle.net/11088/C05BD39D-C52D-4B53-A545-5A3EB680A1F9
title Für Deutschland - gegen Hitler!
topic [Hitler, Adolf, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), Antisemitismus, Diktatur, Krieg, Nationalsozialismus, Reichstagswahl, Wahl, Wahlfälschung]
url http://hdl.handle.net/11088/0210FF3F-89FB-49E9-88C8-02E7D80C14D3