| Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Dem am 23.11.1951 von der Bundesregierung eingereichten Antrag zum Verbot der KPD wurde am 17.8.1956 durch das Bundesverfassungsgericht stattgegeben und die KPD verboten.
Das war das Resultat: [] 6 500 000 Söhne, Brüder und Väter kehrten nicht mehr zurück! [] 986 000 Kriegsbeschädigte mußten ihre Gesundheit, Arme und Beine, Augenlicht und Gehör opfern. [] 250 000 Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Kommunisten, Wissenschaftler und Geistliche wurden bis Kriegsbeginn zu 600 000 Jahren Gefängnis und Zuchthaus verurteilt. [] 26 000 000 Menschen aus ganz Europa wurden in den Marterhöllen Hitlers und Kesselrings umgebracht. [] Das ist nur ein Teil der grausigen Folgen des Krieges der deutschen Militaristen und Faschisten [] ... und so fing es an [] Februar 1933: Der von den Nazis inszenierte Reichstagsbrand war der Beginn von Massenverhaftungen der Hitlergegner. [] März 1933: Verbot der Kommunistischen Partei Deutschlands. [] Funktionäre der KPD und der SPD, wie John Scheer, Max Lademann, Heinrich Jasper, Franz Nause, Wilhelm Bluhm und viele andere wurden ermordet. Gewerkschaftssekretäre, wie Mathias Theissen, Scheinhütte, Julius Rosemann, Dr. Lothar Erdmann, Otto Scharfschwerdt, Michael Rodenstock, Artur Schille, Otto Brennecke, um nur einige zu nennen, wurden erschlagen, hingerichtet oder kamen in KZ-Lagern um. [] Die Gewerkschaftshäuser wurden besetzt, die Gewerkschaften aufgelöst. Verboten wurde [!] die Sozialdemokratische Partei und alle fortschrittlichen Massenorganisationen. Tausende von Geistlichen und Pazifisten in die Konzentrationslager verschleppt. Demokratie und Freiheit wurden beseitigt, um den Weg für die Aufrüstung und den Krieg freizumachen. [] Das darf sich nicht wiederholen! [] Um aufzurüsten, sollen wieder alle Gegner des Krieges mundtot gemacht werden! [] Wieder beginnt man mit der Kommunistischen Partei Deutschlands. Alle anderen Organisationen und Gegner der Aufrüstung sollen folgen. Der Prozeß gegen die KPD in Karlsruhe soll am 14. Juli abgeschlossen werden. So wie vor den Volksgerichtshöfen, so verweigert man den Vertretern der KPD auch jetzt, die unwahren Behauptungen der Bundesregierung zu widerlegen. [] Die Bemühungen der ganzen Welt um Verständigung und Entspannung sollen durch diesen Prozeß torpediert werden. [] Mit dem Verbot der KPD soll der Weg der Wiedervereinigung Deutschlands blockiert werden, denn ohne Freiheit und Demokratie kann es keine Wiedervereinigung geben. [] Der Prozeß in Karlsruhe [] geht jeden Deutschen an [] Würde dem Verlangen der Bundesregierung stattgegeben, dann ist das Leben Deines Sohnes, die Existenz aller Parteien, die gegen die Aufrüstung sind, der Bestand Deiner Gewerkschaft in Gefahr. [] Wir Widerstandskämpfer erinnern an die bitteren Lehren der Vergangenheit: Wir müssen uns jetzt gemeinsam zur Wehr setzen, damit nicht noch größeres Unheil über unser Volk kommt. [] Schreibt noch heute an das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und verlangt, daß der Antrag der Bundesregierung abgelehnt wird. [] Setzt Euch zusammen und schickt Delegationen nach Karlsruhe, die die gleiche Forderung überbringen. [] Handelt, damit Ihr Eurem eigenen Leben, dem Leben unseres Volkes dient, handelt, daß nie wieder eine Mutter ihren Sohn beweinen muß! [] VVN [] Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes [] Landesverband Niedersachsen [] Herausgeber: VVN - Landesverband Niedersachsen - Verantw.: Fritz Rath, Hannover - Druck: Volksdruck GmbH., Hannover.
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