Freie Demokratische Partei . Der einzige Kandidat, den jeder kennt!
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; FDP [] Freie demokratische Partei [] Der einzige Kandidat den jeder kennt ! [] Rechtsanwalt Hermann Föge wurde 1878 in Schleswig geboren. Seine Schulbildung erhielt er auf dem Gymnasium in Goslar. Studium der Rechte u. Staatswissenschaften an...
Main Author: | |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
24.04.1955
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/7045D546-EB05-4307-9855-E68ACC0173AF |
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author | Freie Demokratische Partei (FDP), Kreisverband Göttingen |
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description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals;
FDP [] Freie demokratische Partei [] Der einzige Kandidat den jeder kennt ! [] Rechtsanwalt Hermann Föge wurde 1878 in Schleswig geboren. Seine Schulbildung erhielt er auf dem Gymnasium in Goslar. Studium der Rechte u. Staatswissenschaften an der Berliner Universität, juristisches Staatsexamen in Celle. Nach Assessorenprüfung und kurzer Syndikustätigkeit ließ er sich nieder und ist seitdem ununterbrochen als Rechtsanwalt und Notar in Göttingen tätig. [] Im ersten Weltkrieg im lnfanterie-Regiment 74 Hannover und Landsturmbataillon Emden. Nach Kriegsende wieder in Göttingen, Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei, die ihn in das Stadtparlament und in den Provinziallandtag entsandte. [] Nach der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus war Föge das einzige Mitglied des Stadtparlaments, das gegen die Gewaltherrschaft protestierte. Er blieb dann während der Zeit des Nationalsozialismus dem öffentlichen und politischem Leben fern. [] Nach der Besetzung Göttingens wurde Föge der erste ehrenamtliche Oberbürgermeister der Stadt und mit großer Mehrheit in den Landtag gewählt. Bei der ersten Landtagswahl siegte er über den damaligen SPD-Minister Grimme. Bei dem großen Wahlsieg der FDP im Jahre 1948 wurde Föge wieder in das Stadtparlament gewählt und ist seitdem ununterbrochen Oberbürgermeister der Stadt Göttingen. Auch bei der Landtagswahl im Jahre 1951 schlug Föge seine Gegenkandidaten. Rechtsanwalt Föge hat seinen Mann gestanden, sowohl den Nationalsozialisten wie auch den Besatzungsmächten gegenüber. Die Göttinger haben nicht vergessen, wie energisch er in öffentlicher Sitzung im Beisein des Stadtkommandanten die Bestimmungen der Haager Konvention der Militärregierung gegenüber vertreten hat und wie entschieden er sich auch für die zu Unrecht Entnazifizierten und für das Ansehen der Soldaten eingesetzt hat. OB Föge hat sich stets auch besonders für die Belange der Universität und Studentenschaft eingesetzt. So hat er vor allem wirksame Hilfsmaßnahmen für die mittellosen Studenten gefordert, ist hierbei aber auf den Widerstand des damaligen SPD-Ministers Grimme gestoßen. [] Herman Föge [] Oberbürgermeister der Stadt Göttingen [] Liste 5 [] Um was handelt es sich am 24, April ds. Js.? [] Seit 1947 regiert in Niedersachsen die SPD, zuletzt verbündet mit dem BHE, während die FDP, die nicht ministerhungrig ist, stets in der Opposition war. Das Ergebnis? Mißwirtschaft auf allen Gebieten, dafür nur einige Beispiele: 1. Parteichef Kopf, SPD, wird durch Parteivorstandsmitglied Hose aufgefordert, für das Oberverwaltungsgericht Lüneburg, das höchste Verwaltungsgericht Niedersachsens, parteitreue Richter zu benennen. Ein überparteiliches Gericht soll zur Parteiinstanz gemacht werden! 2. Das Beschaffungsamt des Sozialministeriums hamsterte Medikamente, so daß allein die Borsalbeanschaffung den Bedarf bis zum Jahre 2080 deckt! Rezeptpflichtige Medikamente werden ohne Rezept abgegeben! Alkohol wird an Beamte verkauft! Zur Zeugenvernehmung, vor dem Untersuchungsausschuß erscheinen Beamte des Amtes in Lodenmäntel aus Beständen, des Amtes. Für die Einrichtungsgegenstände, welche erworben wurden, sind Preise über Listenpreise hinaus bezahlt. Bei Rückgabe von Gegenständen weigern sich Lieferfirmen, die verbuchten Preise zu erstatten, weil sie gegen die gezahlten überhöht seien. Für eine Salbenmühle allein sind 641,- DM zuviel angewiesen. Die sachliche Richtigkeit der Lieferungen wird bescheinigt, bevor die Gegenstände überhaupt aus-gepackt sind! Als schon Unregelmäßigkeiten feststanden, wird der Leiter des Amtes noch zum Oberregierungsrat ernannt. Der Amtsleiter hat inzwischen in der Branche eine eigene Firma aufgemacht, ohne daß das Ministerium etwas davon gemerkt hat. Gefragt, welche Ausbildung er genossen hat, antwortet er: " Referendar", auf die Rückfrage, mit welcher Zensur: durchgefallen. [] Bleich sitzt Minister Albertz, SPD, im Saal des Landtags, schamhaft gesteht er die, Mißstände zu und entschuldigt sich damit, daß der Weg von seinem Ministerium zu den einzelnen Dienststellen zu weit sei. Die Folgen aus seinem Versagen zu ziehen und seinen Posten niederzulegen zieht er nicht, aber mit Zustimmung des ganzen Hauses erklärt der Handwerkskammerpräsident, Abgeordneter Frees (Oldenburg),FDP: einen Saustall nenne ich das! 3. Kultusminister Voigt, SPD, läßt eine synchronoptische Weltgeschichte von einem Ehepaar Peters schreiben, Kostenpunkt 100 000,- DM, von denen 55 000,- DM angezahlt sind. Als das Werk fertig ist, stellt sich, wie Minister Voigt selbst zugibt, heraus, daß das Buch eine " öst1iche Diktion " hat. Es verwirft den Eigentumsbegriff, stell Christus als Sozial- Revolutionär dar und spricht davon, daß Judas Ischariot erfolglos versucht habe, Christus zur revolutionären Tat zu bewegen. Der Landtag beschließt das Geschäft anzufechten und die Anzahlung Zurückzufordern, aber das Gutachten des Justizministeriums ergibt, daß der Prozeß aussichtslos ist! 100 000,-- DM sind verloren. Die Bücher liegen unverwendbar im Keller und den Geschäftsräumen des Ministeriums. 4. Minister Kubel , SPD, hat die Verwaltungsgesellschaft Niedersachsen GmbH. in ein Kreditinstitut umgewandelt. Er will damit in Geldnot befindliche Unternehmungen wieder flüssig machen. In dieser Eigenschaft bewilligt das Unternehmen, dessen einziger Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender Minister Kubel ist, der Firma Schöneis & Co. in Göttingen, die mit einer ebenfalls konkursreifen Goslarer Firma zur Milotta vereinigt ist, erhebliche Kredite. Das geschieht, obwohl alle befragten Sachverständigenstellen, insbesondere die Handelskammer Südhannover, dringend gewarnt haben. In verhältnismäßig kurzer Frist sind trotz dieser Unterstützungen 4 von der Niedersächsischen GmbH betreute Firmen in Konkurs. Trotztdem das erste Geschäftsjahr der Niedersachsen GmbH. schon mindestens 3,5 Millionen Verluste erbringt, erhält der Geschäftsführer Müller-Pohle eine Erhöhung seiner Bezüge von 2000 auf 3500 DM zuzüglich sonstiger Vergütungen. Einschließlich eines der "Neuen Glashütte" in Papenburg gegebenen Darlehns sind an diesem Unternehmen inzwischen 6 bis 7 Millionen DM verloren. Der einstimmig abgefaßte Bericht des Untersuchungsausschusses stellt fest, daß man über ein "dilettantisches Experimentieren" 'in den Werken nicht hinaus gekommen sei. Auch Kubel muß den Sachverhalt besonders hinsichtlich der Milotta zugeben, er entschuldigt sich aber damit, daß er neue Arbeitsplätze geschaffen habe. Diese Ausrede kann ihm nidit abgenommen werden. Das verbrauchte Geld ist guten Betrieben, wo es hätte arbeiten und mehr Arbeitsplätze schaffen könnte, entzogen und in faule Betriebe hineingesteckt. Jeder Privatwirtschaftler, der so verfährt, würde entlassen sein. 5. Aus der Verwaltung des Innenministers Borowski, SPD, ist ein Strafprozeß in die Presse gelangt, dem Folgendes zu Grunde liegt: Der Schatzmeister der Polizeigewerkschaft hatte den Wunsch, mit hohen Beamten der Verwaltung und Vorgesetzten seiner Behörde seine Gewerkschaft in nähere Verbindung zu bringen. Zu diesem Zweck ließen sich die genannten Herren von ihm zu Zechgelagen in Nachtlokalen, wie "Rote Mühle" usw., einladen und freihalten. Diese Einladungen nahmen einen solchen Umfang an, daß der in Frage kommende Inspektor Weber schließlich aus der Kasse der Gewerkschaft 23 000,- DM und dienstlich 2300,- DM Verpflegungsgelder unterschlagen hatte. Soweit in den Lokalen nicht bar gezahlt werden konnte, wurden Anerkenntnisse ausgegeben und die Gelder am folgenden Tage kassiert. Weber wurde deshalb von der Strafkammer Hannover wegen fortgesetzter Untreue, schwerer Amtsunterschlagung und Urkundenfälschung zu 13 Monaten Gefängnis und 500,- DM Geldstrafe verurteilt. Was aber geschah mit den Beamten, die sich in solcher Weise freihalten Iießen? Die Verlautbarung des Innenministeriums stellte den Sachverhalt harmlos dar und hat den wirklichen Sachverhalt erst zugegeben, als das gerichtliche Urteil vorlag. Das sind nur einige Fälle aus der sozialistischen Sauwirtschaft". Auch in anderen Fällen mußte SPD-Chef Kopf bekennen: Es stinkt! Wo aber hat man solche Fälle in einer Verwaltung vor 1914 in den Ministerien jemals erlebt? So darf es nicht weitergehen! Gebt dieser Regierung am 24. April die Quittung. [] Nur freie Abgeordnete haben Entscheidungsfreiheit [] Abgeordnete müssen beruflich frei im Leben stehen! Funktionäre sind den Weisungen ihrer Partei unterworfen, da sie finanziell abhängig sind, sie sind also nicht frei in ihrer Entscheidung! Lebenserfahrung muß ein Abgeordne ter besitzen, Studium und Examen allein genügen nicht! Ihre Entscheidung sollte lauten: Nicht Berufspolitiker, sondern freie Manner in das Parlament! [] Liebe Göttingerinnen und Göttinger! Zum 3. Male werde ich von der FDP als Kandidat für den Niedersächsischen Landtag aufgestellt. Ich bin in der ersten Wahlperiode mit einer Stimmenzahl von 11089 in den Landtag entsandt. Bei der zweiten Landtagswahl im Jahre 1951 erhielt ich einen Stimmenzuwachs von ca. 4000, so daß ich mit 15 171 Stimmen gewählt wurde. Das ist der größte Stimmenzuwachs, den hier bisher ein Abgeordneter erhielt. Ich war im ersten Tagungsabschnitt der Landtagsabgeordnete, der die meisten Reden gehalten hat, die aber, wie der Präsident des Landtags in seiner Schlußrede feststellte, "nicht die längsten waren". Trotz der von mir in der 2. Wahlperiode im Interesse der jüngeren Generation geübten Zurückhaltung bin ich auch in der vergangenen Periode der Zahl nach der drittstärkste Redner des Hauses gewesen. Ich glaube, auch in dieser Periode meine ganze Kraft in den Dienst der Heimat, aber auch der Heimatvertriebenen gestellt zu haben, und auch für die Heimatvertriebenen getan zu haben, was in meinem Amte möglich war. Mag die Wählerschaft entscheiden, ob sie mich entbehren kann oder meine Arbeitskraft weiter braucht! Föge [] Rechtsanwalt und Notar [] <NZ>Weder Rot noch Schwarz [] Die FDP lehnt einseitige Bindungen ab. Sie ist kulturell nicht schwarz und sozialpolitisch nicht rot. Sie fragt nicht nach der Konfession und nicht nach der sozialen Stellung. Die FDP kämpft gegen die Trennung der Konfessionen, gegen die religiöse Entfremdung unserer Kinder. Die Freiheit des Einzelnen in der einigen Nation gilt auch als Forderung für Niedersachsen. Die FDP lehnt den doktrinären Sozialismus ab, sie tritt für den sozialen Wohlstand aller ein. Nicht die Gewerkschaften bekämpfen wir, sondern die Monopolstellung betriebsfremder Funktionäre und die Einmischung in die Aufgaben der Parlamente. "Die deutsche Demokratie kann nur gesund werden, wenn auch der letzte Sozialist verstanden hat, daß nur die freie, schöpferische Wirtschaft sozial wirkt und wenn sich der letzte Christ scheut, den politischen Kampf im Namen Christi zu führen." (Dr. Thomas Dehler) Wählt nicht schwarz und wählt nicht rot, das bringt Zwietracht nur und Not. Wollt Ihr frei und einig sein, wählt die FDP allein. [] Keine Stimme den Splitterparteien! Die SPD/BHE-Regierung hat alles getan, um eine 5%-Klausel für die Landtags-Wahl in Niedersachsen zu verhindern. Die Angst vor der Opposition ließ die beiden ungleichen Regierungspartner nach Bundesgenossen suchen. KPD und Zentrum waren im Landtag oft genug billige Stützen der Kopf-Regierung. Jede Stimme, die den Splitterparteien gegeben wird, ist eine Stimme für die SPD/BHE-Regierung. Niedersachsen soll nach dem Willen von SPD und BHE das einzige deutsche Land mit konununistischen Abgeordneten sein. Gebt dieser Regierung die Antwort: Keine Stimme den Splitterparteien! [] Wählt FDP - Liste 5 [] Verantwortliche Herausgeber: FDP-Kreisverbund Göttingen-Stadt, Göttingen |
era | FDP-Wahlkampfwerbung und Kandidatenvorstellung (Hermann Föge) zur Landtagswahl in Niedersachsen am 24.4.1955. Kritik an der SPD-geführten Landesregierung und Auflistung verschiedener Beispiele für deren "Mißwirtschaft" |
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geographic | Niedersachsen Göttingen |
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institution | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
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publishDate | 24.04.1955 |
spellingShingle | Freie Demokratische Partei . Der einzige Kandidat, den jeder kennt! Freie Demokratische Partei (FDP), Kreisverband Göttingen [Kopf, Hinrich Wilhelm, Föge, Hermann, Kubel, Alfred, Voigt, Richard, Albertz, Heinrich, Borowski, Richard, Dehler, Thomas, Freie Demokratische Partei (FDP), Freie Demokratische Partei (FDP), Kreisverband Göttingen, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE), Kandidatenvorstellung, Landespolitik, Landtagswahl, Foto, Signet] |
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