Vor Alleingängen einzelner oder mehrerer Bundesländer zur Neuordnung des Rundfunkwesens warnt der stellvertretende SPD-Vorsitzende, Ministerpräsident Johannes Rau, heute in einem Beitrag für die "Wetzlarer Neue Zeitung". Eindringlich appelliert Johannes Rau darin - nach der positiven Reaktion Lothar Späths auf die Düsseldorfer Erklärung der SPD-Ministerpräsidenten - an alle CDU/CSU-Regierungschefs, den Einigungswillen der Sozialdemokraten zu erkennen "und ihrerseits alle notwendigen Schritte (zu) unternehmen, um die baldige Fortsetzung erfolgreicher Verhandlungen über den Staatsvertrag zu ermöglichen." Nordrhein-Westfalen setze für einen notwendigen Kompromiß keine unüberbrückbaren Hürden, sondern fordere beispielsweise in der umstrittenen Problematik der Werbung für den Westdeutschen Rundfunk "nicht mehr und nicht weniger als die durchschnittliche Werbezeit aller anderen bundesdeutschen Rundfunkanstalten". Niemand wolle den Bürgern neue Programme vorenthalten, auch Nordrhein-Westfalen werde privaten Veranstaltern eine Chance bieten. Allerdings dürfe niemand "versuchen, dem anderen die Bedingungen zu diktieren" . der Beitrag von Johannes Rau für die "Wetzlarer Neue Zeitung" hat diesen Wortlaut
Published: (1985)