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Mitglieder und Wähler der SPD! [] Keine Illusionen mehr! [] Als die zentralen Probleme seiner Politik bezeichnete Adenauer in der Regierungserklärung: [] Die beschleunigte Durchführung des EVG- und Generalvertrages, [] Rekrutierung der westdeutschen Jugend, [] Entrechtung der Arbeiterschaft durch Gleichschaltung der Gewerkschaften, [] die verstärkten Angriffe auf die Lebenslage der Werktätigen und die Verschärfung des politischen Drucks nach innen und außen. [] Dieser arbeiterfeindlichen Politik stimmte der Vorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer, Mittwoch im Bundestag zu. Er erklärte: [] "Wir würden es begrüßen, wenn ein Zusammengehen in Zukunft möglich sein würde. Diese Zusammenarbeit muß am Beginn einer außenpolitischen Aktion versucht werden ... [] Wir sind bereit, ... uns überzeugen zu lassen, daß unsere Befürchtungen gegenüber der Politik der Bundesregierung unbegründet sind." [] Das veranlaßte Dehler, der die Gewerkschaften als zuchthausreif erklärte, der SPD-Fraktion freudestrahlend zuzurufen: [] "Sie sind auf dem besten Wege zu uns. Wir liegen uns fast in den Armen ... Vergessen ist alles, was uns getrennt hat." [] In der Rede Ollenhauers war auch nicht ein einziges Wort enthalten über die Sicherung und Verbesserung der Lebenshaltung der Arbeiter und Angestellten. Kein Wort über die Erhöhung der Löhne und Gehälter und die Bekämpfung der Preissteigerungen. [] Vergessen [] ist also der Kampf gegen Adenauer. [] Vergessen [] ist der Kampf gegen die Bonner Kriegsverträge. [] Vergessen [] ist der Kampf um die demokratischen und sozialen, Rechte der Arbeiter. [] Das ist die vollständige Kapitulation. [] Das ist offener Betrug an den Wählern, [] die bei der Bundestagswahl der SPD ihre Stimme gaben, in dem Glauben, damit Adenauer zu schlagen. [] Diese Feststellung wird bestätigt durch das Mitglied des SPD-Parteivorstandes Carlo Schmid, der am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk erklärte: [] "Wenn es nicht angesichts der kommunistischen Bedrohung in verwirrtester Zeit notwendig gewesen wäre, alles zu meiden, was Unsicherheit und Unruhe in die Reihen der sich langsam wieder zusammenfindenden Getreuen hätte tragen können, wäre der Erkenntniswandel der SPD deutlicher und früher sichtbar geworden." [] Übersetzen wir diese Worte in einfaches Deutsch: Die Kommunisten haben bisher die Führung der SPD daran gehindert, die Adenauerpolitik offen zu unterstützen. Das heißt, daß die [] Kommunisten die besten Interessenvertreter der Arbeiterklasse [] sind. Deshalb hetzt die SPD-Führung gegen die Kommunisten. Deshalb wollte sie keinen Max Reimann und andere Kommunisten im Bundestag haben. Deshalb will sie auch die Kommunisten aus der Hamburger Bürgerschaft mittels des undemokratischen Wahlgesetzes ausschalten. Deshalb rühmte sich Brauer, seine größten Erfolge im Kampf gegen die Kommunisten errungen zu haben, während er der Reaktion in Hamburg Tür und Tor öffnete. [] Über die weitere Politik der SPD-Führung sagte Carlo Schmid im Bayrischen Rundfunk, sie sei [] "bereit, alles abzuwerfen, was gegenstandsloser Ballast geworden ist. Der parteipolitische Ort der Partei ist anderswo zu suchen als in früheren Jahrzehnten." [] An all dem zeigt es sich: Die SPD-Führung hat endgültig Schluß gemacht mit der Tradition der sozialistischen Arbeiterbewegung. Sie ist gelandet in den Armen der Bonner Reaktion, in den Armen der ärgsten Feinde der Arbeiterklasse. [] Damit bestätigt sich, was die Kommunisten seit Jahren den Arbeitern über die Rolle der SPD-Führer gesagt haben. [] Sozialdemokratische Mitglieder und Wähler! [] Wird es euch jetzt verständlich, warum die Hamburger SPD-Führer ebenso wie Ollenhauer, Schmid und andere die Aktionseinheit aller Arbeiter gegen die Bonner Kriegspolitik verhindern wollen und alle Sozialdemokraten aus der SPD ausschließen, die gemeinsam mit den Kommunisten gegen Adenauer kämpfen? [] Jetzt kann die Entscheidung nicht mehr schwerfallen: [] Keine Stimme den Parteien des "Hamburg-Blocks"! [] Keine Stimme den Kapitulanten der SPD-Führung! [] Alle Stimmen den Vertretern der Arbeiterklasse! [] Wählt Kommunisten - Liste 3! [] Herausgeber: KPD, Landesgruppe Hamburg. - Verantwortlich: Magda Langhans, Hamburg. [] Druck: Alster-Druck GmbH, Hamburg
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