Doppeltes Spiel!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Doppeltes Spiel! [] Maurice Thorez, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Frankreichs, besuchte während seines Berliner Aufenthalts auch die Vorsitzenden der SEP, Pieck und Grotewohl. Bei diesem Anlaß grüßt ihn das "Neue Deutsch...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Parteivorstand, Hannoversche Presse
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1947 - 1948
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/933CA6B1-C7C8-4F9C-B29E-1166767BFD35
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Doppeltes Spiel! [] Maurice Thorez, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Frankreichs, besuchte während seines Berliner Aufenthalts auch die Vorsitzenden der SEP, Pieck und Grotewohl. Bei diesem Anlaß grüßt ihn das "Neue Deutschland" als "kampferprobten Führer" des französischen Volkes. Eigentlich hätte man von der SEP einen weniger herzlichen Empfang und größere Zurückhaltung gerade gegenüber diesem französischen Kommunistenführer erwarten müssen. Denn Maurice Thorez, als Führer der "einzigen nationalen Partei Frankreichs", wie der Chefredakteur der kommunistischen "Humanité" die Kommunistische Partei bezeichnete, tritt entschieden für eine Abtrennung des Ruhrgebietes und des Rheinlandes sowie für härtere Behandlung Deutschlands ein. [] So forderte er in einer am 25. März 1947 in Valence gehaltenen Rede die Internationalisierung des Ruhrgebietes mit wirtschaftlichem Anschluß an Frankreich. Diese Forderung verschärfte Thorez in seiner Rede vom 4. August 1947 in Rouen, indem er sich gegen die alliierte Politik wandte, da sie nicht einer Internationalisierung des Ruhrgebietes unter gleichzeitiger politischer Trennung von Deutschland zustimme. Außerdem verlangte Thorez in dieser Rede noch eine eigene Regierung für das Rheinland und den Anschluß des Saargebietes an Frankreich. [] Gerade die SEP spielt sich nun ständig als Gralshüterin der deutschen Westgrenze auf und scheut sich nicht, in dieser Frage eine ausgesprochen nationalistische Sprache zu gebrauchen. Wir können uns allerdings über diesen Widerspruch zwischen SEP-Propaganda einerseits und ihrer wahren Haltung anderseits wundern. Wir wissen, daß es zur Tiktik der SEP gehört, ein doppeltes Spiel zu spielen. Ihre Reden gegen die Abtrennung des Saargebietes und gegen eine eigene Regierung für das Rheinland sind, nichts als Propaganda. Propaganda zu dem Zweck, der Bevölkerung Sand in die Augen zu streuen, neue Anhänger zu gewinnen und - nicht zuletzt - um von der für sie ach so unangenehmen Frage der Ostgrenzen abzulenken. [] SPD [] Herausgeber: Vorstand der SPD - Druck: Hann. Presse, Hannover
Published:1947 - 1948