Neue Wege braucht das Land

... Neue Wege braucht das Land! [] Wir Jusos sagen: Es ist unsinnig, die grenzenlose Umweltzerstörung im Namen des fragwürdigen Fortschritts ewig hinzunehmen. [] Wir sagen: Es ist auch unsinnig, daß ein Heer von Arbeitslosen und Armen für ein Wirtschaftssystem die Zeche zahlt, von dem andere profiti...

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Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (Jusos), Merkur Druck Tölle GmbH & Co., Detmold
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1994
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/91BF8A22-D65D-46BC-8B66-55F30E5436C3
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author Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (Jusos)
Merkur Druck Tölle GmbH & Co., Detmold
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Merkur Druck Tölle GmbH & Co., Detmold
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dateSpan 1994
description ... Neue Wege braucht das Land! [] Wir Jusos sagen: Es ist unsinnig, die grenzenlose Umweltzerstörung im Namen des fragwürdigen Fortschritts ewig hinzunehmen. [] Wir sagen: Es ist auch unsinnig, daß ein Heer von Arbeitslosen und Armen für ein Wirtschaftssystem die Zeche zahlt, von dem andere profitieren. [] Wir wollen deshalb den Einstieg in eine grundsätzlich andere Entwicklungslogik. Es geht darum, daß die "Menschheit in ihr eigenes Überleben einwilligt" (Bertrand Rüssel). Dafür darf die ökologische und soziale Vernunft nicht länger am Profit scheitern. [] Die Menschheit kann aber nur in ihr eigenes Überleben einwilligen, wenn sie mitentscheiden "darf". Die Bürger müssen mitentscheiden können, welche wirtschaftliche, soziale undökologische Entwicklung es geben soll. Parlamentswahlen reichen da nicht aus. [] Wir Jusos meinen: Wer neue Wege gehen will, muß neue Wege der Entscheidungsfindung schaffen. [] Durchstarten! [] Wir Jusos wollen neue Wege ... [] ... in der Entwicklung unserer Industrie durch [] ökologische Produkte [] neue Produktions- und Arbeitsabläufe [] Förderung von Umwelttechnologien [] neue Branchenstrukturen [] Den Einstieg wollen wir durch gesetzliche Ce- und Verbote für die Ressourcen- und Energienutzung sichern. [] ... in der Entwicklung unserer Infrastruktur durch [] ein leistungsfähiges öffentliches Verkehrssystem [] eine effiziente Energieversorgung mit regenerierbaren Energieträgern [] eine ökologische Erneuerung unserer Städte und Gemeinden. [] Dies wollen wir durch ein Zukunftsinvestitionsprogramm anstoßen und mit einer allgemeinen Energiesteuer unterstützen. [] ... in der Entscheidung über Produktion und Investition durch [] eine demokratische Unternehmensverfassung [] Wirtschafts- und Sozialräte (in denen Gewerkschaften, Umweltverbände und Verbraucherinitiativen einen nationalen Entwicklungsplan erstellen) [] ... in der Ausbildung und Qualifizierung der Beschäftigten durch [] ein integriertes Ausbildungssystem mit hoher Durchlässigkeit in den verschiedenen Ausbildungsbereichen. [] Bewegung kommt von links [] Neue Wege [] braucht das Land [] Nieten in Nadelstreifen und Wirtschaftskapitäne beschwören den "Standort Deutschland", um die Probleme unseres Landes zu lösen. Billig, billig, billig müsse Deutschland produzieren, damit es konkurrenzfähig bleibt. Dann gäbe es bald einen Aufschwung am Arbeitsmarkt, und auch für Umweltschutz soll dann Geld da sein. [] Diese Rechnung ist schon in der Vergangenheit nicht aufgegangen: In den letzten Jahrzehnten haben die westlichen Industrieländer die Umwelt gründlich ruiniert. Unser Boden wird immer giftiger, unsere Luft immer stickiger, unser Wasser immer trüber, obwohl wir Gegenmittel kennen. [] Im Produktionsbereich werden wichtige Maßnahmen verschoben, und wichtige Innovationen verschwinden in der Schublade. Der Grund: Die Umsetzung ist angeblich zu teuer und "lohnt sich nicht". [] Bewegung kommt von links [] Mit Volldampf in die Sackgasse [] Aus Sicht einzelner Unternehmer "lohnt" sich Umweltschutz tatsächlich nicht - für sie zählt nur ihr Gewinn am Ende des Rechnungsjahres. Dabei handeln Unternehmen nach der betriebswirtschaftlichen Formel "Gewinn = Umsatz - Kosten": Soll also der Gewinn hoch sein, muß möglichst viel produziert werden; und das zu möglichst geringen Kosten. [] Logisch, daß sich auch in Deutschland die Industrie gegen Umweltauflagen wehrt, da diese den Profit schmälern. Das stärkste Argument der Konservativen im Kampf gegen Umweltauflagen: Der "Standort Deutschland" müsse am Weltmarkt konkurrenzfähig bleiben - dies ginge aber nur mit Hilfe niedriger Kosten. [] Wir Jusos sagen: Dieses rein unternehmerische Denken führt mit Volldampf weiter in die Sackgasse,ökologisch und wirtschaftlich. Die ständige Ausweitung der Märkte und der Produktion hatten zwar für fette Gewinne gesorgt, der Wohlstand wurde aber nicht gerecht verteilt. "Gerecht" verteilt wurden nur die Folgeschäden, denn die Zeche zahlen wir alle: 50 Jahre Massenproduktion im großen Stil haben zu immer mehr Arbeitslosigkeit, Armut und Abfall, Abluft, Abwasser und Abwärme geführt. [] Der Teufelskreis ist perfekt: Solange nur wenige vom gesellschaftlichen Reichtum profitieren, ist Wohlstand für alle nicht drin. Werden aber alle am Wohlstand beteiligt, nimmt die Zerstörung der Umwelt weiter zu. Dieses Dilemma läßt sich mit Hilfe der angeknacksten Sozialpartnerschaft zwischen Staat, Gewerkschaften und Arbeitgebern nicht mehr lösen. [] Wir Jusos wollen nicht einfach die Zähne zusammenbeißen, weil unser Land immer lebensfeindlicher wird. Wir wollen Veränderungen - in vielen Bereichen. [] Wir wollen andere Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen für unsere Generation, damit nicht bald die Hälfte von uns nur noch hirnlose Aushilfsjobs hat, während die anderen ganz ohne Arbeit dastehen. Wenn wir nichts machen, heißt die Zukunft für viele: "...und raus bist Du." [] D Wir wollen viel mehr Demokratie, wir wollen mitentscheiden. Das heißt für uns: Nicht nur alle paar Jahre Wahllotto, sondern Entscheidungsrechte in allen Lebensbereichen - besonders in der Wirtschaft. Und - an der Krise sind nicht irgendwelche Minderheiten Schuld: "Wir brauchen keine Sündenböcke". [] D Wir müssen unsere Gesellschaft umbauen. Nicht nur, weil sonst Menschlichkeit und Gerechtigkeit auf der Strecke bleiben. Auch die Natur macht dieses Spiel nicht mehr lange mit. Deshalb: "Neue Wege braucht das Land." [] Neue Wege müssen wir aber auch im Rollenverständnis von Frau und Mann gehen Echte Gleichberechtigung [] Für alle, auch wenn das mancher Pascha noch nicht einsieht. Deshalb: "Schach dem König!" [] Bei uns ist immer etwas los; Workshops, Seminare, Kampagnen, das legendäre Pfingstcamp und so weiter und so weiter. Zur Zeit läuft zum Beispiel bundesweit unsere Kampagne "Bewegung kommt von links". - Keine Elite-Veranstaltung, sondern etwas für alle, denen es langsam zu blöd, wird immer nur auszulöffeln, was uns andere einbrocken. Gerade im Super-Wahljahr wichtig! Besonders spannend: Unser Jugendwettbewerb "Zähne zeigen" im Rahmen der Kampagne, Hast Du Lust, mitzumachen? Fragen kostet nix. Außerdem gibt's bestimmt auch bei Dir in der Nähe eine Juso-Arbeitsgemeinschaft - mit Leuten und Schwerpunkten, die Dir liegen. [] Fragen kostet nix. Noch Fragen? Genau: Kostet nix - dann mal los. [] Fragen... [] ... kostet manchmal doch -Telefoneinheiten. [] "Für alle Schreibfaulen: Unsere Info-Hotline in Bonn: (02 28)532466. [] Coupon ausfüllen, ausschneiden und abschicken: Juso Bundesverband, Ollenhauerstraße 1,53113 Bonn [] Fragen kostet nix!
era Informationen zur wirtschaftlichen Standortdebatte in Deutschland im Kontext des Umweltschutzes
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geographic Deutschland
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institution Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
language German
publishDate 1994
spellingShingle Neue Wege braucht das Land
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (Jusos)
Merkur Druck Tölle GmbH & Co., Detmold
[Stille, Anke, Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (Jusos) in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Arbeit, Arbeitslosigkeit, Arbeitsplatz, Jugend, Umwelt, Umweltschutz, Wirtschaft, Wirtschaftspolitik, Straßenbahn, Fahrrad, Radfahrer]
thumbnail http://hdl.handle.net/11088/C9B4F141-3D6C-40BE-A6F0-FE0C8547218E
title Neue Wege braucht das Land
topic [Stille, Anke, Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (Jusos) in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Arbeit, Arbeitslosigkeit, Arbeitsplatz, Jugend, Umwelt, Umweltschutz, Wirtschaft, Wirtschaftspolitik, Straßenbahn, Fahrrad, Radfahrer]
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