2 Dinge muß man beachten

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals 2 Dinge muß man beachten [] 1 Den Kandidaten [] Willi Schirrmacher [] Köln-Mülheim, Berliner Str. 88 [] 2 Die Partei, für die er wirbt [] SPD [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Selbständig [] Politisch [] Denken [] Ich über mich []...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Druckhaus Deutz
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.10.1956
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/88D2F289-F811-4A55-A287-093138404C3D
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals 2 Dinge muß man beachten [] 1 Den Kandidaten [] Willi Schirrmacher [] Köln-Mülheim, Berliner Str. 88 [] 2 Die Partei, für die er wirbt [] SPD [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Selbständig [] Politisch [] Denken [] Ich über mich [] Wie ich heiße und wo ich wohne, steht links unter dem Bild. Das bin ich. 50 Jahre alt. Geboren in Köln-Mülheim. Verheiratet. [] Um politische, wirtschaftliche und kulturelle Geschehnisse im Leben kümmere ich mich schon seit meiner Jugend. [] Ich komme aus der sozialistischen Arbeiterjugend, wanderte mit den Naturfreunden und betätigte mich im Arbeitersport. Das war vor 1933. [] Heute bin ich vorwiegend im Sport und in der Sozialarbeit tätig. [] Ich kümmere mich um den Menschen und sein Wohlergehen von seiner frühesten Jugend bis in sein spätes Alter. [] Gewerkschaftlich organisiert bin ich seit meinem 14. Lebensjahr. [] Zwischen 1933 und 1945 betätigte ich mich politisch nur illegal. Aus diesem Grunde wurde ich politisch verfolgt. [] Ich bin Kriegsgegner. Ich erlebte den ersten Weltkrieg als Kind mit Steckrüben und Graupen (daher Graupenauer!); den zweiten Weltkrieg versuchte ich durch mein politisches Tun zu verhindern. Es gelang nicht, und so erlebte ich diesen Krieg in Köln mit all seinen vielen Schrecknissen. 1945 begann ich mit, Trümmerpfade zu Wegen und Straßen aufzuräumen und auszubauen. [] Ich bin bereit, alles zu tun, um Menschen einen dritten Weltkrieg zu ersparen. 1946 war ich schon einmal Stadtverordneter. Jetzt gehörte ich dem Rat etwa zwei Jahre an. Die SPD-Rathausfraktion vertrat ich in folgen den Ausschüssen: [] Schulausschuß, Sportausschuß, Sozialausschuß, Finanzausschuß, Ausschuß für Wirtschaft und Häfen, Wasser- und Brückenbauausschuß, Ausschuß füröffentliche Einrichtungen, Schlachthofausschuß, Ausschuß für Verkehrssicherheit. [] Vor einigen Wochen wurde ich in einen Ausschuß für Abbau bei der Verwaltung gewählt. Leider ist dieser Ausschuß noch nicht zusammengetreten. Bis nach der Wahl. Hoffentlich nicht nur zum Abbau von kleinen Angestellten der Verwaltung. [] Ich wünsche jedem Fliegergeschädigten, Verdrängten und Verfolgten im gleichen Maße seine Entschädigung, wie sie andere, z. B. der Herr Bundeskanzler, erhalten haben; [] ich wünsche jedem Rentner und Invaliden im gleichen Maße eine materielle Sicherung seines Lebensabends, wie sie der dritte Bürger der Deutschen Bundesrepublik hat. [] Was dem dritten Bürger recht ist, sollte für den letzten Bundesbürger billig sein. [] Die SPD hat in Stadt, Land und Bund bewiesen, daß die Forderungen aller Bedrängten die Forderungen der SPD sind. [] Auch der 28. Oktober 1956 dient der Sicherung eines Lebens in Frieden und Freiheit. [] Deshalb wählen Sie! Bleiben Sie nicht von der Wahl fern. [] Wählen Sie diesmal wie Millionen Frauen und Männer - Sozialdemokraten! [] Sozialdemokraten ins Rathaus! [] Für den Wahlkreis 32, Mülheim I, bin ich der Kandidat der SPD. [] Jede Stimme, die Sie für die SPD zur Wahlurne bringen, verpflichtet mich, alles zu tun, um mit der Durchsetzung unserer sozialistischen Forderungen und Ziele für Ihr Wohlergehen besorgt zu sein. [] Bitte, geben Sie mir und damit der SPD Ihr Vertrauen! [] Wählen Sie SPD! Listennummer 2 [] Willi Schirrmacher [] Kandidat für den Wahlkreis 32, Mülheim I [] Die SPD-Rathausfraktion hat, unter dem Vorsitz von Bürgermeister Burauen am Aufbau der Stadt Köln auch in den letzten vier Jahren wesentlichen Anteil. [] Daß es nicht immer nach dem Willen der SPD ging, liegt an den Machtverhältnissen im Kölner Rathaus. [] Die 26 SPD-Vertreter waren gegenüber den 31 CDU- und 9 FDP-Ratsherren wiederholt in der Minderheit. [] Auf kommunalem Gebiet läßt sich vieles gemeinsam regeln, aber es gibt auch Fragen, wo jeder seine eigene Auffassung für die bessere hält, z. B. Haus Pelikan. [] Bei aller Liebe zum "alten Mülheim" bin ich der Auffassung: Sieben Wohnungen in Mülheim mehr und dazu für die etwa 200000 DM Mehrausgaben neue Wohnungen gebaut, waren der Mehrzahl der Mülheimer Bürger lieber gewesen als dieses "Haus Pelikan in alter Form". [] Dann die Stadthalle! Die Seifenblase, die Herr Binot zu sehen glaubte, war keine Seifenblase. Das weiß heute er und ich. Das waren tatsächlich reale vier bis fünf Millionen. Jetzt sind sie futsch. Eine große Chance wurde verpaßt. Dafür ruht die Stadthalle im Schoße der Verwaltung. Sie ruht dort sanft [] Ich kann als Stadtverordneter der SPD - und auch als Kandidat ohne Seitenblick auf die Wahl - mit gutem Gewissen sagen: [] Bei einer sozialdemokratischen Mehrheit im Rathaus wäre das nicht passiert. Mülheim hätte eine schöne, ansprechende Umbauung der Clemenskirche erhalten. Der Pelikan wäre in der alten Form und mit diesem Aufwand wohl nicht gebaut, dafür aber mit dem Bau der Stadthalle begonnen worden. [] Die Schulfrage hat in Mülheim I Lösungen gefunden, die zu beachten sind. Hoffen wir, daß recht bald auch die noch fehlenden Schulen gebaut werden, damit alle Kinder in schöne Schulen gehen können. [] Zu den Schulen gehören aber auch Turnhallen und Sportplätze. Ich bin der Auffassung, daß die Sportplätze nicht immer an den Rand einer Stadt gelegt werden sollten, wo sie morgen schon wieder verdrängt werden. Sport- und Spielplätze müssen unmittelbar bei den Wohnungen als Dauereinrichtungen angelegt werden. Dies ist auf die Dauer für eine Stadt billiger und verbindet Sport, Jugend, Elternhaus, Schule und die Turn-, Sport- und Spielvereine zum Wohle der Jugend und des Volkes. [] Ein Sorgenkind der Mülheimer, Rentner ist die eine Rentenauszahlstelle in Mülheim in der Montanusstraße. Weite Wege, langes Warten im Winter auf der Straße und die erhöhte Verkehrsgefahr könnten vermindert werden, wenn die Postverwaltung einsichtiger wäre. Zwei Auszahlstellen, je eine rechts und links vom Verkehrsstrom Clevischer Ring, ist die Forderung dieser Tage. Als Stadtverordneter habe ich im Ausschuß für Verkehrssicherheit wiederholt auf eine solche Regelung gedrängt. Für die Erhöhung der Renten selbst stellt die SPD im Bundestag ihre Anträge. [] Beim Aufbau unserer Heimatstadt kann man die Notlage der Kölner Fliegergeschädigten nicht übersehen, Se sinn zu Foß no Kölle kumme un wolle jetzt ens endlich ihr Grosche han. [] Ich meine: Die Not und Sorge der Fliegergeschädigten, Vertriebenen und Flüchtlinge, der Kriegsbeschädigten, Witwen und Waisen, der Altsparer, Rentner und Invaliden sollten zuerst durch Erfüllung ihrer berechtigten Forderungen beseitigt werden, ehe man neue Armeen erstehen und marschieren läßt.
Published:28.10.1956