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August Kerger [] Angestellter [] Bonn, Nikolausstraße 17 [] Bonn, im November 1952 [] Wählerinnen und Wähler im Wahlbezirk II [] (Stimmbezirke 4, 5 und 6) [] [] Am 9. November 1952 geht die Bevölkerung wieder zur Wahlurne, um für vier Jahre Frauen und Männer Ihres Vertrauens in die Stadtverordnetenversammlung zu wählen. Sie übernimmt hiermit eine große Verpflichtung und Verantwortung. [] Vor vier Jahren haben die Wähler in Ihrem Wohnbezirk mir dieses Vertrauen geschenkt und mich in direkter Wahl in die Bonner Stadtvertretung entsandt. Sie mögen selbst prüfen, ob ich mich als Vertreter der Bürgerschaft und als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, dieses Vertrauens würdig erwiesen habe. [] Auf jeden Fall waren die vergangenen Jahre ausgefüllt mit Mühe, Arbeit und Sorge um die Anliegen der Bürgerschaft, die gerade auch aus Ihrem Wahlbezirk recht oft den Weg zu mir und ich zu ihr gefunden haben, um ihr mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Getreu unseren Auffassungen, wurde dieser Rat und diese Hilfe in fast allen Angelegenheiten des öffentlichen Lebens, Menschen aller Stände und ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses und der politischen Überzeugung zu teil. Darüberhinaus konnte ich meine Stimme sowohl in der Stadtvertretung wie aber auch besonders in den städtischen Ausschüssen, wo die Haupt- und Kleinarbeit geleistet wird, zu Gehör bringen und meine Gedanken durch Empfehlungen und Anträge wirksam werden lassen. [] Ich gehöre selbst jener Generation an, die als junger Mensch den ersten und als Soldat den zweiten Weltkrieg mit allen Auswirkungen und Folgeerscheinungen miterlebt hat. In Bonn geboren, lebe und arbeite ich - nur vom Kriege unterbrochen - in meiner Heimatstadt. Wenn ich mich als Sozialdemokrat für die schaffenden Menschen, und für einen Neubau unseres demokratischen Staates im Sinne einer fortschrittlichen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in Frieden und Freiheit einsetze, so ins besondere für eine gleiche Entwicklung in unserer Stadt. [] Im fairen Wettbewerb mit den Vertretern anderer politischer Auffassungen, glaube ich so am besten unserer geliebten Stadt und ihrer Bürgerschaft dienen zu können. [] Ich appelliere an alle wahlmündigen Bürgerinnen und Bürger und insbesondere auch an die Jugend, zur Wahlurne zu gehen und nach reiflicher Überlegung ihre Entscheidung zu treffen. [] Mein Appell richtet sich mit Nachdruck an die wirtschaftlich Schwachen und Hilfsbedürftigen, an die Mittelschichten, die auf Gedeih und Verderb mit der Arbeiterschaft verbunden sind, an die vom Krieg durch Verlust von Heimat und Hab und Gut betroffenen oder durch den Krieg versehrten Frauen und Männer, wie auch die Bürger, die in den letzten Jahren neu in die Bundeshauptstadt zugezogen sind. [] Genügen Sie Ihrer Wahlpflicht: Wir versprechen keine Wunder, aber wir halten unser Wort! [] Mit freundlichen Grüssen! [] August Kerger [] Kandidat der SPD im Wahlbezirk II [] So sollen Sie in Ihrem Wahlbezirk wählen [] Nr. [] Kerger [] August Kerger, Angestellter, Nikolausstr. 17 [] SPD
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