Ihr Abgeordneter: . Dr. Hans Apel
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Abgeordneter: [] Dr. Hans Apel [] Bundesminister [] SPD [] Sozialdemokraten [] Seit 11 Jahren für Hamburg in Bonn [] Seit 1965, meiner ersten Wahl in den Deutschen Bundestag, kandidiere ich am 3. Oktober dieses Jahres zum vierten Male in...
Main Authors: | , |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
03.10.1976
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/EA1E9EC0-02AB-4CC3-BDA5-456B6621AB2E |
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author | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesverband Hamburg Wullenwever-Druck, Lübeck |
author_facet | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesverband Hamburg Wullenwever-Druck, Lübeck |
collection | AdsD leaflets |
dateSpan | 03.10.1976 |
description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals;
Ihr Abgeordneter: [] Dr. Hans Apel [] Bundesminister [] SPD [] Sozialdemokraten [] Seit 11 Jahren für Hamburg in Bonn [] Seit 1965, meiner ersten Wahl in den Deutschen Bundestag, kandidiere ich am 3. Oktober dieses Jahres zum vierten Male in unserem Wahlkreis. 11 Jahre sind eine lange Zeit. Damals galt ich mit 33 Jahren als junger Mann. Heute gelte ich als Mann im besten Alter. Was das auch immer heißt ...! [] Diese 11 Bonner Jahre haben mir von Jahr zu Jahr mehr Arbeit gebracht. 1968 wurde ich Mitglied des Fraktionsvorstandes der SPD-Bundestagsfraktion, 1969 stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Zur gleichen Zeit übertrug man mir den Vorsitz des Bundestagsausschusses für Verkehr. In diesen Jahren konnten wir für Hamburg und seinen Hafen manches erreichen. [] 1970 wurde ich in den Bundesvorstand der SPD gewählt und bis heute zweimal wiedergewählt. Wie im Bundestag waren es die Wirtschafts- und Finanzpolitik und die Außenpolitik, die mein besonderes Arbeitsfeld ausmachten. [] Die letzte Bundestagswahl und die anschließende neue Regierungsbildung haben mich in die Regierungsverantwortung gebracht. Von Ende 1972 bis zum Mai 1974 als Staatssekretär für Europafragen im Auswärtigen Amt, anschließend als Bundesfinanzminister. [] Im Brennpunkt: Die Bundesfinanzen [] Wenn ich auf diese letzten vier Jahre zurückblicke, dann finde ich auch heute noch, daß die Zeit als Staatssekretär im Auswärtigen Amt besonders schwierig war. Es kam darauf an, den übertriebenen Brüsseler Geldforderungen entgegenzutreten nach dem Motto "Wir sind nicht der Zahlmeister Europas". Ebenso wichtig war es aber, unsere konstruktive Europapolitik voranzutreiben. Sie darf und sie wird sich allerdings nicht in bloßem Geldausgeben erschöpfen. Deshalb müssen wir insbesondere die Brüsseler Agrarpolitik reformieren. Langsam hat unsere Hartnäckigkeit Erfolg. [] Der Freizeitsegler Apel. [] Auch unsere Partner sehen zunehmend ein, daß es so nicht weitergehen kann. Denn wir zahlen doch zweimal:über Milliarden Subventionen nach Brüssel und dann noch einmal über überhöhte Nahrungsmittelpreise. [] Als Finanzminister habe ich natürlich große Sorge. Um was geht es? [] - Wie stark wird der Wirtschaftsaufschwung kommen, und müssen wir ihn über die Finanzpolitik noch massiv unterstützen? [] - Wie schließen wir die Haushaltslücken bei Bund, Ländern und Gemeinden, die die Weltrezession geschlagen hat? [] - Hat die inzwischen allseits akzeptierte Steuerreform nicht doch Probleme offengelassen, die Lösungen verlangen? [] - Wie können wir noch mehr Steuergerechtigkeit verwirklichen? [] - Was müssen wir tun, um unseren notleidenden Handelspartnern Hilfe zu geben, ohne unsere Steuerzahler zu belasten und Hilfe in ein Faß ohne Boden zu schütten? [] Keine Sorge, ich werde diese Fragen nicht umfassend beantworten. Doch eines steht fest: alle Sachverständigen - die wirtschaftswissenschaftlichen Institute, die "fünf Weisen" und die Deutsche Bundesbank - unterstützen und billigen unsere Währungs- und Finanzpolitik. Sie weisen darauf hin, daß unsere massiven Konjunkturprogramme und die Steuerreform eine wesentliche Voraussetzung für den Aufschwung waren und sind. Sie unterstützen unsere Politik der Konsolidierung der öffentlichen Finanzen. Sie bescheinigen unserer nationalen wie internationalen Währungspolitik Augenmaß und Erfolg. [] Mit Hamburg weiter eng verbunden [] Wir haben bei uns zu Hause überlegt, ob es nicht besser wäre, nach Bonn umzuziehen. Doch wir sind in Hamburg geblieben. Unsere Kinder wollten nicht die Schule wechseln. Besonders die Fünftagewoche der Hamburger Schulen gegen die sechs Bonner Schultage hat sie beeinflußt. Meine Frau wollte vor allem nicht aus unserem schönen Hamburg weg. Und ich habe die Gründe meiner Frau unterstrichen. Hier in Hamburg spiele ich Fußball. Wir segeln auf der Ostsee. Wir wollen hier nicht weg. Außerdem wollte ich nicht den Kontakt zu den Bürgern meines Wahlkreises verlieren. Ihre Sorgen sind auch weiterhin Auftrag und Ansporn für mich. Meine Telefon-Nummer steht im Fernsprechbuch. Viele rufen meine Frau und mich an. Meistens bin ich am Wochenende in Hamburg. Wenn ich helfen kann, geschieht das. Die Bürger im Wahlkreis kennen mich. Wir können uns aufeinander verlassen. [] (Dr. Hans Apel) [] Zur Person: [] Geboren 25.2.1932 in Hamburg. Schulzeit in Hamburg. Abitur 1951 an der Oberschule Uhlenhorst-Barmbek. Anschließend kaufmännische Lehre im Import/Export und ein Jahr Tätigkeit als Verkaufskorrespondent bei einem Mineralölkonzern. Ab 1954 Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. 1957 Diplom-Volkswirt, 1960 Doktor rer. pol. [] Ab August 1958 bis Herbst 1965 Tätigkeit beim Europäischen Parlament in Luxemburg, zuständig für Wirtschafts- und Finanzpolitik. Mitglied der SPD seit 1955, Mitglied des Bundestages seit 1965. Von 1969 bis 1972 Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Bundestages. 1972 bis 1974 Parl. Staatssekretär beim Bundesminister des Auswärtigen. Seit Mai 1974 Bundesminister der Finanzen. [] Der Finanzminister Apel: Auch in Bonn für jeden Bürger da. Hier bei einer Telefonauskunfts-Aktion zur Steuerreform. [] Herausgeber: SPD-Landesverband Hamburg - Druck: Wullenwever-Druck, Lübeck. [] Der Familienvater Apel: Wir bleiben in Hamburg, hier fühlt sich die ganze Familie wohl. [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Seit der Bundestagswahl vor vier Jahren ist verantwortliche Politik für unser Land nicht einfacher geworden. Die schwere Weltwirtschaftskrise hat uns alle vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: die Arbeitnehmer, unsere Wirtschaft und die Politiker. Sie alle stehen in der Verantwortung. Schließlich hängt bei uns jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. [] Heute können wir Ihnen bei aller gebotenen Vorsicht und Bescheidenheit sagen: Wenn wir uns umschauen in der Welt, dann brauchen wir mit der Situation unseres Landes nicht unzufrieden zu sein. Unsere Währung ist noch härter geworden. Die Preissteigerungen liegen niedriger als bei fast allen unseren Nachbarn. Die Renten sind sicher. Das Netz der sozialen Sicherung hat sich bewährt. Wir sind ein international ebenso geachteter wie gesuchter Partner. [] Jetzt kommt es darauf an, ruhig und beharrlich unseren Platz in der Welt auszubauen und den sozialen Frieden im Innern zu sichern und zu bewahren. Diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren unverhohlen auf die Krise gehetzt und uns bei unserer Politik für den Aufschwung oder im Bundesrat immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, sind dazu weder sachlich noch personell geeignet. Es wäre ein Risiko, ihnen in ihrem derzeitigen Zustand die Verantwortung für die zweitgrößte Handelsnation der westlichen Welt zu übertragen. [] Wir haben bewiesen, daß die Verantwortung für unser Land bei Sozialdemokraten in den besseren Händen ist. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Vertrauen für die Kandidaten der SPD. [] Helmut Schmidt [] Bundeskanzler [] Willy Brandt [] Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands [] Schwerpunkte unseres Regierungsprogramms 1976-80 [] Sozialdemokraten haben seit 1969, aufbauend auf der Leistung jedes einzelnen Bürgers, ein Deutschland geschaffen, das vielen Menschen als nachahmenswertes Modell gilt. Wir alle können stolz sein auf unser Land, die erworbene Achtung und Freundschaft in der Welt. [] Wir werden in der nächsten Legislaturperiode stetig und mit Bedacht an diesem Modell weiterarbeiten. [] 1. Vollbeschäftigung bleibt unser wichtigstes Ziel. [] Unsere Politik für den Aufschwung hat Erfolg. Wir halten den Kurs auf Vollbeschäftigung durch [] eine aktive Beschäftigungs- und solide Finanzpolitik, [] eine Forschungs- und Technologiepolitik, die die Modernisierung der Wirtschaft - auch für die mittelständischen Unternehmen - fördert, [] eine energische Berufsbildungspolitik. [] 2. Weshalb wir mehr Wert auf den Sozialstaat legen als andere Parteien: [] Der Sozialstaat schafft Sicherheit und "soziales" Vermögen für alle. [] Unser Netz der sozialen Sicherung garantiert persönliche Freiheit. [] Es begründet den beispielhaften sozialen Frieden in unserem Land. [] Wir werden das Erreichte sichern und das Netz der sozialen Sicherung noch dichter machen. Dazu drei Beispiele: [] Die dynamische Rente bleibt. Darauf können sich die Rentner heute und die jetzt arbeitende Generation auch künftig verlassen. [] Den jungen Familien soll durch einen zinsgünstigen Kredit der gemeinsame Start erleichtert werden. [] Verbesserung des Wohngeldes. [] 3. Unsere Reformpolitik wird weitergehen. [] Die von uns begonnene Politik für mehr qualifizierte Ausbildungsplätze wird mit aller Energie fortgeführt. [] Für die meisten Hochschulfächer fordern wir, daß der Numerus clausus alsbald abgeschafft wird. [] Wir fördern das private Wohnungseigentum, [] Unser Gesundheitssystem muß wirtschaftlicher und gerechter werden. [] Am begonnenen Umweltschutz arbeiten wir weiter. [] 4. Wir setzen die Politik der aktiven Friedenssicherung und der Verständigung fort. [] Die Außenpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts hat uns Vertrauen in aller Welt gewonnen. Unser Ansehen ist beträchtlich gewachsen, unser Rat gesucht, unser Beispiel gefragt. Zu dieser Politik gibt es keine Alternative; gerade wenn die europäische Einigung weitergehen soll. [] HELMUT SCHMIDT MUSS BUNDESKANZLER BLEIBEN. [] Mit Helmut Schmidt haben wir einen erfahrenen, sachkundigen und international angesehenen Staatsmann an der Spitze. Ihm ist es zu verdanken, daß unser Land die Gefahren der Weltwirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert hat. Angesichts einer in vielen anderen Ländern immer noch schwierigen Lage ist es doppelt wichtig, daß Helmut Schmidt Bundeskanzler bleibt. |
era | SPD-Wahlkampfwerbung und Kandidatenvorstellung anläßlich der Bundestagswahl am 3.10.1976 |
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institution | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
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