Die Landtagskandidaten der SPD in Rheinhessen
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Landtagskandidaten der SPD in Rheinhessen [] [] WÄHLT SPD LISTE 2 [] [] Die Frauen und Männer, die von der Sozialdemokratischen Partei des Bezirks Rheinhessen für die Landtagswahl aufgestellt wurden, und die sich Ihnen auf dieser Seite...
Main Authors: | , |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
29.04.1951
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/4BD06D8F-9D7C-4B71-95B3-92872C55A03B |
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author | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) Neubrunnendruckerei GmbH, Mainz |
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dateSpan | 29.04.1951 |
description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals;
Die Landtagskandidaten der SPD in Rheinhessen [] [] WÄHLT SPD LISTE 2 [] [] Die Frauen und Männer, die von der Sozialdemokratischen Partei des Bezirks Rheinhessen für die Landtagswahl aufgestellt wurden, und die sich Ihnen auf dieser Seite vorstellen, werden die Grundsätze der SPD bei ihrer kommenden Arbeit als Abgeordnete vertreten und damit mithelfen, daß die Lebensinteressen der arbeitenden Menschen unseres Volkes, die durch die gemeinsame Politik der CDU-FDP-Bundesregierung mißachtet wurden, gewahrt bleiben. [] Sie werden nach dem Programm der Sozialdemokratischen Partei dafür eintreten, daß durch eine vernünftige Planung der Rohstoffbeschaffung und -lenkung, sowie durch eine Kontrolle des Geldmarktes die Wirtschaft endlich krisenfest wird. Die SPD will, daß durch die Vollbeschäftigung in der Industrie die Kaufkraft der breiten Massen gesichert und infolgedessen auch die wirtschaftliche Existenz des Bauern- und Mittelstandes gefestigt wird. [] Gerade in unserem Lande wird es eine der Hauptaufgaben der künftigen sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten sein, die geistige Freiheit im öffentlichen Leben zu garantieren und darüber zu wachen, daß keiner Konfession ein Vorteil geboten wird. Die SPD-Abgeordneten werden nachdrücklich, entgegen den Bestrebungen der CDU, dafür sorgen, daß unsere Kinder in einer christlichen Gemeinschaftsschule erzogen werden, damit sie in ihrem späteren Leben einen natürlichen Gemeinschaftssinn erhalten. [] Denken Sie bei der Wahl daran, daß in Ihrer Hand das Schicksal über Ihre eigene Zukunft liegt. Denn diese Landtagswahl entscheidet darüber, ob die CDU-FDP-Regierung Adenauer-Erhard weiterhin auf Kosten des kleinen Mannes eine rücksichtslose Ausbeuterwirtschaft zuläßt. Auch Ihre Stimme ist mit ausschlaggebend dafür, ob in der Bundesrepublik und damit im Lande Rheinland-Pfalz die Wirtschaftsanarchie fortgesetzt werden soll. Sie sollen selbst darüber entscheiden, ob die Preise weiter steigen werden, und ob die breiten Massen durch eine falsche Wirtschaftspolitik ihre Kaufkraft verlieren und infolgedessen der Bauern- und Mittelstand ebenfalls seine wirtschaftliche Existenz einbüßt. [] Die SPD ist die Partei aller Schaffenden. Sie verspricht nichts, weil sie aus ihrer jahrzehntelangen politischen Erfahrung weiß, daß nur diejenigen Fortschritte erzielt werden können, zu denen das Volk durch seine eigene Stimme die Zustimmung gegeben hat. [] Mit Dr. Kurt Schumacher an der Spitze führt die SPD allen Gewalten zum Trotz den Kampf für die Gleichberechtigung Deutschlands in einem vereinten Europa. Sie ruft auch in Rheinland-Pfalz alle Männer auf, ihr zu helfen, diese hohen Ziele zu verwirklichen. [] Deswegen gehört auch Ihre Stimme am 29. April den sozialdemokratischen Kandidaten. [] [] Heinrich Völker [] Der Wormser Oberbürgermeister ist 51 Jahre alt. Erlernte das Buchdruckerhandwerk und ist seit seiner Jugend nichts anderes gewesen als ein Arbeiter. Widmete sich der Gewerkschaftsarbeit und war Vorsitzender des Buchdrucker-Verbandes in Worms. Seit 1925 Mitglied der SPD. 1936 wegen illegaler Tätigkeit verhaftet und zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Kriegsdienst, Verwundung, Gefangenschaft. Nach 1945 maßgeblich am Wiederaufbau der Gewerkschaft in Worms beteiligt. 1946 Bürgermeister. Mitglied des seitherigen Landtags. [] Günter Markscheffel [] 43 Jahre. In Gleiwitz (Oberschlesien) geboren. Gymnasium und Universität 1931 Redakteur. 1933 Verfolgung, Flucht ins Saargebiet und nach Frankreich. Dort Arbeiter, später als Montage-Schlosser tätig. 1945 Verbindung zwischen französischen und deutschen Sozialisten. In dieser Eigenschaft Haupttätigkeit für Rückführung von Kriegsgefangenen. 1946 Verbindungssekretär der Sozialdemokratischen Bezirke in der französischen Zone. 1947 Chefredakteur der "Freiheit" und seit 1948 Bezirksvorsitzender der SPD Rheinhessen. [] Johann Beckenbach [] 53 Jahre. Geboren in Framersheim. Erlernter Beruf: Wagner und Karosseriebauer. 1928 in die Hessische Handwerkskammer gewählt. 1919 Eintritt in die SPD. Ab 1928 mobilisierte er das Reichsbanner Mittelrheinhessens und führte einen zähen Kampf gegen die Nationalsozialisten. 1933 KZ. 1943 wegen Zersetzungspropaganda von den Nazis zu Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt. Mitglied des Landtages und des Landesausschusses der SPD. [] Willi Hitter [] 45 Jahre alt. Erlernter Beruf: Schlosser. Nach der Schulentlassung Eintritt in die sozialistische Arbeiterjugend und in die Gewerkschaftsjugend. Seit 1924 Mitglied der SPD. 1949 hauptamtlich Bevollmächtigter der Industriegewerkschaft Metall. Seit 1950 Vorsitzender des Kreisausschusses Mainz des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Mitglied des Gemeinderates Hechtsheim, Mitglied des Kreistages und des Landkreis Mainz. [] Justus Cronenbold [] 54 Jahre. Abitur. Volks- und Berufsschullehrer. Gesellenprüfung als Bäcker. Gewerbelehrerstudium. Gewerbeoberlehrer. Seit 1945 Stadt- und Kreisschulrat in Worms. Mitglied der SPD seit 1927. 1946 bis 1948 Mitglied des Kreistages und Kreisausschusses für den Landkreis Worms. Mitglied des seitherigen Landtags. Wird in den zukünftigen Kulturkämpfen Forderungen der SPD vertreten. [] Dora Hennig [] 49 Jahre alt. Nach Entlassung aus der Volksschule im Haushalt tätig. Von 1922 bis zur Verheiratung 1936 in der Metallindustrie Arbeiterin. Gewerkschaftlich organisiert im Metallarbeiter-Verband. 1927 Beitritt zur SPD. 1948 in den Stadtrat gewählt. Haupttätigkeit im Wohnungswesen. Bezirksvorsitzende der Frauen der SPD Rheinhessen. Wird sich bei ihrer kommenden Arbeit als Landtagsabgeordnete für die Gleichberechtigung der Frau und für die Lösung sozialer Fragen einsetzen. [] Franz Adam [] 55 Jahre. Als Sohn eines Küfers in Bingen-Büdesheim geboren. 1911 Angestellter der Reichsbahn. Kriegsteilnehmer des 1. Weltkrieges. 1926 Stadtrat. Bis 1933 1. Vorsitzender des Ortsvereins der SPD Bingen-Büdesheim. Nach zwischenzeitlicher Inhaftierung am 20. Juli 1944 erneut verhaftet und in die Kz. Buchenwald und Dachau gebracht. 1945 Beigeordneter der Stadt Bingen. Gründete am 1. Mai 1946 den Ortsverein der SPD Büdesheim. Mitglied des Stadtrates und der Kreisversammlung. [] Jockel Fuchs [] 31 Jahre. Sohn eines Weinbergarbeiters. 1938 Abitur. Arbeits- und Wehrdienst. 1945 französische Kriegsgefangenschaft. Rückkehr Dezember 1947. Studium der Staatswissenschaften an der Lageruniversität. Redakteur. Seit 1949 Vorsitzender der Jungsozialisten in Rheinhessen und Mitglied des Bezirksvorstandes der SPD. [] Johann Martin Zahn [] 49 Jahre. Bis 1948 in der Landesproduktenbranche Buchhalter und Disponent. 1949 Gründung einer Getreide-, Mehl- und Futtermittelhandlung. Schon als junger Mensch mit dem Sozialismus eng verbunden, blieb er auch in den Jahren 1933 bis 1945 seiner Überzeugung treu. 1947 Stadtrat. Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft. [] Jakob Beck [] 48 Jahre. Als Sohn eines Fabrikarbeiters in Pfeddersheim geboren. Erlernte nach der Entlassung aus der Volksschule das Dreherhandwerk und besuchte die Berufsfortbildungsschule in Worms. Seit 1925 Mitglied der SPD. Wird sich besonders für die Belange der Arbeiterschaft einsetzen. [] Richard Erbs [] 42 Jahre. In Bad Trebnitz (Schles.) geboren. Erlernter Beruf: Maschinenschlosser und Installateur. Bis 1932 Reisemonteur einer amerikanischen Landmaschinenfirma. Von 1932-1937 im Feuer-Löschdienst beim Provinzial-Feuerwehr-Verband Schlesien. Ab 1945 bei der Berufsfeuerwehr der Stadt Mainz tätig. Ostflüchtling. [] Hans Schlett [] 51 Jahre. Nach Besuch der Oberrealschule Dentisten-Ausbildung. Kriegsteilnehmer des 1. und 2. Weltkrieges. Total ausgebombt. Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft Niederlassung in Ebersheim. 1947 Vorsitzender des Ortsvereins der SPD in Ebersheim. Seit 1948 Fraktionsführer der Sozialdemokratischen Gemeinderats-Fraktion. [] Ruth Nikolaus [] 31 Jahre. Geboren in Ostpreußen. Schloß sich schon früh den "Falken" an und war deren Mitglied bis zum Verbot im Jahre 1933. Kam 1937 mit ihrer Familie nach Rheinhessen und wohnt seit 1939 in Gonsenheim. Vater war lange Jahre Vorsitzender der SPD in ihrer Heimat. Vorsitzende der SPD-Frauengruppe und Mitglied des Bezirksausschusses der Arbeiterwohlfahrt. [] Johann Diekerscheid [] 45 Jahre. Als Sohn eines Landwirts in Ober-Hilbersheim geboren. Arbeitete nach seiner Schulentlassung im väterlichen Betrieb und als Tagelöhner und machte sich nach dem Tod der Eltern selbständig. Da er die Sorgen der Landarbeiter und kleinen Landwirte kennt, wird er vor allem deren Interessen vertreten. [] Siegfried Protz [] 46 Jahre. Erlernter Beruf: Schmied. 1937 zur Wehrmacht eingezogen. Teilnehmer des 2. Weltkrieges. Auf Grund mehrerer Verwundungen, die seine körperliche Leistungsfähigkeit wesentlich herabsetzten, wurde er 1945 aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen. 1947 Gewerkschaftssekretär. Seine Tätigkeit für die SPD begann 1931 mit dem Eintritt in die SAJ. 1. Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bingen. [] Josef Rudolf [] 59 Jahre. Seit 1911 Lehrer in Rheinhessen. 1945 Ortsvorsteher in Mainz-Bretzenheim. 1946 Rektor der Volksschule Mainz-Bretzenheim und Leiter der Volkshochschule Mainz. 1947 Kulturreferent im Regierungspräsidium Rheinhessen. Seit 1948 1. Vorsitzender des Verbandes der Volkshochschulen Rheinland-Pfalz. 1949 Regierungsrat im Regierungspräsidium. [] Lucie Kölsch [] 32 Jahre. Schon das Elternhaus nahm regen Anteil an der Entwicklung der Arbeiterbewegung. 1935 mittlere Reife, dann kaufmännische Lehre und später Tätigkeit als Sprechstundenhilfe und Buchhalterin. Während des Krieges Heirat und Übersiedlung nach Pommern, 1945 Flucht mit drei Kindern nach dem Westen. Aufnahme der Parteiarbeit. 1946 Rückkehr nach Worms. 1948 Mitglied des Stadtrates. [] [] Neubrunnendruckerei GmbH., Mainz |
era | SPD-Wahlkampfwerbung und Kandidatenvorstellung zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 29.4.1951. |
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