Es geht um dieses Haus . An alle Haushaltungen
Bemerkungen: "Keine Experimente!" Anspielung auf den Wahlkampfslogan der CDU/CSU anläßlich der Bundestagswahl am 15.9.1957. Vgl. z.B. das Flugblatt mit dem Titel "Das ist er - Der Tod für Dich und Deine Kinder" unter der Signatur: 6/FLBL003671 ebenfalls aus dem Jahre 1958. Zur W...
Main Author: | |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
06.07.1958
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/638E5D7D-963E-4FE9-908F-D362F16B49A1 |
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author | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) |
author_facet | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) |
collection | AdsD leaflets |
dateSpan | 06.07.1958 |
description | Bemerkungen: "Keine Experimente!" Anspielung auf den Wahlkampfslogan der CDU/CSU anläßlich der Bundestagswahl am 15.9.1957. Vgl. z.B. das Flugblatt mit dem Titel "Das ist er - Der Tod für Dich und Deine Kinder" unter der Signatur: 6/FLBL003671 ebenfalls aus dem Jahre 1958. Zur Wiederbewaffnungskontroverse vgl. das zentrale SPD-Antiwiederbewaffnungsmotiv der 50er, verwendet im Flugblatt mit dem Titel: "nie wieder! darum verhandeln SPD", Signatur: 6/FLBL002996 und 6/FLBL004588. ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals
Otto Grube [] Es geht um dieses Haus [] An alle Haushaltungen! [] Otto Grube [] Im Juni 1958 [] Sehr geehrte Wählerin, sehr geehrter Wähler! [] Natürlich bin ich Ihnen kein Unbekannter mehr. Dennoch möchte ich mich mit diesem Brief in Erinnerung bringen bzw. bei dem einen oder anderen, der bei der letzten Wahl noch nicht in unserem Wahlkreis wohnte, mich vorstellen. Ich bin in Peine 1905 geboren worden, als Sohn eines Bauhandwerkers. Mit fünf Geschwistern wuchs ich auf, und wenn ich mich heute an diese Zeit erinnere, dann fühle ich noch genau, wie hart damals das Leben bei uns zu Hause war. Ich blieb dem Beruf meines Vaters treu. Als ich meine Gesellenprüfung als Maurer bestanden hatte, begann ich in den verschiedensten Orten Deutschlands zu arbeiten. Herford wurde meine zweite Heimat. Hier fand ich meine Frau. [] Hier fand ich aber noch etwas anderes, nämlich eine große Gemeinschaft, der ich mich schließlich verschrieb. Unmittelbar nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 wurde ich zum erstenmal als Ratsmitglied für die Stadt Herford und als Abgeordneter für den Landtag gewählt. Meine sozialdemokratischen Freunde hatten mich für beide Kandidaturen berufen. Seitdem bin ich in diesen Gremien tätig, und ich möchte Ihnen an dieser Stelle Dank sagen für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung in all den Jahren. Worum geht es bei dieser Landtagswahl? Es geht um so viele Probleme, daß man sie hier in ihrer ganzen Fülle nicht aufzeigen kann. Doch die wichtigsten Gedanken möchte ich Ihnen unterbreiten: [] Erinnern Sie sich noch an die Bundestagswahl? Die Regierungsparteien sagten: keine Experimente! Und was geschah noch der Wahl? Die Preise kletterten auf allen Gebieten. Keine Experimente, so hatten sie gesagt, aber: ist die atomare Aufrüstung der Bundeswehr nicht auch ein Experiment - und dazu ein tödliches? Glauben Sie nicht auch, daß es sinnvoller wäre, die 10 Milliarden, die in diesem Jahr für die Aufrüstung ausgegeben werden sollen, im Interesse des Volkes auf sozialem Gebiet und damit zur Erhaltung des Friedens zu verwenden? [] Das wirkungsvolle Gegengewicht gegen diese Politik der Stärke und der tödlichen Experimente der Bundesregierung ist der Bundesrat, die Ländervertretung. Alle wichtigen Gesetze, die von der Bundesregierung eingebracht werden, müssen von diesem Bundesrat, in dem das Land Nordrhein-Westfalen auch seine Sitze und Stimme hat, durch Mehrheitsbeschlüsse bestätig werden. Bleibt die Regierung Steinhoff, die in den letzten Jahren so erfolgreich tätig war, dann ist Aussicht, daß sich bei einer Neuorientierung der Wähler auch in anderen Ländern die verhängnisvollen Beschlüsse der Bundestagsmehrheit korrigieren lassen. [] Es gibt nur einen richtigen Weg in dieser Zeit, den Weg des sozialen Denkens und Handelns. Die Regierung Steinhoff ist ihn gegangen. Die im Haushaltsjahr 1958 veranschlagten Summen beweisen es. [] Für die Sicherung des sozialen Wohnungsbaues wurden allein über eine Milliarde DM bereitgestellt, [] zur Förderung von [] Krankenhausbauten . . . 55 Millionen DM und für Zuwendungen an die [] Gemeinden . . insgesamt 1,1 Milliarde DM. Solche Leistungen hat bisher noch keine Regierung in Nordrhein-Westfalen zeigen können. [] Glauben Sie nicht auch, daß es eine solche Regierung verdient hat, weiterhin an dieser Stelle für das Land zu arbeiten? [] Schon aus Gründen Ihrer Zeitersparnis möchte ich mich auf diese Bemerkungen beschränken. Es ist nun einmal so - in einem Brief kann man nicht ein ganzes Problem entwickeln. Was man aber tun kann, ist das Schlagen von Brücken, die uns miteinander verbinden. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß ich mich in diesem Sinne nicht als Abgeordneter einer Partei, sondern als Vertreter aller Wähler betrachte, die ich auch diesmal um ihr Vertrauen herzlich bitte. [] Mit vorzüglicher Hochachtung [] Ihr [] Otto Grube [] SPD |
era | SPD-Wahlkampfwerbung und Kandidatenvorstellung zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 6.7.1958 Plädoyer für eine Wiederwahl der Regierung Steinhoff in Nordrhein-Westfalen |
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genre | visualUnit |
geographic | Nordrhein-Westfalen Düsseldorf Herford |
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institution | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
language | German |
publishDate | 06.07.1958 |
spellingShingle | Es geht um dieses Haus . An alle Haushaltungen Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) [Grube, Otto, Steinhoff, Fritz, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesregierung Nordrhein-Westfalen, Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung, Bundeswehr, Aufrüstung, Haushaltspolitik, Kandidatenvorstellung, Landespolitik, Landtagswahl, Sozialpolitik, Wiederbewaffnung, Wohnungspolitik, Gebäude, Foto] |
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topic | [Grube, Otto, Steinhoff, Fritz, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesregierung Nordrhein-Westfalen, Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung, Bundeswehr, Aufrüstung, Haushaltspolitik, Kandidatenvorstellung, Landespolitik, Landtagswahl, Sozialpolitik, Wiederbewaffnung, Wohnungspolitik, Gebäude, Foto] |
url | http://hdl.handle.net/11088/638E5D7D-963E-4FE9-908F-D362F16B49A1 |