Merkblatt für Ihren Besuch nach Drüben

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Merkblatt für Ihren Besuch nach Drüben [] 6,3 Millionen Bundesbürger können nach der Unterzeichnung des Grundvertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR 30mal im Jahr für je einen Tag in die DDR fahren. Bundesbürger aus 56 K...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Werbeagentur ARE (Harry Walter), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 19.11.1972
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/E8ACAD4D-F179-498B-BB45-190C5F2453F0
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author Werbeagentur ARE (Harry Walter)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
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Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
collection AdsD leaflets
dateSpan 19.11.1972
description Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Merkblatt für Ihren Besuch nach Drüben [] 6,3 Millionen Bundesbürger können nach der Unterzeichnung des Grundvertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR 30mal im Jahr für je einen Tag in die DDR fahren. Bundesbürger aus 56 Kreisen entlang der Grenze von Lübeck bis Hof können nach Vertragsunterzeichnung in 54 DDR-Kreise entlang der Grenze reisen (s. Karte auf Seite 2 und 3) um Verwandte und Bekannte zu besuchen oder einfach einen Tagesausflug zu machen: von Lübeck nach Schwerin, von Kassel zur Wartburg, von Fulda nach Meiningen, von Bamberg nach Suhl oder von Hof nach Plauen. Auch Sie gehören zu jenen 6,3 Millionen, die von diesem "kleinen Grenzverkehr" provitieren [!] werden. Weil Sie in einem der 56 Stadt- und Landkreise wohnen. Hier die wichtigsten Passagen aus den Dokumenten, die sich mit den neuen Besuchsmöglichkeiten befassen: [] Auszug aus dem Grundvertrag: [] - Einwohner der in Anlage 1* aufgezählten Kreise der BRD können im Rahmen von 30 Tagen im Jahr auf einen Antrag hin bis zu neun Einreisen zu einem Tagesaufenthalt in den in Anlage 2* aufgezählten Städten und Gebieten der DDR genehmigt werden, wenn diese Reisen innerhalb von drei Monaten erfolgen. [] - Der Antrag ist entweder durch die im grenznahen Bereich der DDR wohnenden Verwandten oder Bekannten zu stellen oder schriftlich durch den im festgelegten Bereich der BRD Wohnenden bei dem für den Besuchsort zuständigen Volkspolizei-Kreisamt. [] - Im Berechtigungs-Schein wird der Kreis, in den die Einreise gewünscht wird, eingetragen. [] - Voraussetzung für die Erteilung des Visums ist der verbindliche Mindestumtausch von Deutschen Mark entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen [] - Für Einwohner der BRD, die als Touristen für einen Tag einreisen, ist eine polizeilich Anmeldung nicht erforderlich. [] - Bei außergewöhlichen [!] [außergewöhnlichen] Umständen (z. B. Krankheit, Unfall) kann das Visum und die notwendige Aufenthaltsgenehmigung für die erforderliche Zeit von der zuständigen Dienststelle der Volkspolizei erteilt werden. [] Der eigentliche Oppositionsführer (Strauß) hat diese menschlichen Erleichterungen hämisch und zynisch verhöhnt. Er sagte, sie seien "nicht der Erwähnung wert". Und sein Freund Kiesinger sprach abwertend von "Brotkrumen Strauß und Kiesinger halten offenbar auch nichts davon, daß [] - vier neue Grenzübergänge (Ülzen, Duderstadt, Bad Neustadt/ Saale und Coburg) geöffnet werden, [] - durch die Grenzziehung entstandene Härtefälle (auch für die Landwirtschaft) behoben werden können, [] - eine Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft, Energieversorgung und Schadensbekämpfung im Grenzraum möglich sein soll, [] - der gegenseitige Bezug von Büchern, Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehproduktionen ermöglicht werden soll, [] - der Austausch von unbehindert arbeitenden Journalisten die Berichterstattung in Presse, Funk und Fernsehen bereichern wird, [] - die Trennung von Familien gelöst werden wird und Eltern und Großeltern aus der DDR zu ihren Kindern bzw. Enkeln in der Bundesrepublik ziehen dürfen. [] Das alles (und noch mehr) sind für Strauß und seine Freunde "Brotkrumen", die "nicht der Erwähnung wert sind". [] Die Bürger, die im Grenzraum von Lübeck bis Hof wohnen und die totale Trennung ein Vierteljahrhundert erleben mußten, sehen das anders. An Ihnen liegt es, ob die menschlichen Erleichterungen in Kraft treten können. [] Am 19. November wird auch über diesen Vertrag abgestimmt. [] Von den Sozialdemokraten wissen Sie genau, daß diese dem Vertrag im neuen Bundestag zustimmen werden. Strauß und Kiesinger halten nichts davon. Und Barzel weiß noch nicht so recht, wie er sich verhalten soll. [] Setzen Sie nicht aufs Spiel, was Willy Brandts Friedenspolitik für Sie an spürbaren menschlichen Erleichterungen erreicht hat. Denken Sie daran am 19. November [] * Siehe Karte auf Seite 2 und 3 [] Tagesaufenthalte [] im grenznahen Bereich der DDR für Bewohner der grenznahen Bereiche der Bundesrepublik Deutschland [] Mit Inkrafttreten des Vertrages über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik werden Einwohner der gekennzeichneten Stadt- und Landkreise der Bundesrepublik Deutschland auf einen Antrag hin im Rahmen von 30 Besuchstagen im Jahr bis zu neunmal innerhalb von drei Monaten zu einem Tagesaufenthalt in die gekennzeichneten Kreise der DDR einreisen können. [] Neue Grenzübergangsstellen [] Ebenfalls mit Inkrafttreten des Vertrages werden die vier gekennzeichneten neuen Straßengrenzübergangsstellen [] Uelzen - Salzwedel [] Duderstadt - Worbis [] Bad Neustadt (Saale) - Meiningen [] Coburg - Eisfeld [] für den Personenverkehr geöffnet werden. [] Alte Grenzübergangsstellen [] Zusätzliche neue Grenzübergangsstellen [] Herausgeber: Vorstand der SPD, Abt. Öffentlichkeitsarbeit, Bonn [] Willy Brandt muß Kanzler bleiben. [] Sie haben zwei Stimmen. Denken Sie am 19. November daran. Die Erststimme ist für ihren Wahlkreiskandidaten. Mit der Zweitstimme wählt man Willy Brandt. [] SPD [] Sozialdemokraten
era SPD-Wahlkampfwerbung anläßlich der Bundestagswahl am 19.11.1972
Verbesserung des deutsch-deutschen Verhältnisses
format IMAGE
genre visualUnit
geographic Deutsche Demokratische Republik (DDR)
Bundesrepublik Deutschland (BRD)
Lübeck
Hof
Uelzen
Duderstadt
Bad Neustadt (Saale)
Coburg
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institution Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
language German
publishDate 19.11.1972
spellingShingle Merkblatt für Ihren Besuch nach Drüben
Werbeagentur ARE (Harry Walter)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
[Brandt, Willy, Strauß, Franz-Josef, Barzel, Rainer, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundestagswahl, Deutsch-deutsches Verhältnis, Ostpolitik (Willy Brandt), Foto]
thumbnail http://hdl.handle.net/11088/C59D8D6D-79C2-416E-BB6F-58C788F0835C
title Merkblatt für Ihren Besuch nach Drüben
topic [Brandt, Willy, Strauß, Franz-Josef, Barzel, Rainer, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundestagswahl, Deutsch-deutsches Verhältnis, Ostpolitik (Willy Brandt), Foto]
url http://hdl.handle.net/11088/E8ACAD4D-F179-498B-BB45-190C5F2453F0