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Gegen die Lügen und Verleumdungen der CDU [] Die Regierungskoalition hat die Maske fallengelassen. Unter "schwarz-weiß-rot" und Nazi-Symbolen führt sie den Wahlkampf. Sie schreckt vor keiner Lüge und Verleumdung zurück, nur um im neuen Bundestag den Militarismus zu erzwingen und die Millionenzahl der Werktätigen wieder zu gehorsamen, aber rechtlosen Staatsbürgern mit zweijähriger Dienstpflicht zu "erziehen". [] In dieser Hetzkampagne hat sich die CDU besonders hervorgetan. [] Bundeswirtschaftsminister Dr. Erhards Beschimpfungen wirken abstoßend auf jedermann. [] Die "Westfalen-Zeitung"' hat sich dem Militarismus und der überstürzten Aufrüstung verschrieben. Möglichst viel Soldaten, Panzer, Bomben und Granaten sollen es sein. Mit diesen Methoden haben auch die Nazis die Arbeitslosigkeit "beseitigt" und mit diesem Kriegsmaterial den grausigen Zusammenbruch herbeigeführt. [] Die SPD lehnt solche Methoden ab [] Sie ist der Überzeugung, daß nur durch die Schaffung einer echten Wirtschaftsdemokratie der friedliche Aufbau und der soziale Fortschritt gesichert werden. In dieser Überzeugung wissen wir uns einig mit den vielen Millionen ehrlich Schaffender. [] Die "Westfalen-Zeitung" glaubt weiter bemängeln zu müssen, daß Dr. Bleiß 1949 schrieb: "... die bisherige Wirtschafts- und Finanzpolitik, die sich vertiefende antisoziale Einstellung der CDU und FDP müssen schon im Herbst d. J. zu einer sehr, sehr ernsten Krise führen ..." [] Wir fragen die "Westfalen-Zeitung": [] Ist es nicht traurige Wahrheit geworden, daß [] die Bundesregierung den Rentnern und Kriegsopfern gegenüber eine hartherzige, knauserige Politik betrieben hat? [] Herr Dehler den Kriegsopfern vorgeworfen hat, sie würden "simulieren", hätten also ihre Renten erschwindelt? [] man den Waisen zu Weihnachten als "große soziale Leistung" monatlich 2 DM, also pro Tag 7 Pfennig in die Hand drückte? [] die Gewährung von Kinderbeihilfen von den Koalitionsparteien absichtlich verschleppt und damit unmöglich gemacht wurde? [] die Bundesregierung den Mittelstand systematisch zugunsten der Groß- und kommenden Rüstungsindustrie vernachlässigt hat? [] heute in der Bundesrepublik ein industrieller Großbetrieb genau soviel verdient wie 60000 mittelständische Existenzen? [] Junglehrer und angestellte Ärzte sich in einer finanziell äußerst bedrängten Lage befinden? [] den Werktätigen das paritätische Mitbestimmungsrecht rundweg abgelehnt wurde und man den Funktionären des DGB das Zuchthaus an die Wand malte? [] Tatsache ist vielmehr, daß alle, wenn auch kärglichen sozialen Aufbesserungen sozialdemokratischer Initiative entsprangen. [] Die "Westfalen-Zeitung" schreibt weiter, daß Dr. Bleiß schon 1949 den Bau von einer Million Wohnungen gefordert habe. Das ist richtig! Tatsache ist aber auch, daß die sozialdemokratische Bundestagsfraktion sofort im ersten Bundestag die Initiative ergriffen und das Gesetz über den sozialen Wohnungsbau mit Nachweis der Finanzierungsmöglichkeiten eingebracht hat. Nur, um den Anschluß nicht zu verlieren, haben sich dann - Wochen später - die Koalitionsparteien an die Rockschöße der SPD gehängt. [] Die Redner der Koalition im Bundestag haben diesen Tatbestand bestätigen müssen. [] So ist es auf der ganzen Linie. Die Koalitionsparteien haben eine brutale, reaktionäre Politik getrieben. Sie schmücken sich mit den billigen Lorbeeren des Marshall-Planes, mit dem Lorbeer der für die Bundesrepublik günstigen wirtschaftlichen Auswirkungen des Korea-Krieges und mit den auf sozialdemokratischer Initiative beruhenden sozialen Leistungen. [] Die Manager aber schmunzeln. Sie haben das große Geschäft gemacht und den gesamten Zuwachs an industriellem Vermögen in Höhe von etwa 35 Milliarden DM in ihre Taschen gestrichen. Ist das etwa christlich? [] Um die reaktionäre Politik zu verschleiern, werden die SPD und ihre verantwortlichen Führer mit Lügen und Verleumdungen überhäuft. [] Der Kandidat der CDU - Herr Wehking - fühlte sich bemüßigt, Dr. Bleiß als "Marxisten"', als Anhänger des Kommunismus zu verleumden. Wir müssen Herrn Wehking darauf antworten, daß Dr. Bleiß ein Jahr lang in vorderster Front gegen die SED-Diktatur gekämpft und schwerste Verfolgungen auf sich gezogen hat, während im Westen - auch in Minden - nach Ausbruch des Korea-Krieges viele "vorsichtige" Manager sich in die "Rückversichererliste des Ostens" eintragen ließen. [] Wir müssen Herrn Wehking und damit gleichzeitig der "Westfalen-Zeitung" aber vor aller Öffentlichkeit sagen, daß ihre Verdächtigungen und Beschimpfungen auf sachlich urteilende, vernünftig denkende Menschen einen denkbar schlechten Eindruck machen. [] Wählerinnnen [!][Wählerinnen]! Wähler! [] Wehrt Euch gegen Lüge und Verleumdung, kämpft für den sozialen Fortschritt gegen Managerwünsche und Militarismus! [] Wählt am 6. September [] Dr. Paul Bleiß den Kandidaten der SPD [] Presse-Druck GmbH., Bielefeld-Minden
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