Deutscher Soldat und Kamerad in Norwegen und Dänemark!
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: Nachlaß Hans Mugrauer Signatur 1/HMAH000020 (Kasten 1) DEUTSCHER SOLDAT UND KAMERAD IN NORWEGEN UND DÄNEMARK! [] Durch diese Zeilen sprechen deutsche Antifaschisten, sozialistische Arbeiter und Frontkämpfer des letzten und jetzigen...
Main Author: | |
---|---|
Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
1944
|
Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/4FFFDF09-BD0C-4F0E-9272-285C56371306 |
_version_ | 1771405056378142720 |
---|---|
author | Deutsche Antifaschisten, sozialistische Arbeiter und Frontkämpfer des letzten und jetzigen Weltkriegs |
author_facet | Deutsche Antifaschisten, sozialistische Arbeiter und Frontkämpfer des letzten und jetzigen Weltkriegs |
collection | AdsD leaflets |
dateSpan | 1944 |
description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: Nachlaß Hans Mugrauer Signatur 1/HMAH000020 (Kasten 1)
DEUTSCHER SOLDAT UND KAMERAD IN NORWEGEN UND DÄNEMARK! [] Durch diese Zeilen sprechen deutsche Antifaschisten, sozialistische Arbeiter und Frontkämpfer des letzten und jetzigen Weltkrieges zu Dir. [] Männer die vom Schicksal hart geprüft wurden und doch in ihrem unerbittlichen Kampfe gegen Hitler und seinen verbrecherischen Nationalsozialismus bis zur heutigen Stunde nie erlahmten. In Wort und vielen ungezählten Schriften kämpfen wir nun fast 20 Jahre gegen Hitler und seine rücksichtslosen Mithelfer. [] Ungezählte Male schrieben wir: "Hitler an der Macht bedeutet Krieg, Elend und Not für die ganze Welt und den Untergang Deutschlands." Nur zu wahr sind unsere Kampfparolen. geworden. [] Wir haben nicht nur ein Recht, sondern die Pflicht in der Stunde der grössten Gefahr für Deutschland und seinen Bestand Euch deutsche Brüder aufzurufen zur Besinnung und eigenem schnellen Handeln. Euch die Wahrheit zu sagen um Deutschlands wirkliche Lage und kommendes Schicksal. Seit 11 Jahren wird das gesamte, deutsche Volk täglich belogen. Ja selbst im kritischsten Zeitpunkt, wo es um Sein oder Nichtsein Deutschlands in der Zunkunft [!] [Zukunft] geht, schweigt der Nazismus oder er lügt. [] Du deutscher Soldat und Bruder sollst die Wahrheit hören über die wirkliche militärische Lage Deutschlands. [] Weisst Du, dass der verbrecherische Hitlerkrieg seit langem von allen wirklichen militärischen Fachleuten als verloren bezeichnet wird? [] Stalingrad wurde das Menetekel für Hitler und seine dilletantische [!] [diletantische] Kriegsführung. Dort verbluteten 100.000 unserer besten Söhne bereits umsonst. Aber doch in der Hoffnung durch ihr Blutopfer Deutschland zu retten, und günstige Verhältnisse für die Schlussführung des Krieges zu schaffen. [] Die Opfer von Stalingrad, vom Kanevbecken und an der ganzen Ostfront waren und sind umsonst gebracht. Seit dem Tage von Stalingrad avancieren die roten Armeen Russlands unaufhaltsam an allen Fronten in einer Übermacht von 1 zu 5 im Mannschaftsbestand und einem Verhältnis von 1 bis zu 10 im Materialaufwand. Heute stehen die roten Armeen an zwei äusserst verwundbaren Stellen unserer Ostgrenzen und der Einsatz von halben Kindern, Alten, Schwachen und Kranken, durch Hitler, Himmler und Ley befohlen, kann die seit zwei Jahren vordringende russische Wehrmacht nicht mehr aufhalten. [] In Frankreich sind englisch amerikanische Armeen durch den "uneinnehmbaren" Atlanticwall in wenigen Stunden und Tagen gebrochen um sich nun unaufhaltsam ins ganze Land zu verzweigen. Diese Armeen sind heute bereits in Paris. Ein neues, ein furchtbareres Stalingrad bereitet sich am Westufer der Seine vor. Entweder verbluten hier 100.000te im Feuer der Geschütze und Bomben der Alliierten, oder sie müssen kapitulieren. Und dazu kommt die neue Meldung von der erfolgreichen Invasion in Südfrankreich. Für den Osten, für den Westen und für Süden gibt es keine Reserven mehr um diese verlorene Situation noch zu Gunsten Deutschlands aufzuklären. Seit mehr als zwei Jahren nur noch Rückzug an allen Fronten und im Rücken die Kampfgruppen der Partisanen der aufständigen [!] [aufständischen] Völker. [] Die Überlegenheit des Feindes in der Luft, zu Wasser und en [!] allen Kriegsschauplätzen hat Deutschland in eine hoffnungslose Lage gebracht. Deutschland hat den Krieg bereits restlos verloren. [] Jedes weitere Opfer an der Front oder in der Heimat ist vergeblich. [] Militärisch ist die Lage Deutschlands schon jetzt hoffnungsloser als in der Zeit vom August bis November 1918. [] Sollst, oder willst Du deutscher Kamerad und Bruder angesichts dieser verzweifelten Situation noch Dein Leben nutzlos opfern. Nein, Deine Eltern, Deine Frau und Kinder erwarten Deine Heimkehr. Die Heimat braucht Dich für den Wiederaufbau Deutschlands. Der Nationalsozialismus hat sein Vabanquespiel verloren, er hat als Regim [!] abzutreten, er hat jedes Recht verwirkt vom deutschen Volk nocht [!] weitere Opfer zu verlangen. [] Wo sind die neuen Waffen Hitlers und Göbbels? Sie sollten eine Wendung des Krieges zu Gunsten Deutschlands bringen. Die Geheimwaffe Göbbels ist die Lüge und die Hitlers kann nur die weisse Flagge der Kapitulation sein. [] Können überhaupt geheime Waffen eine Wendung im Kriege herbeiführen? Nein. Ludendorff sagt darüber in seinen Memoaren [!]. Netze und geheime Waffen gibt es in der modernen Kriegsführung nur bis zum Tage des Einsatzes derselben. Von diesem Zeitpunkt an setzt der Gegner mit geeigneten Gegenmassnahmen ein um in Kürze den Effekt der neuen Waffe auszugleichen ja sogar zu übertreffen. [] Mit Lüge und Propaganda täuscht man das deutsche Volk in der Heimat und den Soldat an der Front. [] Hat man Euch informiert wie katastrophal die Lage Deutschlands ist, für die, bei der Kriegsführung so notwendigen, Öle und Benzin? [] Der Krieg 1914-18 ging auch an Mangel an Reserven, aber noch mehr an Mangel an Treibstoffen verloren. Wie kann dieser Materialkrieg zu Gunsten Deutschlands noch ausgehen, wo man keine oder zu wenig Antriebsmittel für die Maschinerie des modernen Krieges hat. [] Unter diesen Umständen noch 100.000de Menschen opfern ist allein schon ein Verbrechen vor dem Tribunal der Völker. [] Und Du lieber Kamerad und Bruder sollst nach den Willen Hitlers auch noch geopfert werden, wenn Du nicht dem aussichtslosen Kampf mit beenden hilfst. Dies ist die Lage an den Kriegsfronten wie sie von verantwortungsbewussten hohen deutschen Offizieren, so erst in den letzten Tagen vom Stalingradkämpfer Generalfeldmarschall Paulus eingeschätzt wurde und der nun ebenfalls mahnt, den aussichtslosen Kampf zur Rettung Deutschlands einzustellen. [] Beachte auch Du Kamerad diese und unsere Mahnung! [] Und wie sieht es in Deiner Heimat aus? [] Tag für Tag erscheinen seit mehr als einem Jahr fast täglich 1.000de feindlicher Flugzeuge um die deutsche Kriegsindustrie und blühende deutsche Städte zu vernichten. Seit langem kann Hitler und Göring diesen Angriffen keine erfolgreiche Abwehr mehr entgegenstellen. Schutzlos ist der Arbeiter in den Betrieben, schutzlos Mutter und Kinder im Heim. Nach Göring sollte kein feindliches Flugzeug je einmal deutsche Erde verletzen. Heute ist fast 50 % der wichtigsten Kriegsindustrie für den Materialeinsatz zerschlagen. Mehr als 5 Millionen Häuser, darunter vielleicht auch Deines, mit ungefähr 15 Millionen Wohnräumen sind ganz, oder teilweise zerbomt [!]. In den zerbombten Städten gibt es kein Gas, kein Licht ja selbst oft kein Wasser. Verschmutzt, hungernd und Epedimien [!] [Epidemien] ausgesetzt, ohne Obdach irren Deine und unsere Brüder und Schwestern durch die Strassen. Dazu kommt die neueste Ankündigung Dr. Göbbels [!] [Goebbels], dass noch mehr geleistet, aber weniger gegessen werden muss. Das Volk muss den Hungerriemen noch mehr anziehen, da die Ernten der Ostgebiete und der okkupierten Länder nicht mehr für Deutschland verfügbar sind. Damit gibt Göbbels zum erstenmal die wirkliche Grösse der militärischen Niederlagen zu. Mehr Hunger und Entbehrungen für das Volk nicht aber für die Naziparteiclique. Durch Sondererlass erhalten diese Parasiten heute noch das sechsfache der normalen Lebensmittelzuteilung. Angeblich für Representationszwecke [!]. Das Volk muss hungern und opfern, arbeiten und bluten, [] damit die Parteibonzokratie weiter prassen kann. [] Das Volk hat den Glauben an den Nationalsozialismus, an Hitler und an einen Sieg endgültig verloren. Es will den Frieden, will Ruhe, Ordnung und Freiheit und Brot. [] Deutscher Soldat in Norwegen und Dänemark, Deine Brüder und Schwestern, Deine notleidende Heimat sie sehen auf Dich. [] Sie warten darauf, dass Du Dich besinnst und ihnen baldige und schnelle Hilfe bringst. Du hast sie und wenn es sein muss, mit der Waffe in der Hand, vom Nationalsozialismus und seiner deklassierten Führerclique, zu befreien. Sie müssen vernichtet werden ehe es zu spät ist, damit Deutschland und sein Volk wieder leben kann. [] Haben Dir Göbbels, Ribbentrop oder Papen etwas erzählt von den dauernden Misserfolgen in der Aussenpolitik Deutschlands? Nein sie schweigen, weil sie es müssen. [] Deutschland befindet sich seit langem in einer hoffnungslosen Isolierung. Es hat alle Freunde in der Welt verloren. Dies hat Hitler mit seiner Politik fertig gebracht. Einsam und verlassen soll Deutschland gegen eine Welt von Feinden standhalten. Der grosse Bundesbruder Hitlers, der italienische Faschismus beging Verrat und kämpft nun gegen ihn. Systeme die auf Verrat und Lüge ihre Macht aufbauten und stutzten haben in der Geschichte der Völker schon immer so gehandelt. Finnland und Bulgarien verlassen das sinkende Schiff, um für ihr Volk wenigstens den Bestand ihres Landes zu sichern. Die Türkei hat in letzten Tagen, die diplomatischen Beziehungen zu Hitler-deutschland [!] [Hitler-Deutschland] abgebrochen. Ein neuer Kriegsgegner ist im Kommen. Der Übergang Rumäniens auf die Seite der Allierten [!] [Alliierten] bedeutet die völlige Katastrophe für die Balkanfront. Die übrigen Neutralen sehen mit Verachtung auf Hitler und sein Regim [!] und alle die unzähligen bisher ungesühnten Verbrechen an friedfertigen Völkern. [] Auch hieraus hat jeder Deutscher, auch Du als Soldat, eine Lehre zu ziehen. Wir müssen durch den Sturz Hitlers und seines Regims [!] beweisen, dass wir der späteren Freundschaft der Völker uns wieder würdig erweisen. Wir müssen durch unser Handeln Verständnis für ein kommendes friedfertiges, demokratisches Deutschland erwerben. [] Kann der einfache Soldat, der Offizier, der Todtarbeiter u. a. überhaupt gegen das Regim [!] rebellieren? So fragen heute die Nazis mit Himmler an der Spitze. Sind sie nicht an den Eid, den sie dem Führer gelobten bis zum Tode gebunden? Waren die Generale Offiziere vom 20. Juli Eidbrecher? Nein sie waren es nicht. Sie setzten ihr Leben ein, um Deutschland zu retten. Um aber alle Zweifel auch in dieser Hinsicht bei Euch zu zerstreuen und Eure Entschlusskraft zu stärken, lassen wir jetzt einen hohen Offizier, der an Tradition und Treue sein ganzes Leben gewöhnt war, sprechen: [] Ich habe lange und um in unsrer Soldatensprache zu reden stur am Nationalsozialismus festgehalten, damit auch an seinem Regim [!], das sich sehr bald und fortwährend weiter vom Ideal "national" und "sozialistisch" entfernte, wenn ich mich abschloss gegen alle Fehler und auch nicht mehr zu leugnende, beschämende Tatsachen, so deswegen, weil ich den Glauben an das Gute nicht verlieren wollte. Es musste aller [!] kommen, dass ich mich immer wieder gegen aufkommende Bedenken wehrte und dass ich als die Katastrophe von Stalingrad begann, und erst recht als sie endete, immer noch jede Anklage schroff zurückwies. Weil ich vorher nicht aufgestanden war, wollte ich im Unglück nicht klagen und anklagen, noch dazu in der Lage eines Gefangnen [!] [Gefangenen], der vom weiteren Weltgeschehen ausgeschlossen ist. Heute bin ich anderer Meinung. [] Mir scheint es notwendig, dass in diesen Zusammenhang auch eine klare Stellungnahme zu der Frage des Fahneneides erfolgt, denn wenn ich bei der geistigen Betreuung als erstes Bekenntnis zur sittlichen Lebens- und Pflichtauffassung fordere, so muss auch hier eine Haltung ohne Fehl sein. [] Wir haben den Eid auf die Person Adolf Hitlers geleistet, daran ist nicht zu deuteln. Und wir haben ihn vor Gott in feierlicher Form als Gelöbnis gegeben. Ernst, sehr ernst. ist es uns daher um die Frage dürfen wir diesen Eid brechen, gibt es Gründe, mit denen wir vor unserem Gewissen, vor Gott und vor der Welt diesen Schritt rechtfertigen können? [] Lassen wir die Fragen unbeachtet, die davon ausgehen, dass der Eid von manchen nicht freiwillig geleistet war, dass es Beispiele in der Geschichte gibt, die den Eidbruch nachträglich als grosse rettende Tat erscheinen lassen. Auch die tiefst innerlichchristliche Auffassung kann das Recht zum Lösen der eidlichen Bindung aus dem Gebot herleiten, nachdem Christ Gott mehr gehorchen soll als den Menschen. [] Vom dem Verhältnis aber zwischen einem Führer und seinem Gefolgsmann, dessen Treue er sich durch den Eid versichert hat, hängt letzten Endes der sittliche Begriff der Treue ab. Bei Stalingrad haben Offiziere, Generale und Soldaten die Treue bis zum Letzten gehalten, nicht aber der Führer Adolf Hitler. [] Generale und Offiziere haben von sich und von ihren Soldaten die Erfüllung des Fahneneides bis zur äussersten Belastungsprobe gefordert in einer Lage also, wo der Tod den körperlichen und seelischen Schrecken in der Tat seinen Stachel verloren hatte. Wie weit muss die Erkenntnis über die Notwendigkeit, den Frieden herbeizuführen, schon gediehen sein, wenn solche Persönlichkeiten am Handeln nur gehindert werden, wiederum mit Berufung auf den Fahneneid. Denkt man diese Treue bis zum Ende, dann käme man zu dem schluss [!]: Und wenn Deutschland underginge [!], der Fahneneid muss unverletzt bleiben. In dieseräussersten Konzequenz [!] liegt die Berechtigung, die weitere Bindung an den Eid als unsittlich zu bezeichnen. Da wir der Ansicht sind, dass jeder weitere Kampf den Untergang des deutschen Volkes herbeiführt, sehen wir den unter ganz anderen Voraussetzungen geleisteten Eid genenüber [!] Adolf Hitler als nichtig an. [] Weil er wusste, dass unser Gelöbnis uns an ihn kettete, konnte er Pläne ersinnen, die ihn zum "grössten Deutschen" machen sollten. Für diese Idee wurde kostbares Blut deutscher Kameraden geopfert, nicht mehr für Deutschland. Ist das nicht Missbrauch mit unserer Treue, ist das nicht ein Pochen auf Recht, das er aus unserer sittlichen Auffassung vom Wortlaut der Eidesformel herzuleiten sich erkühnte? [] Nie haben wir diesen Eid geleistet, um ihn oder auch uns etwa zum "Herrn von Europa" zu machen. Wir schworen bei Gott die Treuesten zu sein, wenn es einen Kampf für Deutschlands Bestehen gelte. Er aber, dem wir diese Treue gelobtn [!] [geloben], machte den Eid zur Lüge. Nun aber halten wir uns unserem Volke um so mehr verpflichtet. Und aus dieser inneren Verpflichtung heraus nehmen wir uns das Recht, ja, wir fühlen aus ihr heraus den Zwang zur Tat. Nach der Lage in der wir uns befinden, kann unsere Tat allerdings nur in Worten bestehen. Mit diesen Worten aber rufen wir die Generale, Offiziere und Soldaten der deutschen Wehrmacht in die Front gegen den Krieg. Rettet dem deutschen Volke die Männer der Wehrmacht, die deutsche Heimat braucht sie. [] Erkennt das Gebot der Stunde! Schafft die Grundlagen für einen Waffenstillstand und Frieden. [] In der Rechtsgeschichte der Völker ist der gemeine Verbrecher von jeder Eidesleistung ausgeschlossen. Hitler, Himmler und seine SS-Horden haben so viele Verbrechen begangen, dass sie heute schon von allen Völkern als gerichtet gelten. Diesen Menschen hat niemand mehr Eid und Treue zu halten. Tut er es, macht er sich nur mitverantwortlich und mitschuldig. [] KAMERAD UND BRUDER! [] Auch Du musst verantwortungsbewusst handeln um Deutschland vor dem vollkommenen Chaos zu retten. [] Du bist an keinen Eid und keine Treuversprechen gegenüber A. Hitler gebunden. Verweigere ihm in Zukunft den Gehorsam. Überzeuge Deine Offiziere und Kameraden, dass Ihr gemeinsam ein Volk und eine Heimat zu retten habt. [] Organisiere den Widerstand gemeinsam mit den gepeinigten Menschen der okkupierten Länder. Du hilfst sie [!] bei ihrer Befreiung und Du rettest Dein und tausender andere Soldaten Leben. [] Beseitige alle Elemente, die sich dem Freiheitskampfe der Völker widersetzen wollen. [] Vernichte eingesetzte SS-Horden und Gestapo, die Peiniger Deutschlands und der übrigen Welt bei jeder Gelegenheit mit der Waffe in der Hand. [] Jeder Tag, jede Stunde die Du zögerst, ist von nun ab Verrat an der Sache Deutschlands. [] Organisiert deshalb die offene Rebellion gegen Hitler und sein Regim [!]. [] Längeres Zögern bringt den Krieg in die Heimat, vernichtet noch die letzten Arbeitsplätze, die wir später so dringend brauchen. [] Längeres Zögern ermutligt [!] [ermutigt] die Nazis angesichts ihrer Niederlage, und des Blutgerichts das sie erwartet, zum Bürgerkrieg. Himmler hat ihn seit 1934 vorbereitet. [] Verhindert durch aktive gemeinsame Tat, dass die Nazis bei ihrem Untergang nicht noch den Sohn auf den Vater, den Bruder auf den Bruder schiessen lassen. [] Verweigert Ihr Hitler länger die Gefolgschaft, dann kommt der Frieden, dem sicher eine harte schwere Zeit folgen wird. Gemessen aber an dem, was in den letzten Jahren war, wird sie erträglich sein. [] Das deutsche Volk und Deutschland muss leben. Der Krieg, in dem [!] [den] uns Hitler gestürtzt [!] [gestürzt] hat, ist verloren. Wir wollen aber dafür sorgen, dass diesmal der Frieden gesichert wird. [] Deutschland braucht den sofortigen Frieden, dass Volk braucht Freiheit und Brot und die gesamte Nation sein früheres Ansehen in der Welt. [] Für diese Ziele und die Errichtung eines demokratischen Deutschlands muss alle gemeinsame Kraft nun eingesetzt werden. [] Soldat und Kamerad in Norwegen und Dänemark zerbrecht die Ketten der Schmach des Nazismus. Macht Euch frei. Frei wird dadurch Volk und Heimat. [] Deutsche Antifaschisten, sozialistische Arbeiter und Frontkämpfer des letzten und jetzigen Weltkrieges. |
era | Versuch, die in Norwegen und Dänemark stationierten deutschen Soldaten zu überzeugen, daß der Krieg bereits verloren ist und sie an ihren Treue-Eid gegenüber Hitler nicht mehr gebunden sind, da Hitler Deutschland in den Untergang führe. |
format | IMAGE |
genre | visualUnit |
geographic | Norwegen Dänemark Stalingrad Frankreich Türkei Rumänien |
id | bulk_8BB9C0AE-CBDD-45D2-8881-99A63EAFB9F7 |
institution | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
language | German |
publishDate | 1944 |
spellingShingle | Deutscher Soldat und Kamerad in Norwegen und Dänemark! Deutsche Antifaschisten, sozialistische Arbeiter und Frontkämpfer des letzten und jetzigen Weltkriegs [Hitler, Adolf, Goebbels, Joseph, Ribbentrop, Joachim von, Himmler, Heinrich, Ley, Robert, Ludendorff, Erich, Papen, Franz von, Deserteur, Militär, Soldat, Weltkrieg II, Widerstand] |
thumbnail | http://hdl.handle.net/11088/2DF72C35-9A67-4B08-9839-B2B0E651643E |
title | Deutscher Soldat und Kamerad in Norwegen und Dänemark! |
topic | [Hitler, Adolf, Goebbels, Joseph, Ribbentrop, Joachim von, Himmler, Heinrich, Ley, Robert, Ludendorff, Erich, Papen, Franz von, Deserteur, Militär, Soldat, Weltkrieg II, Widerstand] |
url | http://hdl.handle.net/11088/4FFFDF09-BD0C-4F0E-9272-285C56371306 |