Doktor Hammer

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: Nachlaß Arthur Bratu im AdsD Doktor Hammer [] [] der Sohn des alten Bessunger Doktor Hammer, braucht sich in der Stadt nicht vorzustellen - auch im Landkreis nicht, weil seine Mutter eine geborene Breitwieser war. [] Seit einem Me...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Freie Demokratische Partei (FDP), Kreisverband Darmstadt, Klebe, Darmstadt
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/2A6CB6AC-235A-4B32-9A6C-AFEA82BAE86B
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author Freie Demokratische Partei (FDP), Kreisverband Darmstadt
Klebe, Darmstadt
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Klebe, Darmstadt
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dateSpan 06.09.1953
description Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: Nachlaß Arthur Bratu im AdsD Doktor Hammer [] [] der Sohn des alten Bessunger Doktor Hammer, braucht sich in der Stadt nicht vorzustellen - auch im Landkreis nicht, weil seine Mutter eine geborene Breitwieser war. [] Seit einem Menschenalter wirkt Richard Hammer als Arzt und Kassenarzt in Darmstadt. Er hat nicht nur an den Krankenbetten im Tintenviertel gesessen, sondern auch im Grohberg und in der Kaplaneigasse. Der Arzt kennt die Geheimnisse des Menschenherzens wie ein Beichtvater, er kennt den Inhalt der Lohntüten, die schlechten Gehälter der Volksschullehrer, weiß wie ein verhagelter Garten aussieht und wie die erdrückende Höhe eines Steuerzettels die Handwerkersfrau im Schlaf verfolgt. [] Wer vier Kinder hat, kennt den Preis für Stiefelsohlen, weiß wie das Wort Hebamme geschrieben wird und hat schon manche Fensterscheibe bezahlt ... [] [] Sein politischer Weg [] [] Seit 25 Jahren ist er der Ansicht, daß mit Arznei und Messer allein nur die Hälfte des menschlichen Kummers zu beseitigen sei, daß zur anderen Hälfte gute Gesetze, eine saubere Verwaltung und eine erfolgreiche Außenpolitik gehören. Genau so lange hat er es auf sich genommen, Beruf und politische Tätigkeit nebeneinander erfolgreich zu betreiben. [] Nach 25jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit in demokratischen Parteien wählten ihn seine Mitbürger 1946 in den Landtag, 1948 in die Stadtverordneten-Versammlung und 1949 in den Bundestag. Den wanderlustigen Schüler hatten seine Fahrten auch nach Böhmen und in die Steiermark geführt. In früher Jugend lernte er so den schweren Existenzkampf seiner ostdeutschen Brüder kennen und wurde zum leidenschaftlichen Verfechter des Großdeutschen Gedankens. Zeit seines Lebens wird er ein Feind aller föderalistischen und partikularistischen Bestrebungen bleiben. [] [] So sieht ihn seine Frau - - [] [] Und worin er sich von anderen Männern (privat) unterscheidet? "Da ist einer wie der andere", sagt seine Frau. "Er raucht den ganzen Tag seine schwarzen Zigarren und die Strümpfe die er zerreißt kann ich kaum alle stopfen. Zum geliebten Skat oder Doppelkopf reicht die Zeit nur noch sehr selten. Als Ersatz dafür diskutiert er ohne Rücksicht auf das anwesende weibliche Geschlecht, stundenlang mit seinen Freunden über den Steuerunfug, sozialpolitische und theologische Probleme und verräuchert mir die Vorhänge. Anstatt sich nach seiner Rückkehr aus Bonn auszuschlafen, springt er in unseren Garten - unrasiert natürlich - um das Wachstum seiner geliebten Gurken nachzumessen und um an den Bäumen herumzuschneiden ... Mit dem Essen ist er leicht zu halten, wenn er nur seine Leib- und Magenspeise - heiße, weiße Fleischwurst - in genügender Menge erhält. Leider hat mein Mann keine Zeit mehr, sich in unserm Holzhüttchen auf dem Knoden, in seinem viel gepriesenen Odenwald, wie früher von seinem unhäuslichen Lebenswandel zu erholen." [] [] In beiden Weltkriegen [] war Richard Hammer Soldat. Richtiggehend dabei. In Frankreich, Rußland und auf dem Balkan. Der Oberkieferdurchschuß von 1917 hinderte ihn nicht, auch im zweiten Weltkrieg wieder seine Pflicht zu tun. Nur nicht wieder als Infanterist, sondern als Arzt, der vielen tausenden seiner Kameraden das Leben retten und die Schmerzen lindern konnte. Vom ersten Tage, bis zum bitteren Ende an der Ostfront, dann in amerikanischer Gefangenschaft. Das EK I und das Hessische Kriegsehrenzeichen in Eisen sind ihm bis heute die teuersten Auszeichnungen geblieben. [] [] Zum Bild links: Ende Sept. 1941 zwischen Kiewer Kessel und Donez. [] [] Mache Se sich emal kei Sorje, sei Vadder war früher aach so e Geißje ---. Un heut? [] [] Darmstadts Kandidat erklärt: [] [] 1) Die Politik wird von den Müttern gemacht. Dazu gehört das Heiraten. Man schaffe jungen Paaren Ehestandsdarlehen und Wohnungen für kinderreiche Familien. [] [] 2) Der Entnazifizierungsrummel ist noch nicht ganz vorüber. Auch Spruchkammer-Akten gehören in den Ofen! Viele Nachkommen der Überlebenden werden noch hundert Jahre lang die männlichste Empfindung entbehren: Politische Begeisterung! [] [] 3) In allen Parteien gibt es gute Christen, in allen schlechte. Darum darf das Kreuz, an dem Christus hing, niemals mit Wahlparolen beschmiert werden! [] [] 4) Fleiß, Mehrarbeit und Initiative dürfen nicht durch eine unmögliche Steuergesetzgebung bestraft werden. Nach der Kleinen Steuerreform muß der neue Bundestag die Große Steuerreform und Steuervereinfachung bringen! [] [] 5) Die Existenz der Deutschen Kinder und ihrer Regierungen kostet uns mehrere tausend Millionen D-Mark und den Unterhalt und die Pensionen für 100 überflüssige Minister. Die Verantwortlichen für diesen kostspieligen Aufbau des deutschen Bundes bezweckten damit vor allem ihre Kulturpolitik, das heißt die Einführung der Konfessionsschule in Deutschland zu sichern! Wir wollen für die Entfremdung und Verhetzung der Konfessionen keinen Pfennig, aber den ganzen Betrag für die soziale Aufrüstung des deutschen Volkes verwenden. [] [] 6) Die Wiedererrichtung des Deutschen Reiches mit der Reichshauptstadt Berlin und eine Außenpolitik mit starken und zuverlässigen Verbündeten ist die erste Voraussetzung für die Befriedung Europas und für den Abmarsch der russischen Besetzungstruppen aus den deutschen Siedlungsgebieten. [] [] 7) Sozialismus schädigt zuerst den Ärmsten. Deshalb muß die soziale Marktwirtschaft gegen alle Angriffe unbelehrbarer Planwirtschaftler verteidigt werden! [] [] So denkt unser Doktor Hammer [] Noch diesen Grundsätzen hat er 4 Jahre lang im Deutschen Bundestag gehandelt. Seine verantwortungsbewußte und unermüdliche Mitarbeit bei der Gesetzgebung hat mit dazu beigetragen, daß der freie Teil des deutschen Volkes unerhörte wirtschaftliche und politische Fortschritte erzielen konnte. [] Die Sozialisten versprechen Erfolge - wir bringen sie schon mit. [] Dr. Hammer hat gehalten, was er vor 4 Jahren versprochen hat. [] [] Darum nur ihm Deine Stimme! [] [] FDP ruft DAS GANZE DEUTSCHLAND [] [] Herausgeber: Freie Demokratische Partei, Kreisverband Darmstadt heinstraße 22 / Druck: Klebe, Darmstadt.
era FDP-Wahlkampfwerbung und Kandidatenvorstellung (Richard Hammer) anläßlich der Bundestagswahl am 6.9.1953.
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genre visualUnit
geographic Odenwald
Darmstadt
Hessen
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publishDate 06.09.1953
spellingShingle Doktor Hammer
Freie Demokratische Partei (FDP), Kreisverband Darmstadt
Klebe, Darmstadt
[Hammer, Richard, Freie Demokratische Partei (FDP), Freie Demokratische Partei (FDP), Kreisverband Darmstadt, Bundestagswahl, Kandidatenvorstellung, Foto, Signet, Adler, Soldat, Kind, Plakat]
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title Doktor Hammer
topic [Hammer, Richard, Freie Demokratische Partei (FDP), Freie Demokratische Partei (FDP), Kreisverband Darmstadt, Bundestagswahl, Kandidatenvorstellung, Foto, Signet, Adler, Soldat, Kind, Plakat]
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