Brauchen wir Parteien? [Serie]
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Brauchen wir Parteien? [] Ist es nicht eigentlich ganz überflüssig, diese Frage an einen Arbeiter zu richten? Wohl jeder wird unbedenklich antworten: "Selbstverständlich!" Die Arbeiterschaft ist seit vielen Jahrzehnten der politisch...
Main Authors: | , |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
1947 - 1948
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/21D8F4DA-D0BB-48A9-B817-13D44284E719 |
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author | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Parteivorstand Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Hannover |
author_facet | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Parteivorstand Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Hannover |
collection | AdsD leaflets |
dateSpan | 1947 - 1948 |
description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals;
Brauchen wir Parteien? [] Ist es nicht eigentlich ganz überflüssig, diese Frage an einen Arbeiter zu richten? Wohl jeder wird unbedenklich antworten: "Selbstverständlich!" Die Arbeiterschaft ist seit vielen Jahrzehnten der politisch am meisten geschulte Teil des deutschen Volkes. Was sie im Verlauf langer Zeiträume an Verbesserungen ihrer Lage erreichen konnte, verdankt sie neben ihren gewerkschaftlichen Organisationen dem zielbewußten politischen Einsatz. Einem Arbeiter braucht man in der Regel nicht auseinanderzusetzen, daß ein demokratisches Staatswesen ohne politische Parteien einfach undenkbar ist. Trotzdem gibt es aber auch heute noch diesen oder jenen, der von Parteien nichts wissen will. [] Das ist im Interesse aller arbeitenden, besitzlosen Menschen sehr zu bedauern. Wir wollen und müssen unser Staats- und Wirtschaftsgebäude aus den Trümmern neu errichten. Jetzt wird das Fundament gelegt, und so wie das geschieht, sieht später der Neubau aus. [] In diesem Augenblick will ein Teil der Werkleute aus den Reihen treten, nur weil sie über Zustände und Begleiterscheinungen enttäuscht und verärgert sind, die wir nicht verursacht haben und die wir im Augenblick auch nicht ändern können. Das ist verkehrt! Nicht Ablehnung der Parteien ist jetzt am Platze, sondern tatkräftige Unterstützung! Gerade jetzt brauchen wir Parteien, um uns den Siegermächten und dem Ausland gegenüber Gehör zu verschaffen oder um an der inneren Verwaltung mitzuarbeiten, mitzuraten und mitzukontrollieren. Gewiß: der Einfluß der Parteien ist oft nicht groß genug und ihre Tätigkeit mag auch manchmal zur Kritik herausfordern, aber sie bieten in vielen Fällen eben doch die einzige Möglichkeit für den Staatsbürger, seine Meinung zur Geltung zu bringen und den Ablauf der Geschehnisse in seinem Sinne zu beeinflussen. [] Nichts ist jedenfalls in unserer Lage verkehrter, als die Dinge gleichgültig und hoffnungslos treiben zu lassen. Nein, die Arbeiterschaft als Trägerin einer neuen Welt gibt ihren alten Grundsatz nicht auf: Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten! Wirklichkeitsnah und kampferprobt, auch den politischen Gegner nicht fürchtend, vertritt sie deshalb den Standpunkt: [] Wir brauchen Parteien! [] Die Partei des Arbeiters ist und bleibt die SPD! [] In ihren Reihen hat sich die Arbeiterschaft unzählige politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Fortschritte erkämpft. [] Auch heute noch verliert die SPD nicht einen Augenblick ihr letztes Ziel aus den Augen: die Umgestaltung des bürgerlichen Klassenstaates in die klassenlose, sozialistische Gemeinschaft. [] In unserer Notzeit tritt die SPD vor allem ein: [] Für beschleunigten Wiederaufbau der Wirtschaft auf planwirtschaftlicher Grundlage in einem geeinten Deutschland, [] für gerechte Verteilung der Lasten des verlorenen Krieges, [] für Ausbau der sozialen Gesetzgebung und Erhaltung der Leistungen der Sozialversicherung auch nach der Währungsreform. [] für die Einheitsschule mit gleichen Bildungsmöglichkeiten für alle Schüler im Rahmen ihrer Begabung, [] für Völkerverständigung und Völkerfrieden. [] Wie sagte doch ein Hamburger Werftarbeiter zu seinem Kollegen? [] "Du bist Arbeiter, also bist du auch Sozialdemokrat." Und das Wort soll gelten! [] Darum: steh' zur SPD [] Herausgeber: Vorstand der SPD - Druck: Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft m. b. H., Hannover |
era | SPD-Aufruf an die Arbeiter, gerade in Zeiten der Not der SPD treu zu bleiben |
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genre | visualUnit |
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institution | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
language | German |
publishDate | 1947 - 1948 |
spellingShingle | Brauchen wir Parteien? [Serie] Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Parteivorstand Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Hannover [Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Parteivorstand, Demokratie, Partei, Wiederaufbau, Menschenmenge, Mann] |
thumbnail | http://hdl.handle.net/11088/D65B18ED-CEAC-43D2-AE1C-9349CD4F7B61 |
title | Brauchen wir Parteien? [Serie] |
topic | [Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Parteivorstand, Demokratie, Partei, Wiederaufbau, Menschenmenge, Mann] |
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