Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt nimmt in einem Interview, das in der Ärztezeitschrift "medical tribune" veröffentlicht wird, zu der vom FDP-Vorsitzenden Genscher entfachten Elite-Diskussion Stellung: "Wo das Trommeln für neue 'Eliten' einhergeht mit der - ausgesprochenen oder unausgesprochenen - Abneigung gegen das 'gemeine Volk', oder wo es sich um nichts anderes handelt, als der Umverteilung von unten nach oben ein feines idiologisches Mäntelchen umzuhängen - da wird man auf den harten Widerstand von Sozialdemokraten und Gewerkschaften stoßen. Denn das ist in der Tat ein Angriff auf die demokratische Kultur unseres Landes. Mehr noch: es ist tendenziell ein Angriff auf das Sozialstaatsangebot des Grundgesetzes." Eine solch reaktionäre Politik sei zum Scheitern verurteilt. Die gravierenden Verschlechterungen bei BAFÖG und Graduiertenförderung würfen ein bezeichnendes Licht auf die Glaubwürdigkeit des Bekenntnisses zum Leistungsprinzip und dem Ruf nach "Eliten-Förderung". Sinnvoller als eine zweifelhafte "Eliten"-Diskussion wäre es nach Meinung des SPD-Vorsitzenden u.a., für mehr Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung zu sorgen . das Interview mit Willy Brandt hat den folgenden Wortlaut