Was wollen sie eigentlich?

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Was wollen sie eigentlich? [] Seit Monaten hat die kommunistische Propaganda keinen Tag ins Land gehen lassen, ohne mit tönenden Schlagworten gegen Remilitarisierung und den Aufbau einer deutschen Rüstung zu wettern. [] In Betrieben, auf Stra...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 10.03.1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/6B8E8214-F7D7-4824-97C4-2A4DC488332B
_version_ 1771405054529503232
author Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand
author_facet Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand
collection AdsD leaflets
dateSpan 10.03.1952
description Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Was wollen sie eigentlich? [] Seit Monaten hat die kommunistische Propaganda keinen Tag ins Land gehen lassen, ohne mit tönenden Schlagworten gegen Remilitarisierung und den Aufbau einer deutschen Rüstung zu wettern. [] In Betrieben, auf Straßen und Plätzen, in Versammlungen und mit Millionen von aus der Sowjetzone eingeführten Flugschriften war sie bemüht, ihre scheinheilige "Ohne-mich"-Parole an den Mann zu bringen. [] Wer sie nicht bedingungslos übernahm, wurde als "Militarist", Kriegstreiber" und "Soldknecht des Rüstungskapitals" beschimpft. [] Noch vor kurzem forderte Max Reimann, der Vorsitzende der KP, das Verbot jeder Anwerbung zum Militärdienst und die Festlegung einer Verfassungsbestimmung, daß "auch nicht ein Pfennig" aus Steuern oder sonstigen Mitteln des Landes für Aufstellung militärischer Verbände hergegeben werden dürfe sowie ein Verbot jeglicher Rüstungsproduktion. [] Und nun kommt plötzlich [] die Sowjetnote - eine 100prozentige Kehrtwendung [] Da müssen die kommunistischen Frauen, die man wenige Tage vorher zu Erklärungen animiert hatte, niemals mehr eine Uniform zu nähen, und die kommunistischen Arbeiter, die aufgefordert wurden, die Herausgabe von Gestellungsbefehlen unmöglich zu machen, plötzlich erfahren, daß die Sowjetregierung bereit sei, unter den von ihr genannten Bedingungen, Deutschland "die für die Verteidigung des Landes notwendige Errichtung eigener Land-, Luft- und Seestreitkräfte" und auch "die Erzeugung von Kriegsmaterial und Ausrüstung" zu gestatten. [] Mit einem Schlage also wird so der ganze bisherige kommunistische Propagandarummel beiseite geschoben. [] Und was ist's mit dem Kampf gegen den Neofaschismus? [] Seit Jahr und Tag treiben die Kommunisten eine unverschämte Hetze gegen die Sozialdemokraten, denen sie unterstellen, den Neofaschismus zu begünstigen, weil auch in Verwaltungen unter sozialdemokratischer Führung Beamte und Angestellte tätig sind, die während des Nazisystems Staatsbedienstete geblieben und der Nazipartei unter dem bekannten Druck beigetreten waren. [] Jetzt aber verkündet die Sowjetnote der staunenden Mitwelt plötzlich: [] "Allen ehemaligen Angehörigen der deutschen Armee, einschließlich der Offiziere und Generäle, allen ehemaligen Nazis, mit Ausnahme derer, die nach Gerichtsurteil eine Strafe für von ihnen begangene Verbrechen verbüßen, müssen die gleichen bürgerlichen und politischen Rechte wie allen anderen deutschen Bürgern gewährt werden zur Teilnahme am Aufbau eines friedliebenden demokratischen Deutschlands." [] Gestern noch schimpften sie wild, nun aber - achtet nur darauf! - werden sie als getreue Befehlsempfänger einer auswärtigen Macht die neue Masche spinnen. [] So wird immer wieder versucht, mit dem Vertrauen und den Sorgen gutgläubiger Menschen unverschämten Mißbrauch zu treiben. [] Wir rufen Euch zu: [] Seid wachsam gegenüber den scheinheiligen Parolen jener Auch-Demokraten und falschen Friedensapostel! Laßt Euch von den Kommunisten nicht an der Nase herumführen! [] Für Frieden u. Freiheit [] mit der SPD [] Herausgeber: Vorstand der SPD, Bonn
era SPD-Stellungnahme und Kritik an der Note der sowjetischen Regierung vom 10.3.1952, welche die Wiedervereinigung Deutschlands und den baldigen Abschluß eines Friedensvertrages in Aussicht stellte.
format IMAGE
genre visualUnit
geographic Bundesrepublik Deutschland (BRD)
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
Besatzungszone, sowjetisch
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institution Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
language German
publishDate 10.03.1952
spellingShingle Was wollen sie eigentlich?
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand
[Reimann, Max, Stalin, Josef Wissarionowitsch, Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, Deutsche Einheit, Ost-West-Konflikt, Wiederbewaffnung]
thumbnail http://hdl.handle.net/11088/CE74F878-0A53-4AE3-9C9B-8D02E11B5339
title Was wollen sie eigentlich?
topic [Reimann, Max, Stalin, Josef Wissarionowitsch, Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, Deutsche Einheit, Ost-West-Konflikt, Wiederbewaffnung]
url http://hdl.handle.net/11088/6B8E8214-F7D7-4824-97C4-2A4DC488332B