Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [Serie]
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Illustrationen (Photos) stammen aus dem AdsD der FES Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. [] Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [] Die bayerische SPD [] Ihre Erststimme Heiner Schneier Im Haag 3, 8729 Zeil am Main, Tel...
Main Authors: | , , |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
15.10.1978
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/41F1049C-F57A-41CA-84E8-38B3C02347E8 |
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author | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesverband Bayern Schmude, Heinz Druckhaus Neue Presse, Coburg |
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collection | AdsD leaflets |
dateSpan | 15.10.1978 |
description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Illustrationen (Photos) stammen aus dem AdsD der FES
Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. [] Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [] Die bayerische SPD [] Ihre Erststimme Heiner Schneier Im Haag 3, 8729 Zeil am Main, Tel. (09524) 303 Geboren am 21.12.1925 in Zeil-Schmachtenberg, kath., verh., Volks- und Oberschule, 1944 Seeoffiziershauptprüfung in Flensburg, 1945 Entlassung aus englischer Gefangenschaft, bis 1948 Verwaltungsangestellter; von 1948 bis 1962 Reporter bzw. Lokalredakteur; von 1962 bis 1974 Mitglied des Bayererischen Landtags, von 1952 bis 1972 Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion in Haßfurt, seit 1972 Stellvertreter des Landrats im Haßbergkreis; Stadtrat in Zeil a./Main. Als 1. Vorsitzender des SPD-Unterbezirks für die Landkreise Rhön-Grabfeld und Haßberge zuständig. [] Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, [] unser Stimmkreis Haßberge bringt durch seine Lage an der Grenze zur DDR viele zusätzliche Probleme. Daher ist ein weiterer Abgeordneter dringend nötig. Zwölf Jahre durfte ich für Sie im Landwirtschaftsausschuß, im Ausschuß für Verfassungs-, Rechts- und Kommunalfragen und im Grenzlandausschuß des Landtags tätig sein. Viel Kraft habe ich in dieser Zeit eingesetzt, um unseren Bürgern zu helfen. Die Gebietsreform und die damit verbundene Änderung der Regierungsbezirksgrenzen führte dazu, daß mir bei der letzten Wahl 2568 Stimmen fehlten, um die Parlamentsarbeit fortsetzen zu können. Der ostunterfränkische Raum ist seit 1974 ohne SPD-Vertretung in München. Die fehlende Konkurrenz hat so manchen Nachteil für die Bürger und unsere Heimat gebracht. Trotz haushoher CSU-Mehrheit im Landtag sind viele Leute enttäuscht über zu viele Worte, zu wenig Taten und fehlende Konsequenzen. Wohin sollen sich unsere Bürger wenden, wenn sie sich von der CSU im Stich gelassen fühlen? Am 15. Oktober haben Sie die Möglichkeit, dafür zu sorgen, daß unser Kreis auch wieder durch einen SPD-Abgeordneten vertreten wird. (Die Wahl des CSU-Mannes ist auch diesmal wieder bombensicher.) Ihre Stimme kann aber entscheidend dazu beitragen, unsere politische Struktur im Kreis zu verbessern. Auch in der Politik belebt Konkurrenz das Geschäft. Deshalb bitte ich um Ihr Vertrauen. Ich werde Sie nicht enttäuschen. [] Ihr [] Heiner Schneier [] Ihre Zweitstimme ist genauso wichtig! [] Ihre Zweitstimme Lore Neugebauer Liste SPD, Platz 9 Bischofsbergweg 18, 8744 Mellrichstadt, Tel. (09751) 361 1928 in Dortmund geboren, verheiratet, drei Kinder. Kindheit, Schulzeit (Abitur) und Lehrzeit im Buchhandel in Erfurt Von 1949 bis 1953 Studium der Volkswirtschaft in Göttingen (Abschlußprüfung Diplomvolkswirt). Berufliche Tätigkeit im Buchhandelszentrum Frankfurt; zuständig für Marktforschung und Statistik auf Bundesverbandsebene. Mitarbeiterin bei Volkshochschulen sowie bei einer Bausparkasse. Seit 1961 Mitglied der SPD. [] Die Erststimmen (kleiner Stimmzettel) und die Zweitstimmen (großer Stimmzettel) werden zusammengezählt. Von diesem Gesamtergebnis hängt es ab, wie viele und welche SPD-Abgeordneten gewählt sind. Deshalb geben Sie bitte beide Stimmen den Kandidaten der bayerischen SPD! [] Herausgeber: SPD-Landesverband Bayern - Verantwortlich: Heinz Schmude, Über der Klause 12, 8000 München 90 - Gestaltung: image-factory, München - Illustrationen: AdsD/FES - Druck: Druckhaus Neue Presse, Coburg [] Von Freiheit verstehen wir mehr! [] Die Geschichte der bayerischen SPD [] Die materielle Not der Arbeiter (80-Stunden-Woche und karger Lohn) führt vor über hundert Jahren auch in Bayern zur Gründung der ersten Arbeitervereine. Ihre Ziele sind bessere Bildung und Bezahlung, Einschränkung der Kinderarbeit und das allgemeine Wahlrecht. Diese "sozialdemokratischen Umtriebe" werden von den bayerischen Regierungen jahrzehntelang erbittert bekämpft. [] 1871 fordert der "Sozialdemokratische Landeswahlausschuß" zur Reichstagswahl u.a. die allgemeine Schulpflicht, Unabhängigkeit der Gerichte, Verbot der Kinderarbeit und das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht. [] 1878 wird auch in Bayern den sozialdemokratischen Vereinen und Gewerkschaften jede Betätigung durch das "Sozialistengesetz" verboten. Das Verbot dauert bis 1890. [] 1881 Trotz der Sozialistengesetze wird der erste bayerische Sozialdemokrat in den Reichstag gewählt: der Nürnberger Karl Grillenberger [] 1892 Gründung des Landesverbandes der bayerischen SPD. Im Wahlprogramm fordert die SPD u.a. freie Lernmittel, die Bekämpfung der Bürokratie und die Freiheit von Wissenschaft und Kunst. [] 1893 Erstmals werden fünf Sozialdemokraten in den Bayerischen Landtag gewählt. Im Bild: Grillenberger, Löwenstein, Ehrhart, Scherm, von Vollmar. [] 1898 erreicht die bayerische SPD, daß Frauen politischen Vereinen angehören und politische Versammlungen besuchen dürfen. [] 1906 Bayerische Sozialdemokraten und das Zentrum erreichen gegen den Widerstand der Konservativen die Einführung des direkten Wahlrechtes [] Georg von Vollmar (1850-1922), der erste Vorsitzende der bayerischen Sozialdemokraten. [] 1912 Die bayerische SPD hat 1912 90.000 Mitglieder und erzielt bei der Reichstagswahl 27 Prozent der Stimmen. [] 1919 Eine jahrzehntealte Forderung der SPD ist endlich erfüllt: Erstmals dürfen auch Frauen zur Landtagswahl gehen. Die bayerische SPD erhält 33 Prozent der Stimmen. Der Sozialdemokrat Johannes Hoffmann wird für ein Jahr Ministerpräsident einer Koalitionsregierung. [] 1928 deckt der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Wilhelm Hoegner einen Justizskandal auf: Entgegen den klaren Gesetzesvorschriften wurde Hitler nach seinem gescheiterten Putsch nicht ausgewiesen. [] Mit den Reichsbannerformationen versuchen Sozialdemokraten, die Weimarer Republik gegen die Nazis zu verteidigen. Im Bild: die Münchner "Auer-Garde". [] 1930 gehen SA und SS mit Mord und Terror gegen ihre politischen Gegner vor. SPD und Gewerkschaften gründen die "Eiserne Front". Ihr Wahlspruch: "Wir werden kämpfen für die Freiheit der Nation". [] 1933 bis 1945. Hitler wird Reichskanzler. Im Bayerischen Landtag stimmen nur die Abgeordneten der bayerischen SPD gegen die Abschaffung der freiheitlichen Demokratie. Die Münchner SPD-Stadträte lehnen die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an Adolf Hitler ab. Sie werden von SA-Männern aus dem Saal geprügelt. Die SPD wird als erste Partei von den Nazis verboten. In vielen bayerischen Städten werden sozialdemokratische Widerstandsgruppen gebildet. Fast alle werden im Lauf der Jahre von den Nazis zerschlagen. Tausende SPD-Mitglieder fliehen ins Ausland oder werden verhaftet und in Zuchthäuser oder Konzentrationslager gesteckt. [] 1945 Nach Kriegsende flüchten über eine Million heimatvertriebene Sudetendeutsche nach Bayern, darunter viele Sozialdemokraten. Sie bilden neben Bayern, Franken und Schwaben den "vierten Stamm" der bayerischen SPD. Der bayerische Sozialdemokrat Professor Dr. Wilhelm Hoegner wird Ministerpräsident einer Allparteienregierung. Man nennt ihn heute den "Vater der Bayerischen Verfassung". [] Wilhelm Hoegner und Waldemar von Knoeringen [] 1947 wird Waldemar von Knoeringen Landesvorsitzender der bayerischen SPD. Er entwickelt die Grundzüge einer modernen Bildungs- und Kulturpolitik für Bayern. [] 1954 Professor Dr. Wilhelm Hoegner wird wieder bayerischer Ministerpräsident (bis 1957). [] 1968 Der jahrzehntelange Kampf gegen die Bekenntnisschule hat unter dem SPD-Landesvorsitzenden Volkmar Gabert endlich Erfolg: Ein Volksbegehren zwingt die CSU, die christliche Gemeinschaftsschule als Regelschule einzuführen. [] 1972 Nachdem er zwölf Jahre 1972 lang Oberbürgermeister von München war, wird Dr. Hans-Jochen Vogel zum Landesvorsitzenden der bayerischen SPD gewählt. [] 1977 Der Franke Dr. Helmut Rothemund wird Landesvorsitzender. [] Liebe bayerische Bürgerinnen und Bürger, [] am 15. Oktober finden Landtags- und Bezirkstagswahlen statt. Die CSU hat 1974 bei der Landtagswahl 62 Prozent erreicht. Eine solche Übermacht führt zu Arroganz und Machtmißbrauch. Die CSU bildet sich ein, sie könne tun und lassen, was ihr gerade paßt. Sie hat die Fähigkeit zum Kompromiß längst verloren. Deshalb kämpfen wir dafür, daß auch für die Politik in Bayern wieder gilt, was dieses Land ansonsten so liebenswert macht: der Grundsatz "Leben und leben lassen". [] Wir brauchen eine stärkere SPD im neuen Landtag! [] Die bayerische SPD macht seit bald hundert Jahren anständige Politik. Freiheit und Gerechtigkeit haben in der SPD eine lange Tradition. Auch künftig werden wir das bleiben, was wir sind: sozial und demokratisch! Ich bitte Sie deshalb um Ihre Stimme für die Kandidaten der bayerischen SPD. Gehen Sie bitte zur Wahl - Sie dürfen nicht zu Hause bleiben! [] Ihr [] Dr. Helmut Rothemund [] Landesvorsitzender der bayerischen SPD [] Die bayerische SPD [] Seit 1892 |
era | SPD-Wahlkampfwerbung und Kandidatenvorstellung anläßlich der Landtags- und Bezirkstagswahlen in Bayern am 15.10.1978 Kurzdarstellung der bayerischen SPD von 1871-1977 |
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