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AUFRUF [] an die Bürgerinnen und Bürger der Freien und Hansestadt Hamburg [] IN UNRUHIGEN ZEITEN BRAUCHT DAS SCHIFF EINE RUHIGE HAND [] Krieg ist furchtbar. Jeder Krieg. Beispielsweise der Überfall der Sowjetunion auf das kleine Afghanistan. Oder der Krieg um die Falklands. Wenn es den Staaten schon nicht gelingt, einen Krieg um eine kleine Inselgruppe zu vermeiden - was hat die Menschheit dann aus der blutigen Geschichte des 20. Jahrhunderts gelernt? [] Wir müssen erleben: Wo Nationalismus von sozialen Mißständen ablenken soll, ist der Friede in Gefahr. [] Wir haben in den letzten Jahren für Frieden und Entspannung gekämpft. CDU und CSU haben sich dieser Politik mit allen Mitteln entgegengestemmt. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Dies gilt auch für Herrn Kiep, der "in extremen Situationen" deutsche Soldaten im Südatlantik und im Mittelatlantik einsetzen will. Schon den Begriff Entspannung wollen die Konservativen tilgen. [] Wir aber sagen: Wichtiger als alles andere ist das Ende des irrsinnigen Wettrüstens in der Weit. Jetzt endlich sind Präsident Reagan und Generalsekretär Breschnew bereit, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Daß es wieder Grund zur Hoffnung gibt: Daran haben wir Sozialdemokraten und die sozialliberale Bundesregierung einen erheblichen Anteil. [] Für die kraftvolle Vertretung unserer deutschen Interessen braucht der Bundeskanzler Ihre Hilfe. Deswegen bitten wir alle Hamburger Bürgerinnen und Bürger: Seien Sie sich dieser Verantwortung bewußt. Gehen Sie in jedem Fall wählen! Geben Sie Bürgermeister Klaus von Dohnanyi Ihre Stimme! Denn in unruhigen Zeiten braucht das Schiff eine ruhige Hand. [] Helmut Schmidt [] Willy Brandt [] ACHTUNG: Ein Sieg von Kiep würde die Zweidrittel-Mehrheit von CDU und CSU im Bundesrat bedeuten. Damit könnten sie in Bonn alles blockieren! [] Herausgeber: SPD-Landesorganisation Hamburg, Kurt-Schumacher-Allee 10, 2000 Hamburg 1 [] Eigendruck, Mai 1982
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