Soll es so bleiben?

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Soll es so bleiben? [] Seit Jahr und Tag sucht der Vater nach seinem vermißten Sohn. Aeußerungen eines Heimkehrers, der die Einheit des Vermißten kannte, nähren neue Hoffnung. Aber der Kern der Frage: Warum sind Millionen Menschen getötet, Mi...

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Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirk Ostwestfalen/Bielefeld, Zeitungsverlag für Westfalen GmbH, Bielefeld
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 14.08.1949
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Online Access:http://hdl.handle.net/11088/B9674908-1E55-4E66-A9D1-DA57850F04DF
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author Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirk Ostwestfalen/Bielefeld
Zeitungsverlag für Westfalen GmbH, Bielefeld
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Zeitungsverlag für Westfalen GmbH, Bielefeld
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dateSpan 14.08.1949
description Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Soll es so bleiben? [] Seit Jahr und Tag sucht der Vater nach seinem vermißten Sohn. Aeußerungen eines Heimkehrers, der die Einheit des Vermißten kannte, nähren neue Hoffnung. Aber der Kern der Frage: Warum sind Millionen Menschen getötet, Millionen verschleppt, Millionen vermißt? Weil der Krieg, diese Geißel der Menschheit, noch vielen als unabänderlich, als angebliches Naturgesetz erscheint. Wir brauchen aber den Frieden! [] Seht auch die Ruinen als Folge des Kriegswahnwitzes! Wieviel Glück, wieviel Freude wurde zerstört! Wie viel Menschen sind ohne Heimat, ohne Wohnung! Was menschlicher Irrsinn einriß, müssen wir wieder aufbauen! Unermüdlich schaffen und wirken, einem Ziel zustreben: Neue Wohnungen! Neues Glück! [] Und du? Willst du vor Not und Elend die Augen verschließen? Willst du abseits stehen und denken: Das alles geht mich nichts an .. Willst du das wirklich? [] Heimatlose, Vertriebene, Entrechtete sind millionenfach Hitlers Opfer geworden. Ihnen müssen wir helfen durch unseren guten Willen, durch einen gerechten Lastenausgleich. Sie haben nicht nur das Recht auf ihre alte Heimat, sondern auch ein Heimatrecht bei uns! [] [...] Mütterchen, viele alte Menschen, die ihr Leben lang sparten für einen sorgenfreien Feierabend im Alter, sind durch Hitlers verbrecherische Politik um alles gebracht worden. Sollen wir sie hilflos und allein lassen? [] "Kraftfahrer sucht Arbeit!" steht auf dem Schild des jungen Arbeitslosen, der keineswegs zu den "notorischen Faulenzern und verkrachten Kunstgewerblern" gehört, wie Prof. Erhard (CDU) die Arbeitslosen summarisch bezeichnete. Morgen kannst du, kann dein Mann, dein Sohn vielleicht schon arbeitslos werden. Sind sie darum Faulenzer? [] Nein! [] So kann und soll es nicht bleiben. Am 14. August geht das deutsche Volk zur Wahlurne, um sich zu entscheiden [] Auch Du hast Dein Schicksal in Deiner Hand! [] Mit der SPD gegen: [] Arbeitslosigkeit - Zonengrenzen - Terror - Demontagen [] Geburtstag im Kampf [] Von Friedrich Stampfer [] Eine Woche vor dem Wahltag, am 7. August, werden es 80 Jahre, seit in Eisenach unter Führung Wilhelm Liebknechts und August Bebels die Sozialdemokratische Arbeiterpartei gegründet wurde. Sechs Jahre später erfolgte in Gotha die Einigung der damals sogenannten Eisenacher mit den Lasallenern zur Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abermals drei Jahre darauf hielt Bismarck die junge Partei schon für so gefährlich, daß er mit der falschen Behauptung, sie trüge an den Attentaten auf den alten Kaiser Wilhelm schuld, im Reichstag das Sozialistengesetz gegen sie durchsetzte. Zwölf Jahre lang blieben alle Organisationen und Presse-Erzeugnisse, die sozialdemokratische Bestrebungen förderten, verboten, jeder Versuch einer Fortsetzung war mit Gefängnisstrafe und Verweisung aus dem Wohnort bedroht. [] Das Sozialistengesetz und sein Urheber fielen. Der junge Kaiser sagte zum alten Kanzler: "Die Sozialdemokratie überlassen Sie mir." Er glaubte, durch ein paar arbeiterfreundliche Gesten die Arbeiter gewinnen zu können. Als ihm das mißlang, änderte er seinen Kurs um 180 Grad. In seinen Reden bedrohte er die Sozialdemokratie mit Zerschmetterung. Den Soldaten sagte er, wenn er es befehle, müßten sie auch auf Vater und Mutter schießen. [] Aber schon im Jahre 1898 war die Sozialdemokratie die an Stimmen stärkste Partei. 1903 überschritt ihre Wählerzahl die Dreimillionengrenze. Nach dem Rückschlag bei den sogenannten "Hottentottenwahlen" im Jahre 1907 setzte im Jahre 1912 die Partei ihren Siegesmarsch fort. Dank einem mit den Liberalen geschlossenen Wahlabkommen wurde sie nun nicht nur an Stimmen, sondern auch an Mandaten die stärkste Partei des Reichstags. [] Im ersten Weltkrieg verschärften sich alte Richtungsstreitigkeiten zu Spaltungskämpfen. Sie hinderten nicht, daß bei den Wahlen zur Nationalversammlung im Jahre 1919 die beiden sozialdemokratischen Parteien zusammen bis nahe an die Mehrheit kamen. Inzwischen aber war beiden in der Kommunistischen Partei ein Gegner entstanden, der zwar nicht selber siegen konnte, aber darin stets erfolgreich blieb, daß er ihnen den Weg zum Sieg verlegte. Auch die bald nach dem Kriege erfolgte Wiedervereinigung der beiden sozialdemokratischen Richtungen konnte daran nichts ändern. Das sinnlose Festhalten an der Zählkandidatur Thälmann auch im zweiten Wahlgang verhalf 1925 Hindenburg zur Reichspräsidentenschaft. Bei den Novemberwahlen von 1932 erhielten die Sozialdemokraten und die Kommunisten zusammen 21/2 Millionen Stimmen mehr als die Hitlerpartei. Aber da die KPD mit ihren 5,9 Millionen Stimmen immer noch die Sozialdemokratie als den "Hauptfeind" bekämpfte, wurde Hitler der Weg zur Macht frei. [] Es kamen abermals zwölf Jahre der Unterdrückung über die Partei. Die Gegenrevolution, die die Alleinmacht nicht erkämpft, sondern erschlichen hatte, wütete gegen ihre Gegner mit Zuchthaus und KZ, mit Richtblock und Galgen. Kaum aber war sie auf den Schlachtfeldern Europas zusammengebrochen, als die Hinterbliebenen der Opfer, die befreiten Häftlinge der Konzentrationslager, die heimgekehrten Exilierten sich wiederfanden, die verpönt gewesenen Bücher aus den Verstecken holten, ins Ausland gerettete Banner zurückbrachten und wieder entrollten. Heute fragt man nicht mehr: "Lebt die Partei noch?", sondern: "Wird sie am 14. August siegen?" [] Auch der entschiedenste Gegner der Sozialdemokratie wird zugeben müssen, daß die Widerstandskraft dieser Partei erstaunlich ist. Sie hat das Kaiserreich, die erste Deutsche Republik, das Dritte Reich und alle ihre Widersacher überlebt: Konservative, Freikonservative, Nationalliberale, Christlichsoziale, Freisinnige, Nationalsoziale, Fortschrittler, Deutschnationale ... wer kennt noch ihre Namen? Sie sind aufgeschossen und verwelkt, nur ein Baum ist weitergewachsen und hat in guten und bösen Jahren Ring an Ring gesetzt. [] Es ist selbstverständlich, daß auch sie in den 80 Jahren ihrer bisherigen Geschichte manchen Irrtum begangen hat, den sie später korrigieren mußte, doch konnte sie das tun, ohne das Gesetz, nach dem sie angetreten war, verleugnen zu müssen. Vieles von dem, was sie auf staatsrechtlichem und sozialpolitischem Gebiet erstrebt hatte - gleiches Männer- und Frauenwahlrecht für alle Vertretungskörper, Achtstundentag, Arbeitslosenversicherung -, ist Tatsache geworden. Mit ihrem Bekenntnis zum Internationalismus, zu den Vereinigten Staaten von Europa, ihrer Gegnerschaft gegen den Krieg ist sie anderen Parteien weit vorausgegangen. [] Der stärksten Gegnerschaft begegnet die Sozialdemokratie heute noch in der Wirtschaftspolitik bei jenen Kreisen, die von einer sogenannten "freien" Wirtschaft das Heil erwarten und die nicht sehen wollen, daß die von ihnen gepriesene Politik zu einer geradezu schamlosen Bereicherung einer kleinen Minderheit auf Kosten einer darbenden Mehrheit geführt hat. Als Vorkämpferin einer wirtschaftlichen Neuordnung, die vor staatlichen Eingriffen nicht zurückschreckt, wo es gilt, die wirtschaftlich Schwachen gegen die Starken zu schützen, hat sie gegen viele Vorurteile zu kämpfen. Die Ueberspannung des staatlichen Machtprinzips durch Nationalsozialismus und Bolschewismus, hat in weiten Kreisen eine wahre Haß- und Angstpsychose gegenüber dem Staat überhaupt hervorgerufen. Wenn die Sozialdemokratie solchen Tagesstimmungen zum Trotz an der regulierenden Funktion des Staates im wirtschaftlichen Getriebe festhält und damit das Prinzip über die Wahltaktik stellt, so mögen ihr vielleicht augenblickliche Nachteile daraus entstehen -, sie werden bei weitem aufgewogen werden durch den Vorteil, die klarere Einsicht bewiesen und schließlich recht behalten zu haben. [] Wie vieles andere, so hat sich für die Sozialdemokratie im Lauf der Jahre der Begriff des Wahlsiegs geändert. Früher sprach man von einem Sieg der Partei, wenn es ihr gelungen war, ihre Stimmenzahl zu erhöhen. Jetzt geht es um die Frage, ob eine Mehrheit des Volkes bereit ist, ihr die ganze Last der Verantwortung auf die Schultern zu legen. Ihr Appell an die Wähler bedeutet die Erklärung ihrer Bereitschaft, diese ganze Verantwortung zu übernehmen, wenn das Volk es will. So darf man wohl von ihr sagen, daß sie ihren 80. Geburtstag in einer Rüstigkeit feiert, um die sie mancher Jüngere beneiden mag. [] An diese Dinge sollten wir denken, wenn wir zur Wahl gehen: [] SPD bejaht Religion und Kirchen - Nicht Zwangswirtschaft, sondern planvolle Lenkung [] Jede SPD-Stimme bedeutet Abwehr gegen Bolschewismus und Nationalismus [] Wenn man der CDU und anderen Parteien Glauben schenken wollte, ginge es bei der Wahl am 14. August lediglich darum, die Religion vor Verfolgung durch die SPD zu retten. So ist es aber nicht. Die SPD bejaht Religion und Kirchen, sie wünscht, daß diese ihren unbestrittenen Platz im Volke haben. Die SPD wehrt sich aber dagegen, daß die Kirchen zu Werkzeugen eines politischen Machtkampfes mißbraucht und Geistliche zu Parteisekretären der CDU herabgewürdigt werden. Ist es denn etwa kein Mißbrauch, wenn Dr. Adenauer jüngst in einem Brief an den Klerus die Geistlichen gebeten hat, darum besorgt sein zu wollen, daß der CDU bei dieser Wahl die Macht zufällt? Gegen solchen einseitigen Mißbrauch der Kanzel würde sich die SPD ganz entschieden wehren müssen. [] Die zweite Lüge behauptet, die Sozialdemokratie wolle unser Leben kollektivisieren [!], vor allem durch Einführung der Zwangswirtschaft. Dabei wissen diese Leute genau, daß die Zwangswirtschaft nicht von der SPD erfunden wurde, sondern daß sie ein Element der Kriegspolitik Hitlers war, an der Sie so gern und reichlich verdient haben. Aber man kennt den Schrecken des Normalverbrauchers vor dem Bezugschein und scheut sich nicht, solche Zwangswirtschaft der SPD anzudichten. [] Dagegen lobt man die Wirtschaftspolitik Prof. Erhards und lenkt bewußt davon ab, daß wir schon wieder 1,3 Millionen Arbeitslose haben. Man vergißt auch geflissentlich, daß die Lohnempfänger mit leeren Geldbeuteln vor der Scheinblüte voller Schaufenster stehen. [] Nein, die SPD will keine Zwangswirtschaft, sondern lediglich durch Lenkung der Rohstoff- und Kreditzuteilung an die Wurzel des Wirtschaftsprozesses zu kommen. Sie will Wirtschaftsanarchie und ungerechtfertigte Sachwertgewinne beseitigen, - insbesondere durch energische Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaues. Sie will Planwirtschaft! [] Bei dieser Wahl geht es um zwei Dinge. Einmal darum, wer die Kosten des Dritten Reiches und des verlorenen Krieges zahlen soll, der reiche Mann oder der arme Mann. Und es geht weiter darum, ob wir die Bundesrepublik Deutschland in den Stand setzen wollen, mit der Not und den Gefahren, die uns bedrängen, fertig zu werden. [] Mit anderen Worten, es geht bei dieser Wahl darum, dem Bundestag eine Mehrheit zu verschaffen, die die Vornahme eines ausreichenden Lastenausgleichs zwischen jenen, die allen verloren haben, und denen, die ihren Besitz erhalten konnten, gewährleistet. [] Es muß weiter eine Mehrheit geschaffen werden, von der angenommen werden kann, daß sie der Not der Flüchtlinge ernsthaft zu Leibe rückt und den Unterschied zwischen Alt- und Neubürgern effektiv beseitigt. [] Schließlich müssen die Wahlen eine Mehrheit ergeben, die mit der Erhardschen Wirtschaftspolitik Schluß macht. Es geht nicht an, daß die vielgepriesene Serie "Freiheit der Wirtschaft" einer kleinen Oberschicht alles bringt, den Lohn- und Gehaltsempfängern dagegen alles nimmt und dem Mittelstand die Knechtschaft ungenügender Realeinkommen aufzwingt. [] Die Wahlen müssen eine Mehrheit erbringen, die entschlossen ist, gegenüber dem Egoismus der einzelnen deutschen Länder eine starke Bundesgewalt aufzubauen. Nur so wird es möglich sein, in ganz Deutschland einigermaßen vergleichbare und für die Massen erträgliche Lebensverhältnisse zu schaffen. Das ist aber Voraussetzung dafür, daß wir Bolschewismus und Nationalismus abwehren können. [] Je stärker die kommende Bundesregierung ist - und es gilt in dieser Hinsicht die Sozialdemokratie zu stärken -, umso mehr wird sie sich den Besatzungsmächten gegenüber Respekt verschaffen können. [] An alle diese Dinge aber sollten wir denken, wenn wir am 14. August zur Wahlurne schreiten! [] Volle Schaufenster und leere Geldbeutel [] "Mein Werk" triumphiert der CDU-Wirtschaftsdoktor Erhard [] Die Schaufenster bersten vor einer Fülle von Waren. "Mein Werk!" so triumphiert Herr Prof. Erhard, der Wirtschaftsdirektor von Frankfurt. Fast könnte man sagen, der Augenschein bestätigt es. Ist es aber wirklich sein Werk? Oder sind die vorhandenen Waren nicht durch die fleißigen Hände Millionen Schaffender entstanden, die vor der Währungsreform durch das wertlose Geld um den Gegenwert für ihre Arbeit betrogen worden sind? Was in Werkstätten und Fabriken unter den schlechtesten Ernährungsverhältnissen der damaligen Zeit produziert wurde, kam nicht denen zugute, die es geschaffen haben, sondern denen, die diese Waren horteten, mit RM bezahlten, sie dann in Kellerräumen verschwinden ließen, um sie später, nachdem durch die Militärregierungen gutes Geld eingeführt wurde, dem deutschen Volke zu Wucherpreisen anzubieten. [] Was hat Prof. Erhard getan, damit dieser schamlose Betrug verhütet wurde? Er mit seiner CDU hat nicht nur nichts getan, sondern das damals von der SPD eingebrachte Enthortungsgesetz wurde von der bürgerlichen Mehrheit niedergestimmt, Es ist wirklich ein billiger Trick, so zu tun, als ob die vorhandenen Kaufmöglichkeiten nach der Währungsreform seiner weisen Wirtschaftspolitik zuzuschreiben seien. [] Die außerordentlich schädlichen Begleiterscheinungen, vor allem die unsozialen Preissteigerungen, die ganz eindeutig auf das Schuldkonto der Verwaltung für Wirtschaft fallen, versucht man zu verschleiern. Am 17. Juni 1948 erklärte Prof. Erhard im Plenum des Frankfurter Wirtschaftsrates: "Ich bitte in dieser Stunde, die ich wirklich als eine entscheidende empfinde, feierlich von mir die Verkündigung in Empfang zu nehmen, daß ich den Preisstopp nicht auflösen will, um etwa einer Preiserhöhung Raum zu geben, sondern umgekehrt, um den preissenkenden Tendenzen freie Bahn zu verschaffen." [] Der Preisstopp wurde aufgehoben gegen die Stimmen der Sozialdemokraten mit den Stimmen der CDU. [] Wie war es mit den preissenkenden Tendenzen des Prof. Erhard? [] Drei Tage später, als die verbrecherisch gehorteten Warenmassen zum Vorschein kamen, begannen jene unerhörten Preissteigerungen. [] Man hat uns versprochen, daß die Preise durch die freie Marktwirtschaft sich schon einpendeln würden. Ein Jahr dieser Politik liegt hinter uns. Wir stellen fest, daß die notleidende Bevölkerung in Deutschland vom Verbrauch ausgependelt worden ist. [] Der Normalverdiener ist Normalverbraucher in des Wortes furchtbarer Bedeutung geblieben. [] Von Abschöpfung der Hortungsgewinne, ein feierlich gegebenes Versprechen vor einem Jahr, hört man nichts mehr. Es muß daran erinnert werden, daß Prof. Erhard es war, der bereits wenige Tage nach der Währungsreform jenes ungeheuerliche Verbrechen der Warenhortung von Staats wegen noch feierte. [] Das selbstverständliche Verlangen der sozialdemokratischen Minderheit in Frankfurt, alle Hortungsgewinne radikal abzuschöpfen, wurde von der CDU verhindert. Als Ergebnis von nur einem Jahr CDU-Politik stellen wir fest: die soziale Entwicklung der Preise aller Waren aus industrieller Produktion ließ auch die Ernährungswirtschaft zusammenbrechen. [] Ungezählte Hausfrauen können die Fleisch- und Fettrationen nicht mehr kaufen. [] Trotz des ungeheuren Bedarfs an Konsumgütern aller Art und der großen Lagerbestände kann der Werktätige, der Flüchtling und der Sozialrentner an Anschaffungen überhaupt nicht mehr denken. [] Die CDU erhebt Anspruch, sozial verantwortliche Politik zu betreiben. Ein Jahr CDU-Politik im Frankfurter Wirtschaftsrat liegt nun hinter uns. Diese Politik darf die Zukunft nicht mehr beherrschen, und sie wird sie nicht beherrschen, wenn die großen Schichten der Verbraucherschaft sich ihrer Pflicht am 14. August bewußt sind und durch eine starke sozialdemokratische Regierung dafür sorgen, daß das Steuer unserer Wirtschaftspolitik radikal herumgeworfen wird. [] Mit der SPD für: [] Frieden und Freiheit - Wohlstand und Glück [] Die Vertriebenen kein Handelsobjekt unter den deutschen Ländern [] Jede Splitterpartei bringt die Flüchtlinge um ihren unbedingt notwendigen Einfluß [] Das Vertriebenenproblem wird nur gelöst durch Stärkung der SPD [] Der Widerstand, der sich bei einer wirklich umfassenden Hilfe den Ostvertriebenen war die Tatsache, daß es leider keine Regierungsstelle in Westdeutschland gab, die über Ländergrenzen hinweg dieses Problem einer einheitlichen Losung zuführte. Während Niedersachsen und vor allen Dingen Schleswig-Holstein als Grenzländer dem Anprall der gewaltigen Menschenmassen aus dem Osten zuerst ausgesetzt waren, was zu einer ungeheueren Ueberbevölkerung führte, waren es die Länder der französischen Zone, die in nur geringem Umfange Vertriebene bisher aufgenommen haben. [] Um zu einer Entlastung der Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu kommen, haben wiederholt bizonale Verhandlungen stattgefunden. Es war bezeichnend, daß die drei CDU-Ministerpräsidenten der französischen Zone die Bedingung stellten, daß erst über den Finanzausgleich entsprechende Gelder ihren Ländern zur Verfügung gestellt werden mußten, ehe sie Vertriebene aufnahmen! Jetzt zeigt sich entscheidend, in welch partikularistischen Gedankengängen deutsche Politiker zu dem Vertriebenenproblem Stellung nehmen. Darin liegt die große Bedeutung der politischen Organisierung des westdeutschen Raumes, daß die Vertriebenen in Zukunft kein Handelsobjekt unter den Ländern sein dürfen. Die zukünftige Regierung muß hier zentral eine Lösung finden, damit in großzügiger Weise über Ländergrenzen hinweg das Vertriebenenproblem gelöst werden kann. Der Einfluß, den die Vertriebenen im Bundesparlament ausüben, wird daher von entscheidender Bedeutung für die Gestaltung ihres Schicksals sein. [] Eine Nichtbeteiligung an der bevorstehenden Wahl oder aber das Wählen einer Splitterpartei bringt die Vertriebenen um ihren unbedingt notwendigen Einfluß. Es ist nicht zu leugnen, daß, namentlich in vielen Gegenden hier im Westen, ein beachtlicher Gegensatz zwischen Einheimischen und Vertriebenen besteht. Flüchtlingsparteien würden diesen Gegensatz nur vertiefen, nicht aber ihn aufheben. [] Diese Entwicklung mit allen ihren wirtschaftlichen Konsequenzen würde zur weiteren Isolierung der Ostvertriebenen führen und damit zur Steigerung der Vertriebenennot. In den Fraktionen der Parteien haben die Vertriebenen selbst die Leute ihres Vertrauens zu stellen, um somit die Kraft großer politischer Parteien für die Aenderung der unhaltbaren Zustände unter der ostvertriebenen Bevölkerung mobil zu machen. [] Bei der Frage, welche Partei das nun sein kann, scheiden die Verteidiger des Besitzbürgertums aus. Sie vertreten die verbliebene wirtschaftliche Substanz Westdeutschlands einseitig nach den Interessen ihrer Besitzer. Sie werden freiwillig in nennenswertem Maße nichts abgeben; solchen Hoffnungen wird sich nach den bisherigen Erfahrungen auch kein noch so optimistischer Vertriebener hingeben. Stärken die Vertriebenen bei ihrer Wahl zum Bundesparlament die Sozialdemokratie als die Partei, die stets einen gerechten Lastenausgleich gefordert hat, dann ist damit auch den Vertriebenen eine Chance gegeben, ihre Lebenslage dem Niveau der westdeutschen Bevölkerung anzupassen. [] Sozialdemokraten sind es gewesen, die ihre Konsequenzen aus der Erkenntnis zogen, daß die Vertriebenen keine Eindringlinge in ein fremdes Land sind; sie können das aus ihrer bisherigen Stellungnahme zum Vertriebenenproblem eindeutig beweisen. Entscheidungen sind aber Machtfragen, und was bisher unzureichend war, kann verbessert werden durch Stärkung der SPD. [] Erich Deppermann (MdL.) [] "Wir Frauen haben dafür kein Verständnis" [] Um die Anerkennung und Durchsetzung der weiblichen Rechte [] Von Landtagsabg. Frieda Nadig [] Das Geschehen der letzten Jahre hat seine schärfste Auswirkung auf das Leben der deutschen Frau gehabt. Sie hat diesen Zustand selbstverständlich und ohne Protest hingenommen. In Industrie, Handel und Wirtschaft hat sie eine große Leistung entwickelt und war in vielen Berufszweigen durchaus dem Manne gleichwertig. Die Männer in den mittleren Jahrgängen sind in ihrer Mehrzahl im Kriege geblieben oder bis heute nicht aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Dadurch wurde die Frau gezwungen, auch nach Einstellung der Feindseligkeiten im Wirtschaftsleben weiter ihren Mann zu stehen. Das alles konnte nicht ohne Rückwirkung auf das gesamte Frauentum bleiben. [] Wir stehen mitten in einer Zeitenwende. Es ist nicht verwunderlich, daß die doppelte Aufgabe in Beruf und Familie das innere und äußere Bild der Frau veränderte. Der Frau ist es zu verdanken, daß Wirtschafts- und Familienleben nicht im Chaos untergingen. Trotz dieser Tüchtigkeit hat sie es bis heute nicht geschafft, im öffentlichen und politischen Leben im gleichen Maße Anerkennung zu finden. Erst wenn sie die Notwendigkeit erkennt, am öffentlichen Leben mitzuarbeiten, kann sie ihr Schicksal von daher beeinflussen. Die Wahl zum Bundestag gibt ihr die beste Gelegenheit dazu. [] Auf Antrag der Sozialdemokratie ist im Grundgesetz festgelegt: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt." Das ist ein Versprechen! Es ist Aufgabe des kommenden Bundesparlaments, die Gesetzgebung entsprechend zu gestalten. Das wird aber nur dann der Fall sein, wenn durch die Stimmen der Frauen die Sozialdemokratie so stark ist, daß sie sich im Parlament durchsetzen kann. [] Jahrzehntelang ist die Frau in der Berufsarbeit schlechter bezahlt worden als der Mann. Die Frauenlöhne lagen von jeher in der gleichen Berufsgruppe und bei gleicher Arbeitsleistung tiefer als die der Männer. Nach dem Gleichheitssatz des Grundgesetzes muß diese Ungerechtigkeit beseitigt werden. Nicht von selbst wird hier eine Aenderung eintreten. Die Frau muß sich regen und für die Anerkennung und Durchsetzung ihres Rechtes sorgen. Das Ringen der verschiedenen Kräfte in Bonn um die Verankerung des Gleichheitssatzes im Grundgesetz ist Beweis, daß die Aenderung des Familienrechts nur von einer sozialistischen Mehrheit geschaffen wird. Durch die Wahl müssen wir Frauen für einen sozialistischen Bundestag sorgen. [] Bei der Eheschließung einer deutschen Frau mit einem Ausländer verlor die Frau die deutsche Staatsangehörigkeit, ohne Rücksicht darauf, ob sie die Staatsangehörigkeit ihres Mannes sofort erwarb. So kam es nicht selten vor, daß diese Frauen als Staatenlose im fremden Lande leben mußten. Löste sich eine solche Ehe auf, dann konnte die Frau von einem Land in das andere abgeschoben werden. Kein Land war unterstützungspflichtig. Diese Tragik galt es zu verhüten. Gleichzeitig war aber auch zum Ausdruck zu bringen, daß die Frau eine selbständige Bürgerin ist. Jetzt ist im Grundgesetz bestimmt worden, daß die deutsche Staatsangehörigkeit erst verloren geht, wenn bereits eine andere erworben ist. [] Das Wohnungselend von heute belastet und zermürbt die Frauen am stärksten. Die Erhardsche Wirtschaftspolitik, die himmelhoch gepriesene freie Wirtschaft hat es fertig gebracht, daß trotz des verheerenden Wohnungsmangels 200000 Bauarbeiter arbeitslos sind und die Kaufkraft der Lohn- und Gehaltsempfänger fortgesetzt geringer wird. Wir Frauen haben dafür kein Verständnis. [] Wenn das Leben der arbeitenden Schichten leichter sein soll, dann muß das Steuer der Wirtschaft herumgerissen werden! Auf die Kommandobrücke gehören Männer und Frauen, die den Mut haben zu neuen Entscheidungen im Sinne einer sozialistischen Gestaltung. [] Die silbernen Kugeln [] Vor kurzem ging durch den Blätterwald Deutschlands sowie des Auslandes die bezeichnende Meldung, daß in den Kreisen der Industrie Millionenbeträge gesammelt werden, um sie unter den "bürgerlichen" Parteien zu verteilen. Gedacht wurde dabei an CDU, FDP und DP (Deutsche Partei), wobei die CDU mit 60 Prozent den Löwenanteil bekommen sollte. [] Dr. Pferdmenges, ein maßgebender Industrieller und Mitglied der CDU, gab zu, daß er "selbstverständlich seine Freunde gebeten habe, ihm einen Beitrag für den Wahlfonds der CDU zu leisten." Er sammele für den Teil des Volkes, der in der Planwirtschaft ein Verhängnis für die Gesundheit des deutschen Volkes sehe. In zynischer Weise wird hier bestätigt, daß die silbernen Kugeln diesmal zwar nicht für Hitler, aber genau wie damals gegen die SPD rollen sollen. [] Ein Antrag des Hamburger Senats, durch ein Gesetz die politischen Parteien zur Rechenschaft über die Herkunft ihrer Finanzen zu verpflichten, stieß auf den Widerstand der CDU und KP. Auch die FDP hatte gegen den Antrag Bedenken vorzubringen. - Bürgermeister Brauer (SPD), der sich als Vater des Gesetzes bezeichnet, kündigte an, daß er auf der nächsten Konferenz der Ministerpräsidenten dazu auffordern werde, in allen Ländern entsprechende Gesetze zu erlassen. [] Mir wollen bauen! [] Überall in Stadt und Land leben wir zusammengepfercht. Die Wohnungsnot ist riesengroß. Das bittere Wort, daß man mit einer Wohnung einen Menschen ebenso töten könne, wie mit einer Axt, ist heute für Millionen traurige Wahrheit geworden. [] Es muß endlich mit dem Wohnungsbau begonnen werden! [] Die zahllosen Elendsquartiere müssen so schnell wie möglich durch anständige Heime ersetzt werden. Wir wollen nicht nur immer von Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit hören und lesen, sondern auch einmal sehen, daß nach diesen schönen Grundsätzen gehandelt wird und daß die elementaren Voraussetzungen für. ein menschenwürdiges Dasein geschaffen werden - durch den Bau von Wohnungen. [] Das Wohnungsbauprogramm [] der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands weist den Weg. Als Sofort-Programm für das Jahr 1949 wird gefordert: [] Der Bau von zunächst 150000 Wohnungen. [] Die Bereitstellung des hierzu erforderlichen Grund und Bodens zu tragbaren Bedingungen. [] Warum nicht mehr - Millionen Wohnungen werden doch benötigt? [] Für den Bau von nur 150000 Wohnungen sind bereits 1,8 Milliarden DM erforderlich. Hiervon können 1,2 Milliarden öffentlichen Mitteln entnommen werden, und zwar einmal den zweckgebundenen Mitteln des ersten Lastenausgleichsgesetzes, zum anderen Haushaltsmitteln der Länder und des Bundes, sowie Arbeitgeberzuschüssen der öffentlichen Hand. Die restlichen 0,6 Milliarden sollen aus Krediten der Versicherungs-Wirtschaft, aus allgemeiner Spartätigkeit - vor allem dem Bausparen -, der Wiederaufbaubank, der Arbeitslosenversicherung und selbstverständlich auch aus dem Eigenkapital der Wohnungsbauunternehmen aufgebracht werden. [] Ob Mehrfamilien-, Einfamilienhäuser oder freistehende Einfamilienhäuser! Für alle Bauten gilt es, anständige und hygienisch einwandfreie Wohnungen in der Größe von etwa 45 qm zu tragbaren Mieten zu schaffen, in denen alle raumsparenden Möglichkeiten des Einbaues von Hausrat ausgenutzt werden. [] Behelfsbauten lehnen wir ab. Sie sind Vergeudung wertvoller Rohstoffe und Arbeitskraft und der knappen Geldmittel. Geeignete Kleinstwohnungen sind für berufstätige und alleinstehende Frauen zu bauen. Der Wohnungsbau muß grundsätzlich auf gemeinnütziger Grundlage durchgeführt werden, um jede Übervorteilung der Wohnungssuchenden zu verhindern. [] Durch die Anwendung neuzeitlicher Baumethoden und die tätige Selbsthilfe der Bauwilligen muß nach Möglichkeit das Bauen verbilligt werden. [] Jährlich 250000 bis 300000 Wohnungen [] zu bauen ist das gesteckte Ziel. Die behördliche Wohnungszwangswirtschaft soll dadurch entbehrlich gemacht werden. [] Die SPD weiß, daß die Beseitigung des Wohnungselends nicht der Initiative der "freien" Wirtschaft überlassen bleiben kann, dann würden bestenfalls Villen und Luxusbauten neben den Profit- und Kalorienbauten entstehen. [] Gemeinschaft, Staat und Kommune müssen helfen; und zu diesem Zweck müssen die Träger dieses Gemeinschafts- und Solidaritätsgedankens so stark wie möglich gemacht werden. [] Sozialer Wohnungsbau ist die Aufgabe. Unterstützt die SPD in ihrem Wollen, wenn es um die Beseitigung der Wohnungskatastrophe geht! [] Man arbeitet [] IN ENGLAND [] IN DEUTSCHL. [] Dem Vergleich liegt zugrunde der Durchschnittslohn eines Metallarbeiters in England und Deutschland. In England die Leistungen einer sozialistischen Labourregierung durch gesunde Planwirtschaft - in Westdeutschland die Fehlleitung der "freien Wirtschaft" des Herrn Erhard und der CDU. [] Am 14. August liegt in deiner Hand die Entscheidung! [] Willst du hohe Preise und niedrige Löhne, wähle CDU! [] Willst Du gerechte Löhne und Preise, wähle SPD! [] Für den Inhalt verantwortlich: Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Bezirk Ostwestfalen/Bielefeld. Druck: Zeitungsverlag für Westfalen, GmbH., Bielefeld. [] Mach Dein [] hinter den Namen des SPD-Kandidaten Deines Wahlkreises! [] Der sozialdemokratische Bezirkstag in Bielefeld bildete den Wahlauftakt. Zehntausende besuchten die zahlreichen Versammlungen der SPD Ostwestfalens. [] Dr. Kurt Schumacher [] Von ihm spricht man in Deutschland, in Europa, ja in der ganzen Welt. Seine Stimme tönt durch den Aether, man hört ihn in öffentlichen Versammlungen, man liest seine Aufsätze über das Wollen der Sozialdemokratie. Wer ist Kurt Schumacher? Die Reichstagshandbücher von 1930 bis 1933 verzeichnen kurze Lebenslaufmerkmale. Geboren am 13. Oktober 1895 in Kulm (Westpreußen). Besuch der Universitäten Halle, Leipzig, Berlin (dort das 1. juristische Staatsexamen), ferner Münster (Dr. rer. pol.). Im Reichsarbeitsministerium wissenschaftlicher Hilfsarbeiter. Dann zog ihn die Journalistik in ihren Bann. Am 1. Dezember 1920 wurde er Redakteur der "Schwäbischen Tagwacht" in Stuttgart, des Organs der württembergischen Sozialdemokratie. Dem Württembergischen Landtag gehörte er von 1924 bis Januar 1931 an. Im September 1930 wurde Kurt Schumacher in den Reichstag gewählt. [] Einmal war der Name Dr. Kurt Schumacher in aller Munde, im Mai 1932. An jenem Tage, als ein Goebbels von der Sozialdemokratie als der "Partei der Deserteure" sprach. Die Frontsoldaten des ersten Weltkrieges, unter ihnen Schwerbeschädigte, packte der helle Zorn am stärksten. Sie stürmten nach vorn, in leidenschaftlichem Protest Goebbels in seine Schranken zu weisen. Ihren einarmigen kriegsverletzten Kameraden, den Frontkämpfer von 1914 bis 1918 Kurt Schumacher, schickten sie als ihren und der Fraktion Sprecher vor. Die Szene ward zum Tribunal. Goebbels wurde von Dr. Schumacher förmlich gezüchtigt. Wie ein Schlag gegen die ganze Erbärmlichkeit der nationalsozialistischen Demagogie saß der in leidenschaftlichem Groll, in schneidender Schärfe herausgeschleuderte Satz: Die NSDAP lebt nur vom inneren Schweinehund im Menschen! Stürmische Zustimmung der Sozialdemokraten und der Linken quittierte diese prägnanten Worte. [] Feige Rache nahmen die Nazis 1933. Kurt Schumacher wanderte ins Konzentrationslager. Als einer der am längsten inhaftierten sozialdemokratischen Abgeordneten entging er mit knapper Not dem Tode. [] 1945 kam Kurt Schumachers große Bewährung. Er wurde der anerkannte Führer der Sozialdemokratischen Partei der westlichen Zonen. Mit Dr. Kurt Schumachers Namen und Persönlichkeit ist der Begriff der Selbständigkeit, der Unabhängigkeit der deutschen Sozialdemokratie untrennbar verbunden. Im Kampf um diese Selbständigkeit als unerläßliche Bedingung für eine deutsche und wahrhaft europäische Politik wuchs Schumacher über sich hinaus. Krankheit und Entbehrungen haben tiefe Furchen in sein Gesicht gegraben, seine gebeugte Gestalt galt vielen - auch im Ausland - als Sinnbild des Deutschlands von heute. Unbeugsam aber sind Mut, Wille, Geist und Tatkraft dieses Mannes, der als Exponent der Sozialdemokratie ein leidenschaftlicher Kämpfer für das Wohl des Volkes ist. [] Denkt an die Zukunft Eurer Kinder! [] Mit der SPD für Deutschland und Europa
era SPD-Wahlkampfwerbung zur Bundestagswahl am 14.8.1949
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institution Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
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Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirk Ostwestfalen/Bielefeld
Zeitungsverlag für Westfalen GmbH, Bielefeld
[Erhard, Ludwig, Schumacher, Kurt, Stampfer, Friedrich, Nadig, Frieda, Deppermann, Erich, Goebbels, Joseph, Liebknecht, Wilhelm, Bebel, August, Bismarck, Otto von, Thälmann, Ernst, Pferdmenges, Robert, Hindenburg, Paul von Beneckendorff und von, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirk Ostwestfalen/Bielefeld, Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU), Frankfurter Wirtschaftsrat, Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), Arbeiterbewegung, Bundestagswahl, Flüchtling, Frauen, Kirche und Parteien, Planwirtschaft, Preissteigerung, Vertriebene, Währungsreform, Wirtschaftspolitik, Wohnungspolitik, Foto, Kind, Mann, Gebäude, Menschen beim Wiederaufbau, Frau, Soldat, Schiff, Stacheldraht, Ruine]
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