Für das Verbot der Atomwaffe!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Für das Verbot der Atomwaffe! [] Am 19. März 1990 wurde in Stockholm ein dringender Appell vom Weltkomitee der Friedenskämpfer erlassen. In allen Ländern der Welt hatten sich bis zum 1. September 1950 über 400 Millionen Menschen diesem Appell...

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Bibliographic Details
Main Author: Berliner Verlag GmbH
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 19.03.1950
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/84124F01-2A64-496B-AE5E-83975EE7B3F6
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author Berliner Verlag GmbH
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dateSpan 19.03.1950
description Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Für das Verbot der Atomwaffe! [] Am 19. März 1990 wurde in Stockholm ein dringender Appell vom Weltkomitee der Friedenskämpfer erlassen. In allen Ländern der Welt hatten sich bis zum 1. September 1950 über 400 Millionen Menschen diesem Appell durch ihre Unterschrift angeschlossen. [] Wer kann die Unterschrift verweigern? [] Gibt es ein wirksames, wichtiges Argument? [] 9 EINWÄNDE [] ANTWORTEN [] Gewisse Leute wenden ein, daß die Kampagne von einer politischen Partei ausgeht. [] In Wirklichkeit ging dieser Appell von Persönlichkeiten mit internationalem Ruf und völlig verschiedener politischer Überzeugung aus. Die erste Unterschrift wurde Frédéric Joliot-Curie geleistet. Gemeinsam mit ihm haben mehr als hundert Persönlichkeiten unterschrieben, wie z. B. Frau Cotton, General Cardenas, der ehemalige Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten John Rogge, der ein enger Mitarbeiter Roosevelts war, der sowjetische Schriftsteller Ilja Ehrenburg, der mexikanische Gewerkschaftsführer Lombardo Toledano, der Geistliche Boulier, der Sozialist Pietro Nenni, der Dekan von Canterbury ... [] Diese Persönlichkeiten bilden das Ständige Komitee, welches auf dem ersten Weltkongreß der Friedenskämpfer im April 1949 in Paris und in Prag gegründet wurde. Auf dem Kongreß trafen Delegierte aus 72 Ländern zusammen, die 600 Millionen Menschen vertraten. [] Warum die Atomwaffe und nicht auch die anderen Waffen verbieten? [] Das Verbot der Atomwaffe erzwingen, bedeutet die drohendste Gefahr abwenden, bedeutet den "Kalten Krieg" beenden, eine günstige Stimmung für Verhandlungen schaffen und einen ersten Schritt auf dem Wege der Abrüstung. [] Gegen die Atombombe, als der größten Bedrohung jedes Lebens, kann man die breitesten Schichten der Bevölkerung wirksam zusammenfassen. Das ist das beste Mittel, die Massenvernichtungswaffen zu bekämpfen. [] Darüber hinaus hat das Präsidium des Weltkomitees der Kämpfer für den Frieden in seinen Prager Beschlüssen vom 18. August eine allgemeine Begrenzung und Kontrolle sämtlicher Waffen gefordert, da erhöhte Rüstungen die Kriegsgefahr steigern und den Nationen schwere Lasten auferlegen. [] "Man muß in Korea Frieden machen" [] Dieser Auffassung sind auch die Friedenskämpfer. Deshalb wird in den Prager Beschlüssen jede Form der bewaffneten Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Landes verurteilt und die Einstellung von Interventionen - wo auch immer sie stattfinden - gefordert. Es heißt wörtlich: [] "Die Friedenskämpfer begrüßen und unterstützen die Friedensbemühungen, die auf eine Beendigung des Krieges in Korea abzielen, der das größte Gefahrenzentrum des allgemeinen Konfliktes darstellt. Sie sprechen sich mit ihrer ganzen Autorität gegen Massenbombardierungen aus, deren Opfer die friedliebende Bevölkerung ist. [] Die Friedenskämpfer fordern, daß sich der Sicherheitsrat unter Beteiligung der rechtmäßigen Vertreter der fünf Großmächte sobald wie möglich in verständnisvoller Zusammenarbeit mit der friedlichen Lösung dieser Frage beschäftige, wobei beiden an dem Konflikt beteiligten Parteien die Möglichkeit gegeben werden soll, ihren Standpunkt vorzutragen." [] Zuerst die Kontrolle und dann das Verbot der Atomwaffe? [] Es ist klar, daß man zuerst die Atomwaffe verbieten muß, um dann die Durchführung dieser Maßnahme zu kontrollieren, denn man kann nicht ein Gesetz anwenden, bevor es verkündet ist, noch kann man die Durchführung eines Beschlusses prüfen, bevor er gefaßt wurde. [] Verschiedene sagen: "Niemand wird wagen, die Atomwaffe anzuwenden." [] Die Atombombe wurde am 5. August 19-45 über Hiroshima abgeworfen, gerade wegen der Dichte seiner Zivilbevölkerung. Sie verursachte 80000 Tote. Hat nicht Truman, der Präsident der Vereinigten Staaten, im Mai 1950 in Pocatello erklärt: "Und ich würde es wieder tun, wenn es sein müßte!" [] Manche behaupten, daß die Verbrecher das Verbot nicht beachten. [] Wenn hunderte Millionen von Menschen sich zunächst für die Verurteilung der Regierung aussprechen, die als erste gegen irgendein Land die Atomwaffe anwendet, so bedeutet dies für diese Regierung und für alle Helfer an diesem Verbrechen die Gewißheit einer Strafe, der sie sich nicht entziehen könnten. [] Diese furchtbare Warnung der Völker ist das sicherste Argument, um die Verbrecher oder jene, die versucht sind, es zu werden, zurückzuschrecken. [] Einige glauben, daß Kriege unvermeidlich sind und daß es Kriege immer geben wird. [] Es ist nicht wahr, daß es immer Kriege geben wird. Kriege werden mit den Völkern gemacht. Sie können also nicht gemacht werden, wenn die Völker sich ihnen entschlossen widersetzen. Und so ist jede Unterschrift unter den Appell eine offene Ablehnung. Wenn hunderte Millionen Männer und Frauen aller Überzeugungen, aller Länder, durch diese einfache Geste ihren Willen kundtun, so wird diese - noch nie verwirklichte, jedoch heute mögliche, umfassende Einheit - den Krieg verhindern. [] "Wozu kann eine Unterschrift dienen?" [] Die Unterschriften, die auf allen Orten des Erdballs gesammelt werden, geben dem Willen der Völker zum absoluten Frieden Ausdruck. Die gewählten Volksvertreter müssen damit rechnen. Die Parlamente müssen sich damit auseinandersetzen. Die Regierungen müssen ihre Aufmerksamkeit darauf lenken. Die Kriegstreiber werden vor der ablehnenden Haltung von Millionen Menschen zurückweichen. Sie werden unbarmherzig bestraft, wenn sie es wagen sollten, das Leben und den Besitz der Völker anzutasten. [] Man behauptet, daß die Unterschriftensammlung den Interessen eines Landes oder einer Regierung dient. [] Der Appell von Stockholm beschränkt sich darauf, Grundsätze aufzustellen, deren Annahme dem Interesse des Friedens dient und somit den Interessen aller Völker und aller Nationen. Es wird keine Wahl zugunsten irgendeines Systems oder irgendeiner Regierung getroffen. Wenn eine bestimmte Regierung diesen Appell annimmt und ihn unterstützt, so bedeutet dies, daß sie wie die Völker den Frieden wünscht. [] Im Gegenteil, der Widerstand einer Regierung gegen diesen Appell kann nur die Absicht verraten, die Atomwaffe zum Zwecke eines Angriffskrieges zu verwenden. [] Der Appell von Stockholm und die Beschlüsse von Prag werden ein unüberwindliches Hindernis gegen die Durchführung des abscheulichen Planes der Kriegstreiber sein. Dazu ist es notwendig, die Bevölkerung aller Länder schnell zur praktischen Hilfe und Unterstützung zu gewinnen. [] Die Zeit drängt. Eine fieberhafte Hast macht sich täglich in den verbrecherischen Kriegsvorbereitungen bemerkbar. [] Ein jeder ist persönlich mitverantwortlich. Ihre Unterschrift und die aller anderen, kann und muß den Frieden sichern. [] Appell von Stockholm [] Wir fordern das absolute Verbot der Atomwaffe, als einer Waffe des Schreckens und der Massenvernichtung der Bevölkerung. [] Wir fordern die Errichtung einer strengen Internationalen Kontrolle, um die Anwendung dieser Verbotsmaßnahme sicherzustellen. [] Wir sind der Ansicht, daß die Regierung, die als erste die Atomwaffe gegen irgendein Land benutzt, ein Verbrechen gegen die Menschheit begeht und als Kriegsverbrecher zu behandeln ist. [] Wir rufen alle Menschen der Welt, die guten Willens sind, auf diesen Appell zu unterzeichnen. [] Ich erkläre mich mit dem Stockholmer Appell vom 19. März 1950 des Weltfriedenskongresses einverstanden. [] Name, Vorname: [] Unterschrift: [] (13) Berliner Verlag GmbH., Berlin W 8, Jägerstr. 10/11 - (1451) - 300000 - 9.50
era Darlegung des Anliegens des "Weltkomitees der Friedenskämpfer" und Aufruf an die Bevölkerung, den Appell von Stockholm vom 19.3.1950 zum Verbot von Atomwaffen zu unterzeichnen und damit zu unterstützen.
format IMAGE
genre visualUnit
geographic Stockholm
Korea
Hiroshima
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institution Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
language German
publishDate 19.03.1950
spellingShingle Für das Verbot der Atomwaffe!
Berliner Verlag GmbH
[Joliot-Curie, Frédéric, Rogge, John, Ehrenburg, Ilja, Toledano, Lombardo, Nenni, Pietro, Truman, Harry S., Weltkomitee der Friedenskämpfer, ABC-Waffen, Friedensbewegung, Koreakrieg, Krieg, Öffentliche Meinung]
thumbnail http://hdl.handle.net/11088/0752C83F-825D-430C-8614-1D18C314D7E5
title Für das Verbot der Atomwaffe!
topic [Joliot-Curie, Frédéric, Rogge, John, Ehrenburg, Ilja, Toledano, Lombardo, Nenni, Pietro, Truman, Harry S., Weltkomitee der Friedenskämpfer, ABC-Waffen, Friedensbewegung, Koreakrieg, Krieg, Öffentliche Meinung]
url http://hdl.handle.net/11088/84124F01-2A64-496B-AE5E-83975EE7B3F6