Das DGB-Aktionsprogramm
Das [] DGB-Aktionsprogramm [] DGB-INFO [] Gewerkschaftliche [] Informationen [] Stand 1.10.1973 [] Nahziele [] 1954 beschlossen die DGB-Gewerkschaften, die Nahziele für ihre Arbeit in einem besonderen Programm zusammenzufassen. [] Am 1. Mai 1955 hatte der DGB sein erstes Aktionsprogramm veröffentlic...
Main Authors: | , |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/B787E260-1E1C-4CA5-AF04-996D795848A7 |
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author | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand, Abteilung Werbung Union Druckerei, Frankfurt a. M. |
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collection | AdsD leaflets |
description | Das [] DGB-Aktionsprogramm [] DGB-INFO [] Gewerkschaftliche [] Informationen [] Stand 1.10.1973 [] Nahziele [] 1954 beschlossen die DGB-Gewerkschaften, die Nahziele für ihre Arbeit in einem besonderen Programm zusammenzufassen. [] Am 1. Mai 1955 hatte der DGB sein erstes Aktionsprogramm veröffentlicht. Es wurde im Laufe der Zeit immer wieder den veränderten Gegebenheiten in Wirtschaft, Gesellschaft und Staat angepaßt. [] Viele Forderungen konnten seit der Erstellung des ersten Aktionsprogrammes durchgesetzt werden. [] DGB-Aktionsprogramm '72 [] Auf dem 9. Ordentlichen Bundeskongreß des DGB 1972 in Berlin wurde das DGB-Aktionsprogramm 72 beschlossen. Es enthält folgende Forderungen (gekürzter Text): [] Kürzere Arbeitszeit und längerer Urlaub [] Der Achtstundentag und die Fünftagewoche mit vollem Lohn- und Gehaltsausgleich sind zu verwirklichen. [] Ein jährlicher Erholungsurlaub von mindestens 6 Wochen soll die Gesundheit sichern. [] Höhere Löhne und Gehälter [] Der Anteil der Arbeitnehmer am Ertrag der Wirtschaft muß erhöht werden, der Lebensstandard ihrer Familien steigen, Männer und Frauen müssen auch im Arbeitsleben gleichberechtigt sein. [] Den Arbeitnehmern ist ein zusätzliches Urlaubsgeld zu zahlen. [] Sie müssen zusätzlich ein 13. Monatseinkommen erhalten. [] Gerechtere Vermögensverteilung [] Die Benachteiligung der Arbeitnehmer bei der Vermögensbildung ist zu beseitigen. [] Diesem Ziel müssen die Wirtschafts-, Finanz-, Steuer- und Sozialpolitik entsprechen. [] Die tarifpolitischen Möglichkeiten zur gesetzlichen Sparförderung sind zu nutzen. [] Die Arbeitnehmer aller Bereiche sind durch ein überbetriebliches System der Ertragsbeteiligung am Produktionsvermögen angemessen zu beteiligen. [] Verbesserung der Steuer- und Finanzpolitik [] Die Steuer- und Finanzpolitik muß vor allem auf die Finanzierung notwendiger Gemeinschaftsaufgaben zugeschnitten sein. [] Das Steuersystem muß vereinfacht und sozial gerechter werden und eine Umverteilung der Gesamtsteuerlast zugunsten der unteren Einkommen bringen. [] Gesicherte Arbeitsplätze [] Die Vollbeschäftigung ist zu sichern. [] Wer seinen Arbeitsplatz verliert, muß eine andere angemessene Arbeitsmöglichkeit erhalten. Er hat Anspruch auf Hilfe, um sich in eine neue Tätigkeit einzuarbeiten. [] Erworbene Ansprüche sind zu sichern, Lohn- und Gehaltseinbußen zu vermeiden. [] Es ist ein besonderes Programm zum Schütze älterer Arbeitnehmer gegen die sozialen Folgen der Veränderungen in Wirtschaft und Technik zu entwickeln. [] Betriebliche und überbetriebliche Pläne sind aufzustellen, um notwendige Anpassungsmaßnahmen zu treffen. Alle Entscheidungen müssen gemeinsam mit den Betriebsräten, Personalräten und Gewerkschaften beschlossen werden. [] Arbeit ohne Gefahr [] Es müssen menschengerechte Arbeitsbedingungen geschaffen werden. [] Sicherheit am Arbeitsplatz und Gesundheitsschutz müssen erhöht werden. [] Größere soziale Sicherheit [] Jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf den Schutz der Sozialversicherung. [] Die Versicherungspflichtgrenze in der Krankenversicherung ist zu beseitigen. [] Die Gesundheitsvorsorge ist auszubauen. [] Der Mutterschutz ist zu erweitern. [] Das Arbeitslosengeld soll mindestens zwei Drittel des letzten Arbeitseinkommens betragen. [] Das gleiche gilt für Kurzarbeit. [] Fortentwicklung des Arbeitsund Dienstrechts [] Ein einheitliches Arbeitsgesetzbuch ist zu schaffen. [] Im öffentlichen Dienst ist ein einheitliches Dienstrecht anzustreben. [] Mehr Mitbestimmung [] Mitbestimmung der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz, im Betrieb, im Unternehmen und in der gesamten Wirtschaft sowie in öffentlichen Verwaltungen und Betrieben muß die politische Demokratie ergänzen. [] Alle Großunternehmen müssen Arbeitsdirektoren und paritätisch besetzte Aufsichtsorgane erhalten. [] Betriebsräte und Personalräte müssen bei allen wirtschaftlichen, sozialen und personellen Entscheidungen mitbestimmen. [] Bessere Alterssicherung [] Jedem ist die Möglichkeit zu geben, mit Vollendung des 60. Lebensjahres aus dem Arbeitsleben auszuscheiden. [] Die Altersrente muß in der Regel drei Viertel des erreichten Arbeitseinkommens betragen. [] Ansprüche aus der betrieblichen Altersversorgung dürfen nicht verfallen. Sie müssen dynamisiert werden und bei Zahlungsunfähigkeit gesichert sein. [] Der eigenständige Renten- und Pensionsanspruch der Frau muß ausgebaut werden. Bei seiner Bemessung sind bestimmte Zeiten der Kindererziehung anzurechnen. [] Gleiche Bildungschancen und bessere Berufsausbildung [] Vorrangig sind gute Lernbedingungen in der Grundschule sowie vorschulische Förderungsmöglichkeiten. Ziel muß eine obligatorische Vorschule sein. [] In allen Bundesländern ist die Vollzeitschulpflicht auf elf Jahre unter Einbeziehung eines Berufsgrundbildungsjahres auszudehnen. [] Überall ist die integrierte Gesamtschule einzuführen; sie muß auch die Oberstufe des Gymnasiums und die berufsbildenden Schulen einbeziehen. [] Berufliche Kurse müssen gleichberechtigte Abschlüsse ermöglichen. [] Alle Arbeitnehmer müssen die Möglichkeit erhalten, Schul- und Hochschulabschlüsse nachzuholen. Berufliche Erfahrungen sind anzurechnen. [] Für alle Arbeitnehmer ist ein zusätzlicher bezahlter Bildungsurlaub einzuführen. [] Besseres soziales Miet- und Bodenrecht [] Ein sozialverpflichtetes Bodenrecht muß die Spekulation verhindern. [] Der soziale Wohnungsbau muß stärker als bisher gefördert werden und ausschließlich den einkommensschwachen Schichten zugute kommen. [] Der Mieterschutz ist weiter auszubauen. [] Umweltschutz [] Für die Bundesrepublik Deutschland ist ein Umweltschutzprogramm zu entwickeln und laufend fortzuschreiben. [] Verstöße gegen Umweltschutzvorschriften sind streng zu ahnden. [] Herausgeber: DGB Bundesvorstand Abteilung Werbung Verantwortlich: Günter Stephan Druck: Union Druckerei, Frankfurt a. M. |
era | Informationen zum DGB-Aktionsprogramm |
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geographic | Deutschland |
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title | Das DGB-Aktionsprogramm |
topic | [Stephan, Günter, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand, Abteilung Werbung, Arbeit, Arbeiterbewegung, Berufsausbildung, Bildung, Finanzen, Finanzpolitik, Gewerkschaften, Raumordnung, Städte- und Wohnungsbau, Sozialpolitik, Steuerpolitik, Umwelt, Umweltschutz, Wohnungspolitik, Kind] |
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