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Sozialdemokratische Partei Deutschlands - Landesorganisation Hamburg [] Gedenkstunde für die Opfer des Juni-Aufstandes 1953 in der sowjetischen Besatzungszone am Mittwoch, dem 16. Juni 1954, in der Ernst-Merck-Halle [] Ansprache: Herbert Wehner [] Mitglied des Bundestages, Vorsitzender des Ausschusses für gesamtdeutsche Fragen [] Wir tragen die Fackel [] Hörbild für Sprech- und Bewegungschor, Gesangchor und großes Orchester [] Das Hörbild knüpft an die Ereignisse des 17. Juni an. Ausgehend von einer Verhandlung vor dem "Volksgerichtshof", bei der eine Anzahl von Beteiligten des Aufstandes abgeurteilt wird, führt es in die Finsternis eines Konzentrationslagers. Symbolhaft schildern einige wenige das Schicksal von Tausenden, die der erbarmungslosen Despotie der totalitären Macht erliegen. Ihr erschütternder Schrei nach Recht und Freiheit dringt an das Ohr mitfühlender und tatbereiter Menschen in aller Welt. Licht und Hoffnung bringt eine neue Generation, die sich bekennt zur Mitverantwortung und Brüderlichkeit. Darbietende: Sprech- und Bewegungschor und Gesangchor der sozialistischen Jugend. Das Manuskript gestaltete Fritz Wartenberg, unter teilweiser Verwendung bestehender Dichtungen - Die Musik schrieb Willi Linow. Choreographie und Bewegungsgestaltung: Ragna Bove. Sprachliche Einstudierung: Rudolf Rosthof [] Leitung des Orchesters und des Gesangchores: Willi Linow. Wir bitten, den Handlungsablauf nicht durch Beifall zu unterbrechen! Nach Schluß der Aufführung formieren sich alle Besucher unserer Gedenkstunde zur Teilnahme an der Kundgebung des Senats auf dem Rathausmarkt. Aufstellung nach örtlicher Kreiseinteilung in der Jungiustraße. Das Lied vom 17. Juni [] Ein Schrei geht durch das ganze Land: Das Maß ist voll, voll bis zum Rand! Und trotzig fügt sich Hand in Hand: Freiheit, Recht! Freiheit, Recht und Frieden! Wir werkten stumm in harter Fron und ernten nichts als Spott und Hohn. Jetzt fordern wir gerechten Lohn! Freiheit, Recht! Freiheit, Recht und Frieden! Wir räumten auf das Trümmerfeld, den Acker haben wir bestellt, und einmal reift auch in der Welt Freiheit, Recht! Freiheit, Recht und Frieden! Worte: Fritz Wartenberg - Weise: Urheber unbekannt [] Wir tragen die Fackel [] Wir tragen die Fackel der kommenden Zeit, die hell unsre Herzen entbrennt; wir hüten die Flamme der Brüderlichkeit und räumen hinweg, was uns trennt. Was sollen uns Grenzen und Mauern? Wir kennen nur ein Gebot: Ihr Arbeiter, Bürger und Bauern, verscheucht, was die Freiheit bedroht! Wo immer ein Mensch mutig kämpft um sein Recht, da reichen wir helfend die Hand; so webt um die Erde ein einig Geschlecht ein starkes, unlösbares Band. Uns trennt weder Glaube noch Rasse. Was soll uns das eitle Geschwätz vom Vorrecht der eigenen Klasse? Die Menschheit ist unser Gesetz. Die Erde, geschändet von Blut und von Brand, erzittert von Kampf und Geschrei. Wir halten dem sinnlosen Machtwahne stand, nur schaffende Kraft macht uns frei. Wir brauchen nicht Wehr und nicht Waffen, sie bringen nur Elend, nur Tod. Wo Menschen brüderlich schaffen, weckst Frieden und Freiheit und Brot. Worte: Fritz Wartenberg - Weise: Willi Linow
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