Summary: | 5. Teil einer SWF 2 - Serie: Rundfunkporträt des Gewerkschafters Willy Bleicher Vorwort zur Serie: Das "Jahrhundert des Schreckens" geht seinem Ende zu. Die Zeitzeugen, die Verfolgung, Terror, Konzentrationslager oder Emigration erleiden mußten, werden immer wenigen <NZ>"Wenn ich mir diese 71 Jahre zwischen dem August 1914 und unserem 10. Mai 1985 vergegenwärtige, - die sieben Jahrzehnte meines bewußten Lebens -, so drängt sich ein sinistrer Zusammenhang auf: der von Gewalt und Lüge, - so der Zeitgenosse Walter Dirks. Mehr als 800 Gespräche wurden seit dem Start der Reihe Zeitgenossen im Januar 1972 ausgestrahlt, Menschen aus Kultur, Politik und Gesellschaft vorgestellt - in Interviews, die Zeitgeschichte aufbewahren. Im Jahr 1999, dem letzten dieses Jahrhunderts, wird jeden Monat in der Reihe Zeitgenossen ein Zeitgenosse des Jahrhunderts wiederholt - zur Erinnerung, gegen das Vergessen - auch als Mahnung<NZ>Originalbeschreibung des SWF 2: Willy Bleicher, Gewerkschafter im Gespräch mit Paul Assall "Vor keinem lebenden Menschen sollst du dich beugen", an diese Worte eines Vorgesetzten bei Daimler-Benz erinnerte sich Willy Bleicher ein Leben lang. In der Weimarer Republik war er in der KPO, der Kommunistischen Partei Opposition, dann im Untergrund und schließlich bis zur Befreiung im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Dort haben er und seine Mithäftlinge ein jüdisches Kind versteckt und gerettet. Bruno Apitz hat darüber seinen berühmten Roman "Nackt unter Wölfen" geschrieben. Nach dem Krieg war Willy Bleicher (1907 -1981) Bezirksleiter der IG Metall in Stuttgart. Er kämpfte, wie er in "Stationen eines Kampfes" schrieb, für "eine friedliche Welt, in der es keine Angst mehr gibt vor Arbeitslosigkeit oder Furcht vor Krankheit oder dem Altwerden, wo der Mensch im Mittelpunkt allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens lebt."; Bemerkungen: Erstsendung am 6.3.1977
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