Eine schwere Last

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Eine schwere Last [] lag auf dem Landkreis Aschaffenburg seit 1952: Sie hieß Grömling! [] Wieder wird die Bevölkerung des Landkreises Aschaffenburg aufgerufen, ihr eigenes Schicksal zu gestalten. [] Die Wahlen zum Kreistag [] stehen bevor. Nun...

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Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Druckerei Hans Tübel, Aschaffenburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1956
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/DF11C9D7-AF84-48BD-80B9-E1AA3FE453B2
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author Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Druckerei Hans Tübel, Aschaffenburg
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Druckerei Hans Tübel, Aschaffenburg
collection AdsD leaflets
dateSpan 1956
description Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Eine schwere Last [] lag auf dem Landkreis Aschaffenburg seit 1952: Sie hieß Grömling! [] Wieder wird die Bevölkerung des Landkreises Aschaffenburg aufgerufen, ihr eigenes Schicksal zu gestalten. [] Die Wahlen zum Kreistag [] stehen bevor. Nun heißt es, dafür zu sorgen, daß Sauberkeit und Dienst am Volke wieder Einzug halten in unserem Kreis, der durch die "Tätigkeit" eines Mannes zum Gespött nicht nur des Bayernlandes, sondern der ganzen Bundesrepublik geworden ist. [] Wähler des Landkreises Aschaffenburg! [] Die einzelnen Landratskandidaten erzielten folgenden Stimmenanteil! [] Fleckenstein: 43,16% [] Grömling: 36,04% [] Boll: 20,81% [] Da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit hatte, erfolgte Stichwahl im Kreistag. [] Wie setzte sich der Kreistag durch die Wahl 1952 zusammen? [] 16 CSU, 15 SPD, 6 "Parteilose", 6 BHE und 1 KPD. [] Wie wurde der Wählerwille verfälscht? [] Herr Grömling, der große - Blender, nahm Fühlung auf mit der damaligen Fraktion des BHE unter verantwortlicher Führung des Herrn Dr. Kerpes und legte seine Leimruten aus: Dr. Kerpes wird stellvertretender Landrat, wenn die damalige BHE-Fraktion sich bereit zeigte, ihre Stimmen auf Grömling zu vereinigen. So geschah es und hinzu kam der Schachzug von zwei Überläufern, die Grömling als seine Gefolgsmänner in die Reihen der "Parteilosen" geschmuggelt hatte: Nämlich Valentin Hock, Bürgermeister von Grohostheim, und Christoph Schwarz, Elektromeister aus Mainaschaff, die beide am Tage der Stichwahl zum Landrat bereits mit der CSU verschwägert waren. [] So wurde Grömling in den Sattel gesetzt! [] Wie er geritten hat, weiß die Bevölkerung des Landkreises. Wie hat sich die Steigbügelhalterei der CSU für Grömling für die Steuerzahler des Landkreises ausgewirkt? [] Gehalt für Landrat [] 24 432 DM pro Jahr, seit seiner "Suspendierung" im März 1953 die Hälfte dieser Summe pro Jahr. Und weil der fidele Landrat in spe Grömling spazieren ging, kamen noch die Mehrkosten für den stellvertretenden Landrat Dr. Kerpes hinzu, der jetzt seine Vertriebenen-Vergangenheit im sicheren Schoße der CSU vergißt und deren Liste ziert - um seine Position als stellvertretender Landrat zu festigen. [] Was sagt der BHE dazu? [] Für Gesinnungs-Akrobaten ist kein Platz im künftigen Kreistag. Denkt daran, Wählerinnen und Wähler! Hört auf die Stimme der SPD, die vor all diesen Dingen zeitig gewarnt hat. Und was war die Antwort der CSU auf diese Warnung? [] Das Flugblatt der CSU zur damaligen Wahl schließt mit den Worten: [] Darum wählen wir wieder [] Landrat Willy Grömling [] und Liste 2 Christlich-Soziale Union [] Das genügt, um sich ein Bild über die "Voraussicht" der CSU-Führung zu machen. Und wäre es noch nach Einigen von ihnen gegangen, dann hätte Grömling sogar 70% seines Landratsgehaltes als "Suspendierter" bekommen, 50% seines Gehaltes bezieht er noch heute; fürwahr der teuerste Spaziergänger, der je in Ascheberg herumlief. [] Wählerinnen und Wähler! [] Denkt daran am Wahltag! [] An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen! [] Sauberkeit und Sparsamkeit wieder in die Verwaltung des Kreises zu bringen, war das ausschließliche Ziel der SPD. Ihr Leitmotiv war mit der geringstmöglichen Belastung der Gemeinden durch Kreisumlagen den größtmöglichsten Erfolg zu erzielen. [] Sozialdemokratische Anträge [] die diesem Ziele dienten, wurden von ihr laufend eingebracht und in zähen Verhandlungen zum Erfolg geführt. Und weil der SPD das Wohl des Kreises über das Kochen von Parteisuppen geht, war sie immer bereit, Anträge von anderer Seite zu unterstützen, die sich dieser Zielsetzung näherten. [] Der immer positiven Führungsarbeit der SPD [] ist es zu danken, daß die Kreisumlagen von 48 auf 42 Prozent gesenkt werden konnten, für alle Gemeinden des Kreises eine fühlbare Erleichterung. [] Für das Altersheim in Hobbach, bereits ein Zankapfel des vorangegangenen Kreistages, setzte sich die SPD-Fraktion rückhaltlos ein, um es zu einer den heutigen Verhältnissen entsprechenden Institution auszubauen, obwohl die aufgewendeten Mittel ihre anfängliche Ansicht voll bestätigen, daß ein Neubau vorteilhafter gewesen wäre. [] Die Kreisstraßen, [] die Lebensadern unserer Gemeinschaft, oftmals aus einer Sammlung von Löchern bestehend, zu wirklichen Verkehrsstraßen zu machen, war ihr unablässiges Bemühen. Viel Geld ist für diesen Zweck aufgewendet worden, aber es zeigte sich gut angelegt. In unserem Zeitalter verkümmert eine Gegend, deren Straßen dem modernen Verkehr nicht gewachsen sind. [] Und trotz dieser gewaltigen Pflichtaufgabe trat die Sozialdemokratische Fraktion unermüdlich dafür ein, den finanzschwachen Gemeinden zum [] Ausbau der Gemeindewege [] freiwillige Zuschüsse zuzuweisen, um dem schwer und hart ringenden Kleinbauerntum unserer Gegend die harte Arbeit erleichtern zu helfen. Diese zwei Aufgaben werden auch im neuen Kreistag mit an der Spitze zu stehen haben. [] Ein Krankenhaus für den Bezirk [] Diese Pflichtaufgabe zu erfüllen, wäre für die SPD-Fraktion der Mühen schönster Preis gewesen. Aber wir mußten erkennen, daß es unsere Kräfte übersteigt. Ein "Krankenhäuschen" ist zwecklos, nur ein mit allen Errungenschaften der ärztlichen Wissenschaft ausgestattetes modernes Krankenhaus bringt Rettung vor zeitigem Siechtum und frühem Tod. Diesem Prinzip folgend trat die SPD für den nunmehr erfolgten Abschluß eines Vertrages mit der Stadt Aschaffenburg ein, der die Versorgung der Kranken unseres Kreises auf allen Gebieten der Medizin verbürgt. Die dafür vom Kreistag auf unser Drängen aufgewendeten hohen Mittel, [!] werden sich als wahrer Segen für die Bevölkerung erweisen. [] Das Berufsschulwesen, [] immer ein Sorgenkind der Gemeinden, aber seine Lösung die einzige Garantie, daß die heranwachsende Generation den Lebenskampf wohl ausgerüstet bestehen kann, stand immer im Vordergrund der Überlegungen der SPD. Und ihrer tatkräftigen Mitarbeit ist es zu danken, daß auch die [] Landwirtschaftsschule [] in Aschaffenburg-Damm ihrem Zweck erhalten blieb, erworben und ausgebaut werden konnte. Und nicht nur das, auch das landwirtschaftliche Berufsschul-Problem ist gelöst worden. Es liegt heute noch schwer im Argen, aber der beschlossene Bau einer [] kreiseigenen landwirtschaftlichen Berufsschule [] wird diese Sorgen von den Gemeinden, Eltern und Schülern nehmen und die Landwirtschaftsjugend gleich gewertet an die Seite der gewerblichen Jugend stellen. Und die SPD kann von sich sagen, daß sie sich hier von Keinem übertreffen ließ. [] Der Fremdenverkehr, [] eine Lebensfrage für die Spessartgemeinden, fand die unermüdliche Mitarbeit der SPD. Für Zwecke der Werbung und direkter Hilfeleistung wurden ansehnliche Beträge zur Verfügung gestellt. Gewerbe und Landwirtschaft haben davon gleichermaßen den Vorteil. Hier ist noch viel zu tun, bis unsere schöne Heimat mit anderen Erholungsgebieten gleich zu gleich sieht. Hier nicht nachzulassen muß auch die Aufgabe des neuen Kreistages sein, denn hier liegt neben der Ansiedlung arbeitsintensiver Industrien unsere Zukunft. [] Zuwendungen caritativer Art [] wurden nicht vergessen. Als Vorkämpfer wahrer Toleranz fanden gleiche Behandlung durch Gewährung von Zuschüssen die Caritas, die Innere Mission, Rotes Kreuz und die Arbeiter-Wohlfahrt. Die SPD hat für soziale Betätigung immer eine offene Hand und wird das auch in Zukunft unter Beweis stellen. [] Jugend und Sportverbände [] fanden Förderung über den "Jugendring", daß dies so bleibe wird immer unser Ziel sein, weil wir körperliche Ertüchtigung durch den Sport für wertvoller halten als das "Sprung auf, Marsch, Marsch" auf den Kasernenhöfen. [] Das Fürsorgewesen [] für alle Hilfsbedürftigen ist innere Berufung für die SPD. Es immer wirksamer zu gestalten, war und wird uns immer vornehmste Aufgabe bleiben. [] Die Arbeit der SPD im Kreistag [] kann sich sehen lassen. Und wie sie gehandelt in der Vergangenheit, wird sie wirken in der<NZ>Zukunft. [] Gegen jede Interessenpolitik! Immer und stets: [] Dienst an der Gesamtheit. [] Ob Einheimischer oder Vertriebener, ob Arbeiter, Angestellter, Beamter oder Gewerbetreibender und Bauer, Dein Platz ist in der großen Volkspartei, der SPD [] Denkt daran am Wahltag! Alle Stimmen der Liste 2 [] Selbständig Politisch Denken [] Als Kandidaten stellen sich vor: [] Depp August, Stockstadt, Bürgermeister [] Bachmann August, Heigenbrücken, Bürgermeister [] Hauck Georg, Glattbach, Bürgermeister [] Benz Karl, Weibersbrunn, Bürgermeister [] Stein Bernhard, Obernau, Bürgermeister [] Arnold Ludwig, Grünmorsbach, Bauführer u. Bürgermeister [] Elter Alfons, Mespelbrunn, Schmied [] Schwarz Christoph, Mainaschaff, Rentner [] Fuchs Peter, Goldbach, Rentner [] Glaab Oskar, Hösbach, Buchdrucker [] Rückert Gustel, Haibach, Kaufm. Angestellter [] Höflich Josef, Großostheim, Schneider [] Weber Herbert, Kleinostheim, Geschäftsführer [] Bahmer Heinrich, Waldaschaff, Angestellter [] Schmidt Helmut, Oberbessenbach, Kaufm. Angestellter [] Peil Hans, Hessenthal, Böckermeister [] Roth I [!] Ludwig, Gailbach, Gemeindearbeiter [] Stegmann Josef, Keilberg, Schachtmeister [] Gabriel Johann, Laufach, Rentner [] Hofmann Franz, Wintersbach, Fabrikarbeiter [] Lang Erwin, Mainaschaff, Kaufm. Angestellter [] Schlett Karl, Stockstädt, Maschinenschlosser [] Zier Josef, Goldbach, Rentner [] Fleckenstein Edmund, Hösbach, Kaufm. Angestelter [] Baumann Josef, Haibach, Kaufm. Angestellter [] Fuchs Willi, Grotostheim, Autovermietung [] Merget Jakob, Kleinostheim, Zimmermeister [] Münstermann Max, Waldaschaff, Feinmechaniker [] Schwarzkopf Gottfried, Obernau, Bahnwerkmeister [] Schmitt August, Glattbach, Fabrikarbeiter [] Englert Georg, Heigenbrücken, Gemeindeangestellter [] Lellek Franz, Mainaschaff, Fabrikarbeiter [] Depp Karl, Stockstadt, Schneider [] Bieber Konrad, Goldbach, Kaufmann [] Hugo Philipp, Hösbach, Verwaltungs-Obersekretär [] Kaufmann Oswald, Haibach, Fräser [] Ostheimer Nikolaus, Großostheim, Pflasterer [] Geis Kurt, Kleinostheim, Bundesbahn-Beamter [] Roth Andreas, Waldaschaff, Rentner [] Fischer Johann, Obernau, Tüncher [] Fleckenstein Konrad, Mainaschaff, Gemeindekassier [] Urban Josef, Stockstadt, Fabrikarbeiter [] Huhn Jakob, Goldbach, Schneider [] Dorn Adolf, Hösbach, Buchhalter [] Ritter Hermann, Großostheim, Gemeindekassenleiter [] Wähle. SPD Liste 2 [] und Anstand und Sauberkeit sind gewährleistet! [] Druckerei Hans Tübel, Aschaffenburg
era Kommunalwahl in Bayern
Vorwurf, die CSU habe bei der vorherigen Wahl 1952 durch Koalitionen den Wählerwillen verfälscht
Aufruf zur Wahl der SPD
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geographic Bayern
Aschaffenburg
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institution Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
language German
publishDate 1956
spellingShingle Eine schwere Last
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Druckerei Hans Tübel, Aschaffenburg
[Grömling, Willy, Kerpes, Josef, Hock, Valentin, Schwarz, Christoph, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU), Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE), Kandidatenvorstellung, Kommunalwahl, Parteiprogramm, Wahl]
thumbnail http://hdl.handle.net/11088/EC0787D7-7C7E-4590-BC31-FF6F5F40748A
title Eine schwere Last
topic [Grömling, Willy, Kerpes, Josef, Hock, Valentin, Schwarz, Christoph, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU), Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE), Kandidatenvorstellung, Kommunalwahl, Parteiprogramm, Wahl]
url http://hdl.handle.net/11088/DF11C9D7-AF84-48BD-80B9-E1AA3FE453B2