Ihr Abgeordneter: . Helmut Rohde
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Abgeordneter: [] Helmut Rohde [] Bundesminister [] SPD [] Sozialdemokraten [] Im Mittelpunkt: Arbeit und Bildung [] Arbeit und Bildung haben stets im Mittelpunkt meiner politischen Tätigkeit in Bonn gestanden. Für Jahre (1969 bis 1974) h...
Main Authors: | , , |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
03.10.1976
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/11AD23B3-F91E-415B-AC51-B432BB347872 |
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author | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirk Hannover Endlein, Axel braunschweig-druck GmbH |
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collection | AdsD leaflets |
dateSpan | 03.10.1976 |
description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals;
Ihr Abgeordneter: [] Helmut Rohde [] Bundesminister [] SPD [] Sozialdemokraten [] Im Mittelpunkt: Arbeit und Bildung [] Arbeit und Bildung haben stets im Mittelpunkt meiner politischen Tätigkeit in Bonn gestanden. Für Jahre (1969 bis 1974) habe ich als Parlamentarischer Staatssekretär an der Seite von Walter Arendt am Ausbau unserer sozialen Sicherung und an einer modernen Arbeitspolitik mitgewirkt. Das neue Rentenrecht, das Betriebsverfassungsgesetz, der verbesserte Unfallschutz, die Leistungen für die Behinderten - das sind Marksteine auf dem Weg unserer sozialen Sicherung. Es war ein richtiger Weg. [] Besonders in den letzten Jahren haben wir das erfahren. Unser Netz sozialer Sicherheit hat entscheidend dabei geholfen, daß die Bundesrepublik politisch und sozial stabiler geblieben und schneller in den Aufschwung gekommen ist als die meisten vergleichbaren Industrieländer. [] Wie sehr eine soziale Politik den Bedürfnissen und Empfindungen der Menschen entspricht, habe ich auch in meinem hannoverschen Wahlkreis durch den engen Kontakt mit der Bevölkerung erfahren. [] Für mich war und ist Sozialpolitik immer auch angewandte Humanität. Sie ist das Gegenteil von Ellenbogenpolitik, die auf die sozialen Bedürfnisse und die gesellschaftspolitischen Notwendigkeiten keine Rücksicht nimmt. [] Verantwortung als Bundesbildungsminister [] Gestützt auf meine Erfahrungen in der sozialen Entwicklung habe ich 1974 als Bundesbildungsminister Verantwortung übernommen. Auf dem "undankbarsten Job", den Bonn nach Aussage der Süddeutschen Zeitung zu vergeben hat, setze ich mich dafür ein, daß die von uns geöffneten Türen zu besseren Bildungsmöglichkeiten nicht wieder zugeschlagen werden. [] Die Fortschritte, die seit derÜbernahme der Regierungsverantwortung durch die Sozialdemokraten im Bund für das deutsche Bildungswesen erreicht worden sind, können sich wahrlich sehen lassen. Zum Beispiel: [] Der Bildungsetat von Bund, Ländern und Gemeinden wurde auf rund 60 Milliarden DM verdoppelt. Insgesamt wurden seit 1970 über 250 Milliarden DM für die Bildung ausgegeben. [] Die Zahl der Kindergartenplätze wuchs von 1.160.700 (1970) auf etwa 1.500.000 (1975). [] Die Zahl der Absolventen mit Realschul- oder vergleichbarem Abschluß wuchs von jährlich 143.800 (1970) auf 213.000 (1975). [] Die Hochschulreife erwarben 1970 91.500 Schüler; 1975 waren es rund 173.500. [] 1970 gab es rund 390.000 Lehrer; 1975 waren es 475.000. [] Auf dem Erreichten aufbauen und soziale Gerechtigkeit verwirklichen [] Auf dem bisher Erreichten aufbauend muß auch in diesem Bereich der Gedanke der sozialen Gerechtigkeit und der gleichen Chancen für alle jungen Menschen verwirklicht werden. Das heißt zum Beispiel, daß Bildungsreform die berufliche Bildung einbeziehen muß. [] In den letzten Jahren sind für neue Ausbildungskapazitäten im Bundeshaushalt sehr viel mehr Mittel bereitgestellt worden als früher. Auch für die kommenden Jahre hat der Bund finanzielle Verpflichtungen übernommen: zusammen über eine Milliarde DM zusätzlich für die berufliche Bildung. [] Für fast die Hälfte aller Auszubildenden wurden zukunftsweisende Ausbildungsordnungen erlassen. [] Von der Reform der beruflichen Bildung lassen wir uns von konservativen Widerständen nicht abbringen. Sie bleibt bildungspolitisches Thema. Sicherzustellen, daß ausreichend Ausbildungsplätze bereitstehen, und die Qualität der beruflichen Bildung gleichwertig zu anderen Bildungswegen zu entwickeln, das ist aus menschlichen, aus sozialen und aus wirtschaftlichen Gründen notwendig. Junge Menschen können erwarten, daß die Gesellschaft sie gut ausgebildet ins Arbeitsleben aufnimmt. Und die Gesellschaft wird mehr und mehr begreifen, daß jeder gut ausgebildete junge Mensch ein Guthaben auf dem gemeinsamen Konto "sichere Zukunft" bedeutet. [] Kurskorrektur zugunsten der beruflichen Bildung heißt aber nicht, andere Bildungsbereiche zu vernachlässigen. Im Gegenteil. Wir arbeiten z. B. daran, daß der Numerus clausus nicht weiter wuchert und jungen Menschen den Zugang zur Hochschule versperrt. Die Zehntelnote im Durchschnitt des Abiturs darf nicht über den Lebensweg eines Jugendlichen entscheiden. Zusammen mit Bundeskanzler Helmut Schmidt habe ich ein konkretes Programm für die Zurückdämmung des Numerus clausus vorgelegt. Seine Verwirklichung treiben wir tatkräftig voran. [] Mir geht es um die Solidarität der Generationen. In ihrem Namen habe ich mich in der Sozialpolitik dafür eingesetzt, daß Rentner, sozial Schwache, Kranke und Behinderte nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Nicht nur in Bonn, sondern auch in Hannover, wenn es um Arbeitsplatz-Probleme oder um die Schaffung neuer Sozialeinrichtungen geht. Im Namen dieser Solidarität, dieses Zusammenhalts der Generationen setze ich mich heute zugunsten der jungen Menschen für ein offenes und leistungsfähiges Bildungswesen ein. Es sind die heute jungen Menschen, die am Ende dieses Jahrhunderts und weit in das nächste Jahrhundert hinein für unser Staatswesen, für unsere Wirtschaft und auch für unsere Sozialleistungen einstehen werden. Daß sich dieser Geist der Verantwortung füreinander in unserem Staat entwickelt, daß wir Verständnis füreinander haben, darauf muß es uns allen ankommen. [] Dafür bitte ich um Ihr Vertrauen. [] Helmut Rohde [] Helmut Rohde und Bundeskanzler Helmut Schmidt [] Im Gespräch mit Auszubildenden: Der Bundesminister für Wissenschaft und Bildung [] Bundesminister Helmut Rohde am Tage seiner Amtsübernahme [] Helmut Rohde [] 1925 in Hannover geboren und dort aufgewachsen. Kriegsgefangenschaft. Journalistische Arbeit. Studium an der Hochschule für Arbeit, Politik und Wissenschaft. Pressereferent im Niedersächsischen Sozialministerium. Seit 1945 Mitglied der SPD. Seit 1957 Mitglied des Deutschen Bundestages. [] Mitglied des Europäischen Parlaments. 1969 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung. Mai 1974 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft. Mitglied des Parteivorstandes der SPD und Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD. [] Verantwortlich: SPD-Bezirk Hannover, Axel Endlein, Hannover, Odeonstr. 15/16 - Druck: braunschweig-druck GmbH. [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Seit der Bundestagswahl vor vier Jahren ist verantwortliche Politik für unser Land nicht einfacher geworden. Die schwere Weltwirtschaftskrise hat uns alle vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: die Arbeitnehmer, unsere Wirtschaft und die Politiker. Sie alle stehen in der Verantwortung. Schließlich hängt bei uns jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. [] Heute können wir Ihnen bei aller gebotenen Vorsicht und Bescheidenheit sagen: Wenn wir uns umschauen in der Welt, dann brauchen wir mit der Situation unseres Landes nicht unzufrieden zu sein. Unsere Währung ist noch härter geworden. Die Preissteigerungen liegen niedriger als bei fast allen unseren Nachbarn. Die Renten sind sicher. Das Netz der sozialen Sicherung hat sich bewährt. Wir sind ein international ebenso geachteter wie gesuchter Partner. [] Jetzt kommt es darauf an, ruhig und beharrlich unseren Platz in der Welt auszubauen und den sozialen Frieden im Innern zu sichern und zu bewahren. Diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren unverhohlen auf die Krise gehetzt und uns bei unserer Politik für den Aufschwung oder im Bundesrat immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, sind dazu weder sachlich noch personell geeignet. Es wäre ein Risiko, ihnen in ihrem derzeitigen Zustand die Verantwortung für die zweitgrößte Handelsnation der westlichen Welt zu übertragen. [] Wir haben bewiesen, daß die Verantwortung für unser Land bei Sozialdemokraten in den besseren Händen ist. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Vertrauen für die Kandidaten der SPD. [] Helmut Schmidt [] Bundeskanzler [] Willy Brandt [] Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands [] Schwerpunkte unseres Regierungsprogramms 1976-80 [] Sozialdemokraten haben seit 1969, aufbauend auf der Leistung jedes einzelnen Bürgers, ein Deutschland geschaffen, das vielen Menschen als nachahmenswertes Modell gilt. Wir alle können stolz sein auf unser Land, die erworbene Achtung und Freundschaft in der Welt. [] Wir werden in der nächsten Legislaturperiode stetig und mit Bedacht an diesem Modell weiterarbeiten. [] 1. Vollbeschäftigung bleibt unser wichtigstes Ziel. [] Unsere Politik für den Aufschwung hat Erfolg. Wir halten den Kurs auf Vollbeschäftigung durch [] eine aktive Beschäftigungs- und solide Finanzpolitik, [] eine Forschungs- und Technologiepolitik, die die Modernisierung der Wirtschaft - auch für die mittelständischen Unternehmen - fördert, [] eine energische Berufsbildungspolitik. [] 2. Weshalb wir mehr Wert auf den Sozialstaat legen als andere Parteien: [] Der Sozialstaat schafft Sicherheit und "soziales" Vermögen für alle. [] Unser Netz der sozialen Sicherung garantiert persönliche Freiheit. [] Es begründet den beispielhaften sozialen Frieden in unserem Land. [] Wir werden das Erreichte sichern und das Netz der sozialen Sicherung noch dichter machen. Dazu drei Beispiele: [] Die dynamische Rente bleibt. Darauf können sich die Rentner heute und die jetzt arbeitende Generation auch künftig verlassen. [] Den jungen Familien soll durch einen zinsgünstigen Kredit der gemeinsame Start erleichtert werden. [] Verbesserung des Wohngeldes. [] 3. Unsere Reformpolitik wird weitergehen. [] Die von uns begonnene Politik für mehr qualifizierte Ausbildungsplätze wird mit aller Energie fortgeführt. [] Für die meisten Hochschulfächer fordern wir, daß der Numerus clausus alsbald abgeschafft wird. [] Wir fördern das private Wohnungseigentum, [] Unser Gesundheitssystem muß wirtschaftlicher und gerechter werden. [] Am begonnenen Umweltschutz arbeiten wir weiter. [] 4. Wir setzen die Politik der aktiven Friedenssicherung und der Verständigung fort. [] Die Außenpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts hat uns Vertrauen in aller Welt gewonnen. Unser Ansehen ist beträchtlich gewachsen, unser Rat gesucht, unser Beispiel gefragt. Zu dieser Politik gibt es keine Alternative; gerade wenn die europäische Einigung weitergehen soll. [] HELMUT SCHMIDT MUSS BUNDESKANZLER BLEIBEN. [] Mit Helmut Schmidt haben wir einen erfahrenen, sachkundigen und international angesehenen Staatsmann an der Spitze. Ihm ist es zu verdanken, daß unser Land die Gefahren der Weltwirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert hat. Angesichts einer in vielen anderen Ländern immer noch schwierigen Lage ist es doppelt wichtig, daß Helmut Schmidt Bundeskanzler bleibt. |
era | SPD-Wahlkampfwerbung und Kandidatenvorstellung anläßlich der Bundestagswahl am 3.10.1976. |
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