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HEIMATVERTRIEBENE! [] Eine tiefe Bestürzung und Verbitterung hatte die Heimatvertriebenen dieses Landes ergriffen, als vor einigen Wochen die Besatzungsmacht mit einem Federstrich die Flüchtlingswahlkreise verbot. Es sah so aus, als wolle man den Zustand verewigen, daß die Ausgewiesenen als Menschen zweiter Klasse vor der Tür des Bayerischen Hauses stehen. Es sah so aus, als böte sich den Heimatvertriebenen keine Chance mehr, ihrer Millionenzahl entsprechend im deutschen Bundestag vertreten zu sein, als würde sich das beschämende Beispliel [!][Beispiel] des Bayerischen Landtages wiederholen, in dem unter 180 Abgeordneten 4 (!) Flüchtlinge das soziale Gewicht von zwei Millionen Ausgewiesenen repräsentieren. Die Aussicht, über die Weimarer Parteien eine gerechte parlamentarische Vertretung im ersten deutschen Bundestag zu erreichen, war nicht gegeben. Nur ein Ignorant kann meinen, daß die Flüchtlinge bedenkenlos ihre Stimme den alten Parteien geben, die sie in den vergangenen Jahren mit leeren Redensarten abgespeist und [] aufs tiefste enttäuscht [] haben. Die weitaus größte Zahl der [...]usgewiesenen sah sich vor die Frage gestellt entweder der Wahl fernzubleiben und so ihr Mißtrauen gegenüber diesen Parteien zu demonstrieren, oder aber sich als letzte Mittel und als Protest gegen die menschenunwürigen [!] Zustände in ihren Lebensbedingungen dem Kommunismus in die Arme zu werfen. Dieses Spiel mit dem Feuer würde in ein unabsehbares Chaos führen und in Blut und Tränen ersticken. Dieser Entwicklung konnte der Neubürgerbund als die stärkste Organisation der Heimatvertriebenen in Restdeutschland nicht tatenlos zusehen. Das hoffnungslose Elend, im dem wir Ausgewiesenen zu ersticken drohen, braucht Männer im deutschen Bundestag, die sich aus tiefer Verpflichtung und nicht als Parteifunktionäre für die Besserung unserer Notlage einsetzen. Das sich wieder aus dem Staube erhebende deutsche Vaterland muß aus seiner Erstarrung her ausgerissen und zu einer rücksichtslosen Hilfsaktion für uns aufgerüttelt werden die wir als einzige den Krieg bezahlt haben mit dem Verlust unserer Habe und Existenz und mit dem Raub unserer Heimat. Nicht Speichellecker und Leisetreter, sondern aufrechte Männer, die sich in Jahren harter Arbeit um die Vertriebenen verdient gemacht haben, sollen Anwälte unserer Rechte sein. Weder ließ die Militärregierung eine Flüchtlingspartei zu, noch genehmigte sie den von uns zur Lizenzierung eingereichten [] "Block der Heimatvertriebenen". [] Wir haben in letzter Minute gehandelt. Die alten Parteien forderten von uns die Parteimitgliedschaft und wollten uns mit einem lächerlichen Anteil auf der Kandidatenliste abspeisen. Sie waren auch nicht bereit, unsere Forderungen vollinhaltlich anzuerkennen. Wir Heimatvertriebenen aber sind mißtrauisch geworden gegenüber den Sirenenklängen der alten Parteien, die uns [] als Stimmvieh mißbrauchen [] aber uns die primitivsten Menschenrechte vorenthalten wollen. Wir haben kein Verständnis für weltanschauliche Streitigkeiten oder Parteigezänk. Lediglich die WAV vertreten durch den vielbelästerten Alfred Loritz, schloß mit uns ein großzügiges Abkommen, ohne uns zu Parteiknechten abzustempeln. Wir wurden als Gleichberechtigte anerkannt und erhielten den uns gebührenden Anteil an der Kandidatenliste. Alfred Loritz erkannte unsere Forderungen nach einem gerechten Lastenausgleich nach Verwirklichung der Boden- und Siedlungsreform, nach Flüchtlingskrediten und Regelung der Pensions- und Rentenfrage, nach Erhöhung der Fürsorgesätze, nach Einstellung von Flüchtlingen im öffentlichen Dienst usw. schriftlich an. In der WAV wollen wir als sozial Entrechtete gemeinsam kämpfen mit den Habenichtsen der einheimischen Bevölkerung, mit jenen Millionen, die ähnlich uns in den drückenden Verhältnissen der Armut leben. Wir wollen kämpfen für ein sozial gerechtes, anständiges und sauberes Deutschland. Rücksichtslos werden wir sein gegen Währungsgewinnler und Schieber, gegen Stammesegoisten und politische Ehrgeizlinge. Die sudetendeutsche, die schlesische, die ostpreußische und die südostdeutsche Volksgruppe haben sich unter Zurückstellung aller Sonderinteressen in einem feierlichen Vertrag geeinigt, die Liste der WAV zu wählen. [] Es gibt keinen anderen Weg [] das soziale Gewicht der zwei Millionen Vertriebenen in Bayern durch ihre Repräsentanten im ersten deutschen Bundestag zum Ausdruck zu bringen. Unser Programm ist kurz: mit kühlem Verstand eintreten für die Behebung der furchtbaren materiellen und seelischen Not unserer Schicksalsgefährten, und mit heißem Herzen die Welt aufzufordern, uns die gegen alles göttliche und menschliche Recht geraubte Heimat wiederzugeben. Dafür wollen wir ehrlich und treu eintreten [!] So wahr uns Gott helfe! [] NEUBÜRGERBUND [] Günter Götzendorff [] Landesvorsitzender [] Willst Du wieder Stimmvieh sein? [] Bisher hat man uns belogen und betrogen, wenn es um unsere Stimmen ging. [] Männer des Vertrauens [] in der größten Vertriebenen Organisation des Neubürgerbundes und den Verbänden der Volksgruppen, jahrelang als unerschrockene Anwälte unserer Forderungen erprobt, sollen [] Sprecher der Vertriebenen [] im ersten deutschen Bundestag sein! Keine der alten Parteien hat uns ausreichende Plätze auf ihrer Liste gesichert oder eine entsprechende Anzahl Heimatvertriebener nominiert. [] Nur die WAV [] hat uns als Gleichberechtigte anerkannt. Keine Stimme darf verloren gehen! Zaudert nicht, handelt! Laßt Euch durch lügnerische Verdrehungen nicht beeinflussen. Schaut Euch die Männer an! Wer die wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung wählt, gibt seine Stimme einem heimatvertriebenen Schicksalsgefährten. [] Wählt alle WAV [] Verantwortlich: Neubürgerbund, Landesleitung, Passau, Hl. Geistgasse 10 [] Druck: A. Uri, Eggenfelder
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