Millionenarbeitslosigkeit droht!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Millionenarbeitslosigkeit droht! [] Die Krankheit der Arbeitslosigkeit fängt immer harmlos an. Deswegen glauben Optimisten nicht an sie; eines Tages ist sie fürchterlich da. [] Vor zwanzig Jahren begann es in Westdeutschland so: [] Sommer 192...

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Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Hamburg, Auerdruck GmbH, Hamburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1949
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/AD05FF40-9E4B-4DCB-BB2E-1BD38B8E7445
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author Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Hamburg
Auerdruck GmbH, Hamburg
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Auerdruck GmbH, Hamburg
collection AdsD leaflets
dateSpan 1949
description Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Millionenarbeitslosigkeit droht! [] Die Krankheit der Arbeitslosigkeit fängt immer harmlos an. Deswegen glauben Optimisten nicht an sie; eines Tages ist sie fürchterlich da. [] Vor zwanzig Jahren begann es in Westdeutschland so: [] Sommer 1929 800000 [] Sommer 1930 1500000 [] Sommer 1931 2400000 [] Sommer 1932 3500000 [] Und heute setzt eine verteufelte Parallele ein: [] Sommer 1948 300000 [] Sommer 1949 1250000 [] Sommer 1950 ? [] Sommer 1951 ? [] Droht neue Arbeitslosigkeit? Das ist die Sorge aller, die sich an die verhängnisvolle Entwicklung der Jahre 1923 bis 1933 erinnern. Es ist die Existenzfrage aller Berufe und aller Schichten unseres Volkes, der Arbeiter, Angestellten und Beamten, der Einzelhändler und Handwerker wie der Rentner, daß es nicht wieder so weit kommt wie damals, 1932. [] Wir alle haben heute jene Reserven nicht, die uns damals zur Verfügung standen. Heute leben wir von der Hand in den Mund. Heute würde uns die Millionenarbeitslosigkeit sofort mit brutaler Hörte treffen. Arbeitslosigkeit bedeutet Umsatzrückgang, Umsatzrückgang bedeutet Steuerrückgang, Steuerrückgang bedeutet Schrumpfung der Mittel für öffentliche Aufträge und Unterstützungen. [] Gewiß gibt es noch optimistische Zeichen. Eine Reihe Preise, unerträglich hoch geklettert, sind seit Jahresbeginn gefallen. Das wäre gesund, wenn nicht eine ganze Million Arbeitslose hinzugekommen wäre. Die heutige Wirtschaft ist nicht fähig, die neuen Kräfte aufzunehmen, jene Menschen, die ins Leben traten, Kriegsgefangene, die heimkehrten, Flüchtlinge und Sparer, die ihren letzten Groschen durch die Geldreform verloren hatten - sie alle verdienen nicht die Schmähworte "ehemalige Schwarzmarkthändler" oder "abgebaute Bürokraten" mit denen Prof. Erhard die Arbeitslosen heute von sich weisen will. [] Was aber tut unsere heutige Wirtschaftspolitik der CDU/FDP-"Arbeitsgemeinschaft"? Sie möchte uns einreden, daß 1,25 Millionen Arbeitslose wenig bedeuten. Sie predigt den Optimismus der Worte, statt mit Taten zu wirken. Sie schafft der Industrie keine Kredite. Sie tut nichts für den Wohnungsbau. Ohne großzügige finanzielle Hilfe würde es dreißig, ja vierzig Jahre dauern, bis Deutschland wieder aufgebaut ist und jeder eine menschenwürdige Wohnung hat. Aber Arbeitslose müssen feiern ... [] Wir wissen um den Wert der Freiheit und werden alles tun, sie zu sichern. Aber wir wollen nicht die Freiheit der Arbeitslosen von der Arbeit, nicht die Freiheit der Rentner von einer angemessenen Altersversorgung, nicht die Freiheit der Wohnungslosen von der begründeten Aussicht, ihre Wohnungen wiederzuerlangen. Wir wollen keine Bezugscheine und keine Zwangswirtschaft. Wir wollen -ber [!] auch nicht die Willkür eines jeden Profitmachers nach seinem Belieben, sondern wir wollen eine vernünftige, von der ganzen Bevölkerung getragene Ordnung der Wirtschaft. [] Wir wollen die Freiheit von der Sorge um die Zukunft Deutschlands, die von allen Seiten her bedroht ist. Wir wollen die wirtschaftliche Grundlage für eine wirkliche Freiheit schaffen. Wir wollen dafür der Wirtschaftsentwicklung die richtigen Impulse geben, die ganze Wirtschaftskraft des deutschen Volkes auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren. Wir wollen Arbeit für alle. Wir wollen Wohlstand für alle. Wir wollen mehr Wohlstand als heute. [] WIE WIR Sozialdemokraten DAS ERREICHEN WERDEN: [] Politik der Vollbeschäftigung, um alle Arbeitslosen in Arbeit zu bringen und den Arbeitenden den Arbeitsplatz zu sichern - [] Investitionslenkung, um den erweiterungsbedürftigen Industrien und dem Wohnungsbau den Vorrang zu sichern, um das Bedürfnis des ganzen Volkes über die Gewinninteressen Einzelner zu stellen - [] Kreditlenkung und Kreditschaffung, um für alle wichtigen Vorhaben die Mittel bereitzustellen und die Vollbeschäftigung zu finanzieren - [] Politik des billigen Zinses, um die Preise zu senken, den Wohnungsbau trotz gestiegener Kosten zu verbilligen und dadurch die Mieten auf dem alten Stand zu halten - [] Politik steigender Reallöhne, indem die steigende Produktivität der deutschen Wirtschaft ganz überwiegend den Arbeitern und Angestellten zufließt, die mit ihrer erhöhten Kaufkraft Handel, Handwerk und Industrie befruchten - [] Sprengung der Monopole und Kartelle, echte Wettbewerbspreise an Stelle der Monopolpreise, um die Preise zu senken und Preiserhöhungen zu unterbinden. [] Das ist unsere Planwirtschaft! [] Das ist soziale Gerechtigkeit! [] SPD [] Herausgeber: SPD Hamburg - Druck: Auerdruck G.m.b.H., Hamburg.
era Kritik an der Wirtschaftspolitik, die von CDU und FDP bestimmt wird, und Warnung vor einer ständig steigenden Arbeitslosigkeit.
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geographic Hamburg
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institution Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
language German
publishDate 1949
spellingShingle Millionenarbeitslosigkeit droht!
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Hamburg
Auerdruck GmbH, Hamburg
[Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Hamburg, Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU), Freie Demokratische Partei (FDP), Arbeitslosigkeit, Planwirtschaft, Wirtschaftspolitik, Wohnungspolitik]
thumbnail http://hdl.handle.net/11088/D8621509-A16E-48E4-AC59-FC45144ABEDB
title Millionenarbeitslosigkeit droht!
topic [Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Hamburg, Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU), Freie Demokratische Partei (FDP), Arbeitslosigkeit, Planwirtschaft, Wirtschaftspolitik, Wohnungspolitik]
url http://hdl.handle.net/11088/AD05FF40-9E4B-4DCB-BB2E-1BD38B8E7445