Manfred Stolpe im Gespräch. Talk mit Gästen. Regine Hildebrandt - Kämpferin mit Herz. Forum Ostdeutschland
Bemerkungen: Eindruckplakat ohne Eindruck. - Regine Hildebrandt (26.04.1941, Berlin - 26.11.2001, Berlin), geborene Radischewski, Biologin und Politikerin. "An den Politikerinnen und Politikern der Bundesrepublik Deutschland fällt in erster Linie auf, daß sie seltsam farblos und austauschbar...
Main Authors: | , |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
2002
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/0D472E91-3F69-49A5-886C-714148597A26 |
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author | KNSK, Hamburg Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie e.V. |
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collection | AdsD posters |
dateSpan | 2002 |
description | Bemerkungen: Eindruckplakat ohne Eindruck. - Regine Hildebrandt (26.04.1941, Berlin - 26.11.2001, Berlin), geborene Radischewski, Biologin und Politikerin. "An den Politikerinnen und Politikern der Bundesrepublik Deutschland fällt in erster Linie auf, daß sie seltsam farblos und austauschbar erscheinen. Identifikationsfiguren, Vorbilder gibt es kaum unter ihnen.<NZ> Regine Hildebrandt war eine Frau, die sich aus dieser Masse wohltuend hervorhob, die schnörkellos redete, sich bis zum Letzten für ihre Ziele einsetzte und konsequent ihre Anschauungen vertrat, ohne sich nach dem Wind zu drehen. Dafür wurde sie, besonders in den neuen Bundesländern, hoch geschätzt und verehrt: Kosenamen wie "Mutter Courage des Ostens", "Stimme des Ostens" und "Rächerin der Enterbten" sind ein beredtes Zeugnis dafür. Ihr unangepaßtes Auftreten wurde häufig zur Zielscheibe ihrer politischen Gegner, vor allem da, wo ihr sachlich nicht beizukommen war (z. B. Der Spiegel, 1. Juni 1998; Die Welt, 26. April 2001).<NZ> Regine Radischewski wurde am 26. April 1941 in Berlin geboren. Ihr Vater war Pianist und Korrepetitor an der Staatlichen Ballettschule, ihre Mutter Hausfrau, später Inhaberin eines kleinen Tabakladens. Zur Familie gehörte außerdem ein vier Jahreälterer Bruder.<NZ> Nach dem Abitur 1958 studierte sie von 1959 bis 1964 Biologie an der Berliner Humboldtuniversität. 1966 heiratete sie Jörg Hildebrandt, 1968 folgte ihre Promotion, 1969 wurde das erste von drei Kindern geboren. Von 1964-1978 war Regine Hildebrandt stellvertretende Leiterin der Pharmakologischen Abteilung im VEB Berlin-Chemie, anschließend bis 1990 Bereichsleiterin in der Zentralstelle für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten Berlin (Schwerpunkt Diabetesforschung). Als "Säulen ihres Lebens" bezeichnete sie einmal "Beruf, Familie, Freunde, Domkantorei".<NZ> Mit der Wende 1989 kam die Erkenntnis, daß es an der Zeit sei, sich politisch zu engagieren nachdem Regine Hildebrandt zu DDR-Zeiten in Opposition zum System gestanden hatte. Zuerst beteiligt bei der Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt", trat sie später der neugegründeten SPD bei und kam ins erste frei gewählte Parlament der DDR: von April bis August 1990 war sie Ministerin für Arbeit und Soziales im Kabinett de Mazière.<NZ> Vom November 1990 an war Hildebrandt Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg. Im Juli 1996 wurde ihre Brustkrebserkrankung publik. Trotz Chemotherapie und Bestrahlungen arbeitete sie bereits kurz nach der Operation im Ministerium weiter. Ihr offensiver Umgang mit der Krankheit und der ungebremste Einsatz für die ihr wichtigen Anliegen machte vielen ebenfalls von Brustkrebs betroffenen Frauen Mut.<NZ> Bei den Landtagswahlen 1999 errang Regine Hildebrand unangefochten wieder ihr Direktmandat, die SPD verlor jedoch die absolute Mehrheit. Hildebrandt sprach sich für eine Koalition mit der PDS aus, Ministerpräsident Stolpe entschied sich jedoch für die CDU, die Hildebrandt stets als kontraproduktiv erlebt hatte. Für Regine Hildebrandts geradlinigen Charakter gab es nur eine mögliche Konsequenz: sie legte im Oktober 1999 ihr Mandat nieder und schied aus dem Kabinett aus. Die Hochachtung, die ihr besonders in den neuen Bundesländern entgegengebracht wurde, wuchs dadurch noch mehr zu viele Politiker hatte man erlebt, die sich jedem Kurswechsel ungeniert anpassen konnten.<NZ> Im Dezember 1999 wurde Hildebrandt erneut in den SPD-Parteivorstand gewählt.<NZ> Nach dem Ausscheiden aus dem Brandenburger Kabinett war sie als Mitglied des SPD-Bundesvorstandes und des Forums Ostdeutschland in den neuen und alten Bundesländern unterwegs, um Politik zu vermitteln, Brücken zu schlagen und Verständnis füreinander zu fördern.<NZ> Im April 2001 konnte sie zu ihrem 60. Geburtstag noch einmal Glückwünsche aus aller Welt entgegennehmen. Die Krebserkrankung war zu dieser Zeit bereits weit fortgeschritten. Wie in ihrem ganzen Leben ging sie auch dann in die Offensive: anstatt sich in ihrem Mehr-Generationen-Haus in Woltersdorf bei Berlin zu verstecken, gab sie Interview auf Interview. Sie setzte sich dabei stark für die Hospizbewegung und für die Möglichkeit aktiver Sterbehilfe in Deutschland ein.<NZ> Im November 2001, eine Woche vor ihrem Tod, wurde sie auf dem SPD-Parteitag in Nürnberg mit dem besten Ergebnis aller KandidatInnen wieder in den Vorstand gewählt.<NZ> Regine Hildebrand verstarb am 26. November 2001 im Kreis ihrer Familie in Berlin-Woltersdorf.<NZ> Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen zeigen, wie beliebt und geachtet Regine Hildebrandt war (z. B. Gustav-Heinemann-Bürgerpreis 1993, Hamm-Brücher-Medaille 1993, Förderpreis der Solidarität 1997, Fritz-Bauer-Preis 2000, Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2001). Jahrelang führte Deutschlands "Frau des Jahres 1991" die Meinungsumfragen in Brandenburg als populärste Politikerin an. <NZ> Dr. Regine Hildebrandt hat zahlreiche wissenschaftliche Werke, aber auch politische Aufsätze und Abhandlungen veröffentlicht." (Auszug aus: Luise F. Pusch, FemBio, www.fembio.org/frauen/regine-hildebrandt/shtml)<NZ>In Würdigung der Leistungen Regine Hildebrandts und der daraus sich ergebenden Verpflichtungen für zukünftiges Handeln führte Manfred Stolpe in seiner Funktion als Vorsitzender des "Forums Ostdeutschland der Sozialdemokratie e.V." ab Herbst 2002 eine Veranstaltungsreihe, die (vorläufig) bis in den Herbst 2004 fortgesetzt wird, durch. Der Titel der Veranstaltungsreihe "Regine Hildebrandt - Kämpferin mit Herz" ist mit dem Titel eines Buches identisch, das am 26. April 2002, dem Tag, an dem R.H. 61 Jahre alt geworden wäre, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde (Christiane Landgrebe (Hg.), Regine Hildebrandt - Kämpferin mit Herz. Erinnerungen u.a. von Alfred Biolek, Lothar Bisky, Norbert Blüm, Hans-Otto Bräutigam, Matthias Platzeck, Johannes Rau, Richard Schröder, Wilma Simon, Ingrid Stolpe, Richard von Weizsäcker. Verlag H.H.W. Dietz Nachf., Bonn, April 2004). |
era | Veranstaltungsreihe "Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie e.v." |
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geographic | Deutschland (BRD) |
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institution | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
language | German |
publishDate | 2002 |
spellingShingle | Manfred Stolpe im Gespräch. Talk mit Gästen. Regine Hildebrandt - Kämpferin mit Herz. Forum Ostdeutschland KNSK, Hamburg Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie e.V. [Hildebrandt, Regine, Stolpe, Manfred, Bildnis/Persönlichkeit, Signet Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie, Foto, Porträt] |
thumbnail | http://hdl.handle.net/11088/5BABA6BD-5270-4AD9-92B9-1DAB8C5057C5 |
title | Manfred Stolpe im Gespräch. Talk mit Gästen. Regine Hildebrandt - Kämpferin mit Herz. Forum Ostdeutschland |
topic | [Hildebrandt, Regine, Stolpe, Manfred, Bildnis/Persönlichkeit, Signet Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie, Foto, Porträt] |
url | http://hdl.handle.net/11088/0D472E91-3F69-49A5-886C-714148597A26 |