Wer hat das Geld ... das Dir fehlt?
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Wer hat das Geld ... [] das Dir fehlt? [] Weißt Du ... [] daß 80 v.H. aller Arbeiter und Angestellten im Durchschnitt mit 40 DM in der Woche nach Hause gehen, [] daß 16- und 17jährige Metallarbeiter 50-55 Pfennig in der Stunde verdienen - da...
Main Authors: | , |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
18.06.1950
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/D4AD3ECA-CA68-41EA-9DE9-0BCAA90C459D |
_version_ | 1771405053743071232 |
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author | Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Landesvorstand Nordrhein-Westfalen Alster-Druck GmbH, Hamburg |
author_facet | Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Landesvorstand Nordrhein-Westfalen Alster-Druck GmbH, Hamburg |
collection | AdsD leaflets |
dateSpan | 18.06.1950 |
description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals;
Wer hat das Geld ... [] das Dir fehlt? [] Weißt Du ... [] daß 80 v.H. aller Arbeiter und Angestellten im Durchschnitt mit 40 DM in der Woche nach Hause gehen, [] daß 16- und 17jährige Metallarbeiter 50-55 Pfennig in der Stunde verdienen - das macht 22-24 DM in der Woche, [] daß es in der Textilindustrie 15- und 16jährige Mädel gibt, die mit 28 und 30 Pfennig pro Stunde nach Hause geschickt werden, [] daß es mehr als 350000 Bergarbeiter gibt, die bei schwerster Arbeit im Durchschnitt 190 DM im Monat ausbezahlt bekommen? [] Natürlich weißt Du das alles, denn Du gehörst ja mit zu denen, die zu wenig verdienen, um menschenwürdig leben zu können. [] Volle Läden - leere Taschen [] Du möchtest so gerne kaufen: Kleider für Deine Frau, Spielzeug für die Kinder, einen Anzug oder ein Paar anständige Schuhe; es fehlt doch an allen Ecken und Enden. [] Aber Du kannst Dich drehen und wenden wie Du willst: wenn Miete, Gas, Wasser und Licht bezahlt sind, dann reicht der Rest nicht mehr aus, um rundzukommen. [] Gehörst Du auch schon zu den Hunderttausenden, die heimlich beim Kaufmann anschreiben lassen? Der Nachbar soll es nicht merken, aber der Nachbar tut es auch schon, ebenfalls heimlich. [] Von einem Zahltag zum anderen wachsen die Schulden. Du hoffst einmal herauszukommen, aber immer größer wird die Schuldenlast. [] Weißt Du, wer das Geld hat, das Dir fehlt? [] In Nordrhein-Westfalen gibt es einige Dutzend Millionäre. Sie heißen Thyssen, Stinnes, Pferdmenges, Roelen, Zangen usw. Sie verdienen Millionen, weil sie das einstecken, was Du an Lohn zu wenig bekommst. Allein diejenigen von ihnen, die Besitzer der "entflochtenen" Konzerne sind, hatten im Jahre 1949 einen Reinverdienst von 250 Millionen DM. [] Glaubst Du, daß die beim Kaufmann anschreiben lassen? [] Sind 250 Millionen DM zum Leben zu wenig? [] Die Landesregierung unter Führung des CDU-Ministerpräsidenten Arnold schenkte den Großverdienern in den Jahren 1949 und 1950 bis jetzt zu ihren 250 Millionen Reingewinn noch 404 Millionen DM durch Ermäßigung der Steuern der Reichen. [] 17 Milliarden DM haben diese "armen Millionäre" seit der Währungsreform in den verschiedenen Industrien an Rhein und Ruhr angelegt. [] Das sind die Leute, die Deiner Familie das Brot und Deinen Kindern die Freude stehlen. [] Die große Sorge der großen Herren [] Nur eine Sorge haben die paar Dutzend Millionäre unseres Landes: Du sollst niemals merken, daß ihr Reichtum von Deiner Arbeit kommt. Darum legen sie das durch Deine Arbeit erworbene Geld in den verschiedensten Formen an. [] Unter anderem kaufen sie auch Zeitungen und Redakteure, die Dir sagen müssen, daß es so richtig ist, daß Du Kohldampf schiebst und die großen Herren das Geld einstecken. Das ist eben ihre "freie Marktwirtschaft". Sie lassen sich die Zeitungen, die Dich so verdummen sollen, auch noch von Dir bezahlen. [] Sie kaufen den Nordwestdeutschen Rundfunk und sie kaufen auch politische Parteien. Jede hat einen anderen Namen, jede sagt Dir auf eine andere Art, warum es so sein muß, daß Du schlecht lebst. Die eine nennt sich CDU, die zweite FDP, andere nennen sich wieder anders. Aber alle haben die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß es den Millionären nicht an den Kragen geht, daß alles so bleibt wie es ist: daß der kleine Mann weiter Kohldampf schiebt und nichts zu sagen hat und die großen Herren weiter prassen und alles zu sagen haben. [] In einem aber haben sie alle dieselbe Sprache, wenn es nämlich gegen die Kommunisten geht. [] Warum hetzen sie eigentlich alle gegen die Kommunisten ... [] Die KPD sagt Dir rückhaltlos die Wahrheit. Sie sagt Dir, daß Dir nichts geschenkt wird, sondern daß man für ein besseres Leben kämpfen muß. Du mußt zusammen mit dein Kumpel, dem es genau so dreckig geht wie Dir, im Betrieb und in der Gewerkschaft verlangen, daß Lohnforderungen gestellt werden und der Kampf gegen die Großkapitalisten energisch geführt wird. Die KPD sagt Dir, daß Du Dich freimachen mußt vom gedankenlosen Mittrotten, daß wir alle handelnde Menschen werden müssen. Sie sagt Dir, daß die Dinge erst dann anders werden können, wenn die Millionäre zum Teufel gejagt sind. [] Deswegen hetzen die Millionäre und ihre bezahlten Kreaturen gegen die KPD [] ... und gegen die Deutsche Demokratische Republik [] In der Deutschen Demokratischen Republik sind die großen Herren entmachtet. Sie können keine Zeitungen und keine politischen Parteien mehr kaufen. Dort gehören die großen Fabriken dem Volke. Dort sind jetzt verdiente Arbeiter Fabrikdirektoren. Dort können die Kinder der Arbeiter studieren und lernen, wozu sie Lust und Begabung haben. Dort gehören die großen Hotels in den Kurorten den Arbeitern und den übrigen Werktätigen, damit sie sich erholen können. Dort haben die Bank- und Konzernherren nichts mehr zu melden. [] Verstehst Du jetzt, warum die Großkapitalisten Gift und Galle speien gegen die Deutsche Demokratische Republik? [] Verwirrte Menschen lassen sich leichter betrügen [] Um das arbeitende Volk noch mehr zu verwirren, hetzen sie nicht nur, sondern haben auch ein teuflisches Lohnsystem ausgeheckt. Das REFA-System genügt ihnen nicht mehr. Jetzt haben sie die "Analytische Arbeitsplatzbewertung" ausgeknobelt. Das sieht so aus, daß es in einer Fabrik mit 400 Arbeitern manchmal 300 verschiedene Löhne gibt. [] Die Arbeiterin, die mit der linken Hand arbeitet, erhält zwei Pfennige mehr als die, die rechts arbeitet. Man betrügt sie alle beide, die eine etwas mehr als die andere. So wird der eine gegen den anderen ausgespielt, denn nur wenn die Arbeiter verwirrt und uneinig sind, kann man sie betrügen. Wenn die Arbeiter klar sehen und sich einig sind, ist es mit der Herrlichkeit der großen Betrüger vorbei. [] Erinnert Euch! [] 1945 waren die Millionäre plötzlich nicht mehr zu sehen. Sie schlotterten vor Angst und wagten sich nicht ans Tageslicht. Sie schickten ihre zweite Garnitur vor, und Schumacher von der SPD sagte Dir, daß es keine Kapitalisten mehr gäbe. Die KPD aber sagte Dir, die Kapitalisten seien alle noch da, sie hätten sich nur verkrochen und spekulierten auf die Uneinigkeit der Arbeiter, um wieder frech werden zu können. Die KPD behielt recht. [] Du und Deine Kumpels, Ihr habt mit knurrenden Magen die Fabriken wieder aufgebaut, die Produktion in Gang gebracht, die Zechen vor dem Ersaufen gerettet. Damals wagte keiner, Euch dazwischenzureden. Heute aber sind die Kohlenbarone und Stahlkönige wieder Herr in dem Hause, das Ihr aufgebaut habt. Sie machen Euch sogar das allermindeste Recht - das Mitbestimmungsrecht - streitig. [] Dabei stellen sich die Adenauer-Arnold und die übrigen Regierungs-"Größen" schützend vor die Millionäre. [] Erinnert Euch: Es hat einmal eine Zeit gegeben, in der der britische Außenminister Bevin erklärte, er wolle in Westdeutschland "ein Stück Sozialismus" errichten. Von Sozialisierung spricht schon lange kein Mensch mehr. Wie kann man auch sozialisieren in einem Lande, wo McCloy durch seinen ersten Knecht Adenauer die Herrschaft ausübt? [] Die Kommunisten sagen Euch: [] Das Mitbestimmungsrecht und die übrigen Forderungen des werktätigen Volkes werden nur durch den entschlossenen Kampf aller Schaffenden in Hütte und Schacht, in Betrieb und Büro verwirklicht. [] Der Ausweg [] Kumpel von Rhein und Ruhr, Du bist unzufrieden. Du willst mehr Lohn und ein besseres Leben. Du hast recht. Aber es genügt nicht, unzufrieden zu sein. Du mußt handeln, zusammen mit allen übrigen, die auch besser leben wollen. [] Denke immer daran, daß alle Deine berechtigten Forderungen, alle Deine Hoffnungen und Wünsche nur in einem einheitlichen, unabhängigen demokratischen Deutschland verwirklicht werden können. [] Wenn Du am 18. Juni zur Wahl gehst, dann denke daran, daß die ommunisten für ein Deutschland kämpfen, in dem nicht mehr fremde und einheimische Konzernherren und Junker das Volk knebeln und ausplündern. Daß die Kommunisten für ein Deutschland der friedlichen Arbeit und des Wohlstands für alle kämpfen. [] Kämpfe gemeinsam mit den Kommunisten, den mutigen Verfechtern Deiner wirklichen Interessen. [] Zeige den in- und ausländischen Konzernherren und ihren gekauften Politikern am 18. Juni, daß Du nun weißt, wohin Du gehörst. [] WÄHLE KPD! [] Landesvorstand der KPD Nordrhein-Westfalen [] Druck: Alster-Druck GmbH., Hamburg 36, Valentinskamp 40-42 |
era | KPD-Kritik am Kapitalismus in der Bundesrepublik und Verweis auf die arbeiterfreundlichen Zustände in der DDR. Wahlkampfwerbung zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 18.6.1950. |
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geographic | Nordrhein-Westfalen Deutsche Demokratische Republik (DDR) Bundesrepublik Deutschland (BRD) |
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institution | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
language | German |
publishDate | 18.06.1950 |
spellingShingle | Wer hat das Geld ... das Dir fehlt? Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Landesvorstand Nordrhein-Westfalen Alster-Druck GmbH, Hamburg [Adenauer, Konrad, Arnold, Karl, Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Landesvorstand Nordrhein-Westfalen, Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU), Freie Demokratische Partei (FDP), Kapitalismus, Kommunismus, Landtagswahl, Preissteigerung, Presse, Film, Funk und Fernsehen, Illustration, Karikatur, Geld, Karikatur, Kapitalist, Fabrik, Hand, Rundfunksender] |
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