Sozialpolitik . Damit Frankfurt gewinnt!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Sozialpolitik [] "Gerechtigkeit! Wir sind füreinander verantwortlich. Sozialpolitik soll Bürger vor Not und Isolierung schützen. Eine Stadt wie Frankfurt hat ihre Stärken immer dann gezeigt, wenn sie für alle da war. Wir wollen wieder da...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Frankfurt
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 10.03.1985
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/DDBE7BEC-764D-4572-B4F2-9B7AB6120DAF
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Sozialpolitik [] "Gerechtigkeit! Wir sind füreinander verantwortlich. Sozialpolitik soll Bürger vor Not und Isolierung schützen. Eine Stadt wie Frankfurt hat ihre Stärken immer dann gezeigt, wenn sie für alle da war. Wir wollen wieder das Bündnis der Starken mit den Schwachen." [] Ein Vorschlag der SPD. [] Damit Frankfurt gewinnt! [] SPD [] Soziale Verantwortung statt Sozialabbau [] Sozialdemokratische Sozialpolitik will Chancengleichheit herstellen und alle Bürger vor Not und sozialer Einsamkeit schützen. Deshalb wehren wir Sozialdemokraten uns mit Entschiedenheit gegen den von der konservativen Bundesregierung und dem Frankfurter CDU-Magistrat teilweise rigoros betriebenen Abbau sozialer Sicherheit und Leistungen. Diese Politik der sozialen Demontage, die Abwälzung der Wirtschaftskrise auf die Schwachen und die Umverteilung der Einkommen zugunsten der wirtschaftlich Starken stößt viele Menschen in Armut und Not. Wir Sozialdemokraten wollen dieser Politik eine Ende setzen. Soziale Verantwortung bedeutet für uns: Gerade während einer Wirtschaftskrise muß Sozialpolitik soziale Sicherheit geben. [] Die Träger der sozialen Sicherheit [] Der Staat kann aus seiner Verantwortung für soziale Sicherheit und vorbeugende Sozialpolitik nicht entlassen werden. Aber er ist auf die wertvolle Mitarbeit der freien Träger, der Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Selbsthilfegruppen angewiesen. Ihre Arbeit hat sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Sozialpolitik entwickelt. Deshalb müssen deren Einrichtungen weiter gefördert werden. Und: Zunehmend werden vom Sozialabbau betroffene Bürger aktiv und organisieren Selbsthilfe. Sie leisten wichtige Arbeiten in dieser Stadt. Solche Formen der Hilfe müssen deshalb nachhaltiger durch die Stadt unterstützt werden. [] Senioren: Die Isolation abbauen [] Senioren sollen solange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung wohnen können. Deshalb werden wir Wohnungen für ältere Bürger in das Leben der Stadtteile eingliedern. Heime brauchen wir dennoch auch in Zukunft. Aber sie bekommen neue Aufgaben: Heime müssen Hilfszentren werden, die auch ambulante Dienste einschließen. [] Jugendpolitik: An der Jugend orientieren [] Jugendliche müssen ihre Interessen kritisch, selbständig und verantwortlich ausdrücken und vertreten können. Für junge Menschen müssen die Bildungs- und Ausbildungschancen garantiert sein. Es muß jungen Menschen ausreichender Raum für ihre kulturellen und Freizeitbedürfnisse gegeben werden. Wir brauchen Freizeiteinrichtungen, Clubs für die Jugendlichen ohne viel Pomp in den Stadtteilen. Damit sie nicht auf Kneipen angewiesen sind. [] Wir werden den Freiraum für Jugendinitiativgruppen des Frankfurter Jugendringes mit seinen Jugendverbänden sowie für andere Jugendgruppen wiederherstellen. [] Frankfurt: eine kinderfreundliche Stadt [] Wir wollen aus Frankfurt eine kinderfreundliche Stadt machen, unsere Kinder sollen in den Wohngebieten mehr Spielmöglichkeiten erhalten. Spielplätze sollen den Kindern Raum für Abenteuer, Spaß, Phantasie und Eigentätigkeit lassen. Deshalb soll die Einrichtung weiterer pädagogisch betreuter Spielplätze finanziell unterstützt werden. [] Mehr Hilfen für Schüler [] Die Schulsozialarbeit und die Hausaufgabenhilfe müssen verstärkt werden. Es ist besser, heute mit wenig Geld zu helfen, als morgen nicht mehr helfen zu können. [] Mit Behinderten leben [] Bürgerinnen und Bürger sollen trotz ihrer Behinderung am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Wir werden uns für die Integration von Behinderten im Arbeitsleben einsetzen. [] Anti-Drogen-Politik: Besser vorbeugen, bessere Therapie [] Anti-Drogen-Politik ist eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe. Am wirksamsten ist sie dort, wo sie verhindert, daß Jugendliche an ihrer Umwelt scheitern und zur Droge und zum Alkohol greifen. Drogen, die heute die Menschen bedrohen, sind nicht nur Rauschgifte, sondern auch Alkohol und Medikamente. [] Die beste Anti-Drogen-Politik ist deshalb eine gute Sozial-, Ausbildungs- und Jugendpolitik. Allen Gefährdeten, insbesondere den Jugendlichen, muß bereits dort geholfen werden, wo ihre Probleme auftreten und sie zu scheitern drohen. Es muß aber auch den Menschen geholfen werden, die drogen- und alkoholabhängig sind! Wir brauchen im Rhein-Main-Gebiet eine lückenlose Therapie- und Rehabilitationskette. [] Arbeit statt Arbeitslosigkeit bezahlen [] Viele sind auf Sozialhilfe angewiesen, weil sie arbeitslos sind. Weil die CDU-FDP-Regierung in Bonn das Arbeitslosengeld so stark gekürzt hat, daß es nicht mehr zum Leben reicht. Folge: Immer mehr Menschen brauchen Sozialhilfe. Und Frankfurt muß sie bezahlen, hat immer weniger Geld. Wir fordern: Gebt den Menschen Arbeit! Da ist auch die Stadt gefordert.
Published:10.03.1985