Gelsenkirchen im Aufbau
Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Zeichnungen von Josef Arens GELSENKIRCHEN IM AUFBAU DIE GRUNDLAGE DER INDUSTRIE [] Die Stadt der Kohle und des Eisens Durch die Erschließung der starken Kohlevorkommen zwischen Ruhr und Lippe seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat sich d...
Main Author: | |
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Institution: | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
Format: | IMAGE |
Language: | German |
Published: |
1947
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11088/C3AB26BE-3A97-43A0-94B0-88C0FEE7CC38 |
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author | Zeitungsverlag für Westfalen GmbH, Bielefeld |
author_facet | Zeitungsverlag für Westfalen GmbH, Bielefeld |
collection | AdsD leaflets |
dateSpan | 1947 |
description | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Zeichnungen von Josef Arens
GELSENKIRCHEN IM AUFBAU DIE GRUNDLAGE DER INDUSTRIE [] Die Stadt der Kohle und des Eisens Durch die Erschließung der starken Kohlevorkommen zwischen Ruhr und Lippe seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat sich der Aufstieg Gelsenkirchens zur bedeutungsvollen Großstadt entwickelt. Die bis dahin vorherrschenden bäuerlichen und kleingewerblichen Verhältnisse wurden nunmehr abgelöst durch das starke und stetige Wachsen einer Großindustrie mit seinen Zechenbauten, Fabriken, Werkanlagen und Häusermeeren, das in Deutschlands Städtegeschichte kaum seinesgleichen findet. Damit wurde Gelsenkirchen auch der Anziehungspunkt von Arbeitskräften aus allen Teilen Deutschlands. An dem Zustrom waren die Bewohner der deutschen Ostprovinzen besonders stark beteiligt. So wurde Gelsenkirchen mit der wirtschaftlich-industriellen Entwicklung eine der größten Ruhrgebietsstädte. [] Den wirtschaftlichen Grundstock Gelsenkirchens bildet die Kohle. Mit der Schlüsselindustrie, dem Bergbau, entstanden größte Anlagen zur Gewinnung von Kohlenebenprodukten. Die Kohle schuf aber auch die Voraussetzung zur Entwicklung einer eisengewinnenden und -verarbeitenden Industrie. Die Stadt der Kohle und des Eisens bot somit einer gut verflochtenen Großindustrie Lebens- und Aufsstiegsmöglichkeiten. [] Die Stadt der günstigen Verkehrswege Gelsenkirchen liegt in der Mitte des Ruhrgebietes. Durch diese günstige Lage bestehen Eisenbahnverbindungen nach allen Richtungen. An der wichtigsten West-Ost-Linie gelegen und mit einer direkten Nord-Süd-Verbindung zu den Nordseehäfen ist Gelsenkirchen das Herz des Industriegebietes. Die auf das gesamte Stadtgebiet verteilten 10 Personen- und 9 Güterbahnhöfe bieten vorteilhafte Verkehrs- und Transportmöglichkeiten. [] Der Rhein-Herne-Kanal durchschneidet das Stadtgebiet in seiner ganzen Breite. Die denkbar günstigsten Verbindungen zu den Wasserstraßen Europas sind dadurch erreichbar. [] Deutsche Eisenwerke Hochofenanlage am Hauptbahnhof Die Fünf im Stadtgebiet liegenden Hafen machen einen bedeutungsvollen Warenumschlag möglich. Alle Hafenplätze sind mit Reichsbahnanschluß versehen. [] Die Reichsautobahn führt in einer Lange von fast 10 km mitten durch das Stadtgebiet. Sie schafft die Verbindung zu allen Hauptverkehrsstraßen Deutschlands. Die beiden Auffahrten zur Reichsautobahn, die Auffahrt in der Stadtmitte und die Auffahrt Gelsenkirchen-Ost, sorgen für kürzeste Verkehrsverbindungen innerhalb des Stadtgebietes. In unmittelbarer Nähe der Zentralauffahrt in der Stadtmitte liegt der Stadthafen mit seinen Speichern und Lagerplätzen. [] Dem Nahverkehr dienen zahlreiche Straßenbahnverbindungen und gut ausgebaute Ausfallstraßen verbinden die Stadt mit ihrem Hinterland. [] Mit diesen vorteilhaften Verkehrseinrichtungen, den Nervensträngen des Wirtschaftslebens, ist Gelsenkirchen im Mittelpunkt des rheinisch-westfälischen Industriegebietes die Stadt der günstigen Verkehrswege. [] Stadthafen [] GELSENKIRCHEN MITTE DES RUHRGEBIETES VERKEHRSEINRICHTUNGEN: EISENBAHNEN: 8 PERSONEN-, 9 GÜTERBAHNHÖFE SCHIFFAHRT: 5 HÄFEN REICHSAUTOBAHN: 2 AUFFAHRTEN [] Rennbahn Rathaus Gelsenkirchen-Buer Die Stadt des Sports und der Erholungsstätten Welche Stadt kann sich zweier so vorzüglicher Rennbahnen rühmen wie Gelsenkirchen mit der Horster Bahn, dem Grunewald des Westens, und der einzigen westdeutschen Traberbahn in Gelsenkirchen-Rotthausen. [] Unbestritten ist die westdeutsche Vorherrschaft Gelsenkirchens auf dem Gebiet des Fußballsports. Dieser wahre Volkssport erfreut sich hier einer ungeheuren Beliebtheit, die noch gesteigert wurde durch den meteorhaften Aufstieg der Gelsenkirchener Meisterelf F.C. Schalke 04, deren Name über die Grenzen Deutschlands einen guten Klang hat. Ebenso finden sämtliche anderen Sportarten die sorgsamste Pflege. Der Stadtteil Buer ist in seiner lockeren Bebauung mit vielen Parks und Grünanlagen als Volkserholungsstätte eine wahre Kraftquelle der schwerarbeitenden Industriebevölkerung. In diesem weiträumigen nördlichen Entwicklungsgebiet Gelsenkirchens sind die Kriegsschäden verhältnismäßig gering und Bauten wie das Rathaus, das Finanzamt, Polizeiamt und die Oberschule für Mädchen beherrschen in ihrer Unversehrtheit das Stadtbild. [] Die Stadt im Wirtschaftsumbau Gelsenkirchen ist durch den zwangsläufigen Rückgang der Schwerindustrie in der Umwandlung seiner Wirtschaftsstruktur begriffen, Bedeutungsvoller noch als bisher wird in der nächsten Zeit die Kohlenförderung und die Ausnutzung ihrer Nebenprodukte sein. Gelsenkirchen, die größte Kohlenstadt des Kontinents, erstreckt sich in das nördliche Gebiet der Zukunftsentwicklung der modernsten Kohlenförderung, "der Zug des Ruhrgebiets geht nach Norden". Während bisher hauptsächlich Erze in Gelsenkirchen auch die Ausgangsprodukte der größten deutschen Glasindustrie zur Kohle transportiert wurden, müssen jetzt auch andere Ausgangsmaterialien den Weg zum wertvollen Platz der Kohlegewinnung antreten. [] Im Herzen des Ruhrgebietes wird immer der größte Umsatz, der größte Verkehr, der größte Bedarf, die leichteste Produktionsmöglichkeit sein. Alle Arten von Klein- und Mittelindustrie werden zukünftig in Gelsenkirchen gut aufgehoben sein. Neben anderen Zweigen, die hier gesucht und aufgenommen werden, ist Gelsenkirchen besonders geeignet für die Konfektionsindustrie, Berufskleidung und sonstige Kleidung aller Art, die weiterverarbeitende Glasindustrie einschl. Glasschleiferei und Optik, chemische Industrie einschl. Arzneimittel, Elektroindustrie, Maschinenreparaturwerke jeder Art und Nahrungsmittelindustrie. Für die genannten Zweige ist die Niederlassung in Gelsenkirchen besonders günstig, weit sie eine Ergänzung vorhandener großer Industriewerke darstellt. Gelsenkirchen wird die natürliche Heimat vieler in Ostdeutschland entwurzelter Menschen und Firmen werden. [] Die notwendige Umstellung erfordert nunmehr auch die Beschäftigung des sehr großen Angebotes weiblicher Arbeitskräfte, ebenso die bessere Ausnutzung der Kräfte von Frühinvaliden aus dem Bergbau, der Schwerindustrie und sonstiger mechanischer Industrie. [] DIE STADT GELSENKIRCHEN BESITZT IN HOHEM MASSE DIE VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE ENTWICKLUNG WEITERER INDUSTRIEZWEIGE GRUNDSTÜCKE, RÄUME, LÄGER AUCH HEUTE VERFÜGBAR ZENTRALE BEARBEITUNG ALLER ANFRAGEN: DER OBERSTADTDIREKTOR SONDERBEAUFTRAGTER FÜR DEN WIEDERAUFBAU BAHNHOFSTRASSE 49 VIELSEITIGE INDUSTRIE KOHLE ALLE NEBENPRODUKTE DÜNGEMITTEL ZEMENTHERSTELLUNG GLASWERKE GRÖSSTEN AUSMASSES HOCHÖFEN EISEN- UND STAHL-FABRIKATE JEDER ART CHEMISCHE INDUSTRIE NAHRUNGSMITTEL KERAMIK BEKLEIDUNGSINDUSTRIE HOLZBEARBEITUNG GROSSHANDWERKSBETRIEBE HERDE - ÖFEN - KÜHLSCHRÄNKE [] ÜBERREICHT DURCH: [] Zeichnungen: Josef Arens, Foto: Müller [] Druck: Zeitungsverlag für Westfalen GmbH., Bielefeld. 2386-5000 [] WIM-D/ 3-25-Is/ Gm. Nr. 639 v. 12.5.1947 [] GRAPHISCHE GESTALTUNG: ERNST KNORR |
era | Darstellung der Stadt Gelsenkirchen als vielseitige Industriestadt und Verkehrsknotenpunkt in der Mitte des Ruhrgebiets |
format | IMAGE |
genre | visualUnit |
geographic | Gelsenkirchen Ruhrgebiet |
id | bulk_EFA9AC28-7FFC-4558-96B4-0176998E7C16 |
institution | Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) |
language | German |
publishDate | 1947 |
spellingShingle | Gelsenkirchen im Aufbau Zeitungsverlag für Westfalen GmbH, Bielefeld [Arens, Josef, F.C. Schalke 04, Kohle, Sport, Verkehr, Wiederaufbau, Landkarte, Stadtlandschaft, Hafen, Eisenbahn, Kompassrose, Pferderennbahn, Gebäude, Frau, Industrieanlage] |
thumbnail | http://hdl.handle.net/11088/43D98E65-BBC8-4CA1-9D53-C92E63719B33 |
title | Gelsenkirchen im Aufbau |
topic | [Arens, Josef, F.C. Schalke 04, Kohle, Sport, Verkehr, Wiederaufbau, Landkarte, Stadtlandschaft, Hafen, Eisenbahn, Kompassrose, Pferderennbahn, Gebäude, Frau, Industrieanlage] |
url | http://hdl.handle.net/11088/C3AB26BE-3A97-43A0-94B0-88C0FEE7CC38 |