Lieber, Rentner! . Genau wie Sie stehen in diesen Tagen Hunterttausende vor den Schaltern der Post, [...]

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Lieber Rentner! [] Genau wie Sie stehen in diesen Tagen Hunderttausende vor den Schaltern der Post, zählen ihr Geld nach und fragen sich: [] "Wie soll man damit auskommen? Wann kommt denn nun endlich die schon vor so langer Zeit versproch...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1956
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/7F6598E8-B368-47E0-878D-683312C2C423
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Lieber Rentner! [] Genau wie Sie stehen in diesen Tagen Hunderttausende vor den Schaltern der Post, zählen ihr Geld nach und fragen sich: [] "Wie soll man damit auskommen? Wann kommt denn nun endlich die schon vor so langer Zeit versprochene Rentenreform, die uns unsere Sorgen nehmen soll?" [] Seit Jahren verspricht die CDU/CSU-Bundesregierung in Bonn Ihnen durchgreifende Hilfe. Diesen großen Worten sind aber nur kleine Taten gefolgt! [] Die wirkliche Rentenreform muß endlich kommen! [] Die SPD hat darum im April d. J. dem Deutschen Bundestag In Bonn einen Gesetzentwurf für die Rentenneuordnung vorgelegt. [] Die Verabschiedung des SPD-Rentengesetzes würde den Rentnern von heute und morgen ein Leben frei von Not und Furcht ermöglichen. [] Damit Sie und Ihre Angehörigen nicht wieder einem Winter mit Sorgen und Nöten entgegensehen, W die SPD gefordert: [] Die Rentenreform sollte spätestens am 1. Oktober d. J. in Kraft treten. [] Was aber tat die CDU/CSU? [] Von der SPD unter Druck gesetzt, legte die CDU/CSU-Regierung schließlich Ende Juni einen eigenen, unzulänglichen Gesetzentwurf vor. Noch dem Willen der CDU/CSU sollte die Neuordnung aber erst am 1. Januar 1957 in Kraft treten. Die CDU/CSU ließ also die Rentner warten. Die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht ging ihr vor! [] Seit Ende Mai d. J. haben die Rentner keine Zulage mehr erhalten. Deshalb beantragte die SPD um 9. Oktober 1956: Die Auszahlung einer zusätzlichen Monatsrente im Monat November alsÜberbrückung für die Zeit bis zum 1. Januar 1957! Die CDU/CSU aber lehnte diesen Antrag rundweg ab. [] Darum erhalten Sie kurz vor Weihnachten nur eine Zulage, die halb so hoch ist wie die zuletzt gezahlte Sonderzulage. [] Millionen von Rentenempfängern erhalten nur die halbe Zulage in Höhe von [] 21,00 DM für Rentner [] 14,00 DM für Witwen [] 10,00 DM für Waisen [] Diese kümmerliche Überbrückungszulage bringt eine neue schmerzliche Enttäuschung für Sie und alle anderen Rentner. [] Hinzu kommt die Sorge vor einer zweiten Enttäuschung: [] In Folge der widerspruchsvollen Haltung der CDU/CSU-Bundesregierung ist die rechtzeitige Verabschiedung der Rentenneuordnung gefährdet. [] CSU-Finanzminister Schäffer sagt: [] Durch die vorgesehene Rentenerhöhung wird die Währung gefährdet. [] CDU-Wirtschaftsminister Erhard erzählt: [] Die Renten sollen nicht so hoch sein und dürfen lediglich ein Existenzminimum gewährleisten. [] Das aber ist die Wahrheit: [] Die Aktienkurse steigen - [] aber für die Rentner ist kein Geld da! [] Für die Aufrüstung werden Milliarden ausgegeben - [] aber den Rentnern gibt man nur Almosen! [] Kanonen gefährden die Währung angeblich nicht, aber Butter für die Rentner bringt angeblich die Währung in Gefahr. [] Wo bleibt da die soziale Gerechtigkeit? [] Die SPD fordert im Namen der Rentner: [] 1. Verabschiedung der versprochenen Rentenneuordnung zum versprochenen Zeitpunkt - [] also noch rechtzeitig vor dem 1. Januar 1957! [] 2. Erhöhung der Renten im Rahmen der Rentenreform, damit der im Arbeitsleben erreichte Lebensstandard gesichert bleibt! Herausgeber: Vorstand der SPD, Bonn [] SPD
Published:1956