Sozialdemokraten! Kommunisten! Hamburgs

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Mit Genehmigung der Militärregierung [] SOZIALDEMOKRATEN! [] KOMMUNISTEN! [] HAMBURGS [] Mit der Aufhebung des Verbotes der Neubildung von Parteien sind die [] Sozialdemokratische Partei Hamburgs [] und die Kommunistische Partei Hamburgs []...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), H.O. Persiehl, Hamburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 20.08.1945
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/10705148-A935-4C26-83E9-DD76C4119F2C
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Mit Genehmigung der Militärregierung [] SOZIALDEMOKRATEN! [] KOMMUNISTEN! [] HAMBURGS [] Mit der Aufhebung des Verbotes der Neubildung von Parteien sind die [] Sozialdemokratische Partei Hamburgs [] und die Kommunistische Partei Hamburgs [] als politische Parteien zugelassen. Beide befinden sich jetzt im Besitz der formellen Genehmigung ihrer Neugründung. Der Übergang von der Illegalität in den gesetzmäßigen Zustand stellt uns vor die Aufgabe, die Organisationen auf breiter Grundlage wieder aufzubauen. [] Wir rufen daher unsere Funktionäre und Anhänger auf, mit dieser Arbeit unverzüglich zu beginnen. Nähere Anweisungen hierfür erfolgen durch die provisorischen Organisationsleitungen, die den Anti-Nazi-Kampf bereits während des Hitler-Terrors durchzuführen begonnen haben. [] Es kommt darauf an, die beiden großen Arbeiterparteien in kürzester Frist beschluß- und aktionsfähig zu machen. Mit dieser Arbeit treten die beiden Parteien in einen friedlichen Wettbewerb, von dem es abhängt, daß ein großes erstes Ziel schnellstens erreicht wird. [] Die beiden provisorischen Leitungen sind sich darin einig, daß als erste und dringlichste Aufgabe erreicht werden muß, der Zusammenschluß beider Richtungen in einer einzigen [] Sozialistischen Partei! [] Beide Leitungen, zusammengefaßt in einem 10köpfigen Aktions-Ausschuß, sind fest entschlossen und legen sich nachdrücklichst darauf fest, in ihren Organisationen für den baldigsten Zusammenschluß mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln und ihrem ganzen Einfluß einzutreten. Der Zusammenschluß selbst soll erfolgen durch freie Abstimmung der beschlußfähigen Mitgliedschaften. Er erhält seine Massenbasis in der innerparteilichen Demokratie. Seine letzte Reife soll dieser Beschluß finden in der gemeinsamen Aktion für die Lösung der Tagesaufgaben, die uns für die nächste Zeit gestellt sind. [] Wir stimmen darin überein, daß wir mit dieser Einigung Vollstrecker des eindeutigen Massenwillens des klassenbewußten Proletariats sind und damit auch organisatorisch und formell einen Zustand verwirklichen, der im persönlichen Verhältnis unserer Anhänger zueinander und in ihrer gemeinsamen Zielvorstellung bereits Tatsache geworden ist. [] Beide Parteien verpflichten sich: [] 1. Bis zum vollzogenen Zusammenschluß keinerlei feindliche und gehässige Handlungen gegeneinander zu begehen und zu dulden. Beide Parteien werden vielmehr in kameradschaftlichem Geiste und auf der Grundlage gegenseitiger persönlicher Achtung alle Kraft einträchtig auf die gemeinsame Lösung der gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben verwenden und den Gegnern der Arbeiterklasse eine geschlossene Phalanx des Füreinander-Eintretens entgegenstellen. [] 2. Das innerorganisatorische Leben ihrer Partei so zu gestalten, als wenn die Vereinigung bereits vollzogen wäre. Insbesondere soll, nach einer ersten kurzen Aufbauzeit, die Zusammenführung ihrer Mitglieder gefördert und jede Agitation gegeneinander schon jetzt unterlassen werden. [] 3. In der Werbung Sicherungen und Vorkehrungen zu treffen, die es Nazi-Elementen und Reaktionären sowie noch näher zu vereinbarenden Kreisen unmöglich machen, in einer der beiden Parteien Tarnung und Unterschlupf zu finden. [] 4. Im Hinblick auf ihre politische Wirksamkeit die Möglichkeit einer gesetzmäßigen Existenz nicht zu gefährden, und alles zu unterlassen, was sie in einen krisenhaften Konflikt zu den Besatzungsbehörden bringen könnte. [] Beide Parteien werden gemeinsam auf der Grundlage des bereits beschlossenen Aktions-Programms, dessen Gültigkeit zeitlich begrenzt und nur für den hamburgischen Gebietsbereich gedacht ist, eine Reihe vordringlicher Aufgaben auf folgenden Gebieten durchführen: [] I. Maßnahmen gegen Hunger, Kälte und Seuchen. [] II. Maßnahmen gegen das Wohnungselend. [] III. Maßnahmen in der Wirtschaft und in der Sozialpolitik. [] IV. Anti-Nazi-Aktionen. [] V. Maßnahmen auf dem Gebiete des kulturellen Lebens. [] Auf der Grundlage gemeinsamen Handelns der sozialdemokratischen und der kommunistischen Genossen soll die eine [] Sozialistische Partei entstehen. [] Die blutige Lehre der 12jährigen Hitler-Diktatur im Innern, des Hitler-Krieges nach außen und seiner großen sozialen Umwälzungen heißt für alle schaffenden Männer und Frauen eindeutig: [] Einigkeit, Einheit und nie wieder Bruderkampf! [] Die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei: [] [K. Hartmann; Tessloff ?] [] Die Vertreter der Kommunistischen Partei: [] [Dettmann; Dethlef; Paul; Willi; Westphal ?] [] 20. August 1945. [] Durchlesen und weitergeben! [] H.O. Persiehl, Hamburg 11. 1793/ 10000/ 2.46. Klasse C
Published:20.08.1945