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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; WAS gehen uns DIE RUSSEN an? [] Politik - ja oder nein? [] Je weniger sich jemand mit Politik befaßt, um so mehr machen andere ihre Politik mit ihm zu ihrem Vorteil und zu seinem Nachteil, aus seiner Tasche und auf seinem Rücken. [] Haben Sie jemals darüber nachgedacht, daß jedes Gramm Brot, jedes Gramm Fett und Fleisch, das Sie essen oder nicht essen können, daß jeder Anzug, jeder Wohnraum und jeder Urlaub, den wir uns leisten oder nicht leisten können, ein Stück Politik ist? Daß unser ganzes Dasein auf das engste mit Politik zusammenhängt? [] Wenn so viele Menschen heute nicht wissen, wie sie mit ihrem geringen Lohn, mit ihrem kleinen Gehalt oder mit dem kärglichen Ertrag ihrer Arbeit sich selbst und ihre Familien durchbringen sollen, wenn sie um ihren Arbeitsplatz bangen und sieh um ihre und ihrer Kinder Zukunft Sorgen machen müssen, dann haben sie alle Ursache, sich um Politik zu bekümmern. [] Manche Leute sagen, daß bei der ganzen Politik doch nichts herauskomme. Das ist dummes Zeug. Den deutschen Arbeitern, Bauern, Angestellten, Hausfrauen, den Handwerkern, kleinen Gewerbetreibenden, geistig Schaffenden und den Millionen Flüchtlingen geht es nicht deshalb schlecht, weil sie sich zuviel, sondern weil sie sich zu wenig um Politik gekümmert haben. Nur deshalb konnte unser Volk in den wahnwitzigen Krieg gehetzt werden. Nur deshalb haben wir heute unter den schrecklichen Folgen des Krieges so schwer zu leiden. [] Worum geht es heute? [] Wenn wir nicht verelenden und verkommen wollen, dann wird es hohe Zeit, daß wir unser Schicksal selbst bestimmen. Nur dann ist es möglich, die furchtbaren Wunden des Krieges zu heilen, für die Wohlfahrt aller tätigen Menschen in Deutschland zu sorgen und jedem einzelnen ein besseres Dasein zu verschaffen. [] Unser deutsches Volk hat in den vergangenen Jahrzehnten vornehmlich von seiner Industrie gelebt. Es muß auch in Zukunft davon leben. Wenn unsere Industrie nicht produzieren und exportieren kann, haben unsere deutschen Arbeiter und Angestellten keine Beschäftigung. Wenn sie keine oder keine ausreichenden Verdienstmöglichkeiten haben, dann können weder die deutschen Bauern noch die Handwerker und Gewerbetreibenden ihre Erzeugnisse und Waren verkaufen. Wer sollte sie ihnen abnehmen? [] Die deutsche Wirtschaft ist als einheitliches Ganzes gewachsen. Die einzelnen Industrien und die Landwirtschaft im Westen und Osten Deutschlands haben sich gegenseitig ergänzt. Wenn diese wirtschaftliche Einheit zerrissen wird, kommt das Ganze zu Schaden. Wir müssen die wirtschaftliche und politische Einheit und Unabhängigkeit Deutschlands wiedergewinnen, wenn wir als Volk wieder gesunden wollen. [] Wir müssen die Möglichkeit haben, Waren zu erzeugen und abzusetzen. Dazu brauchen wir Rohstoffe und Absatzmärkte. Die Länder des Westens nehmen uns unsere Rohstoffe weg und geben uns keine Absatzmärkte. Man überschwemmt uns mit Fertigwaren aus dem Ausland, die wir nicht kaufen können, weil unsere eigenen Betriebe allmählich erdrosselt werden und Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Massenelend sich ausbreiten. [] Die Zerreißung Deutschlands macht uns wirtschaftlich und damit politisch ohnmächtig. Der Warenaustausch zwischen dem deutschen Westen und Osten ist unterbunden. Das Besatzungsstatut, das Ruhrstatut, die ungeheuren Besatzungskosten und alle übrigen Hemmnisse und Belastungen, die sich aus unserer Zerrissenheit und Unfreiheit ergeben, richten unsere Wirtschaft zugrunde. Sie erniedrigen um zu einem Kolonialvolk und steigern unsere Not ins Unerträgliche. [] Kann uns jemand helfen? Will uns jemand helfen? [] Seit dem Zusammenbruch hat es Konferenzen über Konferenzen gegeben. In Potsdam, Moskau, London, Washington und Paris haben die Alliierten über unser Schicksal beraten. Vor vier Jahren beschlossen sie in Potsdam, daß Deutschland wirtschaftlich und politisch eine Einheit bleiben solle. Kriegstreiber und Kriegsnutznießer sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Eine Bodenreform sollte der Reaktion und dem Militarismus das Handwerk legen und den Flüchtlingen eine neue Heimat geben. Im Westen sind diese Beschlüsse nicht durchgeführt worden. Die kleinen Pgs. wurden mit hohen Strafen belegt. Die wirklichen Schuldigen an unserem Elend, die Kriegstreiber und Kriegsgewinnler, sind meist straflos ausgegangen und haben ihre alten Führerstellungen in der Wirtschaft wieder einnehmen können. Dennoch wird behauptet, die Sowjetunion hätte das Potsdamer Abkommen gebrochen. [] Moskau - Große Ladowaja-Straße [] Auf den späteren Konferenzen zeigte sich immer deutlicher, daß die Westmächte die von ihnen besetzten deutschen Gebiete nicht freigeben wollen. Durch den Marshallplan und die westliche Währungsreform haben sie Westdeutschland vom östlichen Deutschland abgetrennt. Zu gegebener Zeit soll es in den Atlantikpakt einbezogen werden. Das Bonner Grundgesetz, der Bundestag und die westdeutsche Regierung täuschen nur eine Selbständigkeit vor. Regiert werden wir in Wirklichkeit durch das Besatzungsstatut und von den alliierten Hohen Kommissaren. [] Im Gegensatz zu den westlichen Alliierten will die Sowjetunion die Einheit Deutschlands erhalten. Sie hat die Forderung erhoben, daß mit einer gesamtdeutschen Regierung, die baldigst gebildet werden soll, ein Friedensvertrag geschlossen wird und daß die Besatzungstruppen ein Jahr nach Abschluß dieses Friedensvertrages Deutschland verlassen sollen. Ist das kein vernünftiger Vorschlag? [] Wenn wir einen Friedensvertrag hätten und keine Besatzungstruppen mehr erhalten müßten, könnten wir endlich darangehen, unsere Wirtschaft wieder in Ordnung zu bringen. Wir könnten unsere Rohstoffe selbst verarbeiten und Fertigwaren dahin ausführen, wo man sie uns zu guten Preisen abkauft: in den Osten. Was uns an Rohstoffen fehlt, das würde uns der Osten reichlich liefern, der an unseren Fertigwaren brennend interessiert ist. Wir würden für alle genug Arbeit haben, wir würden Geld verdienen, Häuser, bauen und unser ganzes Dasein verbessern können. [] Was haben die Russen vor? [] Dennoch sagen manche Leute, die sowjetrussischen Vorschläge seien nicht ehrlich gemeint. Sie reden geheimnisvoll vom Roten Imperialismus und von der Roten Weltherrschaft und schwätzen dieselben alten Hetzgeschichten nach, die schon in der Hitlerzeit erfunden wurden und von den bürgerlichen Zeitungen getreulich weitergeschwindelt werden. [] Sie behaupten, Deutschland würde eine russische Kolonie und eine Gefahr für den Weltfrieden werden, wenn die Besatzungstruppen zurückgezogen würden. [] Was ist sachlich dazu zu sagen? [] Die Sowjetunion ist eine sozialistische Macht. Was heißt das? Das heißt, daß in der Sowjetunion das Volk über die gesamte Wirtschaft und über den Staat bestimmt. Die Bodenschätze, Gruben, Bergwerke, Eisenhütten und Fabriken, die Banken, die Eisenbahnen und die Post, die Gewässer, Waldungen und landwirtschaftlichen Großbetriebe sind Gemeingut des Volkes. Sie gehören nicht einer kleinen Schicht von Besitzenden. Die Wirtschaft arbeitet also nicht für den Profit einzelner Konzernherren oder Großgrundbesitzer, sondern für das Wohl des Volkes. Durch ihre Deputierten, die Sowjets, leiten die Werktätigen, die Arbeiter, Bauern, Angestellten, Wissenschaftler und Künstler selbst ihren Staat. Die Frauen sind dabei völlig gleichberechtigt. [] Das sowjetrussische Volk ist allein darum besorgt, daß seine durch den Krieg so schwer zerstörte Wirtschaft wieder aufgebaut wird und daß sie zu seinem Nutzen arbeitet. Es ist nur zu verständlich, daß das sowjetrussische Volk das allergrößte Interesse daran hat, in Frieden leben, schaffen und den Ertrag seiner Arbeit genießen zu können. Es wünscht, mit allen Ländern friedliche, wirtschaftliche Beziehungen zu unterhalten, weil nur ein friedlicher Austausch von Gütern aller Art seiner eigenen Wohlfahrt, der Wohlfahrt aller Völker und damit dem Weltfrieden dient. [] Montagesaal im Werk "Linotyp"-Leningrad [] In ihrer Vergangenheit hat die Sowjetunion Beispiele über Beispiele für die Aufrichtigkeit ihres guten Willens gegeben. Sie hat stets die berechtigten Forderungen unterdrückter Völker nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit anerkannt und unterstützt. Wir Deutsche haben schon nach dem ersten Weltkrieg feststellen können, daß die Sowjetunion aufrichtig handelt. Sie hat den Versailler Vertrag niemals anerkannt und dem damals schwer darniederliegenden deutschen Volk durch den Vertrag von Rapallo die Möglichkeit zur Wiedergesundung seiner Wirtschaft gegeben. Es tat nicht die Schuld der Sowjetunion gewesen, daß sich das deutsche Volk von den politischen Sachwaltern des deutschen Großkapitals auf den Weg den Faschismus, in den Krieg führen und zum Ueberfall auf die Sowjetunion verleiten ließ. [] Durch die Maßnahmen in ihrer Besatzungszone hat die Sowjetunion bewiesen, daß sie das deutsche Volk nicht entgelten lassen will, was an Untaten und Zerstörungen in Rußland angerichtet wurde. Stalin selbst hat erklärt: "Die Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk aber bleibt." Die sowjetrussische Besatzungsmacht hat die Potsdamer Beschlüsse in der Ostzone peinlich genau durchgeführt. Kriegstreiber und Kriegsgewinnler sind unnachsichtig bestraft worden. Ihre Betriebe wurden entschädigungslos in die Hand des Volkes überführt. Durch die Enteignung des Großgrundbesitzes erhielten rund 250000 Flüchtlingsbauern mit ihren Familien Land und Heimat. Bei den Demontagen hat die Sowjetunion trotz der furchtbaren Zerstörungen, die von den deutschen Truppen angerichtet wurden, nur einen Teil dessen demontiert, was ihr auf Grund internationaler Abkommen zugefallen war. Dennoch wird in vielen bürgerlichen Zeitungen behauptet, die Sowjetunion handle unaufrichtig und sei eine Gefahr. [] Sind die Russen eine Gefahr? [] Natürlich sind sie eine Gefahr. Für die Konzernherren nämlich. Das Beispiel der Sowjetunion beweist, daß die Werktätigen in ihrem Lande nicht nur ohne Ausbeutung leben können, sondern unvergleichlich besser leben, als früher zu Zeiten des alten zaristischen Regimes. [] Und weil die Herren des internationalen Großkapitals um den Bestand ihrer wirtschaftlichen und politischen Machtstellungen bangen, deshalb verbreiten sie in ihren Zeitungen Lügen und Greuelmärchen über die Sowjetunion. [] Ohne es zu wollen, helfen ihnen manche Deutsche, die während des Krieges an der Ostfront waren, durch die Verbreitung irreführender Berichte über die Sowjetunion. Sie sagen, daß sie in Rußland manches gesehen hätten, was nicht erfreulich und nicht überzeugend sei. Nun, diese Deutschen übersehen einige wichtige Tatsachen. [] Zunächst vergessen sie, daß es erst dreißig Jahre her ist, daß sich das russische Volk von der zaristischen Unterdrückung befreite. Sie wissen nicht, wie rückständig es damals war. Sie haben keine Vorstellung davon, unter welchen Voraussetzungen das russische Volk das zaristische Erbe übernehmen mußte. Schon die Tatsache, daß der größte Teil dieses russischen Volkes damals nicht lesen und nicht schreiben konnte, ist ihnen unbekannt. Diese Deutschen begreifen nicht, wie falsch es ist, deutsche Verhältnisse ohne weiteres mit russischen Verhältnissen zu vergleichen. Es kommt nämlich allein darauf an, daß die Russen selbst feststellen, ob sie heute besser leben als früher unter der Herrschaft des Zaren. [] Das sowjetrussische Volk hat sich in wenig mehr als zwei Jahrzehnten seine Wirtschaft aufgebaut. Das war eine ungeheuere Leistung, wenn man bedenkt, welche Schwierigkeiten angesichts des Analphabetentums, der Rückständigkeit seiner Industrie und der mangelnden technischen Erfahrung zu überwinden waren. Mit Hingabe hat das sowjetrussische Volk die größten Opfer auf sich genommen, um sich seine Wirtschaft, seine eigenen Bergwerke, Fabriken und Werkstätten zu errichten. Hand in Hand mit diesem Aufbau ging die Ausgestaltung seines kulturellen Lebens. Die sowjetrussische sozialistische Wirtschaft war im Rohbau fast fertig, als das Land von den Armeen Hitlers überfallen wurde. Was das russische Volk in jahrelanger Arbeit aufgerichtet hatte, ist von den deutschen Truppen systematisch kurz und klein geschlagen worden. Hunderttausende von Russen wurden verschleppt und Millionen von Russen umgebracht. Ist es ein Wunder, wenn das sowjetrussische Volk entsetzt darüber war, wie die Armeen des von ihm hochgeachteten deutschen Volkes, dem es stets Verständnis entgegenbrachte, in seinem Lande hausten? [] Von diesen Zerstörungen und Grausamkeiten wollen viele Deutsche nichts hören. Darüber gehen sie großzügig hinweg. Sie sagen, ja, wenn die Russen unsere Kriegsgefangenen besser behandelt hätten, wenn sie keine Reparationen von uns fordern würden, dann - ja, dann wären wir vielleicht in ein freundnachbarliches Verhältnis zu Sowjetrußland gekommen. Aber so? [] Wenn wir in unserem Hause von einem Uebeltäter überfallen werden, der uns unsere Sachen kaputtschlägt und den wir nur mit großer Mühe wieder hinauswerfen können, dann ist es doch wohl recht und billig, daß er uns wenigstens einen Teil des Schadens ersetzt, den er verursacht hat. [] Die furchtbaren Verheerungen, die unsere Truppen in der Sowjetunion anrichteten, können vom deutschen Volk überhaupt nicht wieder gutgemacht werden. Was die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion angeht, die jetzt in die Heimat zurückkehren, so sind sie in der Sowjetunion so gut behandelt worden, wie es dem russischen Volk angesichts seiner eigenen Not, in die es durch den Krieg gestürzt wurde, möglich war. Hinsichtlich der Wiedergutmachung der ungeheueren Schäden schlug die Sowjetunion vor, daß sie sich mit Lieferungen aus der laufenden deutschen Produktion im Werte von 25 Milliarden Mark begnügen wolle, die im Ablauf von 20 Jahren beglichen werden sollten. Für die Hitlersche Aufrüstung hat das deutsche Volk seinerzeit in sechs Jahren nicht weniger als 90 Milliarden Mark aufgebracht. Die Westmächte haben den sowjetrussischen Vorschlag abgelehnt, weil er zur Voraussetzung hätte, daß Deutschlands Selbständigkeit und Unabhängigkeit wiederhergestellt werden müßte. [] Das zerstörte Stalino wird wieder aufgebaut [] Können die Russen unsere Freunde oder müssen sie unsere Feinde sein? [] Das russische Volk will den Frieden. Es möchte darauf vertrauen können, daß es nicht noch einmal überfallen wird. Kann es dieses Vertrauen haben, wenn es sieht, wie sich in Westdeutschland die Kriegstreiber, Rüstungsgewaltigen und Generale wieder in den Sattel setzen? Die Herren Schacht, von Schröder, Thyssen, Stinnes, Reusch, Pönsgen, Halder, Kesselring und wie sie alle heißen? [] Das russische Volk empfindet keinen Haß gegen uns. Es ist der Freund der Werktätigen in der ganzen Welt. Es möchte auch unser Freund sein und friedlich mit uns arbeiten. Es gibt uns die Möglichkeit, unsere Fertigwaren im Osten abzusetzen und will uns Rohstoffe und Lebensmittel dafür liefern. Sein Bedarf ist ungeheuer groß. Die Sowjetunion kann unser Freund sein - wenn wir nur wollen. [] Es gibt jedoch internationale imperialistische Gruppen, die diese Freundschaft nicht wünschen. Die einen setzen auf den Krieg gegen die Sowjetunion und möchten das deutsche Volk erneut dazu mißbrauchen, daß es seine Haut für sie zu Markte trägt. Der Vorsitzende im Bewilligungsausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses, Mr. Cannon, erklärte kürzlich ganz offen: "Im nächsten Krieg laßt uns die Soldaten anderer Völker ausrüsten und laßt sie ihre Boys in das Inferno schicken, statt daß wir unsere eigenen Boys senden." [] Arbeiterwohnungen im Hüttenwerk Zaporosch-Stahl [] Andere amerikanische Kapitalisten möchten selbst mit der Sowjetunion ins Geschäft kommen. So erklärte eine Denkschrift des amerikanischen Handelsamtes: "Die Sowjetunion ist immer ein guter und sicherer Kunde gewesen. Im Gegensatz zu manchen europäischen Vettern hat die UdSSR immer korrekt gehandelt und prompt bezahlt." Und die Zeitung 'Boston Herald' sagt: "Ob Kommunismus oder nicht, hier ist ein Kunde, der unseren Kapitalismus zum Schnurren bringen würde." Beide Kapitalistengruppen wären glücklich, wenn das deutsche Volk sich gegen die Sowjetunion aufhetzen ließe. Die einen, weil sie es als Kanonenfutter gebrauchen wollen, die andern, weil sie die deutsche Konkurrenz fürchten. Beide wünschen, daß das deutsche Volk die Sowjetunion als seinen Feind betrachtet. Die deutschen Junior-Partner des amerikanischen Großkapitals und die ihnen botmäßigen Politiker wünschen dasselbe. Deshalb die Greuelmärchen über die angebliche Sowjetdiktatur und über die Gefährdung der abendländischen Kultur durch die Russen. In Wirklichkeit geht es ihnen weder um eine abendländische noch um die deutsche Kultur, sondern allein um ihre Profite. Für ihre Profite sind sie bereit, das deutsche Volk aufs neue mit Haut und Haaren zu verkaufen. [] Die einzigen, die ihnen auf die Finger sehen, die ihr hinterhältiges Spiel entlarven und dem deutschen Volk die Wahrheit sagen, sind die Kommunisten. Deshalb werden sie verleumdet, deshalb wurde Max Reimann ins Gefängnis geworfen, deshalb schreien die bürgerlichen Hetzblätter: [] Sind die Kommunisten Agenten Moskaus? [] Die Kommunisten allein setzen sich entschieden für die Rechte des arbeitenden deutschen Volkes ein. Sie stehen vorbehaltlos auf der Seite der Unterdrückten, Ausgebeuteten und Schwachen. Sie haben nichts zu verheimlichen. Sie erklären offen, daß das deutsche Volk nur dann aus seinem Elend herauskommen kann, wenn Deutschlands wirtschaftliche und politische Einheit wiederhergestellt wird, wenn dieses Deutschland sein Selbstbestimmungsrecht und seine Unabhängigkeit zurückerhält. [] Die Kommunisten wünschen den Frieden und wünschen, daß das deutsche Volk in die Freundeshand einschlägt, die ihm vorn sowjetrussischen Volk geboten wird. Nur die friedliche Arbeit mit allen Völkern, vor allem aber denen des Ostens, den Völkern der Sowjetunion, Ungarns, Polens, der Tschechoslowakei, Rumäniens und Bulgariens können die deutsche Volkswirtschaft vor ihrem völligen Zusammenbruch retten. [] Wer es mit dem deutschen Volk ehrlich meint, [] wer ihm zum Frieden, zu Arbeit und Brot und zur Freundschaft mit allen Völkern der Welt verhelfen will, der [] wählt am 14. August 1949 die Listen der Kommunisten! [] Die Metro-Moskauer Untergrundbahn [] Herausgeber: Parteivorstand der KPD - Verantwortlich: Ernst Eichelsdörfer [] Druck: Rhein-Main-Druck G.m.b.H. - Sämtliche in Frankfurt a. M., Gutleutestraße 8-12
Published:14.08.1949