Männer u. Frauen des Landes!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: SPD-Landesverband Bayern, Signatur 76 SPD [] Männer u. Frauen des Landes! [] Keine Zeit zeigt besser als unsere Zeit, daß [] Stadt und Land eine Einheit [] bilden. Der Städter braucht Brot vom Land, der Bauer braucht Waren von der S...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Beisel, W.
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 30.06.1946
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/93BFD39B-1A50-48A9-B59C-ED765C1D8013
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: SPD-Landesverband Bayern, Signatur 76 SPD [] Männer u. Frauen des Landes! [] Keine Zeit zeigt besser als unsere Zeit, daß [] Stadt und Land eine Einheit [] bilden. Der Städter braucht Brot vom Land, der Bauer braucht Waren von der Stadt. Heute ist dieser gesunde Ausgleich unterbrochen zum Schaden des ganzen Volkes. Die Industrie ist nicht in der Lage, die Gebrauchsgegenstände und Güter zu erzeugen, die auf dem Lande dringend benötigt werden. Die Landwirtschaft ist durch das Fehlen von Maschinen und Kunstdüngern, durch Mangel an Saatgut und Aufzuchtvieh behindert, die Versorgung der hungernden Stadtbevölkerung mit Lebensmitteln in dem Umfang zu übernehmen, wie es zur Erhaltung der Gesundheit der Arbeiter notwendig ist. [] Wer wie wir Sozialdemokraten von einer Haltung getragen wird, [] die im Mitmenschen einen Bruder sieht, [] der nimmt auch zu den Fragen des alltäglichen Lebens eine richtige Stellung ein. Denken wir z. B. nur an die hohen Steuern, die die Schwachen besonders hart treffen. Denken wir vor allem an die Tabaksteuer, die Arbeitslosigkeit und Absatzschwierigkeit hervorrufen wird. Schon hat die Sozialdemokratie im Vorparlament einen Mahnruf zur Mäßigung erhoben. [] Es ist schon viel über die Not Deutschlands geschrieben und gesprochen worden. [] Auch über die Schuld an unserem Unglück. Wir werden erst wieder zur Ruhe und Eintracht kommen, wenn alle Menschen aus den begangenen Fehlern lernen und nicht vor den aufgetürmten Schwierigkeiten der Gegenwart müde und unbelehrt stehen bleiben. Wenn wir die Ursachen kennen, aus denen Elend und Not entstanden sind, müssen wir auch vernünftig denkend genug sein, für eine bessere politische und wirtschaftliche Neugestaltung einzutreten. [] Durch seine Schuld ist der Kapitalismus tödlich getroffen. [] Er hat den Krieg durch seine Aufrüstung und durch die Unterdrückung der arbeitenden Menschen gezüchtet und Hitler hat ihn bis zur letzten Konsequenz verloren. [] Wir wollen nach dem Zusammenbruch von zwei Kriegen ein [] sozialistisch. Deutschland aller Menschen in Stadt u. Land aufbauen und ein Vaterland schaffen, in dem alle in friedlicher Arbeit die Früchte ihres Fleißes genießen können. [] Wie in der Vergangenheit werden wir auch in der Zukunft laut unsere Stimme erheben [] und um Verständnis und Besinnung rufen. Eine Politik des Hasses und der Unvernunft würde die Menschheit im Zeitalter der Atombombe ausrotten. Laßt uns ein friedliches, aber auch ein freies Deutschland aufbauen, in dem die Menschenwürde geachtet ist und ein jeder seinem Glauben und seiner Überzeugung leben kann. [] Wir können unser Land nur in Gemeinschaft aufbauen! [] Sozialismus ist der Wille zum Aufbau unseres Landes, ohne daß sich die einen daran bereichern und die andern nur schaffen und schuften. Wenn wir in christlichen Worten ausdrücken was wir unter Sozialismus verstehen, so können wir auch sagen: [] Christliche Gedanken müssen auch einströmen in den breiten Raum des politischen und wirtschaftlichen Lebens, wo heute noch Eigennutz, Selbstsucht und Übervorteilung die Triebfedern des Handelns sind. [] Die Sozialdemokratie, der man einmal vorgeworfen hat, sie habe kein Vaterland, ist die [] unerbittliche Ruferin nach einem wirtschaftlich und politisch geeinten Deutschland, [] in dem die Schaffenden aller Stände in demokratischer Freiheit ihrem Willen Ausdruck geben. [] Dieses Mal geht es um die Verfassung [] in der die Grundrechte des Volkes festgelegt werden sollen. [] Tretet hinter uns bei der Wahl, damit wir als starke Partei zum Wohle des Volkes arbeiten können. [] Gebt Eure Stimme der Sozialdemokratie! [] Wählt Liste 3 [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Veröffentlicht von W. Beisel unter der Lizenz US-W-1062 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung [] B.P. 6.46. 100000
Published:30.06.1946