Dein Kandidat . Ewald Sprave

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Dein Kandidat [] Ewald Sprave [] Im Wahlbezirk 19 wählt jeder SPD [] Liebe Wählerin, lieber Wähler! [] Ich erlaube mir, mich mit einigen Zeilen an Sie zu wenden, da mich die SPD als Kandidaten für die Gemeinderatswahl am 9. November aufgestel...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Sprave, Ewald, Westfalendruck, Dortmund
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 30.10.1952 - 09.11.1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/26317E11-4497-4E9E-B085-3078F8D3E7A6
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Dein Kandidat [] Ewald Sprave [] Im Wahlbezirk 19 wählt jeder SPD [] Liebe Wählerin, lieber Wähler! [] Ich erlaube mir, mich mit einigen Zeilen an Sie zu wenden, da mich die SPD als Kandidaten für die Gemeinderatswahl am 9. November aufgestellt hat. Ich kandidiere im Wahlbezirk 19. [] Schon im März 1932 wurde ich als Kandidat der SPD in das Dortmunder Stadtparlament gewählt. Meine Tätigkeit darin war nicht von langer Dauer, denn die Nazis sprengten das Parlament. Sie hatten zwar keine Mehrheit, und die SPD stellte nach der letzten Wahl vor der nationalsozialistischen Machtergreifung wieder die stärkste Fraktion. Es wurde kurzer Hand eine Anzahl sozialdemokratischer Stadtverordneter verhaftet, um eine nationalsozialistische Mehrheit künstlich zu schaffen. In der Folgezeit wurden dann die von der Bevölkerung gewählten Sozialdemokraten nicht mehr zur Stadtverordnetenversammlung eingeladen. Für mich gab es dann eine mehrmalige Inhaftierung durch die Gestapo. [] Vor 49 Jahren wurde ich Auf dem Schnee geboren, besuchte dort die Volksschule, und da ich wie mein Vater Bergmann geworden war, später die Bergvorschule. Auf dem Schnee gab es damals überhaupt kaum einen Menschen, der nicht Sozialdemokrat war, und so war es nur selbstverständlich, daß ich es auch wurde. 1946 und dann wieder 1948 wurde ich abermals in das Dortmunder Stadtparlament gewählt. [] In der Ratsversammlung war meine Arbeit in den vergangenen vier Jahren sehr vielseitig. Einiges nur sei aus der Fülle der mir gestellten Aufgaben herausgegriffen. Als Vorsitzender des Personalausschusses bin ich mitverantwortlich für die Personalpolitik im Stadthaus. Das ist gewiß nicht so einfach; denn gerade auf diesem Gebiet kann man es so leicht nicht jedem recht machen. So holten wir nach Freiwerden der Stadtratsstelle für das Bauwesen einen tüchtigen Fachmann nach Dortmund, und siehe da, mit der Wiederherstellung und Instandsetzung der Straßen geht es seitdem in Dortmund außerordentlich vorwärts. Heute trifft man, über das ganze Stadtgebiet verteilt, überall Straßenbaukolonnen bei der Arbeit. [] Wir holten für das Sozialamt einen ausgezeichneten Kenner des Sozialwesens, einen jungen Mann noch, und machten ihn zum Stadtrat. Auf Grund seiner Kenntnisse und seiner Tatkraft wird er für die Stadt und ihre Bevölkerung noch viel zu leisten imstande sein. [] Auch einen neuen Leiter der Sparkasse wählten wir, der in der kurzen Zeit seiner Tätigkeit schon außerordentliches für die Stadt geleistet hat und die nur noch ein Schattendasein führende Dortmunder Sparkasse wieder zu Ansehen brachte. [] Schließlich wählten wir einen tüchtigen Leiter der Schlachthöfe. Alle diese Männer wurden auch von den bürgerlichen Parteien als die Tüchtigsten und Besten aus zahlreichen Bewerbungen mit ausgesucht und auch mitgewählt. Dennoch schwärzt man jetzt die SPD an, spricht von Parteibuchpolitik, beschimpft uns und regt sich auf, wie der Vertreter der FDP bei der letzten Etatsberatung es ausdrückte, über die "Treffsicherheit der roten Kugel". Man würde das nicht tun, wenn diese Männer das Parteibuch einer bürgerlichen Partei hätten. Weil sie aber Sozialdemokraten sind, wird auf die SPD geschimpft, obwohl man diese Männer selbst mitgewählt hat. Sollten sich nicht alle freuen, wenn tatkräftige Männer in der Verwaltung den Wiederaufbau kräftig vorantreiben, auch wenn sie Sozialdemokraten sind? Am 9. November haben die Wähler zu entscheiden, ob wir richtig gehandelt haben. Ihrem Urteil können wir die Entscheidung mit gutem Gewissen überlassen. Darum auch darf ich sie wohl bitten, mir am 9. November ihre Stimme zu geben und sozialdemokratisch zu wählen. [] Ewald Sprave [] Dortmund-Hombruch, Reichenherger Straße 68 [] Dortmund, den 30. Oktober 1952 [] Druck: Westfalendruck
Published:30.10.1952 - 09.11.1952