Dein Kandidat . Heinrich Wiese

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Dein Kandidat [] Heinrich Wiese [] Im Wahlbezirk 5 wählt jeder SPD [] Liebe Wählerin, lieber Wähler! [] Der 9. November dieses Jahres ist ein Schicksalstag auch für Sie. An diesem Tage werden in Nordrhein-Westfalen die Gemeindeparlamente neu...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Wiese, Heinrich, Westfalendruck, Dortmund
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 30.10.1952 - 09.11.1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/EBBB6958-989A-4F0A-AEB9-D02515418BA7
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Dein Kandidat [] Heinrich Wiese [] Im Wahlbezirk 5 wählt jeder SPD [] Liebe Wählerin, lieber Wähler! [] Der 9. November dieses Jahres ist ein Schicksalstag auch für Sie. An diesem Tage werden in Nordrhein-Westfalen die Gemeindeparlamente neu gewählt. Sie sollen mit darüber entscheiden, wer in den nächsten vier Jahren die Bürgerschaft im Dortmunder Stadtparlament vertreten soll. Da die SPD mir bereits ihr Vertrauen geschenkt und mich für den 5. Wahlbezirk als Kandidaten für die Ratsversammlung aufgestellt hat, werbe ich nun auch um Ihr Vertrauen. Ich nehme an, daß es Ihnen nicht gleichgültig sein kann, wer Ihre Interessen in der Ratsversammlung vertritt. Um Ihnen Ihre Wahl zu erleichtern, stelle ich mich Ihnen hierdurch als Kandidat der SPD vor. [] Ich bin am 16. Juli 1895 in Drewer, Kreis Lippstadt, geboren und habe in Dortmund zunächst das Schneiderhandwerk erlernt. Es war aber nicht immer leicht, nach beendeter Lehrzeit als Schneider Beschäftigung zu haben, besonders dann nicht, wenn man auch gewerkschaftlich organisiert war. Nach ausgedehnten Wanderungen durch ganz Deutschland und vielen vergeblichen Versuchen, Arbeit zu behalten, wechselte ich meinen Beruf und ging 1913 zur Post, wo ich heute als Postsekretär beschäftigt bin. Dem gewerkschaftlichen Gedanken blieb ich treu, obwohl das gerade in jenen Jahren bei der alten kaiserlichen Post sehr schwer war. Erst nach 1918 war es möglich, auch bei der Post für die gewerkschaftliche Idee zu wirken. Das Vertrauen meiner Kollegen berief mich bald in gewerkschaftliche Funktionen. Ich wurde 1925 zum Bezirksvorsitzenden der Deutschen Postgewerkschaft im Verkehrsbund gewählt. Diese Funktion habe ich bis 1933 ausgeübt. Politisch gehörte ich zur SPD. Meine gewerkschaftliche und politische Tätigkeit wurde 1933 durch Nazigewalt unterbrochen. Nach 1945 wurde die Bahn wieder frei für diese Arbeit. Von 1945 bis 1. Mai 1952 war ich Ortsverwaltungsvorsitzender der Deutschen Postgewerkschaft in Dortmund, außerdem Mitglied und Vorsitzender des Betriebsrates bei der Post. Ich trat auch wieder der SPD bei, und nun soll ich mich auf Wunsch meiner Parteifreunde zur Stadtvertreterwahl stellen. Ich mache Ihnen keine großen Versprechungen, aber ein Versprechen kann ich Ihnen geben: Wenn ich gewählt werde, werde ich meine ganze Kraft einsetzen, beim Wiederaufbau Dortmunds und am Wohlergehen seiner Bevölkerung mitzuarbeiten. Für mich werden nicht die Wünsche kleiner Interessentengruppen, sondern immer das Wohl der Allgemeinheit maßgebend sein. Denn wenn es der Allgemeinheit gutgeht, geht es auch dem einzelnen gut. Wenn Sie diese Auffassung mit mir teilen, wird es Ihnen sicher nicht schwerfallen, mir und damit der SPD am 9. November Ihre Stimme zu geben. [] Heinrich Wiese [] Dortmund, Neuer Graben 114 [] Dortmund, den 30. Oktober 1952 [] Druck: Westfalendruck
Published:30.10.1952 - 09.11.1952