Jusothema . Jugendvertreterwahl '84 . Kämpfen wir für unsere Rechte!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Jusothema [] Jugendvertreterwahlen '84 [] KÄMPFEN WIR FÜR UNSERE RECHTE [] Zunehmende Jugendarbeitslosigkeit, vergebliche Suche nach einem Ausbildungsplatz - die Zukunftsperspektive der Jugend wird immer düsterer. [] Diese hoffnungslose S...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (Jusos), Bundesvorstand, Wegner, Horst, Satz Layout Grafik DK Kierzkowski / Leppelt, Bonn
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1984
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/1E9B70F3-D2EE-472E-BE7F-75B77DEC4B3A
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Jusothema [] Jugendvertreterwahlen '84 [] KÄMPFEN WIR FÜR UNSERE RECHTE [] Zunehmende Jugendarbeitslosigkeit, vergebliche Suche nach einem Ausbildungsplatz - die Zukunftsperspektive der Jugend wird immer düsterer. [] Diese hoffnungslose Situation wird von den Unternehmern für ihr Profitinteresse weidlich ausgenutzt. Jahrelang wurden im Berufsbildungsgesetz und Jugendarbeitsschutzgesetz verankerte Rechte als "ausbildungshemmende Vorschriften" diffamiert. Jetzt - Arm in Arm mit einer Bundesregierung, die ihnen jeden Wunsch von den Lippen abliest - hat der Kahlschlag begonnen. [] Arbeitsminister Blüm hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der vom Jugendarbeitsschutzgesetz nur noch den Rumpf zurückläßt: [] - Jugendliche können künftig zwischen 6 und 20 Uhr, in mehrschichtigen Betrieben bis 23 Uhr eingesetzt werden. Weitere Ausnahmen sind möglich. [] - Für Bäckerlehrlinge über 17 Jahren beginnt der Arbeitstag bereits um 6 Uhr morgens. [] - Ausnahmen vom Verbot der Samstagsbeschäftigung werden ausgeweitet, die Sonntagsarbeit im Gaststättengewerbe erleichtert. [] - Der Bundesarbeitsminister kann den Unternehmern zusätzliche Einschränkungen der Rechte erlauben. [] Damit wird klar: "Sozialminister Blüm sind die Profitinteressen wichtiger als die Schutzrechte der Jugendlichen. In der Öffentlichkeit wi rd dies auch noch als "Verbesserung der Ausbildung" verkauft - doch spätestes seit den Erfahrungen mit der "Lehrstellengarantie" des Kanzlers läßt sich kein Jugendlicher mehr verkohlen. In dieser Situation ist eine starke Jugendvertretung besonders wichtig. Für eine starke Interessenvertretung ist eine geschlossene gewerkschaftliche Organisierung unverzichtbar. [] Unterstützt deshalb die Kandidaten der DGB-Gewerkschaften [] Wozu brauchen wir eine Jugendvertretung? [] Jugendvertretungen können auf betriebliche Entscheidungen Einfluß nehmen, die jugendliche Arbeitnehmer betreffen: [] - auf die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen oder Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen [] - auf die Auswahlrichtlinien bei der Einstellung von jugendlichen Arbeitnehmern. [] - auf die Ausstattung in den Ausbildungsstätten [] - auf das Beurteilungsverfahren [] Die Rechte der Jugendvertretungen sind im Betriebsverfassungsgesetz verankert. [] Jugendvertretungen können in allen Betrieben gewählt werden, in denen mindestens fünf jugendliche Arbeitnehmer, d.h. Arbeitnehmer unter 18 Jahren, beschäftigt sind. [] Jeder Arbeitnehmer unter 18 Jahren darf wählen, jeder unter 24 Jahren darf gewählt werden (es sei denn, er gehört bereits dem Betriebsrat an). [] Was tun gegen die Arbeitslosigkeit ? [] Wenn die Jugendvertreterwahlen 1984 stattfinden, werden 400.000 Jugendliche eine Lehrstelle suchen, viele von ihnen werden auf der Strecke bleiben. Aber auch nach der Ausbildung heißt das persönliche Schicksal vieler: Arbeitslosigkeit. Nach den Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit sind 120.000 Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren arbeitslos. Dies ist aber nur ein Ausschnitt des Problems. Nach Schätzungen der Gewerkschaften sind noch einmal 500.000 junge Arbeitnehmer bis zum 25. Lebensjahr arbeitslos. [] Was kann man dagegen tun? [] Solange die Unternehmer die Entscheidungen über die Produktion allein treffen, haben ihre Profitinteressen Vorrang. Immer mehr Arbeitsplätze werden durch Einsatz von Maschinen wegrationalisiert, die Arbeitslosigkeit ist gewaltig gestiegen. [] Wenn nichts dagegen getan wird, werden bald mehr als 4 Millionen Menschen arbeitslos sein, denn die technische Entwicklung ist noch längst nicht am Ende. [] Die 35-Stunden-Woche durchsetzten! [] Heute sind mehr als 2 Millionen Menschen ohne Arbeit, während die anderen über starke Arbeitsbelastungen stöhnen. Viel sinnvoller wäre es deshalb, wenn alle Beschäftigten in Zukunft weniger arbeiten müßten, damit die Arbeitslosen wieder einen Arbeitsplatz finden können. [] Die Arbeitszeitverkürzung ist auch finanzierbar: denn die Arbeitnehmer haben in den letzten Jahren schon Reallohnverluste hinnehmen müssen, während die Produktivitätssteigerungen den Unternehmen hohe Profite eingebracht haben. [] Arbeitsplätze durch öffentliche Beschäftigungsprogramme schaffen! [] - die 35-Stunden-Woche bekämpft die Arbeitslosigkeit durch Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Statt Dauerarbeitslosigkeit für viele mehr Freizeit für alle. [] - Die 35-Stunden-Woche macht die Arbeit menschlicher. Viele Arbeitnehmer sind heute schon verschlissen, bevor sie das Rentenalter erreichen. Die Belastungen müssen deshalb abgebaut werden. [] - Die 35-Stunden-Woche bringt mehr Freizeit. Die Arbeitnehmer haben mehr Zeit für das soziale, politische und gesellschaftliche Leben. Gleichzeitig erleichtert sie die partnerschaftliche Arbeitsteilung von Frauen und Männern im Haushalt und bei der Kindererziehung. Die 35-Stunden-Woche muß deshalb als tägliche Arbeitszeitverkürzung verwirklicht werden - als Schritt zum Sechsstundentag. [] In dieser Gesellschaft liegt vieles im argen: [] - Unsere Wälder sterben. [] - Es fehlen eine Million Wohnungen. [] - Im Sozialwesen gibt es erhebliche Lücken. [] Diese Probleme müssen durch gezielte staatliche Programme bekämpft werden. Dazu sind öffentliche Investitionen in Höhe von -zig Milliarden nötig, im Umweltschutz, für Energieeinsparung, im sozialen Wohnungsbau, im Sozialwesen, für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. [] Dadurch werden nicht nur Fortschritte in diesen Bereichen erzielt, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen. [] In die Entscheidungsgewalt der Unternehmen eingreifen! [] Das Profitinteresse muß ersetzt werden durch die Interessen der gesamten Bevölkerung, nur dann ist eine Gesellschaft zu schaffen, in der nicht Millionen an den Rand gedrückt werden. [] Dazu ist es nötig, in die selbstherrlichen Entscheidungen der Unternehmer einzugreifen. Die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer sind auszudehnen, auch über Investitionen müssen sie ein Mitspracherecht haben, denn sie tragen auch die Folgen der Unternehmenentscheidungen. [] Öffentliche Subventionen sollen nur noch vergeben werden, wenn staatliche Auflagen, wie Schaffung von Arbeitsund Ausbildungsplätzen und stärkere Anstrengungen im Umweltschutz, erfüllt werden. [] Die Macht der Banken muß gebrochen werden. Durch ihre Kreditpolitik können die Banken mehr als jeder Politiker entscheiden, welcher Betrieb am Leben erhalten wird und weicher kaputtgeht. Diese Entscheidungen betreffen aber uns alle. Deshalb müssen wir auch alle mitentscheiden können. Banken, Versicherungen und alle Unternehmen, die einen wesentlichen Einfluß auf das Wirtschaftsgeschehen haben, müssen deshalb gesellschaftlicher Kontrolle unterstellt werden. [] Die Ausbildungsmisere bekämpfen! [] Bereits nach der Schule bleiben viele Jugendliche auf der Strecke, weil sie keinen Ausbildungsplatz finden. [] Die Jungsozialisten fordern: [] Jeder Jugendliche muß einen Ausbildungsplatz bekommen. Wo die Unternehmen nicht genügend Lehrstellen anbieten, muß der Staat selbst die Ausbildung in die Hand nehmen und außerbetriebliche Ausbildungsstätten schaffen. Finanzieren müssen dies die Unternehmen, denn sie profitieren auch von der Ausbildung. Bei der Umlagefinanzierung müssen vor allem diejenigen Unternehmen zur Kasse gebeten werden, die sich bisher um Ausbildungslasten herumgedrückt haben. [] BEI DEN JUSOS MITMACHEN! [] Wer sich für die Mitarbeit bei den Jusos interessiert, sollte uns einfach schreiben: An das Bundessekretariat der Jungsozialisten - Ollenhauerstr. 1 - 5300 Bonn 1 [] Jungsozialisten in der SPD. [] Herausgeber: Bundesvorstand der Jungsozialisten, Ollenhauerstr. 1, 5300 Bonn 1. Verantwortlich: Horst Wegner Satz Layout Grafik DK Kierzkowski / Leppelt Druck+Repro, Bonn-Beuel [] Für nur DM 35,- jährlich erhaltet ihr monatlich Informationen des Juso-Bundesvorstands: fünf Ausgaben des Juso-Schülerexpress, der bundesweiten Schülerzeitung der Jungsozialisten, vier Ausgaben der Theoriezeitschrift der Jungsozialisten "Sozialistische Tribüne", vier bis fünf Ausgaben der Zeitschrift "JUSO" sowie sonstige Informationsschriften der Jungsozialisten. ,Stichwort: Abo [] EINZUGSERMÄCHTIGUNG [] An das Bundessekretariat der Jungsozialisten [] Ollenhauerstr. 1 [] 5300 Bonn 1 [] Hiermit ermächtige ich Euch widerruflich, Forderungen, die sich aus dem Abonnement, des Jusu-Schülerexpress / Juso-Magazins / der Sozialistischen Tribüne / der Juso-Veröffentlichungen ergeben zu Lasten meines Kontos mittels Lastschrift einzuziehen. [] Name: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [] Betrag jährlich: . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . Beginn des Abonnements: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [] Bankleitzahl: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kontonummer: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geldinstitut: . . . . . . . . . . . . . . . . [] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . den . . . . . . . . . . Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Published:1984