Sauberkeit in unserer Stadt, Stürzt den roten Magistrat, Fort das Brolatariat!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Der im Untertitel zur Karikatur verwendete Begriff "Brolatariat" bezieht sich auf Fritz Brolat (Gewerkschafter ADGB, Sozialdemokrat). Im Zusammenhang mit der Sklarek-Affäre (1929) und dem Sklarek-Prozeß (1932) wurde Brolat im Dezemb...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Kampffront Schwarz-Weiß-Rot, Verlag der Deutschnationalen Schriftenvertriebsstelle GmbH, Edmund Gaillard G.m.b.H., Berlin
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 12.03.1933
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/3F669E28-FED3-4C46-8703-3045E599947C
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Der im Untertitel zur Karikatur verwendete Begriff "Brolatariat" bezieht sich auf Fritz Brolat (Gewerkschafter ADGB, Sozialdemokrat). Im Zusammenhang mit der Sklarek-Affäre (1929) und dem Sklarek-Prozeß (1932) wurde Brolat im Dezember 1932 verhaftet und aufgrund seiner unterschiedlichen Aussagen Ende Februar 1933 mit der Begründung "Meineid" zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Vgl. Büsch, Otto u. Haus, Wolfgang: Berlin als Hauptstadt der Weimarer Republik 1919-1933, Berlin u. New York 1987, S. 229. <NZ>Brolat kam 1929/ 1930 stark ins Gerede, da er als sozialdemokratischer Personalchef der verschuldeten Berliner Verkehrs-Gesellschaft (BVG) ein Jahresgehalt von 72.000 Mark bezog, welches dem Einkommen von etwa 30 seiner Bediensteten im Fahrerpersonal entsprach. Vgl. Lehnert, Detlef: Das "rote" Berlin: Hauptstadt der deutschen Arbeiterbewegung?, in: Glaessner, Gert-Joachim, Lehnert, Detlef, Suhgl, Klaus [Hrsg.]: Studien zur Arbeiterbewegung und Arbeiterkultur in Berlin, Berlin 1989, S. 20. <NZ>Bereits 1929 warf das kommunistische Parteiorgan Brolat vor, als Direktor der Berliner Brennstoff-Gesellschaft in den Jahren 1924-1929, bei der Belieferung städtischer Anstalten mit Brennstoff, Betrügereien begangen zu haben. Ein zeitgenössischer Bericht über Brolats Vernehmung vor dem Berliner Amtsgericht im Jahre 1932 findet sich in der Weltbühne. (Vgl. Tergit, Gabriele: Brolat, in: Die Weltbühne, 28. Jg., 1932, Nachdruck, Königstein/Ts. 1978, S. 522-524. Bibliothek der sozialen Demokratie/Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, Signatur: X 4007.)<NZ>Die in der Karikatur verwendete Figur stellt [vermutlich] Fritz Brolat dar (vgl. Fritz Brolat, Photosammlung des AdsD, Signatur: 6/FOTA032123), welcher schon früh seitens der Propaganda von KPD, NSDAP und DNVP als Motiv für Korruptionsvorfälle im Berliner Magistrat aufgenommen wurde.<NZ>Im Zusammenhang mit der Sklarek-Affäre wurde Fritz Brolat beispielsweise im Rahmen einer Broschürenreihe von der nationalsozialistischen Reichspropagandaleitung als korrupter Arbeiterführer propagandistisch ausgeschlachtet. Die Broschüre hat den Titel "Brolatariat". Vgl. Unger-Winkelried, E[mil].: Brolatariat, Zum sechzigjährigen Jubiläum des von Karl Marx und Friedrich Engels herausgegebenen "Kommunistischen Manifests", in: Die Kampfschrift, Broschürenreihe der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Heft 13, München 1932.<NZ>Bibliothek der sozialen Demokratie/Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, Signatur: A 39 237, Mikrofilm: FA-39237 Sauberkeit in unserer Stadt, [] Stürzt den roten Magistrat, [] Fort das Brolatariat! [!] [] Wählt Liste 5 [] Kampffront Schwarz-Weiß-Rot [] Nr. 97 [] Verlag der Deutschen Schriftenvertriebsstelle G.m.b.H., Berlin NW 7. [] Offsetdruck Edmund Gaillard G.m.b.H., Berlin SW 68
Published:12.03.1933