| Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals;
Archiv der Münchner Arbeiterbewegung [] [] Nach dem 8. Mai 1945: Die Zukunft von Gestern. Perspektiven und Entwicklungen der Arbeiterbewegung in München in der Nachkriegszeit. [] [] Zeitzeugen: Professor Dr. Ernst Schumacher, [] Berlin, sprichtüber seine Zeit in München 1943 bis Anfang der 50er Jahre, sein Leben in der DDR und im "wiedervereinigten" Deutschland am [] Dienstag, 25. April 1995 19.30 Uhr Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b [] [] Ernst Schumacher, 1921 in Urspring im Pfaffenwinkel geboren, als Soldat eingezogen und schwer verwundet, studierte 1943 - 1947 an der Münchner Universität. Er gehörte zum Kreis um die linkskatholische Zeitschrift "ENDE UND ANFANG" mit Theo Pirker und Burkart Lutz. Anders als diese wandte sich Schumacher der FDJ und dem Kommunismus zu. [] Als ihm Professor Kutscher die gewünschte Auseinandersetzung mit Bertolt Brecht als Dissertationsthema verweigerte, arbeitete Schumacher als Korrespondent des Berliner Rundfunks und des Deutschlandsenders und promovierte 1953 in der DDR an der Universität Leipzig über Bertolt Brechts dramatische Versuche 1918 - 1933. Ernst Schumacher wurde auch als Theaterkritiker bekannt und hat als erster deutscher Korrespondent in China und in Vietnam in den 50er Jahren Interviews mit Tschou-en-lai [!][Tschou En Lai], Ho-chi-minh [!][Ho Chi Minh] und General Giap geführt. 1965 wurde er Professor für Theorie der darstellenden Künste an der Humboldt-Universität in Berlin und war zugleich Leiter des Instituts für Theaterwissenschaften. 1987 wurde er emeritiert, die "Wende" brachte ihm eine Rentenkürzung auf 1/3 der Pension eines Westprofessors. [] Der Lebenslauf Ernst Schumachers mag aus heutiger Sicht ungewöhnlich erscheinen. Tatsächlich aber gab es Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre nicht wenige Antifaschisten, darunter auch zahlreiche Emigranten, die es vorzogen, in der DDR zu leben und zu arbeiten, da ihnen die Bundesrepublik noch oder schon wieder vom Nazismus geprägt schien. Schumachers Vortrag wird daher zwangsläufig die Frage nach Alternativen stellen, die sich nach 1945 boten, und über die nach 1945 eingeschlagenen Wege Bilanz ziehen. [] [] V.i.S.d.P.: Dr. Ludwig Eiber, c/o Archiv der Münchner Arbeiterbewegung, Ebenböckstraße 11, 81241 München
|
|---|
