Bayerisches Volk!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; BAYERISCHES VOLK! [] Willst Du, [] daß Dein Vaterland als selbständiger Staat im Rahmen eines deutschen Bundes weiterbestehen und nicht als preußische Provinz das Schicksal derer teilen soll, die unter der Herrschsucht und Arroganz Preußens e...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Bayernpartei (BP), Bantele, Georg, Tripß, Bayreuth
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 14.08.1949
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/E9866F9B-41A1-4676-B62A-538C2CE0F608
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; BAYERISCHES VOLK! [] Willst Du, [] daß Dein Vaterland als selbständiger Staat im Rahmen eines deutschen Bundes weiterbestehen und nicht als preußische Provinz das Schicksal derer teilen soll, die unter der Herrschsucht und Arroganz Preußens elendiglich zugrunde gegangen sind; [] Willst Du, [] daß wieder Zucht, Sitte, Ordnung, Sauberkeit und Ehrlichkeit im Volke einziehen und in der Staatsführung, wie wir das in Bayern früher gewohnt waren; [] Willst Du, [] daß das bayerische Volk sein Schicksal selber in die Hand nimmt und bestimmt und nicht Landfremde Schindluder treiben mit allem was, [!] uns heilig ist; [] Willst Du, [] daß die Bonner Sozialisierungsmaßnahmen verhindert werden, durch welche Dir nach dem Beispiel der Ostzone Dein Eigentum genommen werden soll; [] Willst Du, [] daß weiterhin Deine Steuergroschen, die gerade von den Ärmsten unerbittlich und unbarmherzig eingetrieben werden, nicht in schamloser Weise in Millionenbeträgen für den Bau einer neuen Bundesstadt in Bonn und für sinnlose Luxusbauten verwendet werden, während Invalide, Altersrentner, Kriegerwitwen und Heimatvertriebene mit ihren Kindern Hunger leiden und in Elendsquartieren zusammengepfercht hausen müssen; [] Willst Du, [] wieder Herr werden in Deiner Heimat und nicht Bettler vor Deiner eigenen Haustüre; [] BAYERISCHER BAUER! [] Willst Du, [] daß die Zwangswirtschaft und die Hofkontrollen und all die tausend Schikanen, mit denen man Dich seit Jahren quält, endlich aufhören; [] Willst Du, [] daß Du Herr auf Deinem Hofe bleibst und Du nicht eines Tages als Kolchosebauer bei der Maschinenausleihstation darum betteln mußt, daß man Dir Deinen Acker pflügt und die Ernte einfährt; [] Willst Du, [] daß Deine harte Arbeit auch ihren gerechten Lohn findet und daß nicht eines Tages eine Getreideschwemme vom Ausland her Dich und die Deinen an den Bettelstab bringt; [] Willst Du, [] daß Deine Kinder einmal als frohe und freie Menschen leben dürfen und nicht wieder als Opfer einer verbrecherischen Reichspolitik auf den Schlachtfeldern verbluten; [] Willst Du, [] daß Deine Steuergelder nicht dazu verwendet werden, daß um Millionenbeträge ausländisches Gemüse, holländische Kartoffeln, Radieschen, Gurken und Erdbeeren eingekauft werden, während Deine Erzeugnisse verfaulen, weil für sie angeblich kein Geld vorhanden ist; [] Willst Du, [] daß Religion, echtes Gottvertrauen und Heimatliebe die Grundlage unseres Lebens sein sollen und daß nicht Gottlosigkeit und Marxismus uns endgültig vernichten. [] Dann bekenne Dich zur Freiheit Bayerns, [] Dann wähle die Partei Deines Volkes, [] Dann wähle die [] BAYERN PARTEI [] Verantwortlich: Gg. Bantele, Bayreuth [] Tripß, Bth. [] Gegen die Entrechtung der Mitläufer [] Gegen das Unrecht der Entnazifizierung [] Die Bayernpartei hat auf ihrer Landesversammlung am 18. Juni in Passau und nochmals am 10. Juli in Ansbach, beide Male einstimmig nachfolgenden Dringlichkeitsantrag an Regierung und Landtag beschlossen: [] Die am 18. und 19. Juni 1949 in Passau tagende Landesversammlung der Bayernpartei erhebt in aller Öffentlichkeit, vor dem Volk und der Besatzungsmacht, vor Regierung und Landtag Protest gegen die Verschleppung des Abschlusses der Entnazifizierung, gegen die Aufrechterhaltung wirtschaftlicher und rechtlicher Nachteile gegenüber Menschen, die keine wirkliche Schuld trifft, und gegen die politische Diskriminierung großer Schichten des Volkes. Sie legt Verwahrung dagegen ein, daß die Wiedereinstellung denazifizierter Beamter, Angestellter und Arbeiter deshalb unterbleiben soll, weil ihre Stellen inzwischen durch nichtbayerische Evakuierte, abgebaute Angestellte der Entnazifizierungsbehörden, der Militärregierung und anderer Behörden besetzt worden sind. [] Die Landesversammlung fordert als Sofortmaßnahmen: [] 1. Die Auflösung aller für die Durchführung des sogenannten Befreiungsgesetzes geschaffenen Einrichtungen bis auf einen zur Bearbeitung und Erledigung der wirklichen Schuldfälle unbedingt erforderlichen Rest, im besonderen die Beseitigung des Sonderministeriums sowie des Kassationshofes, und die Übertragung ihrer Zuständigkeiten auf das Justizministerium bzw. Organe der Justiz. [] 2. Die Aufhebung der gegen Mitläufer und Amnestierte aufrechterhaltenen beruflichen, wirtschaftlichen und politischen Nachteile und Unterscheidungen, welche mit den allgemein geltenden Verfassungsgrundrechten in Widerspruch stehen, im besonderen die Wiederherstellung wohlerworbener Rechte sowie die Wiederverleihung der Befähigung, in Parlamente und zu Bürgermeistern oder Landräten gewählt zu werden. [] Der Staat soll die Standarte des Guten, Bewahrer und Vollstrecker des sittlichen Rechtes sein. Die Landesversammlung der Bayernpartei warnt die Staatsgewalt, in der Lösung dieser Aufgabe zu zögern oder zu versagen. Sie ist die Voraussetzung dafür, daß wir uns endlich wieder aus unserer tiefen Entwürdigung aufrichten. [] Bei der Abstimmung im Landtag haben für die Entrechtung eines großen Teiles der bayerischen Bevölkerung gestimmt: [] Die SPD ohne Ausnahme. [] Die CSU mit wenigen Ausnahmen. [] Die FDP ebenso mit wenigen Ausnahmen. [] Denkt daran [] am 14. August und wählt [] BAYERN-PARTEI
Published:14.08.1949