Legt den sozialdemokratischen Genossenschaftszerstörern das Handwerk!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Legt den sozialdemokratischen Genossenschaftszerstörern das Handwerk! [] Verhindert die Zerschlagung der oppositionellen Konsumvereine! [] Uebt Klassensolidarität mit den roten Konsumvereinen! - Heraus mit den Arbeitsspargroschen aus den refor...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Die Reichsleitung der Genossenschaftsopposition, Peuvag, Abt. Friedrichstadt-Druckerei, Berlin
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 12.1930
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/3B3B0BE2-6746-4580-8C79-ED1D830026F1
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Legt den sozialdemokratischen Genossenschaftszerstörern das Handwerk! [] Verhindert die Zerschlagung der oppositionellen Konsumvereine! [] Uebt Klassensolidarität mit den roten Konsumvereinen! - Heraus mit den Arbeitsspargroschen aus den reformistischen Konsumvereinen, der Arbeiterbank und den Sparkassen! [] An die klassenbewußte Arbeiterschaft! [] Mit der ständigen Verschärfung der Wirtschaftskrise steigern die Trustherren mit ihrer Brüning-Regierung die Ausplünderung der Massen durch den Abbau der Löhne und Gehälter, den Raub der kärglichen Erwerbslosenunterstützung, die Verschlechterung der minimalen Sozialleistungen und den schamlosen Preiswucher trotz allen Geschwätzes vom Preisabbau. Aber die klassenbewußte Arbeiterschaft sammelt sich immer mehr in den revolutionären Massenorganisationen des Proletariats, um unter Führung der KPD. und der NGO. den Kampf gegen die Wirtschaftliche und politische Unterdrückung aufzunehmen. Die kapitalistischen Machthaber und ihre sozialdemokratischen Lakaien wollen deshalb in dem hereinbrechenden Hungerwinter die Kämpfe der Arbeiter gegen die kapitalistische Ausplünderung mit kapitalistischen Machtmitteln unterdrücken. [] Die SPD. leistet den Kapitalisten Lakaiendienste und macht auch die Massenorganisationen zu Stützen der Kapitalsherrschaft. [] Wo es nicht gelingt, in den Massenorganisationen den sozialdemokratischen Einfluß aufrecht zu erhalten, geht die SPD. im Interesse der Bourgeoisie zur Zerschlagung der proletarischen Organisationen über, wie die Spaltung der Gewerkschafts-, der Arbeitersport- und der Freidenkerbewegung mit aller Eindeutigkeit zeigt. [] Nunmehr, wo auch unter den Millionen Genossenschaftsmitgliedern eine stärkere Radikalisierung eingesetzt hat, und sogar zahlreiche sozialdemokratische Konsumvereinsbollwerke in Mitteldeutschland, Thüringen, Sachsen und im Rheinland gefährdet sind, verschärft die SPD.-Bürokratie auch ihren Spaltungskurs in den Genossenschaften. Schon lange wurden Massenausschlüsse von Mitgliedern in vielen Konsumvereinen und Maßregelungen der Arbeiter und Angestellten der Genossenschaftsbetriebe durchgeführt. [] Im Mai 1929 wurde auch bereits der Konsumverein Merseburg als erste oppositionelle Genossenschaft aus dem reformistischen Verband ausgeschlossen, weil er im Hüttenarbeiterkampf seine proletarische Klassensolidarität den kämpfenden Arbeitern bewiesen hatte. [] Seit Monaten konzentrieren die reformistischen Spalter nunmehr ihr Feuer auf den Konsumverein Halle, die größte oppositionelle Genossenschaft in Deutschland. Im Mai wurde der Konsumverein Halle aus dem reformistischen Verband ausgeschlossen. [] Seitdem hat die Genossenschaftsbürokratie mit wirtschaftlichen Repressalien, die die Reformisten bei den Spaltungsprovokationen in den anderen Organisationen nicht anwenden konnten, eine Zerschlagung des Konsumvereins versucht. [] Die GEG. begann sofort mit der Sperrung des Warenbezuges und hat durch die Verbreitung von falschen Gerüchten die Kreditwürdigkeit des Konsumvereins bei Lieferanten und Banken zu untergraben versucht. Die Volksfürsorge kündigte dem Konsumverein seine Hypothek. Die SPD. organisierte die Massenabhebung von Spargeldern ihrer sozialdemokratischen Anhänger aus dem Konsumverein. Seit einigen Wochen führt die SPD. den Käuferstreik gegen den Konsumverein durch und organisiert den Austritt ihrer sozialdemokratischen Anhänger. Am 1. Januar soll der reformistische Konsumverein Leipzig-Plagwitz Verteilungsstellen in dem Ausbreitungsgebiet des Konsumvereins Halle eröffnen. [] Die Mitglieder des Konsumvereins Halle haben im April die Geschäftsleitung der Renegaten hinausgeworfen, und der Konsumverein hat seitdem an allen Kämpfen des Proletariats aktiven Anteil genommen, deshalb hassen die reformistischen Führer dies starke Bollwerk unserer revolutionären Genossenschaftsopposition. Nach der Absage an den reformistischen Klassenverrat hat der Konsumverein Halle in vorbildlicher Weise den heroischen Kampf der Mansfelder Bergarbeiter aktiv unterstützt, beim Kampf gegen die Diktatursteuern der Brüning-Regierung in vorderster Front gestanden, beim Antikriegstag die Mitglieder zum Kampfe gegen die imperialistische Kriegsgefahr mobilisiert. Eine große Bezirkskonferenz gegen Teuerung und Not, an der fast 500 Delegierte teilnahmen, wurde von den Funktionären des Konsumvereins organisiert. Auch bei dem Reichstagswahlkampf hat die proletarische Genossenschaft ihre Mitglieder für den Wahlsieg der KPD. mobilisiert. In der kurzen Zeit der Tätigkeit der proletarischen Leitung sind mustergültige Beispiele an Aktivierung der Genossenschaftsmitglieder geschaffen. Ein über 500 Mitglieder zählender Funktionärkörper wurde gewonnen, eine starke Eingliederung der Arbeiterfrauen in die Arbeit des Konsumvereins erreicht. [] Wie bereits früher die Konsumvereine Schwarzenberg und Merseburg, so hat auch der Konsumverein Halle mit seinen 22 000 Mitgliedern Beispiele dafür geschaffen, wie Konsumvereine, die unter proletarischer Leitung stehen, wirksame Waffen in den Kämpfen der Arbeiterschaft sein können. [] Die ganze Arbeit der Leitung der Renegaten im Konsumverein Halle war im Einverständnis mit den Zentralfinanzen in Hamburg darauf eingestellt, den Fortbestand des Konsumvereins nach dem Ausschluß aus dem reformistischen Verband unmöglich zu machen. Die Renegaten haben alle flüssigen Gelder des Konsumvereins in Bauten (Zentralgebäude, Fleischerei usw.) fest angelegt, ohne rechtzeitig für die niedrig belasteten Betriebe genügend hohe Hypotheken aufzunehmen. Sogar die 1.6 Millionen Mark Spargelder, von denen die Hälfte nach den Richtlinien der Zentralinstanzen flüssig angelegt werden sollen, waren völlig in Bauten investiert. Die proletarische Leitung mußte deshalb die Genossenschaft in einer Zeit übernehmen, wo keinerlei flüssige Mittel für die Arbeit zur Verfügung standen und die CPD. in Halle gemeinsam mit der Genossenschaftsbürokratie in Hamburg sofort mit ihren wirtschaftlichen Repressalien gegen den Konsumverein begann. [] Trotz der durch die Wirtschaftskrise außerordentlich zugenommenen Massenverelendung, trotz aller Sabotage der [...] in Halle und der Zentralverbandsinstanzen in Hamburg hat der Konsumverein Halle gute Fortschritte erreicht. [] Der Umsatz konnte um über zehn Prozent gegenüber dem Umsatz der Leitung der Renegaten gesteigert werden. Für die von Hamburg gekündigte Hypothek gelang es dem Konsumverein, eine neue Hypothek zu beschaffen. Die klassenbewußten Arbeiter haben durch eine Haussparkasse, für die eifrig gesammelt wird, neue Gelder hereingeholt, um die flüssigen Mittel des Konsumvereins zu stärken. [] Der Käuferstreik und der Austritt der Anhänger der SPD. war ein großes Fiasko. In den ersten sechs Wochen des Boykotts hat die SPD. von den 22 000 Mitgliedern keine 200 zum Austritt aus der Genossenschaft veranlassen können. [] Von den sozialdemokratischen Arbeitern weigert sich ein immer größerer Teil, die reformistische Spaltungspolitik länger fortzusehen. So erklärte z. B. ein SPD.-Vertreter: [] "Ferner erkläre ich, daß ich denselben (Käuferstreik) auch nicht billige und nach wie vor im NKV. meine Einkäufe tätige." [] Ein anderer SPD.-Vertreter schrieb: [] "...daß ich für die Genossenschaft bin, nicht für die SPD." [] Mit den Kampfmitteln, die die SPD. gegen den Konsumverein Halle anwendet, geht sie auch immer mehr gegen den Konsumverein Merseburg und die anderen oppositionellen Konsumvereine wie Gotha, Limbach, Schwarzenberg, Wittenberg, Ammendorf, Ehrenfriedersdorf usw. vor. Auch in einigen anderen oppositionellen Konsumvereinen wird bereits die Abhebung der Spargelder der Anhänger der SPD. organisiert. Die Anhänger der SPD., unter denen die gutbezahlten Bonzen der Gewerkschaften, Krankenkassen, der kommunalen und staatlichen Futterkrippen sind, verfügen auch in den oppositionellen Konsumvereinen über den größten Teil der Spargelder. [] Die SPD. beginnt deshalb den oppositionellen Konsumvereinen mit der Abhebung der Spargelder Schwierigkeiten zu bereiten, die nur durch die Solidarität der klassenbewußten Arbeiterschaft überwunden werden können. [] Der Kampf zwischen der sozialfaschistischen Genossenschaftsbürokratie und der oppositionellen Konsumvereinen ist ein wichtiger Entscheidungskampf um den Einfluß unter den Millionen Genossenschaftsmitgliedern in Deutschland. Die gesamten proletarischen Genossenschaftsmitglieder müssen daher die provokatorischen Spaltungsmatznahmen der SPD. gegen die roten Konsumvereine gemeinsam zurückschlagen. Die Opposition der reformistischen Konsumvereine muß den roten Konsumvereinen aktive Klassensolidarität gewähren. [] Berlin, Dezember 1930. [] Solidarität mit den roten Konsumvereinen bedeutet: [] die Mobilisierung der Massen gegen die reformistischen Schandstreiche; [] die Verstärkung des politischen Kampfes gegen die Genossenschaftsbürokratie; [] die Abhebung aller Arbeitergelder aus allen reformistischen Konsumvereinen, Arbeiterbanken und Sparkassen; [] die Anlegung dieser Gelder in den roten Konsumvereinen. [] Wenn die Sozialdemokraten ihre Spargelder aus den oppositionellen Konsumvereinen herausziehen, wäre es ein Verbrechen an den proletarischen Klasseninteressen, die Spargroschen der klassenbewußten Arbeiter in den reformistischen Konsumvereinen zu lassen. Keine proletarische Klassenorganisation kann auch nur noch einen Tag diesen reformistischen Organisationen ihre Gelder belassen. Alle Gelder der Arbeiter und der proletarischen Organisationen müssen den roten Konsumvereinen zur Verfügung gestellt werden. [] Die von den oppositionellen Konsumvereinen errichtete Mitteldeutsche Großeinkaufs-Gesellschaft ("Migros") hat eine Sparkasse eröffnet und stellt den Konsumvereinen diese Gelder nur gegen Sicherheiten zur Verfügung. Die oppositionellen Konsumvereine besitzen allein Grundstücke von über 5 Millionen Mark und eingezahlte Geschäftsanteile der Mitglieder von über 1,5 Millionen Mark. Ausreichende Sicherheiten für die Gelder sind also vorhanden. (Zentralannahmestelle: Allgemeiner Konsumverein. Halle (Saale). Landsberger Straße 13, Postscheck-Konto Leipzig. Nummer 282 25. - Werbeprospekte sind von allen Funktionären der Arbeiterorganisationen erhältlich.) [] Die Millionen Genossenschaftsmitglieder müssen gegen die reformistische Spaltungspolitik mobilisiert und für die Eingliederung in die revolutionäre Kampffront gegen den Lohnraub, den Zoll- und Steuerwucher, den Abbau der Erwerbslosenunterstützung, gegen Faschismus und imperialistische Kriegsgefahr gewonnen werden. [] Legt den sozialdemokratischen Genossenschaftszerstörern das Handwerk! [] Verhindert die Zerschlagung der roten Konsumvereine! [] Uebt proletarische Klassensolidarität mit den roten Konsumvereinen! [] Alle Arbeiterspargroschen den oppositionellen Konsumvereinen! [] Kampf dem Lohnraub und Preisabbauschwindel! [] Kampf dem wucherischen Zoll- und Steuerraub! [] Unterstützt die Wirtschaftskämpfe des Proletariats unter der Führung der NGO.! [] Schafft die Klassensolidarität der Arbeiterkonsumvereine in den Tageskämpfen der Arbeiterschaft und für den Sturz der kapitalistischen Herrschaft! [] Die Reichsleitung der Genossenschaftsopposition [] Kommunistische Partei Deutschlands. - Reichskomitee der NGO. - Internationale Arbeiterhilfe. - Bund der Freunde der Sowjetunion. - Verband proletarischer Freidenker. - Internationaler Bund der Opfer des Krieges und der Arbeit. - Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Organisationen. - Kampfgemeinschaft für Sporteinheit. - Interessengemeinschaft für Arbeiterkultur. - Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins. - Kampfbund gegen den Faschismus. [] Verantwortlich: M. Schneller, M. d. R. - Druck: Peuvag, Abt. Friedrichstadt-Druckerei, Berlin C 25, Kleine Alexanderstraße 28.
Published:12.1930