Ein guter Rat

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ein guter Rat [] Wenn ich mich heute als direkt gewählter Stadtverordneter an Sie wende, dann handelt es sich ausnahmsweise nicht um eine kommunale, um eine Angelegenheit der Stadt Köln. Oder genau gesehen doch! Denn es geht am 6. September d...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Hamacher, Hein, Druckhaus Deutz
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/B2DC66A8-FCD9-4F7C-BD39-B6CB990DB196
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ein guter Rat [] Wenn ich mich heute als direkt gewählter Stadtverordneter an Sie wende, dann handelt es sich ausnahmsweise nicht um eine kommunale, um eine Angelegenheit der Stadt Köln. Oder genau gesehen doch! Denn es geht am 6. September darum, wen wir rechtsrheinischen Wähler in den Bundestag entsenden, wem wir unser Vertrauen schenken, und von wem wir erhoffen können, daß er unsere Sorgen versteht, daß er unsere Interessen vertreten wird. [] Wir, das sind die kleinen Leute: die Arbeiter, Angestellten, Beamten und Gewerbetreibenden, alle die, die sich jeden Tag mit tausend Nöten herumschlagen müssen und die einen besseren Bundestag erhoffen, der unserem Volk eine bessere Regierung gibt, eine für die kleinen Leute bessere Regierung! [] Sie haben mir bei den Kommunalwahlen am 9. November des vorigen Jahres Ihr Vertrauen geschenkt, indem Sie mich mit großer Mehrheit in das Stadtparlament gewühlt haben. Sie haben es getan, weil die meisten unter Ihnen mich kennen und wissen, daß ich mich mit allem Ernst für die Aufgaben einsetze, die Sie von einem Stadtverordneten gelöst sehen wollen. Ihr Vertrauen gibt mit das Recht, nun, da es sich um die Wahl zum Bundestag handelt, vor Sie hinzutreten und Sie zu bitten: Geben Sie Ihre Stimme am 6. September meinem Freunde [] Heinz Kühn [] der in unserem Wahlkreis für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands kandidiert! [] Sie können getrost das mir bewiesene Vertrauen auf ihn übertragen. Viele unter Ihnen werden ihn kennen von seinen Rundfunkreden und Streitgesprächen, aus öffentlichen Versammlungen und durch seine Leitartikel als Chefredakteur. Er gilt auch bei allen Gegnern als der beste Redner des Landtages, aber er ist zugleich trotz seiner Jugend einer der besten Sachkenner im Parlament. So wurde er auch schon sehr bald einer der Vorsitzenden der Landtagsfraktion. [] Heinz Kühn wohnt mitten unter uns in unserem Wahlkreis im rechtsrheinischen Köln, in dem er aufgewachsen ist. In seiner bescheidenen Siedlungswohnung in Buchforst verbringt er die wenigen freien Abende, die ihm die Arbeit übrigläßt, inmitten seiner Bücher oder bei einer Stunde guter Musik, oder mit seinem achtjährigen Jungen auf dem Fußboden spielend: genau so wie jeder von uns. Ja, er ist einer von uns, der vom Arbeiterjungen sich sein Studium verdienend in die politische Verantwortung hineingewachsen ist. Unser aller Interessen sind in seinen Händen gut aufgehoben, und deshalb bitte ich Sie: Geben Sie ihm bei der Bundestagswahl Ihre Stimme undübertragen Sie das Vertrauen, das Sie am 9. November 1952 mir bewiesen haben, am 6. September 1953 auf Heinz Kühn. [] Ich wähle am 6. September mit meinen zwei Stimmen [] Nr. 2 auf jeden Stimmzettel, im Wahlkreis Köln III [] also Nr. 2 HEINZ KÜHN [] und auf der Landesliste [] Nr. 2 ERICH OLLENHAUER [] Ich rate Ihnen, tun Sie das gleiche, denn dann tuen [!] Sie das einzig Richtige. [] Mit freundlichen Grüßen [] Ihr [] HEIN HAMACHER [] Stadtverordneter [] Also Nr. 2 [] HEINZ KÜHN [] und auf der Landesliste [] ERICH OLLENHAUER [] DRUCKHAUS DEUTZ
Published:06.09.1953