Liebe Jungwählerin, lieber Jungwähler!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; HEINZ PENSKY [] GESCHÄFTSFÜHRER [] 4033 HÖSEL/Bezirk Düsseldorf [] Neuhaus 29 [] Telefon Ratingen 61432 [] Liebe Jungwählerin, lieber Jungwähler! [] Am 28. September dieses Jahres nehmen Sie zum erstenmal an einer Bundestagswahl teil. Sie ha...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Pensky, Heinz
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.09.1969
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/8843A3D4-1316-4143-A3D1-ABC59870F703
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; HEINZ PENSKY [] GESCHÄFTSFÜHRER [] 4033 HÖSEL/Bezirk Düsseldorf [] Neuhaus 29 [] Telefon Ratingen 61432 [] Liebe Jungwählerin, lieber Jungwähler! [] Am 28. September dieses Jahres nehmen Sie zum erstenmal an einer Bundestagswahl teil. Sie haben damit die Chance, auf die Politik in unserem Lande aktiv Einfluß zu nehmen. [] Gehen Sie bitte auf jeden Fall zur Wahl. Eine Demokratie ist um so wirksamer, je höher der Anteil der Staatsbürger ist, durch deren Entscheidung sie getragen wird. Und unsere Gesellschaft wird um so lebendiger sein, je größer die Zahl der jungen Menschen ist, die sie beeinflussen. Schließlich: Sie gehören zu der Generation, die auch im Jahr 2000 noch Verantwortung tragen wird. Deshalb müssen Sie dazu beitragen, daß die Lösung der Aufgaben von übermorgen nicht heute und morgen durch falsche und rückschrittliche Entscheidungen erschwert werden. [] Ich möchte Ihnen gegenüber kurz begründen, weshalb ich Sie bitte, der SPD Ihre Stimme zu geben. Denn eine Wahlentscheidung ist nur vertretbar, wenn der Wähler weiß, warum er einen Kandidaten, warum er eine Partei wählt. [] Es liegt in Ihrem Interesse, die Leistungen und Zielsetzungen der politischen Parteien genau zu überprüfen, ehe Sie sich entscheiden. Vieles, was in Bonn entschieden wurde, was in den kommenden vier Jahren entschieden werden muß, hat für Sie sehr unmittelbare Bedeutung: [] So die endgültige Reform des Bildungswesens. Die SPD hat einen Bildungsplan ausgearbeitet, der allen jungen Menschen in der integrierten Gesamtschule gleiche Start- und Ausbildungschancen sichert. Berufsbildungs- und Ausbildungsförderungsgesetz - von der SPD-Bundestagsfraktion durchgesetzt - geben jungen Menschen größere Chancen, beruflich voranzukommen. Bei der Verabschiedung der Finanzreform hat die SPD dafür gesorgt, daß der Ausbau und der Neubau der Hochschulen nunmehr vorrangige und gemeinschaftliche Aufgabe von Bund und Ländern ist, und detaillierte Vorschläge zur Reform der Hochschulen vorgelegt. Das sind, so scheint mir, sehr wichtige Gebiete. Trotzdem haben sich die anderen Parteien hier nicht engagiert. [] So auch die Ungerechtigkeit, der die Wehrpflichtigen seit Jahren ausgesetzt sind. Die eine Hälfte der jungen Menschen wird zum Wehrdienst einberufen, die andere nicht. Weil sich der Bundesverteidigungsminister trotz mehrmaliger Aufforderung durch die SPD-Fraktion nicht darum bemüht hat, dieses Problem zu lösen. Im Interesse der Wehrpflichtigen muß diese Frage geklärt werden, auch dann, wenn dadurch die Dienstzeit verkürzt wird. Wir haben uns dafür eingesetzt, daß die ungerechte Behandlung der Wehrpflichtigen aufhört. Wir werden uns weiter darum bemühen. [] So - um noch ein Beispiel zu nennen - der Ausbau unserer Demokratie. Nicht nur der Staat muß demokratisch sein, sondern auch alle anderen Bereiche in unserer Gesellschaft. Vor allem die Wirtschaft. Deshalb haben wir im Dezember vergangenen Jahres fünf Gesetzentwürfe zur Mitbestimmung eingebracht. Die anderen im Bundestag vertretenen Parteien haben diese Vorlagen auf die lange Bank geschoben. [] Zahlreiche andere Aufgaben stehen in den kommenden vier Jahren an: Es geht darum, eine sichere Grundlage für eine europäische Friedensordnung zu schaffen; [] den Frieden auch in der Dritten Welt zu sichern, indem wir unsere Bemühungen um die Entwicklung der jungen Nationen verstärken; [] die wirtschaftliche und politische Einigung Europas voranzutreiben; [] unsere eigene Wirtschaft vor einer neuen Rezession zu bewahren und unsere DM auch nach außen hin abzusichern. Die CDU/CSU hat die Ratschläge des Bundeswirtschaftsministers und der Professoren, die ihr zu wirksamen Maßnahmen geraten hatten, bisher in den Wind geschlagen. [] Die immer komplizierter werdende politische, wirtschaftliche und technisch-wissenschaftliche Entwicklung zwingt uns dazu, frühzeitig die Weichen für die Zukunft zu stellen. In welchem Maß lange versäumte Reformen in der kommenden Legislaturperiode vorangetrieben werden können - das hängt am 28. September von Ihrer Stimme ab. [] Mit freundliche Grüßen [] Ihr Heinz Pensky [] SPD-Kandidat im Wahlkreis 72, Düsseldorf-Mettmann
Published:28.09.1969